Entweder man liebt es, oder man hasst es. Alleine reisen. Viele Menschen begeben sich alleine in ferne Länder und fremde Städte, weil sie sagen, dass sie dann viel offener sind andere Menschen kennenzulernen. Wir Ladies von Lilies Diary sind viel unterwegs. Mal auf Pressereisen in größeren Gruppen, mal als Alleinreisende. Natürlich informieren wir uns vorher über die politische Situation der Lände und bereiten uns dementsprechend mental vor. Es gibt einfach Gegenden, in denen man aus Selbstschutz nicht alleine im Dunklen rausgehen sollte. Wir haben auf Facebook praktischen Tipps zum Selbstschutz auf Reisen von einem amerikanischen Polizisten gefunden. Diese finden wir einfach zu merken und wollten sie gerne übersetzten und mit euch teilen.
1. Tipp zum Selbstschutz auf Reisen – Angreifer abwehren
Wir wollen den Teufel nicht an die Wand malen, aber wenn dich irgendwann mal jemand angreift, dann merke dir: Der Ellenbogen ist der stärkste Punkt am menschlichen Körper. Wenn du die Chance hast deinen Angreifer damit abzuwehren – tu es! Es ist definitiv effektiver als zu boxen.
2. Tipp zum Selbstschutz auf Reisen – Hinschmeißen und wegrennen
Wenn jemand dich ausrauben möchte, händige deine Wertsachen nicht direkt aus. Wirf sie weit weg und renne in die entgegengesetzte Richtung. Die Chance ist groß, dass der Dieb eher am materiellen Wert als an dir interessiert ist.
3. Tipp zum Selbstschutz auf Reisen – Hilfe winken im Kofferraum
Auch das ist eigentlich der reine Horror, wenn man sich diese Situation vorstellt, doch wenn du irgendwann einmal in einen Kofferraum gesperrt wirst, trete die Rücklichter des Fahrzeuges ein. Strecke dann deine Arme heraus und wink! Der Fahrer wird dich nicht sehen, aber alle Anderen.
4. Tipp zum Selbstschutz auf Reisen – Regeln im Auto
Wenn du in dein Auto steigst, verschließe besonders in gefährlichen Gegenden sofort die Tür.
Möglicherweise wartet der Angreifer schon auf deinem Rücksitz auf dich. In diesem Fall folge auf gar keine Fall seinen Anweisungen. Beschleunige und fahre mit deinem Auto irgendwo gegen! Dein Air Bag wird dich retten. Personen auf dem Rücksitz bekommen immer das Schlimmste ab.
5. Tipp zum Selbstschutz auf Reisen – Renn!!!
Wenn du mit einer Waffe bedroht wirst, der Angreifer dich aber nicht in seiner körperlichen Gewalt hat – renn! Nur in 4 von 100 Fällen wird dich als bewegtes Ziel ein Geschoss seiner Waffe treffen. Und selbst wenn sind dies meistens nicht die lebenswichtigen Organe. Renn am besten im Zickzack-Muster!
6. Tipp zum Selbstschutz auf Reisen – Vorsicht bei Pannenhilfe!
Sei allgemein vorsichtig mit Menschen, die dich um Hilfe bei Autos bitte. Es ist immer einfach jemanden ins Auto zu ziehen oder zu stoßen.
7. Tipp zum Selbstschutz auf Reisen – Unhöflich sein
It’s better to be safe than sorry. Sei lieber ein Mal mehr vorsichtig, als dass du es später bereust. Wenn dir etwas oder jemand komisch vorkommt, versuch dich aus der Affäre zu ziehen oder geh einfach weg. Man muss nicht zu jedem fremden Menschen nett sein.
Mein größter Selbstschutz auf Reisen war wahrscheinlich bis heute, dass ich immer vorsichtig war. Mir ist noch nie etwas passiert und darüber bin ich sehr froh. Ich denke, die Annahme „Mir passiert schon nichts!“ und das blauäugige Abwarten läd Angreifer eher ein. Wer schon von sich aus vorsichtig ist, dem passiert eher nichts. Außerdem merke ich sehr oft, dass ich einfach zu freundlich bin. In Guatemala wurde mir von alleinreisenden Mädchen berichtig, dass Männer ihnen teilweise minutenlang hinterhergelaufen sind. „Hola guapa“ ist da noch eine harmlose Anmache.
Man muss nicht immer höflich sein. Die Hoffnung, dass jemand irgendwann aufgibt reicht manchmal nicht. Sende ruhig klare Signale. Mach dir auch klar, dass wenn dich jemand begrapscht, du die Legitimation hast klare körperliche Signale zu senden. Niemand muss sich von Menschen berühren lassen, wenn er nicht will. Deutliche Abwehr wie Schubsen oder sogar eine Ohrfeige sind in manchen Situationen total angebracht. Wenn du dir deine Reaktion auf Belästigung schon vorher einbläust wirst du im Fall der Fälle weniger perplex sein. So kannst du besser auf eine unerwartete Situation reagieren.
It’s better to be safe than sorry!
Ich hoffe, diese Tipps sind für den einen oder anderen von euch hilfreich. Möge niemand jemals in eine derartige Situation geraten. Und wenn doch, dann seid ihr jetzt hoffentlich ein bisschen vorbereitet. Habt ihr vielleicht selber schon Erfahrung mit Übergriffen auf Reisen und Tipps wie man gut damit umgehen kann? Schreibt sie gerne in die Kommentare und teilt euer Wissen. So kann man vielleicht dem ein oder anderen in einer aufkommenden, blöden Situation helfen!
