Hamburg ist eine Stadt, die ich ziemlich gut kenne, da ich selbst dort einige Jahre gewohnt und gearbeitet habe. Mein Herz gehört dem Rheinland, so dass ich Hamburg für diese Gegend verlassen habe. Trotzdem komme ich immer wieder gerne für ein paar Tage zu Besuch in die Hansestadt. Denn Hamburg ist eine wunderschöne Stadt – grün, wasserreich, mit vielen schönen Gebäuden und immer wieder überraschend. Meinen aktuellen Hamburgbesuch verbringe ich sehr zentral, in der Neustadt, direkt neben dem Michel, dem Wahrzeichen der Stadt.
Die besten alternativen Sehenswürdigkeiten in Hamburg: Was sollte man sich anschauen?
Puh…kaum möglich, mich hier mit Tipps zu beschränken, denn es gibt einfach so viel zu sehen. Unbedingt einen Besuch wert sind aber, aus meiner Sicht, die Viertel Sternschanze und Karoviertel. Beide gehören zu St. Pauli und diesen typischen Gebieten, die früher einmal sozial schwach waren und dann so richtig „aufgemöbelt“ wurden. Trotz der zahlreichen renovierten Fassaden und mittlerweile horrenden Immobilienpreise, findet man hier noch einen Hauch von Punk und Underground. So gibt es beispielsweise weiterhin in der Schanze das besetzte Haus die Flora, um das seit einer halben Ewigkeit gestritten wird. Durch die beiden Viertel zu schlendern (in der Schanze rund um die Susannenstraße, im Karoviertel die Gegend um die Marktstraße) macht einfach Spaß und inspiriert. Von Streetart, über hippe Läden und Cafes sowie schmackhafte Restaurants gibt es hier einfach alles. Eine Sehenswürdigkeit in Hamburg der anderen Art!
Flanieren im Schanzenviertel
Und dann befindet sich auch direkt neben dem Hotel am Michel ein Viertel mit Fachwerkhäusern. Dieses ist klein, aber mehr als fein. Die alten Häuser hier sind gut erhalten und top restauriert. An diesem Ort fühle ich mich stets als sei die Welt noch in Ordnung. Und auch nur in wenigen hundert Metern Entfernung vom Hotel findet ihr den Großneumarkt mit zahlreichen Restaurants und einem regelmäßigen Wochenmarkt auf dem Platz.
Alte wunderschöne Häuserfassaden
Die besten alternativen Sehenswürdigkeiten in Hamburg: Wo kann ich am besten entspannen?
Bei schönem Wetter empfehle ich euch einen Besuch von Planten und Blomen, einer großzügigen Parkanlage, die ursprünglich für die Gartenausstellung angelegt wurde. Hier existiert eine beeindruckende Pflanzenvielfalt, zahlreiche Bänke und Stühle laden zum Verweilen ein, ob am See oder Botanischen Garten. Falls es regnen sollte – das Hotel hat ja den wunderbaren Wellness- und Fitnessbereich, der neben den Sportgeräten auch einen Saunabereich hat. Entspannung pur!
Die besten alternativen Sehenswürdigkeiten in Hamburg: Wo kann man guten Kaffee trinken oder lecker essen?
Auch hier gibt es weit mehr tolle Möglichkeiten als eure Zeit zulassen wird. Eines meiner Top 5 Restaurants in Hamburg ist das Piccolo Paradiso am Grossneumarkt, wo es ökologische Küche mit vegetarischen Gerichten und einer grandiosen Weinauswahl gibt. Außerdem ist das kleine Restaurant unheimlich süß eingerichtet. Mindestens genauso schön, wenn auch ganz anders ist die Deko in Gretchens Villa auf der Marktstraße. Hier gibt es sehr leckeren Kaffee, Snacks und ihr könnt auch für ein tolles Frühstück vorbeikommen. Ich habe mich dort immer gerne ins Fenster, oder bei schönem Wetter nach draußen gesetzt und die Menschen auf der Straße beobachtet, was im Karoviertel mehr als spannend ist. Kaffee plus Entertainment quasi!
Die besten alternativen Sehenswürdigkeiten in Hamburg: Und wohin am Abend?
