Tel Aviv hat mich verzaubert. Schon nach einem Tag wusste ich, ich komme zurück, ganz bald. Der Strand, die Menschen, die alte Hafenstadt Jaffa, die heute Teil von Tel Aviv ist, das Essen und die wunderschöne Bauhausarchitektur. Das sind nur einige Gründe, warum ein Urlaub in Tel Aviv so wunderbar ist. Noch mehr Gründe und Tipps für Tel Aviv gibt es hier!
Tel Aviv Reisetipps: 1. Der perfekte Tel Aviv Tipp – einfach drauflos
Einfach drauflos – das war das Motto unserer Reise. Die meisten Tipps, die wir vorab von Freunden bekamen, waren Tipps für Restaurants oder Empfehlungen, die irgendwas mit Essen zu tun hatten. Nicht, weil die Stadt sonst nichts zu bieten hat. Mehr, weil Tel Aviv mit seiner besonderen Architektur und einem einzigartigen Vibe ein Museum an sich ist, das überall erkundet werden kann. Keine 100 Tel Aviv Sehenswürdigkeiten, die abgeklappert werden müssen, sondern ganz entspannt losziehen, das ist die Devise!
So begann unser erster Tag mit einem langen Spaziergang. Beim Rothschild Boulevard ging es los. Gemütlich schlenderten wir Richtung Meer. Stopps wurden in den kleinen, individuellen Boutiquen und Lokalen auf der Shabazi Straße eingelegt, wo es laut Locals auch das beste Eis der Stadt gibt – und zwar bei Anita. Hier gibt es auch vegane Optionen. Als wir dem Meer näherkamen, stieg die Begeisterung. Die ersten Wellen, die ersten Sandkörner, die ersten Surfer – Urlaub!
Die Free Walking Tour Jaffa von Sandemans schenkte uns einen besseren Einblick in die Geschichte der alten Hafenstadt, die später Teil von Tel Aviv wurde. Ich hatte vor der Reise keine Ahnung, dass Tel Aviv eine relativ junge Stadt ist. Sie wurde erst 1909 gegründet. Benannt ist Tel Aviv nach dem Roman „Altneuland“ des jüdischen Publizisten Theodor Herzl benannt. Tel heißt alt, Aviv bedeutet Frühling. Wir haben die Karten für den Rundgang kurz vor Beginn beim Guide erworben. Wenn ihr auf Nummer sicher gehen wollt, könnt ihr euch bereits online eure Spots sichern. Treffpunt ist der Jaffa Clock Tower.
Das Meer rief und wir setzten unseren Spaziergang Richtung Gordon Beach fort. Wenn ihr irgendwann nur noch „ping pong“ hört, dann seid ihr nicht weit von der Matkot Madness entfernt. Matkot ist ein Ballspiel mit Holzschlägern und einem kleinen Ball, ähnlich wie beim Squash. Am Strand war der Ball fast unsichtbar und die Geräuschkulisse omnipräsent. Kein Lärm, mit den letzten Sonnenstrahlen des Tages und den entspannten Locals eher die Hintergrundmusik unseres perfekten Tel Aviv-Trips.
Nach einer Stärkung bei Anastasia, einem beliebten Veganer Tel Avivs (mega lecker, mega frisch, unbedingt hin da!), steuerten wir den Dizengoff Square und das Habima Theater an, um den Spaziergang zurück am Rothschild Boulevard abzurunden. Noch mehr Zeit und Energie? Dann könnt ihr einen Abstecher zum Tel Aviv Museum of Art machen, den besten Blumenkohl eures Lebens bei Ha’Achim essen, im Garten von der Bicicletta chillen und den Abend mit dem Anisschnaps Arak abrunden.
Wenn ihr einen Überblick über die Stadt gewonnen habt, solltet ihr euch weitere Stadtteile ebenfalls nicht entgehen lassen. Mein Liebling war Florentine.
Tel Aviv Reisetipps: 2. Der Levinsky Market & Florentin
Ich liebe Märkte. Zum Glück hat Tel Aviv einige davon. Um den Levinsky Markt zu finden, braucht ihr keinen Stadtplan. Schon einige Kreuzungen vorab führt euch der besondere Geruch ans Ziel, das ein wahres Paradies für Foodies ist. Nüsse, getrocknete Früchte, zahlreiche Gewürze, Hülsenfrüchte und mehr reihen sich hier säckeweise aneinander.
