Wer Tipps für Surfanfänger sucht, ist hier genau richtig. Denn ich war auch mal einer. Ich liebte es schon immer, am und im Wasser zu sein. Deswegen war es da naheliegend, dass ich Surfen lernen wollte. Okay, und auch, weil ich finde, dass Surfer immer sooooo cool und lässig wirken! Wollte ich auch. Seit Jahren schon. Und nun war es ENDLICH soweit!
Ich ahnte es schon – beim Surfen gibt es einiges zu lernen. Über das Wellenreiten als solches, aber auch über das Leben und mich selbst. Und es gibt ein paar Dinge, die man einfach über das Surfen wissen sollte – vor allem als Newbie. Legen wir gleich mal mit einem sehr grundlegenden Punkt los:
Tipps für Surfanfänger: #1 Surfen selber beibringen vs. mit einem Surflehrer üben
Mein Freund hat schon ein bisschen mehr Surferfahrung, allerdings hat er es nie mit einem Lehrer gelernt, sondern sich quasi selbst beigebracht. Wollte ich ursprünglich auch und bin jetzt aber so froh, dass ich mit einem guten Surflehrer begonnen habe. Warum? Weil ich es so von Anfang an richtig lernen konnte.
Das Problem mit dem Selbst-beibringen ist nämlich, dass man sich eventuell ein paar Surf-Marotten aneignet, die man später nur schwer wieder los wird. Wenn der Körper sich bestimmte Bewegungsabfolgen erstmal eingeprägt hat, wiederholt er sie ganz automatisch und so werden sie schnell zur Gewohnheit. Egal, ob sie nun richtig oder falsch sind. Im Umkehrschluss lassen sich dann diese Muster nur sehr schwer wieder abtrainieren.
Fazit: Ich spreche mich absolut dafür aus, die ersten Erfahrungen mit einem Surflehrer zu machen und von ihm zu lernen.
Tipps für Surfanfänger: #2 Wie finde ich die passende Surfschule?
Surflehrer ist nicht gleich Surflehrer und es gibt durchaus Unterschiede zwischen den Anbietern und Lehrern. Nehmt euch Zeit, um herauszufinden, was ihr möchtet und was euch wichtig ist. Das kann für jeden anders sein und es gibt so viele unterschiedliche Angebote, zwischen denen ihr wählen könnt.
Tipps für Surfanfänger: Folgende Fragen könnt ihr euch stellen:
- Möchtet ihr ein Surfcamp, das komplett organisiert ist?
- Oder vielleicht lieber nur ein paar Surfstunden mit einem Lehrer?
- Ist ein Retreat interessant, beispielsweise eine Kombi aus Yoga und Surfen?
- Habt ihr ein bestimmtes Reiseziel und sucht nach konkreten Tipps?
- Seid ihr flexibel, was den Zeitraum betrifft oder an bestimmte Urlaubstage gebunden? Möchtet ihr zusammen mit Freunden gehen oder alleine und vor Ort Menschen kennen lernen?
Fragen über Fragen, die euch aber helfen herauszufinden, was für euch optimal und passend ist. Wenn ihr ein Gefühl dafür bekommen habt, was ihr euch ungefähr vorstellt und wünscht, kann die Suche losgehen.
Mein Tipp: Bringt auch in Erfahrung, wie viele Schüler bei einem Camp oder bei Gruppenunterricht am Start sind. Wenn der Surflehrer viele Schüler gleichzeitig betreuen muss, dann kann er jedem Einzelnen natürlich weniger Aufmerksamkeit schenken. Bei weniger Schülern ist euer Lernerfolg somit in der Regel größer, weil ihr effektiver lernt.
Als Richtwert empfehle ich eine Gruppengröße von max. 4 Personen. Wir waren zwischen 3 – 4 Schülern und ich habe das als optimal empfunden.
Tipps für Surfanfänger – mein persönliche Empfehlung für Portugal
Wenn ihr in Portugal Surfunterricht nehmen wollt, dann kann ich aus vollem Herzen die Atlantic Coast Surfschool empfehlen. Egal ob für Anfänger oder fortgeschrittene und erfahrene Surfer – diese Surfschule wird von einem passionierten Surfer geführt, der das Meer und das Surfen wirklich liebt und viele Jahre auf der ganzen Welt gesurft und gelehrt hat.
