Katharina ist unsere Bali Expertin. In drei Teilen hat sie uns gezeigt, wie schön die Insel ist. Erst war sie in Canggu dann in Ubud und heute gibt sie uns Tipps für die Perle Balis – Seminyak.
Teil drei meines Aufenthalts auf Bali bringt mich nach Seminyak. Bestimmt drei oder vier Tage habe ich intensivst nach Orten und Hotels recherchiert, bevor ich mich entschieden habe, wohin ich weiterreisen werde. Letzten Endes fällt meine Wahl unter anderem wegen der folgenden Kriterien auf Seminyak: es ist „was los“, jedoch ohne den Party-Tourismus Kutas, ich bin von Canggu aus recht schnell dort, der Strand soll schön sein, die Auswahl an tollen Hotels überzeugt mich. Außerdem wird mich Jen aus den USA, die ich im Chillhouse kennengelernt habe, die ersten sechs Tage begleiten.
So verabschieden wir uns schweren Herzens von Canggu und dem Chillhouse, teilen uns ein Taxi und checken, nach kurzer Reise, ins Harris ein – ein schönes Hotel, mit ca. 30 Euro für ein Einzelzimmer pro Nacht gut bezahlbar, mit Fitnessraum, Pools und ein leckerem Frühstücksbuffet. Jen und ich sind beide passionierte Alleinreisende, die ihre Unabhängigkeit lieben, aber trotzdem sozial und kommunikativ sind. Somit haben wir zwei nebeneinanderliegende EZ gebucht – ideal, denn so können wir jeder unserem eigenen Rhythmus treu bleiben, aber uns trotzdem immer sehen, wenn wir möchten.
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Eines sollte euch klar sein, wenn ihr euch für einen Aufenthalt in Seminyak entscheidet. Unberührte Natur werdet ihr hier nicht finden, ebenfalls wenig Unterkünfte oder Restaurants auf ganz billigem Backpackerniveau. Denn Seminyak gillt als eher schick. Zwar ist einiges im mittleren Preissegment zu finden, doch auch zahlreiche Luxusabsteigen für Stars und vor allem Sternchen sind hier angesiedelt, beispielsweise das bekannte Luxushotel Oberoi. Auch wir entschließen uns, den einen oder anderen Abend schick essen zu gehen. So landen Jen und ich an unserem ersten Abend im Mama San, welches wir dann, nachdem wir uns gefühlt 5 mal verlaufen haben, auch endlich finden. Das Ambiente ist mehr als ansprechend und das Essen wirklich köstlich, bei einem Preis, der etwa mit deutschen Restaurantpreisen vergleichbar ist. Und auch an unserem letzten gemeinsamen Abend gönnen wir uns den Besuch eines „fancy“ Spots. Es geht in die Favela – und auch wenn der Name mir für Asien zunächst nicht ganz passend erscheint, flasht mich dieses Barrestaurant absolut. Vom Essen bin ich hier nur mittel beeindruckt, da die Auswahl für Vegetarier nicht gerade groß ist. Doch schließlich sind wir ja hier auch quasi in Brasilien, einem Fleischliebhaberland. Die Location an sich ist jedoch der Wahnsinn. Überall sind Pflanzen, hängen wunderschöne Bilder, steht ausgefallener Dekokram. Und sogar die Toiletten sind die einfallsreichsten, die ich jemals besucht habe – jede Menge Wandmalereien und sogar ein Friseurstuhl mit alter Trockenhaube. Es ist schwer die Atmosphäre dieses Ortes zu beschreiben, weswegen ich jedem empfehle einfach selbst einmal dorthin zu gehen. Auch das Earth Café, welches eine Kombination aus Geschäft und Café ist, kann ich unbedingt empfehlen. Hier gibt es ausschließlich vegetarische Speisen, zudem köstliche Smoothies und Shakes und ganz viel leckeren Kuchen, auch glutenfrei. Und während man hier isst, trinkt, liest oder auf seinem Laptop tippt, lassen sich Ökofreaks und Hipster an den Nachbartischen beobachten. Macht unheimlich ziemlich viel Spaß, wie ich finde.
