Was tun, wenn ein langes Wochenende vor der Tür steht? Die Kinder einpacken, die beste Freundin samt Nachwuchs ins Auto laden – und gemeinsam losfahren. Für uns ging’s nach Dänemark. Schnell zu erreichen, entspannt, kinderfreundlich – und trotzdem immer wieder überraschend. Unser Ziel: Südseeland Dänemark. Eine Region mit Meerblick, Wäldern, Freizeitparks und dieser besonderen dänischen Gelassenheit, die sofort auf einen abfärbt. Was wir erlebt haben, wo man gut mit Kindern unterkommt und welche Ausflüge sich wirklich lohnen – davon erzähle ich in diesem Artikel.
Luxuscamping für Einsteiger: das Feddet Strand Resort in Südseeland Dänemark
Was genau bedeutet eigentlich „5-Sterne-Camping“? Für mich klang das zunächst wie ein Widerspruch in sich. Doch das Feddet Strand Resort in Faxe hat mich eines Besseren belehrt. Etwas außerhalb gelegen, nur rund 50 Meter vom Meer entfernt, steht man hier mit einem Bein im Sand – und mit dem anderen tatsächlich (zumindest in unserem Fall) im Jacuzzi. Denn unsere Unterkunft für das lange Wochenende war eine Spa-Villa mit eigener Veranda, Grill und Whirlpool. Für jemanden wie mich, der Camping bisher eher mit Isomatte und Gemeinschaftsdusche verbunden hat, war das ein überraschend komfortabler Einstieg.
Kulinarisch ist man auf dem Gelände bestens versorgt: Es gibt eine Pizzeria, eine Burger Bar, ein gemütliches Strand‑Café mit Eistheke (StrandBaren) und das Bistro No. 12, das mit regionaler, saisonaler Küche überrascht. Neben der Rezeption befindet sich ein kleiner Supermarkt – ideal für Snacks, Getränke und all die Dinge, die man eben mal zwischendurch braucht. Für größere Einkäufe liegt der nächste Supermarkt etwa 15 Autominuten entfernt.
Die Kinder hatten vom ersten Moment an Programm: In den Boden eingelassene Trampoline, eine Netz-Kletterwelt im kleinen Waldstück des Resorts, elektrische Jeeps fahren, Mini-Go-Karts – alles fußläufig, sicher und auf dem Gelände gut verteilt. Besonders schön: Die Kinder konnten sich schnell alleine orientieren. Schon nach einem Tag erkundeten meine vierjährige Tochter und mein neunjähriger Sohn selbstständig die verschiedenen Spielbereiche.
Das Gelände selbst ist wie gemacht für kindliche Entdeckungstouren: Überall kleine Spielplätze – nicht nur bei den festen Unterkünften, sondern auch direkt auf dem Campingbereich, wo Zelte und Wohnwagen stehen. Wer nicht gerade auf dem Hauptspielplatz ist, hat oft trotzdem einen Kletterturm, eine Schaukel oder ein Trampolin in Reichweite. Die Kinder finden schnell Anschluss. Und wir Eltern bekommen diese seltenen ruhigen Momente geschenkt. Ich? Habe in Ruhe mein Buch zu Ende gelesen. Und abends, wenn die Kinder schliefen, saßen wir im Whirlpool und genossen die Me-Time. Das geht nur, wenn man weiß: Die Kinder fühlen sich sicher, sind beschäftigt – und haben ihren eigenen Raum im Urlaub.
Was die Unterkunft angeht, bietet das Resort für jede Familienkonstellation die passende Variante: Von luxuriösen Spa-Villen mit eigenem Jacuzzi über moderne Hütten bis hin zu klassischen Stellplätzen für Zelte, Camper oder Wohnwagen. Wer es unkompliziert mag, kann auch Glamping-Zelte oder Familienhütten mit Küche und Bad mieten. Alles sauber, gepflegt und durchdacht.
