Wenn man an die Südsee denkt, kommt wohl jeder ins Schwärmen. Nicht ohne Grund: Die Worte „Südsee“ und „Paradies“ kann man ja schon fast schon als Synonyme bezeichnen.
Die Sache hat nur einen Haken: Die Anreise aus Deutschland ist unheimlich zeitraubend. Fast zwei Tage ist man mit zahlreichen Zwischenstopps unterwegs, bis man das rund 15.000 km entfernte Inselparadies im Südpazifik endlich erreicht hat. Aber die lange Anreise lohnt sich und lässt sich gut mit einer Neuseelandreise kombinieren.
Ich besuchte Samoa (bereits die dritte Südseeinsel, die ich bereise) während meiner Weltreise und so dauerte meine Anreise von Auckland nach Samoa nur knapp vier Stunden. Andere Touristen im Flugzeug? Fehlanzeige. Und überhaupt erscheint mir Samoa nicht mit meinen bisher bereisten Südseeinseln vergleichbar zu sein. Samoa ist viel traditioneller und weniger touristisch.
Samoa besteht aus zwei größeren und mehreren kleinen Inseln. Ich besuchte ausschließlich die Hauptinsel Opulu, mit der Hauptstadt Apia – dem einzigen Ort auf der Insel, wo man richtige Läden, Supermärkte und Banken findet. In Apia begegnen einem unzählige bunt bemalte Busse, in denen laute Musik läuft und wirklich keiner dem anderen gleicht.
Samoa Urlaub: die Anreise
Aber erstmal von vorn: Spät am Abend kam ich in Apia, der Hauptstadt Samoas an und bereits beim Warten auf das Gepäck schwitzte ich wie nach einem Marathonlauf. Wie soll das erst tagsüber werden?
Mit einem vorab reservierten Shuttle wurde ich zu meiner Unterkunft gefahren. Im Samoa Urlaub wohnt man traditionell in sogenannten Fales – wandlose Hütten auf Stelzen mit Planen oder anderen Vorhängen rundherum, die man bei Regen oder für etwas mehr Privatsphäre herunterlassen kann. Auf einer durchgelegenen Matratze auf dem Fußboden unter einem geflickten Moskitonetz döse ich bei rauschenden Wellen ein.
- Tipp: Bei starkem Wind können die Plastikplanen einen ziemlichen Lärm verursachen. Sucht euch daher nach Möglichkeit Fales mit Vorhängen aus Strohmatten.
Samoa Urlaub: Wohnen direkt am Wasser, dafür ohne Strom
Bei rauschendem Meer wachte ich am nächsten Morgen auf und realisierte, wie nah ich dem Meer wirklich war. Nämlich direkt, so dass man von der Hütte quasi direkt ins Meer springen konnte. Die Hütte befand sich an einem tollen, endlos scheinenden, fast menschenleeren Strand. Nur ab und zu begegneten einem ein paar Einheimische, die sich im Meer abkühlten. Und auch in meiner Unterkunft schien es keine anderen Touristen zu geben. Hier – außerhalb der Stadt – sind fließendes Wasser und Strom keine Selbstverständlichkeit. Um den Akku von Handy oder Kamera aufladen zu können, musste ich in eine benachbarte Bar, in der man gegen eine Gebühr für eine Stunde Strom nutzen konnte. Das Wohnen in den Beach Fales ist eine tolle Erfahrung, trotzdem zog ich nach zwei Nächten für etwas mehr Komfort und Zivilisation in ein billiges Motel in der Hauptstadt.
Allein das Übernachten in den Beach Fales ist eine geniale Erfahrung. Was mich sonst noch an Samoa fasziniert hat? Ich verrate es euch:
Samoas Urlaub: der wohl beliebtester Strand – Lalomanu Beach
Der Lalomanu Beach gilt als schönster Strand der Insel. Und nicht ohne Grund. Das schöne türkisschimmernde Wasser und der feine weiße Sandstrand sind wirklich traumhaft. Abgesehen von einigen Strandhütten in verschiedenen Preisklassen und einem Restaurant gibt es hier nicht viel. Ideal, um einfach faul am Strand zu liegen und die Schönheit der Umgebung zu genießen. Der Lalomanu Beach befindet sich im Südosten der Insel Opulu und ist über eine Stunde von der Hauptstadt Apia entfernt. Mit dem Taxi kann die Anfahrt recht teuer werden, am besten man nimmt den Bus oder sucht sich einen der wenigen Tourguides der Insel, um den Strand zu besuchen.