Ich bin im Halvahimmel! Beim Halvaladen drückte ich mir die Nase an der Fensterscheibe platt. Daheim bekomme ich beim Hummus-Laden meines Vertrauens immer nur einen zuckerstückgroßen Happen zum Kaffee serviert. Hier ist Halva bis zum Abwinken das Motto. Unendlich viele Variationen! In einer Seitenstraße fanden wir im Café Levinsky nicht nur guten Kaffee, sondern auch die romantischste Gasse des Abends.
Der Levinsky Market lässt sich hervorragend mit dem Besuch des Stadtteil Florentin verbinden. Florentin ist bunt, jung und lebhaft – ein bisschen der Hipster der Stadt. Restaurants, entspannte Bars und hippe Cafés sind hier zu finden, genau wie der authentische Imbissstand der Sabich. Hier bekommt ihr eine fantastische Brottasche gefüllt mit Aubergine, Ei und Salat. Lecker!
Ein erfreulicher Fund in Florentine war Hamalabiya, davon gibt es aber mehrere Filialen in Tel Aviv. Bestellt wird an der Theke, geschlemmt wird auf dem Platz. Wie alle anderen Gäste wählten wir Malabi, eine puddingähnliche, kalte Süßspeise mit Rosenwasser, Granatapfelsirup und Nüssen on top. Je nach Geschmack könnt ihr andere Toppings wählen. Mega lecker und nicht zu süß. Das hauseigene Bier ist ebenfalls mit einem Hauch Rosenwasser versehen und eine überraschende Abwechslung.
Tel Aviv Reisetipps: 3. Der beste Hummus eures Lebens
Es war mittags und der Hunger meldete sich so langsam bei uns. Beim Jaffa Flohmarkt bekamen wir den Tipp, unbedingt zu Abu Hassan zu gehen, wenn wir uns den besten Hummus der Stadt nicht entgehen lassen wollen. Jeder würde den Laden und den Weg kennen, sollten wir unterwegs weitere Navigation benötigen.
Fünfzehn Minuten später sind wir im Hummusparadies angekommen – und wir wurden nicht enttäuscht. Das Lokal ist einfach gehalten. Hummus mit verschiedenen Toppings und Gaumenfreunde wie Falafelbällchen sind schließlich die Stars. Ein Menu haben wir nicht gesehen, schließlich wussten die Locals an den Nachbartischen genau, was sie wollen. Vor der Bestellung bekamen wir eine kurze Beratung. Aufgetischt wurden dann der Hummus-Klassiker sowie Masabacha, gröberes Hummus, in dem die Kichererbsen nicht so fein zerkleinert sind und die Falafelbällchen durften auf Empfehlung des Hauses ebenfalls nicht fehlen. Unser Festmahl war bereitet. Der Zitronensaft als Durstlöscher rundete die Sache ab.
Auf dem Weg ins Hummusparadies kamen wir außerdem noch an vielen netten Lokalen und Geschäften vorbei, die definitiv auch einen Stopp wert sind, zum Beispiel Bobo für tolle Kleider.
Tel Aviv Reisetipps: 4. Ausflug nach Jerusalem
Ein Ausflug nach Jerusalem lässt sich mit eurem Tel Aviv-Trip wunderbar verbinden. Von der Tel Aviv Central Busstation aus (Levinsky 108), seid ihr in einer Stunde vor Ort. Am Bahnhof wird euer Gepäck kurz kontrolliert. Danach dürft ihr euch den Weg durch das mehrstöckige Gebäude suchen. Das Ticket war preiswert und im Bus erhältlich.
In Jerusalem starteten wir den Tag in der Altstadt, die vom Busbahnhof aus nur wenige Straßenbahnstopps entfernt liegt. Einmal angekommen startete unsere Reise durch die verschiedenen Viertel und drei Weltreligionen auf knapp einem Quadratmeter. Zunächst mussten wir uns nämlich durch das Treiben am Jaffator drängen, das zwischen dem armenischen und christlichen Viertel liegt. Hier tobte der Papst! Enge Gassen mit Verkäufern, Lieferanten mit sperrigen Karren und unzähligen Besuchern – Chaos pur.