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Und was kann man in Seminyak sonst noch so machen? Surfen zum Bespiel. Zumindest wenn man nicht gerade so ungeeignet für Wassersport ist wie meine Person. Ich gehe lieber wieder am Strand spazieren und gucke mir das Geschehen an. Der Strand ist lang, weiß, von zahlreichen hübschen Bars gesäumt und von ebenso hübschen Beachboys bevölkert, die mir alle paar Minuten etwas hinterherrufen. Darauf gehe ich allerdings nicht ein, denn was soll ich mit einem balinesischen Urlaubsflirt, tausende von Kilometern entfernt, der jeden Tag zahlreiche Frauen am Strand anspricht?!
Und Shoppen, das mache ich in Seminyak, zum ersten Mal auf meiner SOA-Reise, so wirklich ausgiebig. Die Auswahl an Klamottengeschäften ist unerschöpflich, für jeden Geschmack ist etwas dabei, doch schnell habe ich meinen Lieblingsladen entdeckt: Buddha Wear, wo ich im Sale zuschlage. Die Stoffe, Schnitte und Farben sind toll und dank der Angebote erstehe ich wahrhafte Schnäppchen für teilweise weniger als zehn Euro.
Drei Tage vor meinem Abflug habe ich leider noch ein unschönes Erlebnis. Mir wird meine Tasche geklaut, von einem vorbeifahrenden Scooterfahrer, der sie mir vom Arm reißt. Und dies passiert an einer recht belebten Straße, nur wenige Meter von unserem Hotel entfernt. In dieser Tasche trage ich an diesem Abend fast 200 Euro mit mir rum, meine Kreditkarte, meinen Personalausweis und noch eine Menge anderen Krams. Zum Glück hatte ich das Allerwichtigste, meinen Reisepass, aber im Hotel gelassen. Alles andere lässt sich zum Glück, unter anderem durch die ausgiebige Hilfe des Hotelpersonals, irgendwie regeln. Klar, in dem Moment habe ich mich extrem geängert, geschrien und sogar geweint. Doch im Nachhinein ärgere ich mich hauptsächlich über meine arrogante Unachtsamkeit. Zum einen sollte man in einem armen Land vielleicht nicht gerade mit einer gefälschten Michael Kors Tasche rumlaufen, und zum anderen habe ich an diesem Abend die Tasche nur auf der Schulter getragen sowie Richtung Straße. Seit diesem Ereignis trage ich sie grundsätzlich diagonal über den Körper. Und trage definitiv auch nicht mehr so viel Bargeld bei mir. Denn so ein Diebstahl kann einen überall treffen, nicht nur auf Bali.
Meine Tage in Seminyak sind ansonsten eher ruhig – Essen, trinken, spazieren gehen, lesen, schreiben. Damit bin ich absolut ausgefüllt und glücklich. Genau der richtige Abschluss für meine Südostasienreise. Ich fliege nicht gerne zurück nach Hause, auch wenn ich mich auf meine Wohnung, meine Arbeit, meinen Vater und meine Freundinnen freue. Doch zumindest trete ich meinen Heimflug tiefenentspannt an. Bye Bali, I will miss you! Don’t forget me!
Text & Fotos: Katharina Perlbach
4 Kommentare
Ein schöner Artikel mit noch schöneren Fotografien.Macht Lust auf Bali.
Lieber Paul – schön, dass dir mein Artikel und die Fotos gefallen. Danke:-)
We had such an amazing time at the Chillhouse! Seminyak was an interesting place….high energy and great restaurants. Enjoyed my time with Katharina exploring this part of Bali! And I still dream of the food at the Chillhouse. :)
Thank you so much, Jen. Probably you could not understand much of the article?! Or did you ask Claudia to translate;-)? And yeeeaaahhh, the Balinese food….miss it so much, too. See you soon, I hope:-)!!!