Viele haben mich immer komisch angeschaut, wenn ich erzählt habe, dass ich meine Fotos mit Snapseed bearbeite. VCSO ist doch viel cooler oder Afterlight oder Lightroom für das Handy. Ich habe sie alle ausprobiert und meine Lieblingsapp für die Fotobearbeitung auf dem Smartphone ist und bleibt Snapseed. Es kam mir auch lange so vor, als wäre ich die einzige, die diese Meinung vertritt, bis ich auf dem HUAWEI x Paul Ripke Workshop war. Da stand ein erfolgreicher Fotograf vor mir und hat das gleiche gesagt, wie ich: „Snapseed ist die beste Fotobearbeitungs-App.“
Ich habe auf diesen Workshop sowieso eine Menge gelernt. Im Post „7 Dinge, die ich vom Fotografen Paul Ripke gelernt habe“, könnt ihr das alles noch einmal nachlesen. Heute möchte ich euch aber erklären, wie Snapseed funktioniert und welche Funktionen ich nutze.
Man kann nur besser machen, was gut ist
Snapseed kann echt eine Menge. Fotos beschneiden, bearbeiten, drehen und nachschärfen. Doch denkt immer daran, man kann nur besser machen, was gut ist. Ihr solltet also schon beim fotografieren darauf achten, dass ihr einen schönen Bildausschnitt wählt, alles scharf ist und nicht zu sehr unter- oder überbelichtet. Beim Workshop hat uns Paul Ripke die neuen Smartphones HUAWEI P9 und HUAWEI Mate 9 vorgestellt, die ein Dual-Objektiv haben. Dieses wurde zusammen mit Leica entwickelt und bieten schon beim Fotografieren ein paar echt coole Funktionen. Sie haben die Funktion „Große Blende“ mit der ich eine wunderschöne Tiefenunschärfe hinbekomme. Außerdem könnt ihr mit der Profi-Einstellung so viele Werte manuell eingeben: Den ISO-Wert, den Weißabgleich, die Blende und den Fokuspunkt. Bei der Fokuspunkt-Einstellung gibt es beispielsweise ein ganz besonderes Tool: Ihr könnt das Licht von einem Punkt rausziehen und verlagern. Beispielsweise wenn der Hintergrund hell und ein Gesicht dunkel ist, dann könnt ihr die Lichtquelle vom Hintergrund auf das Gesicht ziehen. Es gibt in der Foto-App auch schon so viele Möglichkeiten das Foto zu bearbeiten, aber ich würde es gleich in Snapseed ziehen und da alles regeln. Hier kommen jetzt meine 7 Funktionen, die ich regelmäßig nutze.
1.Der Drama-Filter
Es ist der einfachste und schnellste Weg um meine Fotos zu bearbeiten. Es klappt aber auch nicht mit jedem Motiv. Der Drama-Filter eignet sich vor allem für Landschaften. Ich möchte es euch anhand eines Antarktisfoto zeigen.
Ich öffne das Bild in der App und gehe auf den Drama-Filter. Hier kann ich zwei Einstellungen regeln – die Sättigung und die Filterstärke.
Wie bei jeder Funktion wischt ihr nach oben und unten, um einen Parameter auszuwählen, und nach links und rechts, um die Stärke zu ändern.
WERTE: Filterstärke +55 / Sättigung +10
Ich liebe diesen Filter, weil er die Fotos so viel lebendiger macht.
2. Die Grundeinstellungen
Wie schon oben erwähnt, eignet sich der Drama-Filter nicht für jedes Motiv. Meiner Erfahrung nach ist es super für einen bewölkte Himmel, weil die Wolken schön herausgeformt werden. Wenn ihr einen strahlend blauen Himmel habt, empfehle ich euch das Foto nur kurz bei den Feinabstimmungen zu bearbeiten.
Hier gib es von Helligkeit über Kontrast bis hin zum Ambiente die unterschiedlichsten Reglungen.