Was für eine Frage?! Hier zitiere ich Jan Delay…“Auf St. Pauli brennt noch Licht…“. Wer die Reeperbahn und Umgebung nur aus den Medien kennt, hat wahrscheinlich ein Bild gespickt von volltrunkenen Junggesellenabschiedsgruppen, Stripshows und Prostituierten im Kopf. Und das alles gibt es – ohne Frage! Aber auch ganz zauberhafte Bars und Clubs sind hier vorzufinden. Meine Favoriten zu Hamburger Zeiten waren immer der Grüne Jäger und das Molotow – beides gemütliche etwas „ranzige“ Schuppen mit zumeist eher rockiger Musik, regelmäßigen Konzerten und Kulturveranstaltungen. Zum „Vortrinken“ eignet sich sowieso immer das Schanzenviertel, da sich dort eine Bar an die andere reiht und im Sommer sogar die Fußwege vor den Kneipen bis zum Bersten gefüllt sind. Achtung, hohes Kennenlernpotential! Falls ihr aber einfach noch Lust auf einen kleinen Absacker haben solltet, doch zu bequem seid, euch nochmal auf den Weg zu machen – das Hotel hat auch eine gemütliche Bar mit einer guten Auswahl an Drinks.
In der Sternschanze ist auch abends richtig was los…
Die besten alternativen Sehenswürdigkeiten in Hamburg: Und wenn noch Zeit für einen Ausflug bleibt?
Falls es euch nun tatsächlich nicht ausreichen sollte. „eure“ Ecke zu erkunden und ihr noch einen anderen Teil Hamburgs kennenlernen möchtet…da habe ich was für euch: Winterhude. My one and only Hamburg love. In diesem Stadtteil habe ich 1 ½ Jahre gelebt und ihn von ganzem Herzen geliebt. Winterhude hat bei einigen Leuten den Ruf einer Schickeria-Gegend. Auf einige Ecken des Stadtteils mag das auch zutreffen (z.B. den Mühlenkamp). Insgesamt habe ich es dort aber immer eher als bodenständig und vor allem als durchweg schön empfunden. Der Stadtteil grenzt an den Stadtpark (Ecke Planetarium), hat die Alster und Straßenzüge mit einmalig hübschen Häusern und überdurchschnittlich vielen Bäumen. Kaffee trinken war ich in „meinem“ Stadtteil am liebsten im Cafe May, Loft oder das Cafe du Passage. Und ein ganz tolles Kino, das Magazin, gibt es dort. Es ist etwas versteckt, lässt sich aber mit öffentlichen Verkehrsmitteln bestens erreichen. Hier fühlt ihr euch um einige Jahrzehnte in der Zeit zurückgesetzt. Ich empfehle einen Lolly zu kaufen, denn so eine große Auswahl, wie an diesem Kinokiosk, findet ihr so schnell nicht wieder.
Wie ihr nach Winterhude kommt? Einfach die U-Bahn Linie 1 Richtung Norderstedt nehmen und an der Hudtwalckerstr. oder am Lattenkamp (je nachdem was ihr geplant habt) aussteigen. Und vergesst nicht – bestellt einen Gruß von mir!
Die besten alternativen Sehenswürdigkeiten in Hamburg: Local-Tipps
Daniel lebt schon immer in Hamburg, mit einem kleinen Abstecher gen Rostock, liebt seine Stadt abgöttisch und kann sich auch gar nicht mehr vorstellen, woanders zu wohnen. Wenn sich jemand, in der Hansestadt auskennt – dann er. Deswegen habe ich ihn nach seinen besten Local Insidertipps für Hamburg befragt und er hat munter aus dem Nähkästchen geplaudert. Hier kommen seine Empfehlungen für die Gegend rund um den Michel und das Lindner Hotel am Michel.
Wenn ihr essen gehen wollt und gerne Pizza mögt, dann rät euch Daniel unbedingt mal bei Slim Jims am Pferdemarkt vorbeizuschauen. Dort gibt es schlichtweg die beste Pizza. Die köstlichste Falafel dagegen findet ihr bei Azeitona – hier ist alles vegetarisch, teilweise sogar vegan. Wenn ihr schon in Hamburg seid, dann möchtet ihr auch einmal die echt Hamburgische Küche testen? Kein Problem! Bei Kuno (dem singenden Wirt) im Restaurant Elbblick am Hafen gibt es diese nicht nur in schmackhaften Variationen – nein, ihr könnt gleichzeitig auch noch den sensationellen Blick auf den Hafen genießen.
Den besten und vor allem auch den stärksten Kaffee gibt es, laut Daniel, in der Kopiba. Hier rösten sie die Bohnen sogar selbst im Hinterzimmer. Auch nicht von schlechten Eltern ist der Kaffee zudem in der Pauline, wo es dazu noch echt schön und gemütlich ist.
Wenn ihr dann abends auch noch Elan und Muße haben solltet, um die Stadt unsicher zu machen, dann müsst ihr auf jeden Fall in den Dschungel im Karoviertel – der White Russian ist hier legendär und das Publikum gesprächig und offen. Mindestens genauso gut Leute kennenlernen könnt ihr zudem in der Dreifreundebar. Die Signature Drinks hier sind die leckeren Cocktails mit Cremant. Na dann mal Prost!