Er achtet sehr darauf, welche Lehrer er ins Team holt, denn ihm ist wichtig, dass sie mit genauso viel Herz und nach seinen Werten unterrichten. Seine Schüler sollen Freude haben, sich wohl fühlen und die Magie des Wellenreitens erfahren und genießen können. Das spürt man und für mich war es perfekt. Der Unterricht war in kleinen Gruppen, dadurch sehr individuell und mit viel Herz.
Tipps für Surfanfänger: #3 Beobachten und Wellen lesen lernen
Surfen ist nicht nur eine athletische Leistung, sondern hat viel mit dem Verstehen und Beobachten vom Meer zu tun. Das kannst du auch gut bei erfahrene*n Surfer*innen sehen, denn die rennen zwar schnell zum Meer, aber nicht sofort INS Wasser. Sie stehen erst einmal davor und beobachten die Wellen. Sie schauen sich an, wo die Wellen brechen und wo es daher Sinn macht, ins Wasser zu gehen, um sich für die perfekte Welle positionieren. Erst dann stürzen sie sich ins Wasser.
Würden sie den ersten Schritt nicht tun, würden sie beispielsweise gegen die Strömung ins Meer paddeln und unnötig Kraftressourcen verbrauchen, die sie fürs eigentlichen Wellenreiten brauchen. Oder sie positionieren sich falsch und erwischen keine gute Welle. Außerdem bekommen sie so erstmal ein Gefühl, wie die Wellen momentan sind, auf was sie achten müssen und ob es sich überhaupt lohnt, rauszugehen oder besser zu einer anderen Zeit oder an einem anderen Surfspot.
Die Wellen kommen immer in sogenannten „Sets“. Das heißt, wenn du ins Wasser möchtest, ist es schlau, ein solches Set abzuwarten und die Zeit bis zum nächsten zu nutzen, um leichter raus ins Line Up zu kommen. Umgekehrt ist dieses Wissen aber auch wichtig, um auf dem Wasser die Wellen zu verstehen und reiten zu können.
Tipps für Surfanfänger: #4 Habt Spaß & feiert eure Babysteps!
Das war eine wichtige Grundregel von meinem Surflehrer Pedro – und trotzdem ist es mir manchmal echt überraschend schwer gefallen. Wie schnell sehen wir doch nur das, was wir noch nicht können, was es noch zu verbessern gibt oder wo wir in unseren eigenen kritischen Augen noch nicht „gut genug“ sind … Aber was ist mit all dem, was wir schon so toll machen, was wir bereits verbessert haben und was uns gut gelingt? Eben! Das geht manchmal viel zu sehr unter und daher ist mein Tipp: Feiert euch selbst. Feiert jeden kleinen Babystep. Feiert jede Welle – auch, wenn sie euch ordentlich vom Board beutelt.
Übrigens sagt man, dass der beste Surfer derjenige ist, der am meisten Spaß hat.
Tipps für Surfanfänger: #5 Sicherheit beim Surfen
Ein wichtiges Thema beim Surfen ist die Sicherheit. Denn hier sind Naturgewalten im Spiel, die gefährlich werden können, wenn man sie nicht versteht und respektiert. Außerdem sind andere Menschen im Spiel, die genauso zur Gefahr oder gefährdet werden können …
Daher ist es so wichtig, dass ihr euch mit der Theorie befasst und euer Lehrer und eure Surfschule euch dieses Wissen vermittelt. Das umfasst zum Beispiel, wie ihr euch beim Fallen schützt, Vorfahrtsregelungen oder was ihr wissen müsst, um das Board in den Wellen gut kontrollieren zu können (sonst kann es schnell mal zu einem unkontrollierten und gefährlichem Geschoss werden). Ich weiß, Theorie ist nicht sexy, aber wichtig. ?
Tipps für Surfanfänger: Hier ein paar Grundregeln für das Verhalten in Gefahrensituationen
Wenn ihr ungeplant in eine Strömung geratet, ist es wichtig, Ruhe zu bewahren. Solange das sogenannte Weißwasser noch um euch herum ist, ist der Weg zum Strand nicht weit.
- Weiter draußen ist ein wichtiger Grundsatz: Nie das Surfbrett verlassen! Vielleicht glaubt man für einen Moment, dass man ohne Brett schneller oder besser wieder an Land schwimmen kann, aber das ist wirklich keine gute Idee. Ohne Brett seid ihr nämlich noch viel mehr der Strömung ausgeliefert. Außerdem könnt ihr euch auf dem Surfboard „ausruhen“ und orientieren.
