Geweckt werde ich vom Vogelgezwitscher und vom Plätschern des Pools, der direkt vor mir liegt. Mit direkt meine ich gefühlt einen großen Zeh von mir entfernt. Hier, in der Villa vom Chapung Se Bali, gehört das dazu und doch kann ich meinen Augen immer noch nicht trauen. Jeden Morgen reibe ich mir aufs Neue über das Gesicht und frage mich: „Ist das wirklich wahr?“
Vier Tage verbringe ich hier, irgendwo im Nirgendwo. Mein Kurzzeit-Zuhause liegt mitten in den Reisfeldern des Umlands von Ubud, das sich im Zentrum der wunderschönen Insel Bali befindet. Ich brauchte gefühlt fünf Minuten, um mich hier zu Hause zu fühlen und habe direkt kleine Alltagsrituale für mich entwickelt. Vom Vogelgezwitscher wach werden, die Schlafzimmertür öffnen und mit nur einem Schritt im Pool landen. Wirklich. Ein Schritt.
Mein Bett befindet sich quasi eine Schiebetür vom Wasser entfernt. Nach einer kurzen Runde durch den Pool hänge ich mich an den Beckenrand und schaue in die Ferne. Mein Häuschen liegt am Hang und von hier aus habe ich den allerbesten Blick auf die Reisfelder und auf die Einheimischen, die, so wie ich, langsam in den Tag starten, dabei aber viel aktiver wirken als ich.
Eine Küche hat mein Haus nicht, dafür darf ich mir aber jeden Morgen mein Lieblingsfrühstück bestellen und es in meinem eigenen Wohnzimmer, das übrigens draußen ist, essen.
Das Chapung Se Bali hat aber nicht nur die Häuschen, den Ausblick und einen eigenen Pool zu bieten.
Nein, sie haben auch noch einen weiteren Pool, der riesig ist und einen noch schöneren Blick über die umliegende Landschaft bietet.
Der riesige Pool von oben – mit wunderschöner Aussicht
Gibt es einen besseren Platz, um im Schatten zu liegen?
Ach, ich bin im siebten Himmel und muss mich fast schon aufrappeln, um tatsächlich einmal einen Schritt aus meinem neuen Zuhause zu wagen.
Ich bin im Zentrum Balis, in dem es nur so von Sehenswürdigkeiten wimmelt. Tempel, Reisfelder, ursprüngliche Dörfer und die perfekten Aussichten für einen Trip mit dem Roller warten auf mich. Deswegen schwinge ich mich auf meinen, balanciere mich über die Schotterstraße, die vom Chapung Se Bali auf die Hauptstraße führt, und düse los. Ohne Ziel und nur mit der Hilfe von Anweisungen der Einheimischen, die ich auf dem Weg treffen. Ich liebe die Ubud Sehenswürdigkeiten und alles was sich um dieses spirituelle Zentrum herum befindet.
Ubud Sehenswürdigkeiten: Ohne Ziel und Plan
Wann immer ich in Ubud bin, miete ich mir einen Roller und fahre damit durch die Gegend. Steile und kurvige Straßen führen mich dann vorbei an Reisfeldern, durch kleine Dörfer und durch ganze Dschungel. Das Gefühl durch das Nirgendwo zu fahren und vielleicht ab und an einen Einheimischen am Wegesrand zu treffen, der auf einem kleinen Feuer Sate-Spieße grillt oder mit seinem Hahn im Bambuskäfig spielt, ist genau das Bild, das ich immer im Kopf habe, wenn ich anderen von meinem Lieblingsort Bali vorschwärme.
Zwischendurch folge ich ein paar Ortsschildern, aber eigentlich fahre ich immer genau so, wie mir die Straße gerade gefällt und frage einfach die Einheimischen, wenn ich nicht weiter weiß – die perfekte Art, um auch Plätze zu finden, an denen sich noch keine Touristen tummeln.
