Mit Städten ist es manchmal wie mit Menschen. Am besten kann ich es mit Stars vergleichen. Man liest etwas in Klatschzeitungen oder hört Dinge im TV und denkt, man kennt sie und hat einen ersten Eindruck. Über San Francisco habe ich auch schon einiges gelesen und gehört. Chillig, cool, bunt und lebensfroh, soll es sein. Die Golden Gate Bridge, Alcatraz, Hippies mit jeder Menge Marihuana, eine weltbekannte Tram und bunte, viktorianische Häuser. Aber wenn man selber noch nie da war, ist das Schwärmen von anderen schlecht nachvollziehbar.
Es hat eigentlich nicht gut angefangen mit uns beiden. Ich stand am Vista Point in Sausalitos, der Nebel lag über der Stadt und von der ganzen Golden Gate Bridge war nichts zu sehen. Dann ging es weiter über die vernebelte Brücke und in die regnerische Innenstadt. Obwohl ich nichts gesehen habe, war es Liebe auf den ersten Blick. Nicht durch die rosarote Brille, sondern den kiesgrauen Nebel. An der Haight Street angekommen, war alles klar.
Ich wusste, dass ich hier irgendwann länger leben möchte. Der eine wird sagen, dass sei naiv, ich nenne es Intuition. Irgendwas hat hier einen Hebel in mir umgelegt, der sofortige Zufriedenheit ausgestrahlt hat. Mit San Francisco ist es wie mit meiner Freundin Anita. Ich habe sie gesehen und wusste, dass wir zusammenpassen und Freunde werden. Witzigerweise hat sie mir auch immer von San Francisco vorgeschwärmt.
Nur 48 Stunden blieben uns … Ich wollte möglichst viel von der Stadt mit nach Hause nehmen. Neben den ganzen Erinnerungen und Fotos auch irgendwas materielles. Wie ich das gemacht habe? Das wird jetzt für die meisten auch etwas naiv klingen, aber ich bin shoppen gegangen. San Francisco ist ein Paradies für Vintage-Fans. In der Haight Street reiht sich ein Vintage-Laden an den nächsten. Ich habe fast in jedem Shop ein Teil gekauft. Die Beute seht ihr hier:
Wasteland findet ihr in Los Angeles, Santa Monica, Studio City und San Francisco.
Ich habe im Wasteland meine geheime Liebe für Glitzer und Pailletten entdeckt!
static – vintage for the modern, 1764 Haight Street
Meine geheime Liebe für die Farbe rosa habe ich auch entdeckt …
Decades of Fashion ist ein unglaublicher Laden. Hier gibt es die schönsten Fundstücke aus allen Jahrzehnten und Epochen. Ein Museum zum Shoppen!
Hier gab es einen passenden Gürtel zum Kleid.
Immer wenn ich nun in Berlin meinen Kleiderschrank öffne und zu einem Teil aus dem Vintage-Shop greife, trage ich San Franciso ganz nah bei mir, träume von einem Wiedersehen, meiner heimlichen Liebe und verabrede mich mit Anita, um gemeinsam weiter zu schwärmen.
48 Stunden waren einfach zu kurz. Hier meine kleine San Francisco-Tour in Fotos und Dinge, die man unbedingt gemacht haben muss:
Am besten fangt ihr den Tag in der kleinen Stadt Sausalitos an. Sie liegt in einer Bucht vor San Francisco.
Von Sausalitos aus könnt ihr schon ein bisschen den Flair aufsaugen und natürlich den besten Ausblick auf die Golden Gate Bridge ergattern!
Wenn die Sonne scheint … Weiter geht es über die Golden Gate Bridge in die Innenstadt!
Nach einem Spaziergang durch Chinatown, eine der größten Chinatowns in den Vereinigten Staaten von Amerika, habt ihr bestimmt fünf Tüten voller Schwachsinn gekauft.
Beste Mahlzeit am Mittag – natürlich Burger!
Richtig gute Burger gibt es in PAT’S CAFE, 2330 Taylor Street. Ein liebevoller, individueller Burgerladen, in dem man auch frühstücken kann.
Danach geht es in die Haight Street! Die perfekte Shoppingstraße für Vintage-Freunde!
Ich frag mich immer, wer trägt diese Ketten?!?! Und zu welchem Anlass?
In der Haight Street ist jedes Haus besonders. Zum Shoppen habe ich meine Spiegelreflexkamera zuhause gelassen und war nur mit dem Nokia Lumia 920 unterwegs, mit der ich alle Bilder im Post gemacht habe. Wenn ich es hier nicht erwähnt hätte, dann wäre sicher niemanden aufgefallen, die Qualität ist spitze!
Diesmal stimmt, was auf der Leuchtreklame im Schaufenster steht! Hier gibt es in der Haight Street “BEST OF THAI NOODLE“
Zum Schluss darf nicht ein Blick auf die viktorianischen Häuser und die Skyline von San Francisco fehlen …
… und ein Besuch in Fisherman’s Wharf. Sehr touristisch aber doch die ein oder anderen interessanten Begegnungen, wie beispielsweise diesen unglaublich ehrlichen Bettler!
Bei Sonnenuntergang fahren wir zurück in unser studio6. Etwa eine Stunde von San Francisco entfernt, in Concord. Bis jetzt habe ich nur in motel6-Zimmern geschlafen. Studio6 ist eine Klasse besser – größere Zimmer mit Küche und eigenen Balkon.
Vielen Dank an motel6 für die Unterkunft im studio6 und an Nokia für Nokia Lumia 920, die ich mir ausleihen durfte!