- Einen Fixpunkt an Land suchen: Schon bevor ihr raus aufs Wasser paddelt, solltest ihr einen Fixpunkt an Land suchen, der als Orientierung dient. Hierbei solltet ihr einen Punkt nehmen, der sich nicht bewegen kann – also keinen heißen Surferboy oder -girl am Strand. ;-) Gut eigenen sich z.B. Felswände hinter dem Strand, eine Strandbar oder Bäume. Surfschulen verwenden in der Regel eine Fahne.
Dieser Fixpunkt ist nicht nur wichtig, damit ihr wisst, wie ihr euch gut für die nächste Welle positionieren solltet, sondern auch, damit ihr nicht abtreibt oder wisst, wie ihr einen guten Weg an Land findet (kombiniert mit dem Wissen und den Erkenntnissen, die ihr zuvor bekommt, wenn ich die Wellen beobachtet und lest). - Nebeneinander ins Wasser gehen: Ein weiterer wichtiger Punkt beim Hineinlaufen ist darauf zu achten, nicht hintereinander oder zu eng beieinander ins Wasser zu laufen. Haltet rechts und links genug Sicherheitsabstand, so dass euer Board andere nicht verletzen kann und das von anderen nicht euch in die Quere kommt.
- Last but not least: Haltet Ausschau nach Warnzeichen und -flaggen und nehmt diese Sicherheitswarnungen wie z.B. Hinweise für Rip Currents, Rip Tides und Schwimmverbot ernst. Und, geht nicht alleine schwimmen oder surfen – vor allem, wenn sonst keine Menschen im Wasser sind.
Tipps für Surfanfänger: #6 Surf-Fitness – bereitet euren Körper auf den Surfurlaub vor
Eine meiner Bedenken vor dem Surfen war, dass ich nicht fit genug bin. Meine Fitnessroutine habe ich längere Zeit schleifen lassen und gerade erst wieder mit Yoga angefangen. Ich sag mal, meine Fitness war okay und ich konnte die Surfstunden schon nutzen, habe aber auch gemerkt, dass ich mit einer besseren Vorbereitung weiter gekommen wäre.
Nun habe ich wieder ein paar Wochen bis ich das nächste Mal am Meer bin, wo ich auch surfen kann und möchte die Zeit bis dahin nutzen, um meine Technik weiter zu üben, um meinen Körper speziell auf das Surfen vorzubereiten. Das geht nämlich auch gut zu Hause mit Trockenübungen. Ich habe mir z.B. vorgenommen regelmäßig Plank/Liegestütz zu machen und meine Yogaroutine gezielt nach den Bewegungsabläufe und Anforderungen beim Surfen auszurichten.
Tipps für Surfanfänger – Gut geeignet sind folgende Übungen und Sportarten:
- Balance Board
- Slackline
- Stand-up Paddeln
- Skateboarden / Snowboarden
- Yoga
- Ausdauertraining
- Atemübungen
- Paddeln
Tipps für Surfanfänger: #7 Surf Lexikon
So, und damit ihr euch auch im Sprachjargon der Surfer ein bisschen auskennt und schon die ersten Surfergespräche führen könnt, hier noch ein kleines, aber feines Surf-Lexikon:
- A-Frame bezeichnet eine Welle, die sowohl nach rechts, als auch nach links bricht.
- Duck Dive: So nennt sich die Technik, mit der ihr unter einer Welle „hindurch tauchen“ könnt.
- Finne: Das ist die Flosse, die am hinteren Ende und an der Unterseite des Surfbretts.
- Goofy: Bezeichnet die Surfposition, bei der man den rechten Fuß vorne hat.
- Leash: Das ist die Leine, die am Fußgelenk befestigt wird und als Verbindung zwischen Surfer und Board dient.
- Lefthander: Eine Welle, die vom Wasser aus gesehen nach links bricht. Die Welle bricht also aus Sicht des anpaddelnden Surfers in Richtung seiner linken Hand.
- Line-Up: Lineup nennt sich der Bereich eines Breaks (also dort, wo sich die Wellen brechen), wo sich Surfer auf dem Wasser ansammeln, um die Wellen anzupaddeln.
- Nose: Die Nase, also Spitze des Surfboards. Die Spitze wird auch Tip genannt.
- Offshore ist eine Angabe zur Windrichtung im Verhältnis zu Küstenlinie: Es ist der ablandige Wind, der vom Land aufs Wasser weht.
