Herzlich willkommen im kleinsten Bundesland Deutschlands – dem Saarland. Ja, klein ist es in der Tat und trotzdem finden sich hier an jeder Ecke spannende Orte, wunderschöne Natur und Saarland Sehenswürdigkeiten, die es zu entdecken gilt. Seinen Namen hat das Saarland von der Saar, dem Fluss, der in der Mosel mündet. Somit gehört auch das Saarland zu den größeren Weinregionen an der Mosel.
Aber die Region ist nicht nur für den Wein bekannt. Sowohl in der Hauptstadt Saarbrücken wie auch in den kleineren Ortschaften gibt es jede Menge spannende Saarland Sehenswürdigkeiten für Kulturinteressierte, Aktivurlauber und Naturfreunde. Genau diese werde ich euch heute vorstellen. Viel Spaß beim Nachreisen!
Saarland Sehenswürdigkeiten: 1. Das Naturhighlight Saarschleife
Es spricht schon für ein Bundesland, wenn das Wahrzeichen ein deutsches Naturhighlight ist. Aber die Saarschleife ist auch wirklich etwas ganz Besonderes. Kaum vorstellbar, dass sich das Wasser seinen Weg ganz natürlich durch die Wälder geschlängelt hat.
Wer die Saarschleife mit eigenen Augen bewundern möchte, der muss dafür einen kleinen Spaziergang auf sich nehmen. Der Weg zum Aussichtspunkt „Cloef“ im Mettlacher Ortsteil Orscholz ist super ausgeschildert. Am Parkplatz lasst ihr euer Auto stehen und lauft ihr bei normaler Fitness innerhalb von zehn Minuten durch den Wald bis zum Aussichtspunkt. Ein unvergesslicher Ausblick! Wenn ihr schöne Fotos machen möchtet, dann kommt unbedingt früh vor den Touristenmassen. Der Zutritt zur Aussichtsplattform ist kostenlos.
Den besten Blick habt ihr dafür allerdings nicht vom Aussichtspunkt, sondern vom Baumwipfelpfad, der direkt darüber liegt. Dieser schlängelt sich 800 Meter lang durch die Baumwelt der Saarschleife und erreicht mit dem Aussichtsturm auf 42 Metern seinen Höhepunkt. Für den zahlt ihr allerdings auch einen Eintritt von 11 Euro pro Person.
Aber damit nicht genug! Rund um das Naturwunder erstreckt sich das schönste Wandergebiet des Saarlandes mit vielen Wanderrouten für Anfänger und fortgeschrittene Outdoorurlauber. Hier findet ihr Vorschläge für Wanderungen und Spaziergänge rund um die Saarschleife.
Saarland Sehenswürdigkeiten: 2. Hoch hinaus zum Saarpolygon
Hoch oben, über der Berghalde Ensdorf, thront eine weitere Sehenswürdigkeit – das Saarpolygon. Es ist ein Symbol für die Leistungen im Bergbau, die in Ensdorf seit der ersten Hälfe des 18. Jahrhunderts erbracht wurden. Außerdem soll es den Wandel der Region symbolisieren, denn es erscheint je nach Standort des Betrachters immer in einer anderen Gestalt.
Insgesamt umfasst die grüne Haldenfläche etwa 30 Hektar, die von vielen Wanderwegen durchkreuzt werden. Das heißt, es wird sportlich, wenn ihr ganz nach oben zum Saarpolygon wollt. Aber keine Sorge, die Wege sind auch für Familien (mit Kinderwagen) und ältere Menschen geeignet, auch wenn ihr dann vielleicht nicht bis zum Gipfel wandern solltet.
Schaut bei eurem Aufstieg auch unbedingt immer wieder gen Himmel. Die Halde Ensdorf ist ein beliebtes Start- und Landeziel für Gleitschirmflieger.
Wenn ihr es bis nach oben geschafft hat, erwartet euch das 2016 eingeweihte Saarpolygon auf der Haldenspitze. Das 30 Meter hohe Denkmal aus Stahl könnt ihr sogar begehen und habt – natürlich – von oben einen fantastischen Ausblick über die Umgebung.