Und, ganz ehrlich: Man könnte den gesamten Urlaub problemlos im Feddet Strand Resort verbringen – egal, wie das Wetter mitspielt. Das beheizte Hallenbad mit Kinderbecken, Sauna und Indoor-Whirlpool sorgt für Entspannung auch an Regentagen. Und täglich gibt es wechselndes Kinderprogramm: Kinderschminken, Schmuck basteln, kleine Kreativ-Workshops oder abends ein Lagerfeuer im Lake House. Das fiel während unseres Besuchs aber leider wegen zu viel Wind ins Wasser.
Zwischen Baumwipfeln und Fernblick: Camp Adventure und der Waldturm in Südseeland Dänemark
Auch wenn wir es uns im Feddet Strand Resort ziemlich gut gehen ließen, wollten wir wenigstens einen Blick in die Umgebung werfen. Unser erster Tagesausflug führte uns zum Camp Adventure, rund 30 Minuten entfernt, nahe Haslev – mitten im Gisselfeld Klosterwald. Unser Ziel: der Skovtårnet, ein 45 Meter hoher Aussichtsturm, der sich wie eine elegante Spirale aus Holz und Stahl durch die Baumwipfel schraubt. Die Architektur ist beeindruckend. Der Turm wurde so konzipiert, dass er sich harmonisch in die Landschaft einfügt und gleichzeitig einen außergewöhnlichen Blick auf die Natur ermöglicht – von unten nach oben und zurück. Die Rampe führt in sanften Bögen bis zur Spitze und erlaubt einen Aufstieg, der sich fast meditativ anfühlt.
Bevor wir losliefen, bekamen die Kinder am Eingang eine kleine Bingo-Karte in die Hand gedrückt – und damit begann für sie das eigentliche Abenteuer. Auf dem Weg durch den Wald sollten sie verschiedene Tierschilder entdecken und abhaken. Eine Art Schatzsuche, die sie sofort ernst nahmen. Hochmotiviert rannten sie los, hielten Ausschau und rätselten unterwegs, was wohl als nächstes auf sie wartet. Spoiler: Ein kleines Rätsel muss man tatsächlich noch lösen – aber das verrate ich euch hier nicht.
Der Weg zum Turm führt über einen 900 Meter langen, erhöhten Holzsteg, der sich sanft durch den Wald schlängelt. Besonders angenehm: Die Strecke ist barrierefrei – also auch mit Kinderwagen oder Rollstuhl problemlos machbar. Nach etwa 30 bis 45 Minuten erreicht man den Turm, dessen spiralförmige Rampe einen gleichmäßigen, gut begehbaren Aufstieg bietet. Und dann: der Blick. Oben angekommen, steht man 135 Meter über dem Meeresspiegel und schaut – mit etwas Glück – bis nach Kopenhagen oder Malmö.
Wer nach dem Aufstieg noch mehr Action sucht, kann vor Ort auch einen Kletterpark nutzen – mit Parcours für verschiedene Altersgruppen. Es gibt außerdem einen kleinen Streichel“zoo“ und eine Sauna mit Blick auf den See. Ein Ausflug, der uns noch lange im Kopf geblieben ist – und den wir ohne Zögern weiterempfehlen würden.
Klein, wild und voller Zucker: Ein Tag im BonBon-Land in Südseeland Dänemark
Freizeitpark mit Kindern? Muss für mich nicht unbedingt sein. Aber wenn sich einer der beliebtesten Freizeitparks Dänemarks quasi um die Ecke befindet, dann sagen wir natürlich: Ja! Also haben wir uns auf den Weg nach Holme-Olstrup gemacht – ins BonBon-Land. Der Park liegt nur etwa 35 Minuten vom Feddet Strand Resort entfernt und ist ideal für einen Tagesausflug mit der ganzen Familie.