- Onshore ist die andere Bezeichnung für in diesem Fall auflandigen Wind. Dieser kann die Wellen regelrecht „platt“ pusten, unruhig machen und ihre Struktur zerstören.
- Peak ist der höchste Punkt einer Welle, an dem die Welle beginnt zu brechen
- Regular: Bezeichnet die Surfposition, bei der man den linken Fuß vorne hat.
- Righthander: Eine Welle, die vom Wasser aus gesehen zur rechten Seite bricht.
- Rip Current: zu Deutsch “Brandungsrückstrom“ – eine starke und oft gefährliche Strömung, die dich aufs Meer zieht.
- Rip Tide: Gezeitenabhängige und besonders heftige Strömung.
- Shorebreak: Bedeutet, die Welle bricht direkt am Ufer.
- Set: Wellen kommen immer in Intervallen, den sogenannten Sets, das heißt sie kommen in Gruppe und relativ regelmäßigem Abstand.
- Tail: So bezeichnet man das hintere Ende des Surfboards.
- Take-off: Die Aufstehbewegung und somit der Moment beim Surfen, bei dem man auf dem Board aufsteht, um die Welle zu surfen.
- Untertow ist die Unterströmung und der Sog im bis zu hüfttiefem Wasser
- Wetsuit: Bezeichnung für den Surf-/Neoprenanzug
Surfen kann manchmal auch herausfordernd sein, dich an deine Grenzen bringen oder frustrieren … egal, wie lange man schon surft, solche Momente gibt es. Was aber überwiegt, sind die Glücksmomente und Hochgefühle, die man beim Surfen erlebt. Sie sind einfach unbeschreiblich und wiegen jeden Fuck-up auf!
Beim Surfen wie im Leben ist einen Mentor manchmal sehr hilfreich. Jemand, der uns im richtigen Moment motiviert oder einem zeigt, wie man es besser macht und sich leichter machen kann. Das bringt uns weiter. Das gibt uns manchmal auch Kraft, noch weiter zu machen, auch, wenn man mal frustriert ist. Es hilft, wenn jemand an der Seite ist und an dich glaubt. Pedro, mein Surflehrer, ist so jemand.
Ich hatte die Freude, wirklich gute Surflessons zu bekommen und habe super davon profitiert, aber vor allem Lust auf mehr bekommen. Deswegen freue ich mich, wenn ihr die Freude am Surfen für euch entdeckt und euer Herz öffnet für all die Erfahrungen, die ihr dabei machen werdet.
Nehmt die Fuck-ups an und umarmt die Highs. Lasst euch von ihrer Magie verzaubern. Spürt wie kraftvoll sie sind und betrinkt euch an dem Glückshormon-Cocktail in eurem Körper. Genießt die Zeit im Meer. Und lächelt immer, wenn ihr mit und auf eurem Board seid – das ist ein Grundsatz von meinem Surflehrer Pedro.
Hang Loose!
(Die dazugehörige Shaka-/Surfer-Geste müsst ihr euch einfach vorstellen ;-) )
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Hallo, ich bin Teresa. Meinen beruflichen Weg würde ich nicht unbedingt als geradlinig bezeichnen. Nach meiner Ausbildung als Industriekauffrau habe ich 1,5 Jahre in dem Beruf gearbeitet und dann einen Neustart gewagt. Ich bin zu neuen Ufern aufgebrochen und wurde Ergotherapeutin. Es war eine meiner besten Entscheidungen – es veränderte einfach alles. Vor allem mich. Ich wusste jedoch, dass ich nicht lange in der „klassischen“ Berufswelt bleiben will und nach weiteren fast 1,5 Jahren im neuen Beruf bin ich in New York gelandet, wo ich für eine Familie mit „Special Needs“ Kindern arbeite.
Es ist wohl keine große Überraschung, dass eine meiner Leidenschaften das Reisen ist. Ich möchte noch so vieles von der Welt entdecken, Orte und Menschen authentisch kennen lernen, unter die Oberfläche tauchen und eintauchen in das Leben. Lebensliebe ist eines meiner Lieblingswörter. Es beinhaltet viele meiner Wertvorstellungen und ist so etwas wie mein persönliches Mantra: Das Leben lieben, in diesem Moment, so wie es ist und offen sein für seine Schönheit. Ich bin daher ständig auf der Suche nach Inspiration und Momenten, die mir ein Strahlen ins Gesicht zaubern. Das ein oder andere von dem, was mir dabei begegnet, werde ich hier mit euch teilen und freue mich auf jeden Austausch mit euch.