11 Kommentare
Meine Tipps, auch wenn viele diese vielleicht kennen:
Alleine in Straßen unterwegs ohne Kopfhörer bzw Handy oder nur “so tun als ob”. Schritte oder anderes kann man so besser wahrnehmen.
Ich laufe oft mit einem Schlüssel zwischen den Fingern, sodass die Spitze aus der Faust schaut – sicheres Gefühl und würde im Fall der Fälle bestimmt wehtun.
Und auf das Bauchgefühl hören – steht ja auch on diesem hilfreichen Artikel oben – das täuscht selten ;)
Das ist gut!
Ich bin früher auf dem Fahrrad immer mit dem Schloss in der Hand gefahren.
Falls jemand angreift.
Manchmal weiß ich aber auch nicht wirklich, ob ich da nicht doch schon ein bisschen zu paranoid bin.
Na ja!
Gestalte dir ein “Überfall-Geldbeutel”.
Nimm eine abgelaufene Kreditkarte und Geld im Wert vom ca. 30€ (das reicht meißt um Drogen zu kaufen) und stecke beides in einen Geldbeutel. Solltest du überfallen werden, dann siehe Tipp 2. Der Gangster hat dann das was er wollte und erwartet nicht, dass du mehr bei dir hast. (Hoffentlich)
Wenn zu wenig Geld erbeutet wird, könnte der Gangster eventuell noch böser werden.
Und noch ein Tipp: bei einer Bedrohung laut werden und andere auf sich aufmerksam machen. Und den anderen IMMER siezen. Dann wissen Aussenstehende dass du den Typ nicht kennst.
Wer aussieht und sich benimmt wie ein Opfer, der wird auch leichter zum Opfer. Deshalb immer aufmerksam sein!
Danke für den Tipp! Das mit dem Geldbeutel habe ich wirklich noch nie gehört Ist aber genial!!!
Vielen Dank für diesen Beitrag!
War spannend zu lesen.
Ich war dieses Jahr mit zwei Freundinnen in Marrakech.
Die ersten zwei Tage waren absoluter Horror für mich. Kulturschock.
Erster Kontakt mit Einheimischen: Wagen in die Hacken gefahren bekommen (jeder von uns dreien einzeln) weil wir das Angebot zum “Gepäckservice” nicht annehmen wollten.
Zweiter Kontakt mit Einheimischen: beim Verlassen unseres Riads standen zwei Jungs vor der Tür, einer tat so als wolle er Geld wechseln, der andere hatte einen Stecken in der Hand. Sollte einem schon spanisch vorkommen. Als wir ohne Reaktion vorbeigingen, wurden wir mit dem Stock durch die Gasse getrieben bis wir wirklich laut und deutlich “STOP IT NOW!!!!” gerufen haben.
Für mich leider echt der mieseste Start in diesen Städtetrip.
Es wurde zunehmend besser, man bewegt sich selbstbewusster.
Nur am letzten Abend kamen wir in eine dunkle Sackgasse und wurden verbal auf unterstem Niveau belästigt und auch ein wenig eingekreist von ein paar jungen Kerlen.
Wirklich traurig, da mich die Stadt als solche wirklich so beeindruckt hat und es so viele freundliche Menschen gab… Aber Das nächste Mal nur mit männlicher Begleitung…
Save travels!!!
Ja das sind Situationen, die man eigentlich wirklich nicht haben will… Das tut mir leid für dich.
Zu Tipp 4: Ich halte das für ziemlich gefährlich. Als Laie kann man nicht wirklich gut einschätzen, welche Geschwindigkeit man mit welchem Auto wählen muss, um selbst ohne größere Verletzungen davonzukommen und gleichzeitig den Angreifer sicher (zumindest vorübergehend) handlungsunfähig zu machen. Und selbst wenn man sich für diese Strategie entscheidet, dann kann es immer noch sein, dass man am Ende im letzten Augenblick doch instinktiv bremst/ausweicht. Ein weiteres Risiko: Bei einem Mietwagen weiß man nie, ob der Wagen einen Unfall hatte und ohne funktionsfähigen Airbag wieder zusammengepfuscht wurde. Ich würde eher empfehlen, jedes mal vor dem Einsteigen von außen die Rückbank zu kontrollieren.
Bei Tipp 5 bin ich ebenfalls skeptisch. Es kann natürlich gutgehen aber das Risiko ist doch relativ hoch (insbesondere wenn der Angreifer relativ nahe steht und den Finger am Abzug hat). Wegrennen hilft auch nur begrenzt, wenn der Angreifer schneller rennen kann als man selbst und man nicht sehr schnell einen sicheren Ort erreichen kann.
Ja Tipp 4 war ich auch skeptisch und kontrolliere immer vorher die Rückbank. Aber was will auch ein Kerl auf der Rückbank, wenn er auf die wartet?
Tipp 5: Ja ich glaube das kommt auch ein bisschen auf die Entfernung an.
Hallo, Danke dir für deine Tipps. Werde diese auf jedenfall im Hinterkopf behalten.
Mein Tipps wenn gar nichts mehr geht, :andere FREMDE Personen direkt ansprechen und um hilfe bitten.
Das war das einzige was bei mir damals geholfen hat.
Mein Couchsurfer ist damals ziemlich doll ausgerastet und war am Ende des Abends auch stark betrunken, war keine schöne sache.
Ja, dass hart sich echt nicht schön an :(