Ubud Sehenswürdigkeiten: Der heilige Gunung Agung
Zum Ende hin wird die Straße immer steiler, immer kurviger und dann steht er da, in seiner vollen Größe, seiner ganzen Pracht: der Gunung Agung. Das heilige Zentrum Balis. In seine Richtung schlafen alle hinduistischen Balinesen, denn er gilt als der Ort, an dem der balinesische Hinduismus seine Vollkommenheit erreicht. Ein wunderschöner Berg, der von unberührter Natur umgeben ist. An der Straße tummeln sich viele Restaurants, von denen man einen ungehinderten Blick auf den Berg erhascht. Hier könnte ich einfach ewig sitzen und einen Ananassaft nach dem anderen schlürfen. Die Ruhe, die der Berg ausstrahlt, ist einfach einzigartig.
Ubud Sehenswürdigkeiten: Heilige Waschungen im Pura Tirta Empul
Tempel gibt es auf Bali ohne Ende. An jeder kleinen Ecke findet man eine Tempelanlage, mal groß, mal klein, mal ganz normal und mal super prachtvoll. Mein Lieblingstempel ist der Pura Tirta Empul, da er selbst für die Balinesen eine ganz besondere Bedeutung hat. Mitten im Tempel befindet sich ein Wasserbecken, gefüllt mit heiligem Wasser aus den natürlichen Quellen.
Balinesen laufen, im Sarong bekleidet, durch das Wasser, beten und waschen sich wieder rein. Auch Touristen dürfen hier übrigens rein. Das Einzige, das beachtet werden muss, ist, dass alle einen Sarong tragen müssen. Dies ist kein Schwimmbecken, ein Bikini ist also auch nicht wirklich gern gesehen. Ich schaue mir das Spektakel gern von Weitem an und habe mich bisher noch nicht getraut, selbst hineinzugehen. Aber auch so spüre ich die Kraft, die dieser Tempel ausstrahlt.
Ubud Sehenswürdigkeiten: Mystik in der Elephant Cave
Zwei riesige Elefanten aus Stein thronen vor der Höhle und wenn man in ihr Maul spaziert, dann befindet man sich schon mittendrin, in der Mystik. Bali hat nicht nur Tempel, sondern auch Höhlen, die mindestens genauso faszinierend sind. Alle von ihnen versprühen etwas Geheimnisvolles und bis heute kann ich mir nicht vorstellen, wie lange es diese Steingebilde, diese Höhlen, schon gibt. Meist sind sie umgeben von Palmen und ganzen Dschungeln und liegen irgendwo im Nirgendwo. Meine allerliebste Höhle ist die Elephant Cave, weil man hier auch noch einen wunderschönen Spaziergang durch den tropischen Wald machen kann. Übrigens sind auch Höhlen im Hinduismus heilig. Ohne Sarong geht hier also auch gar nichts.
Saftig grüne Reisfelder findet man garantiert im Oktober auf Bali
Ubud Sehenswürdigkeiten: Durch die Reisterrassen
Nach einigen Stunden im absoluten Hinterland von Ubud fahre ich langsam wieder zurück ins Zentrum. Es ist 16:30 – kurz vor Sonnenuntergang also. Für mich ist das meine Lieblingszeit, um durch die Reisterrassen zu spazieren. Roller geparkt, marschiere ich über die gepflasterten Wege. Gerade jetzt haben die Reisfelder, die den Weg an beiden Seiten säumen, eine ganz besondere Wirkung. Etwas Geheimnisvolles und Wunderschönes.
Ab und zu kommt mir ein Balinese auf seinem Fahrrad entgegen. Das Grinsen zieht sich von einem Ohr zum anderen. Er transportiert den Reis nach Hause und weist mich noch einmal darauf hin, dass weiter hinten im Feld frische Kokosnüsse verkauft werden. Versteckt hinter den Feldern liegen einige kleine, organische Restaurants, die nur Produkte der Region verkaufen und vor allem absolut nachhaltig handeln. Einen schöneren Ort für ein Abendessen gibt es nicht.
Es ist dunkel und ich fahre zurück über die Schotterstraße in mein neues Zuhause. Ein paar Runden durch den Pool und dann falle ich völlig erschöpft in mein bequemes Himmelbett. Hier lässt es sich ganz schön gut aushalten, im Chapung Se Bali.
Vielen Dank an das Chapung Se Bali für die wunderschönen Tage!