Es ist mein drittes Mal. Mein drittes Mal ROBINSON Club. Ich habe angefangen auf den Malediven, weiter ging es nach Griechenland und dieses Mal ist Österreich an der Reihe. Irgendwie ist es diesmal besonders interessant, weil ich stelle mir den ROBINSON Club immer mit Palmen, Pool und Polonäse vor, aber in Österreich ist alles ein bisschen anders, vor allem im Winter. Wenn alle tagsüber in den Bergen sind, hat man als Nicht-Skifahrer den ganzen ROBINSON Club Landskron für sich alleine und es herrscht eine göttliche Ruhe. Was jedoch gleich geblieben ist, die obligatorischen Achtertische beim Essen, die zur Philosophie des ROBINSON Clubs gehören. Die Achtertische sollen bewirken, dass sich möglichst viele fremde Menschen zusammensetzen, unterhalten, Freunde werden und Spaß haben. Früher hab es sogar erst eine Kelle in die Suppe, wenn ein Tisch komplett mit acht Mann besetzt war.
Im Prinzip super, nur immer am ersten Tag, wenn ich ganz alleine bin, finde ich es ein bisschen seltsam und setze mich erst einmal alleine an einen Tisch. Da sitze ich, meisten während der Vorspeise und dem Hauptgericht, bis zum Nachtisch alleine bis alle anderen Tische so voll sind, so dass sich jemand zu mir setzen muss. Es ist nun mal so, vor allem bei den Deutschen, die muss man manchmal zu ihrem Glück zwingen, sonst versauern sie alleine und einsam in ihrer Ecke. Mich auch. Ich würde schon den Deutschen die Tugend in die Wiege legen, dass sie eher distanziert und zurückgezogen vor sich hinleben.
Ich bin ja wirklich ein sehr kommunikativer Mensch, aber immer ganz alleine an dem großen Achtertisch sitzen, macht mich erst ein bisschen panisch, dann traurig, aber immer, wirklich immer, gehe ich wieder glücklich aus dem Speisesaal, denn die Philosophie fruchtet. Spätestens zum Nachtisch setzt sich ja jemand dazu und am ersten Tag war es so ein reizendes Pärchen, dass ich euch einfach davon erzählen muss. Marie und Heinz, die ich sofort duzen durfte, obwohl sie schon um die 60 Jahre alt waren. Sie hat mir gleich im zweiten Satz erzählt, dass sie die Reise gewonnen haben und dabei hat sie bis über beide Ohren gestrahlt. Dann wurde ich in die Geheimnisse des Glücksspiels eingewiesen.
Diese Frau, die Gegenüber von mir saß, verschickt bis zu 100 Postkarte im Monat um bei Gewinnspielen mitzumachen und hat im Durchschnitt monatlich zwei Gewinne. Der beste war ein Auto im Wert von 42.000 Euro. Wie man das macht? Ja, das will jetzt wohl jeder wissen. Ich habe mir ein paar Tipps geben lassen.
1. Immer bei Gewinnspielen mitmachen, bei denen man eine Postkarte schicken muss. Da ist die Hürde größer als bei Online-Gewinnspielen und es machen weniger mit.
2. Keine Gewinnspiele von großen Unternehmen oder Marken mitmachen, sondern die aus der Regionalzeitung, dem Supermarktblatt oder was auch immer regional ist.
3. Bis zu 10 Postkarten hinschicken. Dann wohnt da eben nicht nur Marie, sondern auch Luise, Klaus, Heinz, Thomas, Ludwig, Susanne, Gaby, Ingo und Torsten im Haus.
4. Am besten schafft man sich einen Zweitwohnsitz an, denn dann kann man 20 Postkarten schicken.
5. Damit man sich nicht mit Postkarten und Briefmarken verschuldet, bastelt man die Postkarten selber. Man nimmt den Karton, der zwischen Hemden oder Pullovern steckt und schneidet diesen auf die richtige Maße. Aber Obacht, eine Seite muss weiß sein, sonst kommt die Postkarte zurück.
Marie hat zu Weihnachten von ihrem Heinz sogar extra eine Schneidemaschine bekommen. Das finde ich total romantisch. Jeder normale Mensch würde denken es ist total verrückt 100 Postkarten im Monat wegzuschicken. Heinz weiß aber, wie viel Spaß es Marie macht und damit sie es einfacher hat und ihr die Finger nicht vom Schneiden weh tun, besorgt er ihr eine Schneidemaschine. Marie habe ich sofort ins Herz geschlossen, sie strahlt, obwohl sie sehr krank ist und ihr ist auch egal ob die Suppe kalt wird, lieber will sie, dass ich auch eine erfolgreiche Gewinnerin bin und erzählt mir alles Tricks. Nachdem sie die Vorspeise gegessen haben, habe ich sie dann doch alleine gelassen und bin auf mein Zimmer, damit sie zum Essen kamen. Und als ich am Buffett vorbei gegangen bin, musste ich wieder ganz doll lächeln, weil es der ROBINSON Club schon wieder geschafft hat. Als schüchternes Mäuschen betrete ich den Speisesaal mit den furchteinflößenden Achtertischen und als strahlendes Honigkuchenpferd verlasse ich ihn.
Und ich kann euch sagen, es lohnt sich auch eine Woche im ROBINSON Club Landskron zu buchen, denn es ist wirklich, wirklich wunderschön! Hier mein kleines Shooting direkt vor der Haustür am See:
Der verschneite Robinson Club direkt am See