Das Wetter war auf unserer Seite, die Kinder schon im Auto ganz aufgeregt. Und kaum auf dem Gelände, war klar: Ziel Nummer eins – die Wasserbahn. Davon gibt es im BonBon-Land allerdings nicht nur eine. Beim River Rafting gab’s dann gleich den ersten kleinen Dämpfer – Zutritt erst ab 110 cm. Meine Tochter war enttäuscht, aber wir haben schnell umgeschwenkt und uns für die klassische Wildwasserbahn entschieden. Die Kids kamen pitschnass, aber grinsend wieder raus – der perfekte Start.
Besonders gut gefallen hat uns, dass der Park auch für kleinere Kinder viel bietet. Unser persönliches Highlight war die Kleinkindachterbahn „Henry“ – die durften sogar die Kleinsten mitfahren, und bei uns wurde sie gleich mehrmals zum Favoriten des Tages erklärt. Mein Lieblings-Fahrgeschäft: die Möwen-Tretfahrt in luftiger Höhe. Zu zweit sitzt man in einer kleinen Gondel und radelt sich durch den Parcours mit dem schönsten Blick über den ganzen Park. Wer etwas mehr Action sucht, wird auch fündig: Es gibt zwei größere Achterbahnen, von denen wir eine ausprobiert haben – mein Sohn und ich. Kurz, knackig, mit genau dem richtigen Maß an Nervenkitzel. Die Wartezeiten schwanken, aber bei einem der Fahrgeschäfte geht es überraschend schnell, weil viele Leute gleichzeitig in die Wagen passen.
Viele Extras wie Eis, Getränke und Souvenirs kosten natürlich extra – aber alle Fahrgeschäfte sind im Eintritt enthalten. Wir hatten uns unser eigenes Picknick eingepackt und im geliehenen Bollerwagen durch den Park gezogen, was im BonBon-Land ausdrücklich erlaubt ist. Es gibt viele Wiesenflächen, Sitzgelegenheiten und sogar kleine Holzpavillons, die etwas Schatten bieten. Ideal, um einmal kurz runterzukommen, durchzuatmen – und die weiteren Stopps des Tages zu planen. Unser Fazit: Ein quirliger, bunter Tag, den unsere Kinder sicher so schnell nicht vergessen werden. Und wir ehrlich gesagt auch nicht.
Was wir in Südseeland Dänemark noch sehen wollen?
Wie das bei Kurztrips so ist: Man schafft nie alles. Ein paar Dinge mussten wir auslassen – aber sie stehen fest auf meiner Sehenswürdigkeiten-Liste fürs nächste Mal Südseeland Dänemark:
- Møns Klint – die spektakulären Kreidefelsen auf der Insel Møn sind fast 130 Meter hoch. Ideal für Wanderungen, Fossiliensuche und den Blick aufs offene Meer.
- Schloss Gavnø – ein Rokoko-Schloss mit Schmetterlingshaus, Abenteuerspielplatz und großer Kunstsammlung. Sieht nach einem guten Mix aus Kultur und Spielplatz aus.
- Stevns Klint – diese Steilküste gehört zum UNESCO-Weltnaturerbe. Mit Museum und Küstenwanderweg ein tolles Ziel für Natur- und Geschichtsinteressierte.
Dänemark hat sich für uns mal wieder als ideales Ziel für einen Kurzurlaub erwiesen. Schnell erreichbar, klar strukturiert und dabei gleichzeitig entspannt. Die Mischung aus Natur, Aktivitäten für Kinder und kleinen Auszeiten für Erwachsene hat dieses Wochenende besonders rund gemacht. Wer mit Kindern reist, weiß, dass so ein Trip nicht immer nur erholsam ist – aber wenn man abends im Whirlpool sitzt, ein kaltes Getränk in der Hand, und zufriedene, müde Kinder im Bett nebenan schlafen, dann fühlt es sich eben doch wie Urlaub an. Lest mehr über unsere Lieblingsziele in Dänemark und Deutschland hier:
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