Wir zogen weiter durch das Labyrinth aus Verkaufsständen, vorbei an Pilgern, die – samt Kreuz – den Kreuzweg liefen … Uns war das zu viel des Guten und wir wollten zunächst nur raus.
Eine geführte Tour durch Jerusalem (vom Anbieter Sandeman)war unsere Rettung. Die Führung startet an einer ruhigeren Ecke, verläuft durch alle Viertel und vorbei an den wichtigsten Sehenswürdigkeiten. Achtet vor eurem Tagestrip darauf, dass nicht gerade ein Feiertag ist. Bei uns war die überfüllte Stadt auf einen anstehenden Feiertag zurückzuführen.
Abrunden müsst ihr den Tag auf dem Mahane Yehuda Market, den ihr zu Fuß in 30 Minuten erreicht. Stärkt euch hier nach dem langen Tag und wartet bis die Marktbuden schließen. Neben allerlei Lebensmitteln verstecken sich kleine Bars und Restaurants zwischen den vielen Ständen, die nach Marktende mit DJs und Livemusik erst richtig zum Leben erwachen. Wir fühlten uns bei Freddy Lemmon sehr wohl.
Tel Aviv Reisetipps: Vegan in Tel Aviv – das Vegan-Paradies
Tel Aviv nennt sich die vegane Hauptstadt der Welt. Dementsprechend kommen Veganer hier voll auf ihre Kosten. In keinem Café sind Wünsche nach Mandelmilch im Cappuccino Extrawürste, sondern vollkommen normal. Entsprechend lang ist auch die Liste an veganen Restaurants. Selbst nicht-vegane Restaurants haben vegane Optionen auf der Karte. So gibt es beim beliebten Shakshuka-Restaurant „Dr. Shakshuka“ eine Variante ohne Ei und stattdessen mit Aubergine und Pilzen.
Tel Aviv Reisetipps: Anreise und Hotel in Tel Aviv
Seid ihr auf den Geschmack gekommen? Dann kann eure Reise fast losgehen. Nach Ankunft am Flughafen steht ein gratis Bus bereit, der euch in die Stadt bringt. Von dort aus könnt ihr zu Fuß weiter (wie wir) oder mit Bus oder Taxi.
Übernachtet haben wir im Abraham Hostel in der Nähe vom Rothschild Boulevard. Besonders gut hat mir das abwechslungsreiche Programm dort gefallen, wie Kochen am Sabbat oder Ausflüge in einen Kibbuz. Auch lokale Kunstausstellungen, Konzerte und Veranstaltungen wie Sprachtandems werden hier organisiert und verbinden Locals mit Besuchern aus aller Welt.
Unsicher haben wir uns während der Reise nie gefühlt, eher vorab, wo jeder noch mal seinen Senf zur politischen Lage dazu geben wollte. Zum Glück gab es auch Freunde, die bereits selbst den Tel Aviv Zauber erleben durften und mit Begeisterung und Tipps für uns zurückkamen (danke an dieser Stelle). Ich wünsche euch also definitiv viel Spaß bei eurem Urlaub in Tel Aviv!
Israel Reisetipps – ein Kurztrip nach Tel Aviv und Jerusalem
Roadtrip Israel – vom See Genezareth nach Jerusalem
Hallo! Ich heiße Julia. Aufgewachsen in einem kleinen Örtchen im Kreis Gütersloh, hat mich meine Reise irgendwann nach Amsterdam geführt, spannende Umwege inklusive. Auch hier, wie in meiner Heimat, erreicht man alles ‘ganz easy’ mit dem Rad … allerdings gibt es in meiner Lieblingsstadt ständig Neues zu entdecken. Wenn ich nicht gerade über die Grachten radel und meine Fühler nach netten Lädchen und Lokalen ausstrecke, arbeite ich im PR-Bereich. Meinen Schreibtischstuhl tausche ich hin und wieder gerne gegen Abenteuer in Form von Städtetrips und aufregenden Reisen ein, die auf meiner Bucketlist auf ihr Flugticket warten. Ein Spanischkurs hilt mir momentan dabei, meine Sprachkenntnisse zu erweitern. Die beschränken sich noch auf Textzeilen ‘richtig guter’ Sommer-Hits … und “vamos a la playa” wäre auf Dauer viel zu langweilig.
1 Kommentar
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