Es gehört zu einem der schönsten Momente, sich nach einem oder zwei Jahren wieder die alten Urlaubsfotos anzuschauen und in Erinnerungen zu schwelgen. Vielleicht ziert sogar das ein oder andere Urlaubsfoto eure Wand zu Hause. Wie ihr tolle Reisefotos macht und dass das kein Hexenwerk ist, möchte ich euch heute zeigen. Ich kann euch aber jetzt schon mal verraten, das A und O und wirklich der einfachste Tipp – schaut, dass der Horizont gerade ist. So einfach und es macht so viel aus.
Tipps für Reisefotos #1: Der Klassiker, der immer geht – das Rückenbild.
Ich mache das wirklich schon seit ich meinen Blog vor zehn Jahren gegründet habe – Rückenfotos. Sprich, ich setze oder stelle mich in die Landschaft und zeige der Kamera meinen Rücken. Was mittlerweile ein absoluter Instagram-Trend geworden ist, war damals, als ich damit angefangen habe, meine Vorliebe für Caspar David Friedrich. „Der Wanderer über dem Nebelmeer“ ist wohl die bekannteste, malerische Rückenansicht. Sie zwingt den Betrachter, in das Motiv hinein zu schauen. Im Fokus stehen die Natur und die Landschaft. Es zeigt eigentlich symbolisch wunderbar, was wir hier auf dem Reiseblog machen möchten – euch mitnehmen auf unsere Entdeckungstour, die schönsten Orte zeigen und euch daran teilhaben lassen.
Alle Fotos, die ihr hier seht, sind mit dem HUAWEI P10 Plus aufgenommen, das ich auf meinen Reisen immer mit dabei habe.
Tipps für Reisefotos #2: Landschaftsbilder interessant gestalten mit der Drittelregel
Die Drittelregel, eine Vereinfachung des Goldenen Schnitts, ist eigentlich das allerwichtigste bei der Komposition von Bildausschnitten. Die Komposition ist natürlich immer abhängig vom Thema und dem Objekt. Bei Landschaften und auch bei Städten kann man super mit den fiktiven Linien im Bild arbeiten. So entsteht nämlich mehr Harmonie in den Kompositionen, wie ich euch nun hier erklären werde.
Vereinfacht erklärt ist der Goldene Schnitt in etwa die Aufteilung des Bildes in Drittel, horizontal und vertikal gleichermaßen. Also jeweils senkrecht und waagerecht drei Linien in gleichen Abständen gezogen, ist das Foto in neun fiktive Bereiche unterteilt.
Vor allem an den Schnittpunkten der Linien, auch Fokuspunkte genannt, sollten sich prägnante Motive befinden, wie zum Beispiel beim oberen Bild die Person, die aufs Meer schaut. Eine Positionierung des Hauptmotivs in der Bildmitte ist im Gegenteil dazu klar und direkt, wird aber auch oft als langweilig empfunden. Aber nicht immer, wie dieses Beispiel beweist:
Die Fotos wirken auch viel besser, wenn der Bildhorizont auf der 1/3- oder 2/3-Linie liegt, wie beim Bild mit dem Mann vor dem Meer.
Da möchte ich dem Betrachter nämlich das Zusammenspiel von Natur, Mensch und Meer zeigen, weswegen der Himmel nur das obere Drittel des Bildes einnimmt. Je nachdem welcher Teil des Bildes mehr betont werden soll (Land oder Himmel beispielsweise) wird entschieden, auf welcher Linie die Horizont-Linie am meisten Sinn macht. Beim nächsten Bild ist der Fokus auf den Felsen, die aus dem Meer ragen, deswegen befindet sich der Himmel im oberen Drittel.
Ein Gitternetz kann bei den meisten Kameras und Smartphones im Display eingeschaltet werden und wird euch enorm dabei helfen, ein Gefühl für die Linien und Aufteilungen eurer Fotos zu entwickeln!
Allgemein wirken Landschaftsfotos mit einem Objekt im Vordergrund interessanter. Wenn es keine Person ist, dann könnt ihr auch nach Tieren oder einer Pflanze Ausschau halten, die eurem Bild ein bisschen Tiefe verleihen.
Tipps für Reisefotos #3: Farbkombinationen und Lichtquellen
Es gibt eine Frage, die ihr euch vor allem bei der Reisefotografie, wo man viel draußen ist, stellen solltet: Woher kommt die Sonne? Denn natürliches Licht ist für gute Fotos maßgebend.
Bei den zwei Surfbrett-Fotos habe ich mich im Wasser so gedreht, dass mein Gesicht gut ausgeleuchtet ist und keine Schlagschatten hat.