Der wohl beeindruckteste Ort meines Samoa Urlaub: der To Sua Ocean Trench
Der wohl bekannteste und sehenswerteste Ort auf Samoa ist der To Sua Trench im Süden der Insel. Es war ein fast magischer Moment, als ich vor dem tiefen ringsum bewachsenen Graben stand und hinab auf das schimmernde Wasser schaute. Hier kann man mutterseelenallein im wunderschön schimmernden Wasser schwimmen. Etwas schwindelfrei sollte man allerdings sein: Um im türkisblauen Wasser baden zu können, muss man erst eine lange steile Treppe hinunter. Der Eintritt kostet 20 Tala.
Must-Do im Samoa Urlaub: die Schildkröten füttern
Wohl eher ein kleiner Geheimtipp auf der Insel: In einem kleinen See unweit des Flughafens leben unzählige Schildkröten, die nur darauf warten, von Touristen und Einheimischen gefüttert zu werden.
Samoa Urlaub: das Nationalgericht Palusami probieren
Palusami gehört zu Samoas Nationalgerichten und schmeckt göttlich. Es handelt sich dabei um Taroblätter, Spinat und Kokosmilch eingewickelt in einem Bananenblatt. Es wird im Ofen gebacken. Wer Lust hat diesen Snack zu probieren: Beim Food Market in Apia ist er überall kostengünstig zu kaufen. Auch Gemüse, Obst und Trinkkokosnüsse sind auf dem Markt sehr günstig zu bekommen.
Die wohl coolsten Polizisten im Samoa Urlaub
Ein wahres Morgenspektakel: Jeden Morgen um 8.45 Uhr marschiert eine Marschkapelle mit Polizisten in ihrer traditionellen Uniform musizierend durch Apia, um ihren Dienst anzutreten. Eine tolle und sympathische Tradition.
Die überaus herzlichen und freundlichen Menschen
Die Samoaner sind so freundlich und hilfsbereit, wie ich es bisher selten erlebt habe. Nicht selten wird man nach einem freundlichen Gespräch bereits zu ihnen nach Hause zum Essen eingeladen. Viele Frauen tragen farbenfrohe Blumen hinter dem Ohr und haben immer ein freundliches Lächeln auf dem Gesicht. Stress und Hektik scheinen hier Fremdworte zu sein. Von dieser positiven, relaxten Lebensweise lässt man sich gerne anstecken.
Mein Fazit des Samoa Urlaub
Ich hatte eine wunderbare Zeit auf Samoa und ich habe Eindrücke und Erfahrungen sammeln können, die ich auf keinen Fall missen möchte. Schnell habe ich mich an diese freundliche und relaxte Lebensweise gewöhnt. Die Samoaner strahlen eine Freundlichkeit aus, wie sie mir bisher selten begegnet ist.
Sightseeing-Angebote sind auf Samoa natürlich wie Touristen rar. Eine Möglichkeit die Insel zu erkunden ist mit dem Mietwagen. Eine Straße führt einmal rund um die Insel und der Norden Samoas ist mit dem Süden durch die Cross Island Road verbunden. Alternativ kann man natürlich auch die öffentlichen, bunten Busse nutzen. Ich habe mir bei der Touristeninformation in Apia außerdem einige Kontaktdaten von den wenigen Tourguides auf der Insel geben lassen.
Samoa ist für mich ein wahres Südseeparadies, das hoffentlich noch lange das traditionelle Leben und seine Freundlichkeit behalten wird.
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DIE GASTAUTORIN
Hi, ich bin Katharina – Wahl-Münchnerin und Weltreisende. Mit Kamera und Notizbuch bereise ich seit 10 Jahren als Backpackerin die Welt, immer auf der Suche nach neuen atemberaubenden Erlebnissen und Eindrücken. Gerade bin ich von meiner zweiten Weltreise zurückgekommen und die nächste Reise ist natürlich auch schon in Planung. Über meine Abenteuer schreibe ich auf meinem Reiseblog Ipackedmybackpack.de – schaut doch mal vorbei!