17 Kommentare
Wenn man immer liest, was du so machst und erlebst, dann fühlt man sich dir auch ganz nah und denkt man würde dich kennen. Und man hat immer ein bisschen das Gefühl, dass man dabei gewesen ist. Und dann merkt man, dass man es nicht war und will es unbedingt nachmachen. Danke für die vielen Punkte auf meiner “wenn ich’s mir leisten könnte”-To-Do-Liste. Mach bloß weiter so!
Danke für die netten Worte. Ich freue mich, dass ich dich so ein bisschen mitnehmen kann und irgendwann bist du selber da. Ganz bestimmt. Wo ein Wille auch ein Weg ;)
Oh wie toll! San Fransciso ist eine der wenigen Städte in Amiland die ich auch mal besuchen möchte! Und jetzt noch mehr:)
Na ich hoffe San Francisco steht auf der Liste von eurer Weltreise ;)
Was für ein schöner Post und ebenfalls schön, dass du auch so begeistert von den Secondhandläden warst. Ich hab zufällig auch gestern einen kleinen Secondhand-Shopping-Guide für Haight Ashbury online gestellt. :) Liebe Grüße, lali
Big deal…hunderttausende reisen nach SF und machen die gleichen fotos. Das ist sehr langweilig Miss Lilly!
Ich denke, wenn ich das erste Mal in einer Stadt bin, dann darf ich auch erst mal das “langweilige” entdecken. Wenn mich das schon umhaut, dann will ich gar nicht wissen, was das aufregende Zeug mit mir macht.
Mit San Francisco ging es mir ganz genau wie dir: es war Liebe auf den ersten Blick. und auf den zweiten :D ich war bereits zwei mal dort (an das erste Mal kann ich mich jedoch nicht mehr so genau erinnern, an das zweite mal dafür umso besser) und diese Stadt lässt einen einfach nicht mehr los.
Tipps für alle, die ein paar Tage mehr dort sind:
-mit dem Fahrrad über die Golden Gate Bridge fahren (wirklich super und man bekommt ein ganz anderes Gefühl für die Brücke!)
-Alcatraz anschauen, wirklich gigantisch!
-California Academy of Science (sehr interessant für Groß und Klein)
-Glückskeks-Fabrik in Chinatown (in einer winzigen dunklen Nebengasse, übersieht man sehr leicht :D dort sieht man, wie Glückskekse produziert werden und kann sie sehr günstig in großen Mengen kaufen)
-Cable Car fahren!
-Aquarium
wenn man viele “touristische Dinge” unternehmen will & vor allem viel Cable Car fahren, dann lohnt sich der City Pass auf jeden Fall!
Liebe Grüße,
blubbiefish
Die Frau hat geschmackt!
wenn das rosa Kleid samt Gürtel mal ausgedient hat, sag bescheid ;)
Langeweile –
ich bin dieses Jahr das erste Mal in den USA gewesen. Ich bin von Berlin über Amsterdam nach Minneapolis nach Phoenix geflogen. Meine entfernten Verwandten in den USA haben das Ticket bezahlt, hab also nicht viele Fragen gestellt. Langweilig. Die gesamte Flugzeit war 13 Stunden. Noch langweiliger! Und dann wollten meine Verwandten in Phoenix noch einkaufen gehen bei ‘Trader Joe´s’, weil wir den nächsten Tag nach Mexiko weiter wollten zu ihrem Haus. Langweilig! Nach 6 Stunden Autofahrt sind wir von Phoenix an ihrem Haus angelangt. Sind durch ehemaliges Nasa Trainingsgelände (seltsamerweise in Mexiko) gefahren. Langweilig. Das Haus meiner Verwandten war direkt am Strand, also eigentlich auch….. ? 1x war das Meer so laut, ich hab mir (aus Deutschland mitgenommens) Ohropax in meine Ohren getan. Weiß nicht genau ob das langweilig war……
Rückfahrt über Phoenix und Los Angeles, wo ich meinen Neffen getroffen habe (wir waren im ‘Lazy Dog’) nach San Francisco über die 5. Also auch irgendwie eigentlich alles langweilig! An Google und Western Digital vorbei gefahren, die eigentlich auch langweilig sind, an der Nasa Halle am Airport San Francisco. In SF haben wir in einem Motel in der Lombard Street geschlafen. Man war das langweilig. Zum Wharf gefahren, auf der Rückfahrt in die falsche Richtung eingestiegen. Wie langweilig. Haben erfahren, dass die Busse dort mit Elektormotoren fahren, weil Dieselmotoren das nicht mehr schaffen würden. Bin vor lauter Langeweile fast im Bus eingeschlafen. -Nächsten Morgen zur Golden Gate. Nebel. -Langweilig. Fotos gemacht und die Langeweile fest gehalten. Maut zahlt man auch nur in die Stadt nicht wenn man hinaus fährt. War auch eine langweilige Info. Nach Muir Woods gefahren mit den Mammutbäumen. Danach zum Napa Valley. Irgendwie war alles langweilig…… Flug zurück nach Berlin. Bin nicht abgestürzt… wie langweilig…
Ok, was willst du uns damit jetzt sagen? ;)
Ich hkann deine Gefühle total verstehen. Ich wollte immer nach San Francisco. Als ich letztes Jahr endlich ankam, war es ein Gefühl wie nach Hause kommen. Ich habe mich unglaublich glücklich und frei gefühlt. Ich konnte die Stadt ganze 8 Wochen mein zu Hause nennen und wollte nicht nach Hause. Seitdem träume ich regelmäßig von dieser tollen Stadt und weiß, dass ich ganz bald wieder hin muss.
Ein Stück meines Herzens wandert noch immer durch San Francisco…