Die Sonne, ob am strahlend blauen Himmel oder hinter Wolken, ist die intensivste Lichtquelle. Ich versuche bei Landschaftsfotos meistens so zu stehen, dass mir die Sonne im Nacken sitzt, damit die Landschaft vor mir gut ausgeleuchtet ist. Nur beim Sonnenuntergang mache ich da eine Ausnahme.
Wenn ihr ein Selfie von euch macht, ist es noch wichtiger, auf die Sonne zu achten. Wenn man nicht mit dem Schatten spielen will, wie bei meinem Beispiel unten, sollte das Gesicht ganz von der Sonne ausgeleuchtet sein. Wenn ihr dann die Augen nicht mehr aufbekommt, dann sucht euch lieber einen schattigeren Platz.
Außerdem lohnt es sich zu schauen, wie man bestimmte Farben kombinieren kann. Oben ist alles eher dunkel und entsättigt gehalten, dafür sticht der warme Ton der Haut und der rote Bikini hervor. Unten bilden das Blau vom Badeanzug und vom Himmel und das Ocker einen schönen Kontrast. Stichwort Komplementärfarben! Ich schaue immer, wo ich besondere Farben finde, die mich ansprechen.
Hier passt das Rot vom Tuk Tuk perfekt zu den roten Backsteinen am Haus.
Tipps für Reisefotos #4: Schwarz-Weiß Fotos in Szene setzen
Wenn das Wetter schlecht ist, fotografiere ich am liebsten in Schwarz-Weiß. Das ist mein ultimativer Fotografieren-trotz-schlechtem-Wetter-Tipp. Alle meine Tipps für Fotos bei Regen könnt ihr im Post 7 Tipps für Fotografie bei schlechtem Wetter nachlesen.
Aber trotzdem kommt es auch darauf an, was ich fotografiere. Am besten ihr probiert es einfach selbst einmal aus und fotografiert bei der nächsten Reise einen Tag lang im Schwarz-Weiß-Modus.
Ihr werdet dann ziemlich schnell feststellen, welche Fotos gut funktionieren. Nämlich diejenigen, die starke Kontraste, Linien oder Muster haben. Bei Bergen liebe ich es, wenn schon Schnee auf dem Gipfel liegt, dann wirkt es im Monochrom-Modus am besten.
Mein HUAWEI P10 Plus hat eine Leica Dual-Kamera 2.0. Die funktioniert ähnlich wie die Stäbchen und Zapfen im menschlichen Auge. Für den Schwarz-Weiß-Part ist der 20 MP Monochromsensor zuständig. Er liefert detail- und kontrastreiche Fotos im klassischen Schwarz-Weiß-Stil. Ihr nehmt also schon im Schwarz-Weiß-Modus auf und seht sofort, ob das Motiv passt.
Tipps für Reisefotos #5: Tiefenunschärfe dein Freund und Helfer
Es ist immer schön, in Fotos gewisse Ebenen (Vordergrund und Hintergrund) zu erzeugen, damit sie nicht zu langweilig wirken. Das geht wunderbar mit der Tiefenunschärfe, denn sie lenkt das Auge auf den Fokus und macht das Foto spannender. Bei einer Kamera müsst ihr da mit der Blende arbeiten. Je größer die Blende, desto kleiner der Bereich des Bildes, der (ausgehend vom Fokuspunkt) scharf ist. Eine große Blende hat aber einen kleinen Wert, beispielsweiße 1,8 oder 1,4. Für eine große Blende braucht ihr oft ein gutes und somit auch teures Objektiv.
Bei meinem P10 Plus habe ich ebenfalls eine Blende, die den Bokeh-Effekt erzeugt. Ich kann manuell einstellen, wie stark ich den Effekt haben möchte und eben was scharf und was unscharf sein soll.
Ich verwende den Bokeh-Modus total gerne, wenn der Hintergrund unruhig ist und stark ablenkt. So kann der Betrachter sich auf das eigentliche Motiv konzentrieren. Wie hier das Beispiel im Souvenir-Shop.
Oder am Strand. Dort ist man ja auch meistens nicht alleine und der Hintergrund wirkt unruhig.
Tipps für Reisefotos #6: Symmetrie, Asymmetrie und Linien
Schon im Altertum galt Symmetrie als ästhetisch und das hat sich bis heute nicht geändert.
Ähnlich wie beim Goldenen Schnitt erzeugt Symmetrie auch Ruhe, Ausgewogenheit und Stabilität. Asymmetrie und schräge Linien im Foto wirken hingegen dynamisch.
Die Symmetrie eignet sich also gut für Landschaftsaufnahmen oder bei Architekturfotos wie bei einem Städtetrip.