Ein paar Shoppingtipps hat Daniel auch noch für euch. Von Junge für Jungen: Bei Herr von Eden (ebenfalls m Karoviertel) gibt es tolle Anzüge und andere hippe Designerstücke für Männer. Außerdem solltet ihr (in diesem Falle auch wieder die Mädchen) mal in der Rindermarkthalle neben der Ubahn-Haltestelle Feldstraße vorbeischauen. Sie ist brandneu und hier gibt es jede Menge Stände, an denen man einfach vorbeischlendern oder die eine oder andere Köstlichkeit erwerben kann.
Die besten alternativen Sehenswürdigkeiten in Hamburg: Wo wohnt es sich am besten?
Passend zur Lage heißt das Hotel, in dem ich wohne, auch Lindner Hotel am Michel. Hier beziehe ich ein sehr modernes geschmackvoll eingerichtetes Zimmer, springe auf das Laufband im Wellnessbereich, bevor ich die Stadt erkunde und genieße am nächsten Morgen ein leckeres Frühstück, das sogar viele glutenfreie und biologische Optionen anbietet.
Die Lage könnte für meinen Aufenthalt sowieso nicht besser sein. Vom Hotel am Michel aus lassen sich einige der spannendsten Gegenden der Stadt erkunden, die Neustadt sowie viele coole Ecken auf St. Pauli – alles im Umkreis von 1-2 Kilometern. Los geht’s… hier kommen meine Tipps für einige alternative Sehenswürdigkeiten in Hamburg, plus diverser Insidertipps, speziell ausgerichtet auf einen Kurztrip. Voila!
Also, Koffer packen und dann nichts wie los nach Hamburg – wenn sich eine Stadt immer wieder lohnt, dann diese.
Wenn ihr noch mehr Tipps wollt, dann klickt euch durch den Artikel “7 Tipps für ein Wochenende in Hamburg” oder “Die besten Tipps für Hamburg bei Regen“.
Ich bedanke mich außerdem noch bei den Lindner Hotels , insbesonder beim Hotel am Michel für die freudliche Unterstützung!
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Text & Fotos: Katharina Perlbach
10 comments
Hat mich gefreut, dass dir Hamburg gefallen hat. Schöner Artikel, liebe Katharina!
Danke Daniel. Klar, diese Perle des Nordens ist doch immer eine Reise wert. Ihr Hamburger werdet mich somit noch öfter mal ertragen müssen;-)
Moin,
Nur eine kleine Richtigstellung: das Viertel, indem Du unterwegs warst, ist die Neustadt; das Komponistenviertel ist weiter im Osten, in Uhlenhorst: mit Mozart-, Beethoven- und Bachstrasse. Zwar kein Fachwerk, aber trotzdem nett!
Liebe Tina, danke dir…ach stimmt, du meinst den Bereich an der Grenze Uhlenhorst/Barmbek-Süd? Dann korrigier ich meinen Fehler gleich mal…:-)
Liebe Christine,
danke für diesen schönen Guide! Der kommt mir gelegen – ich bin vor 3 Monaten nach Hamburg gezogen und noch voll dabei, die Stadt zu erkunden. Ich liebe sie schon jetzt, aber die abgelegeneren Plätzchen und Geheimtipps fehlen mir noch ein bisschen. Bis auf Schanze, wo man sowieso hingeht, und das Karoviertel, da arbeite ich ;)
xx Sabine
Ja perfekt! Wir haben so viele Posts, da hast du die nächsten Wochen erst einmal zu tun ;)
Liebe Sabine, das freut mich, dass dir mein Artikel gefallen hat. Wie gesagt, ich persönlich bin ein riesiger Winterhude-Fan. Unbedingt mal hin!!!LG
Ja Hamburg ist einfach soooooo schön und wie du auch schon so schön schreibst, gibt es so viel mehr in Hamburg zu entdecken und zu erleben. Ich selber liebe es auch immer wieder aufs neue Streifzüge durch (mein) Hamburg zu unternehmen. Und immer mal wieder verfasse ich auch diese Tipps in Artikel, schon alleine, da ich auch immer wieder von Städtereisenden nach meinen persönlichen Tipps gefragt werde… :-) So sind schon zahlreiche Tipps entstanden sowohl für einen Tag in Hamburg, als auch für in ganzes Wochenende oder auch für einen längeren Aufenthalt. Ein paar Tipps ähneln hier natürlich deinen, aber es sind auch ein paar ganz andere dabei…
Liebe Grüße,
Tanja
Es gibt so viele Orte, an denen ich noch nicht war, aber Hamburg stelle ich mir toll vork einen Urlaub in Hamburg wäre toll.