Saarland Sehenswürdigkeiten: 3. Keltisch Entschleunigen – die Seezeitlodge
Schon die Fahrt zur Seezeitlodge fühlt sich an wie eine Reise in eine andere Welt. Wir durchqueren trist aussehende Dörfer mit aneinandergereihten grauen Betonbauten. Was kann uns hier noch erwarten? Sind wir überhaupt richtig hier? Das Schild „Seezeitlodge – Hotel & Spa“ erscheint wie ein leuchtender Engel am Wegesrand, wir biegen ab und finden uns Minuten später vor dem Einganstor zur Lodge wieder. Dem Tor zu einer anderen Welt. Einem Kraftort, mitten in der Natur, auf einem Berg mit Blick auf Wald und See.
Auf unserer Erkundungstour durch die Seezeitlodge merken wir sofort, dass der Bezug zur Umgebung hier eine große Rolle spielt. Kleine Wege schlängeln sich von der Hotelterrasse den Berg entlang zu versteckten Yogaplattformen oder Hängematten im Wald. Wir entdecken einen Kräutergarten sowie das Saunadorf, das aussieht wie die Heimat von Asterix und Obelix.
In der Tat spielt hier nicht nur der Bezug zur Natur eine Rolle, sondern auch zur Vergangenheit. Bereits die Kelten fanden hier im Naturpark Saar-Hunsrück im Norden des Saarlandes ein Zuhause. Natürlich war unsere Neugierde geweckt und wir begannen, uns über die Kelten und ihren Bezug zur Region zu informieren. Dieses Volk lebte im Einklang mit der Natur, achtete sie und betrachtete alles Natürliche als Geschenk.
Für die Seezeitlodge wurden viele keltische Ansätze und Ideen ausgerichtet. So ist das Gebäude nach der Sonnenwende ausgerichtet. Die Sonnenachsen ziehen sich durch den Boden der Lobby bis nach draußen, wo sie in der Feuerstelle enden. Eine weitere Sonnenachse endet im hauseigenen Restaurant Lumi am Community Table. Dort, wo das Miteinander mit Mittelpunkt steht, zieht sich die Achse durch den Esstisch. Eine weitere Achse endet in der „Wippe“, dem Kunstwerk einer lokalen Künstlerin.
Durch ihren intensiven Naturbezug hatten die Kelten viel Heilwissen. So spielten Rituale wie Räuchern oder der Gebrauch von Heilkräutern für alles mögliche eine große Rolle in ihrer Kultur. Auch diese Rituale werden in der Seezeitlodge aufgegriffen. Im Restaurant Lumi schwingt die keltische Küche mit – es wird altes Gemüse verkocht und Kräuter im hoteleigenen Kräutergarten angebaut und verwendet. So finden regionales Eisenkraut und Baldrian ihren Weg in den allabendlichen Gute-Nacht-Tee der Seezeitlodge.
Bei der Planung der Seezeitlodge passierte dann etwas Ungewöhnliches. Während der Erkundungstour über das Gelände wurde nach speziellen Kraftorten gesucht. Orte, an denen eine besondere Energie fließt wie etwa an den bekannten englischen Steinkreisen „Stonehenge“. Ein besonders energiegeladenes Areal fand sich an der Stelle, auf der heute das Saunadorf der Seezeitlodge steht. Die Hütten befinden sich genau auf den Energielinien, der Ritualplatz in ihrer Mitte. Der perfekte Ort zum Innehalten, für Meditation oder keltisch angehauchten Saunaevents.
Es ist wahrscheinlich kaum nötig zu sagen, dass eine Auszeit in der Seezeitlodge Erholung und Genuss pur bedeutet.
Saarland Sehenswürdigkeiten: 4. Wasserspaß am und um den Bostalsee
In der Seezeitlodge startete jeder meiner Tage mit dem Blick auf den still daliegenden Bostalsee. Um ihn herum erstreckt sich die Mittelgebirgslandschaft des Naturparks Saar-Hunsrück – Natur pur! Wer seine Zeit gerne im und am Wasser verbringt, ist am Bostalsee genau richtig. Hier findet ihr zwei große Sandstrände und eine Hand voll Liegewiesen, auf denen ihr mit einem guten Buch in der Hand wunderbar faulenzen könnt.
Wer es actionreicher mag, der kann sich am Bostalsee auch ein Tretboot mieten, surfen oder segeln, angeln oder natürlich wandern oder radfahren. Am Gonnesweiler Seeufer findet ihr die S.A.L.T. Surfschule, bei der ihr Anfängerkurse im SUP oder Surfen buchen und Equipment ausleihen könnt.