WERTE: Kontrast +33 / Sättigung +8 / Ambiente +40 / Schatten +19 /
3.Porträts bearbeiten
Manchmal ist es wirklich schwer eine Tiefenunschärfe hinzubekommen, wenn es eben keine Tiefe gibt. Dann könnt ihr mit dem Fokuseffekt für Portraits arbeiten. Er lässt die weniger unwichtigen Details in die Unschärfe verschwinden. Wenn du den Filter öffnest erscheint automatisch ein eliptischer Weichzeichner um das Gesicht. Größe und Form kannst du selbst bestimmen, genauso wie den Übergang zwischen Schärfe und Unschärfe. Du kannst aber nicht nur den Rand unscharf gestalten, sondern auch mit der Vignettenfunktion verdunkeln.
Für einen natürlichen Bokeh-Effekt müsst ihr den Übergang vergrößern, damit Schärfe und Unschärfe fließen und kaum sichtbar ineinander übergehen.
Dann gibt es zusätzlich auch noch den Filter “Gesicht” in dem ihr euch schön zaubern könnt. Benutze ich ehrlich gesagt nicht, aber ich wollte ihn kurz einmal vorstellen.
5.Selektive Anpassung
Jedes Foto muss ganz eigen behandelt werden und deswegen möchte ich euch hier auch nur einzelne Funktionen zeigen, die ihr dann beim passenden Bild verwenden könnt. Auch eine super Funktion ist die Selektive Anpassung. Als erstes schiebst du den Punk „H“, „S“ oder „K“ an die Stelle, die du bearbeiten möchtest. Wenn du sie mit den Fingern größer oder kleiner schiebst, siehst du in der Farbe Rot den Wirkungsbereich.
Dann kannst du auswählen, ob du die Sättigung, den Kontrast oder die Helligkeit auswählen möchtest.
6.Schwarz-Weiß Funktion
Ich benutze diese Funktion sehr selten. Eigentlich nur, wenn sowieso der Himmel und alles grau ist und das Bild in Farbe sehr trostlos aussieht. Mit diesen drei Schritten könnt ihr ein sehr detailliertes Bild in Schwarz-Weiß erstellen.
- HDR Scape
Öffne das Menü „HDR Scape“ und wähle einen HDR-Stil aus. Anschließend kannst du Filterstärke und Helligkeit anpassen. Ich habe STARK genommen. - Details
Öffne im Menü Details und bringe die Struktur auf 100, und die Details gut sichtbar zu bekommen. - Schwarz-Weiß
Jetzt wandelst du das Bild im Schwarz-Weiß Modus um und gibst ihm ein Feintuning. Ich habe den Filter KONTRAST genommen.
Das Ergebnis
7.Spitzlichter bei schlechtem Wetter
Das ist auch ein absolutes Lieblingstool von mir – die Funktion Spitzlichter bei dem Menüpunkt Feinabstimmung. Sie ist perfekt um einen graumatschigen Himmel in ein neutrales weiß zu verwandeln.
VOHER
NACHHER
Ich hoffe, ich konnte euch ein paar Anregungen geben. Ich hätte noch 100 andere tolle Funktionen und Kombinationen hier erklären können. Sehr gerne könnt ihr mir eure Fragen in den Kommentaren stellen, dann kann ich vielleicht auch mal ein YouTube Video dazu drehen.
Dieser Post ist in Kooperation mit HUAWEI entstanden.
5 Kommentare
Hallo Christine! Ein toller Beitrag! Ich habe Snapseed vor Ewigkeiten mal auf meinem iPhone installiert, aber bis heute fast nie benutzt… Jetzt habe ich einige der Features, die Du hier vorgestellt hast, ausprobiert und ich muss sagen: ich bin begeistert! :-D Ich glaube, die App wird jetzt keinen Staub mehr ansetzen, hihi :-D
Vielen Dank für die tollen Inputs und einen guten Rutsch ins neue Jahr!
Liebe Grüsse aus Zürich,
Manu
Cool! Das freut mich! man hat voll den AHA-Effekt, wenn man es verstanden hat, ne?
Super Beitrag, vielen Dank für die ganzen Tipps. Hab bisher immer nur ein wenig mit der Bildbearbeitung von Apple rumprobiert, aber das hier macht viel mehr Spaß!
Liebe Grüße
Cornelia
Ich liebe die App auch total und möchte sie nicht missen.
Bei Portraits nutze ich anschließend noch gerne Facetune!
LG Christine