Gute Eckpfeiler für schöne Fotos sind symmetrische Linien, wie z.B. hier die Fußspuren. Ich achte immer darauf, dass Linien, wenn sie symmetrisch sind, den gleichen Abstand zu den Rändern haben.
Bei der Symmetrie muss man sich schon vorab viele Gedanken machen und der Erfolg des Fotos liegt im Detail. Oft gibt die Verbindung zweier verschiedener Linien deiner Komposition das gewisse Etwas.
Viele Fotos haben Linien. Vertikale Linien, horizontale Linien, diagonale Linien. Linien sind tolle Bildgestaltungs-Elemente. Um diese in Motiven zu entdecken, braucht man ebenfalls ein gut geschultes Auge.
In den beiden Fotos haben ich versucht, die Tür genau mittig zu setzen.
Tipps für Reisefotos #7: Augenhöhe ist nicht immer die beste Höhe
Die meisten fotografieren im Stehen und halten die Kamera vor ihr Gesicht. Oft lohnt es sich aber, die Kamera zu senken oder zu heben, um eine schönere Komposition und Wirkung zu erzeugen. Beispielsweise bei Tieren und auch bei Kindern ist es oft schöner auf Augenhöhe, sprich in die Hocke, zu gehen und von da aus zu fotografieren.
Das gilt auch für eine Landschaft. Ein Strand muss nicht immer am Wasser fotografiert werden. Wenn es links und rechts Felsen oder kleine Berge gibt, auf die man klettern kann, lohnt sich das total. Fast jede Bucht sieht von oben tausend Mal schöner aus. Das habe ich in meinem Sommer am Meer in Portugal festgestellt.
Oder ein Teller voll mit Essen von oben.
Hier gilt auch wieder „Probieren geht über Studieren“. Nehmt euch ein Motiv und versucht es aus zehn verschiedenen Perspektiven zu fotografieren.
Tipps für Reisefotos #8: Was will ich mit dem Foto aussagen?
Ein wichtiger Punkt, der einen Laien von einem begeisterten Fotografen unterscheidet, ist das Nachdenken. Viele holen im Urlaub einfach die Kamera raus und halten drauf. Jemand, der ein schönes Foto machen möchte, der überlegt erst einmal, was er denn mit dem Foto aussagen will und überlegt sich, warum es das fotografieren möchte.
Wenn man eine „Botschaft“ festgelegt hat, dann kann man überlegen, wie man das Objekt am besten in Szene setzt, um den Grund des Fotos zu verdeutlichen. Zum Beispiel ist das Foto mit den Fliesen gerade besonders ausdrucksstark, wenn man in Lissabon ist.
Beim Fotografieren ist es eigentlich wie beim Schreiben. Je genauer ich mit meiner Wortwahl bin, desto besser kann ich beim Leser ein Bild vor dem inneren Auge erzeugen. Wenn ich, anstatt den ganzen orientalischen Markt zu fotografieren, nur einen Stand mit einem typischen Produkt nehme, erzeuge ich viel mehr Stimmung. Ihr müsst auch nicht immer alles zeigen und verraten auf einem Foto. Es ist auch schön, nur eine Stimmung zu erzeugen.
Zwei Füße mit Sandalen am Pool – Sommerfeeling.
Fotografieren bedeutet üben, üben, üben. Das kann ich euch versichern. Wenn ich meine Fotos von früher anschaue, dann muss ich wirklich schmunzeln. Ich habe früher auch überhaupt nicht darüber nachgedacht, was ich da mache. Sucht euch doch auf Instagram ein paar Accounts raus, die ihr gut findet, oder schaut einmal bei Pinterest, was es für Fotos von eurem nächsten Reiseziel gibt. Wenn man versucht andere zu imitieren (nicht nachmachen) lernt man eine Menge.
Ich hoffe, ihr geht jetzt mit mehr Selbstsicherheit an die Sache ran und zeigt eure nächsten Reisefotos stolz den Freunden und Verwandten.
Diese Post ist in Kooperation mit HUAWEI entstanden.
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1 Kommentar
bester tipp für die reisefotografie: es muss nicht immer bewiesen werden, dass man selbst wirklich vorort war. in anderen worten, es reicht, wenn man nur auf 5-10% der fotos drauf ist, und dort dann auch “eher zufällig” anstelle gestellt. denn schaue mal die fotos an, in denen du direkt in die kamera schaust. es kommt immer (!) das gleiche lächeln. nicht falsch verstehen, es fällt bei vielen “bloggerinnen” oder models einfach nur auf, die selfies sind immer in der gleichen pose, gleiche kopfhaltung, gesichtshälfte, hineinlächeln … so als ob photoshop immer das gleiche gesicht reinkopiert :)