Saarland Sehenswürdigkeiten: 5.Industriegeschichte in der Völklinger Hütte
Gerade mal eine Autostunde von der Seezeitlodge entfernt findet sich das wohl spannendste Weltkulturerbe des Saarlands – die Alte Völklinger Hütte. Das Eisenwerk wurde im 19./20. Jahrhundert errichtet. Besonders die Architektur ist beeindruckend – die riesigen Kohltürme, die Elektro-Hängebahn, die Hochöfen und Koksufzüge … so etwas erlebt man nur hier.
Als Stahlwerk waren die Akteuere der Völklinger Hütte in beiden Weltkriegen maßgeblich für die deutsche Rüstungsproduktion verantwortlich. Hierfür beschäftigte die Familie Röchling über beide Kriege unzählige Zwangsarbeiter. Im ersten Weltkrieg waren dies Kriegsgefangene aus Russland und Frankreich, Zivilarbeiter und Zivilarbeiterinnen aus Belgien und Italien. Im zweiten Weltkrieg schufteten über 12.000 Ausländer und Ausländerinnen in der Völklinger Hütte – teilweise ohne Arbeitskleidung an den unzumutbar heißen Öfen.
Ich kann euch nur empfehlen, selbst ein paar Stunden vor Ort zu verbringen. Es ist wirklich beeindruckend, wie auf der einen Seite Industriegeschichte geschrieben wurde. Auf der anderen Seite ist es wahnsinnig bedrückend zu sehen, wie die Menschen hier geschuftet haben müssen.
Mein Tipp: Mit der Saarland Card bekommt ihr in der Völklinger Hütte kostenfreien Eintritt. Hier findet ihr die regulären Eintrittspreise.
Saarland Sehenswürdigkeiten: 6. Wanderung zum Keltischen Ringwall
Von der industriellen Revolution kehren wir wieder zurück in noch frühere Zeiten. Nur einen Katzensprung von der Seezeitlodge entfernt befindet sich nämlich ein weiteres Highlight des Saarlands – der keltische Ringwall von Otzenhausen.
Die Befestigungsanlage findet ihr am Hang des Dollberges bei Otzenhausen, in der Gemeinde Nonnweiler, und der Besuch lohnt sich. Parkt euer Auto am Hang des Berges und genießt den Spaziergang nach oben. Wer eine gute körperliche Fitness mitbringt, sollte hierbei keine Probleme haben. Wunderschön sind die bemoosten, dicken Steine, die ihr überall im Wald findet. Dann schließlich erscheint euch der Ringwall, auch Hunnenring genannt.
Unfassbar, dass dieser von Menschenhand errichtet wurde. Packt euch eine Brotzeit ein und genießt euer Picknick mit dem wahnsinnig tollen Ausblick von oben!
Saarland Sehenswürdigkeiten: 7. Glanz & Gloria im Saarbrücker Schloss
Wem es an Kultur noch nicht reicht, der sollte eine Tagestour zum pittoreske Schloss Saarbrücken einplanen. Dieses befindet sich in der Landeshauptstadt und beherbergt heute den Verwaltungssitz des Regionalverbandes.
Wer Lust hat, in die Geschichte des Ortes einzutauchen, der sollte das Historische Museum Saar besuchen, welches sich im Anbau des Schlosses befindet. Von dort aus könnt ihr sogar 14 Meter unter dem Schlossplatz die Mauern der alten Burg besichtigen. Eigentlicher Höhepunkt ist jedoch der Aussichtspunkt, der den wohl schönsten Ausblick über Saarbrücken bereithält.
Ich hatte mir von meinem Urlaub in Saarbrücken gar nicht allzu viel versprochen und muss sagen, dass ich eine wunderbare, unvergessliche Zeit dort hatte. Die perfekte Mischung aus Entspannung, spannender Geschichte und Kultur sowie atemberaubender Natur. Habt ihr noch Tipps, was ich beim nächsten Urlaub nicht verpassen darf? Schreibt sie mir in die Kommentare!
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2 Kommentare
Das war schon ein sehr guter Bericht über meine Heimat. Allerdings fehlt ein Ausflug in die Heimliche Hauptsaft des Saarlandes, nämlich Saarlouis. Auch hier gibt es viel kulturelles zuentdecken. Der Sonnenkönig, Louis XIV hatte hier seinen Sommersitz, z.B. und auch kulinarisch gibt es einiges zu entdecken. Herzliche Grüße