„Hab keine Angst. Vegan werden ist ganz einfach“ Das ist der erste Ratschlag, den mir Svenja gibt, als ich sie nach Tipps für ein erfolgreiches Veganer Dasein befrage. „Die meisten haben dann Angst, dass sie gar nichts mehr essen können, aber das stimmt überhaupt nicht.“ Wenn man alles essen darf, neigt man oft dazu immer das Gleiche zu nehmen, die Lieblingsspeisen, und ist gar nicht mehr neuen Sachen gegenüber offen. „Man wird nichts vermissen nur ganz viel neu entdecken.“
Ich sitze in Berlin Friedrichshain in meiner Wohnung vor dem Laptop und skype mit Svenja. Svenja, meine Muse. Nicht nur als Bloggerin, sondern auch als Veganerin. Vor jetzt fast zwei Jahren war sie die erste Person, die mir den Gedanken mich einmal vegan zu ernähren in den Kopf gesetzt hat. Ich habe mit ihr für einen RTL Punkt 12 Beitrag gedreht, in dem sie uns zeigen sollte, wie einfach vegane Ernährung sein kann. Ich war wirklich überrascht von dem veganen Rührei und den Kokosnuss-Spinatnudeln. Was bei ihr als eine vier Wochen Challenge angefangen hat, ist in Fleisch und Blut übergegangen und nun ernährt sie sich schon seit über zwei Jahren vegan und berichtet auch auf ihrem Blog meinesvanja.de darüber. Ich würde es wahrscheinlich für die Tiere machen, das war bei Svenja nicht der Grund. Sie fühlt sich einfach besser, ist fitter und braucht weniger Schlaf. Fitter fühlen, das hört sich gut an. Mein Tag ist gesegnet von Stunden in denen ich einfach todmüde meinen Kopf auf den Tisch fallen lassen möchte, obwohl ich die Nacht zuvor schon in einem 9 Stunden Komaschlaf war. In den letzten Jahren habe ich noch meine zweite Muse im Netz getroffen, die Bloggerin Maddyie von daridaria.com, der ich auf Snapchat und Instagram folge und immer wieder überrascht bin, was alles möglich ist und das vegan werden gar nicht so schwierig ist. Wie man das vegan sein nicht nur auf die Ernährung, sondern auch so viele andere Bereiche ausbreiten kann.
Svenja war so lieb und hat mir ihre Tipps und Ratschläge gegeben, wie der Start etwas einfacher geht:
1. Vegan werden – Du wirst dich besser ernähren
Svenja hat sich nicht nur vegan ernährt, sondern clean vegan. Der Unterscheid ist, dass sie auch auf Weizenmehl, Zucker und die gehassten E-Nummern verzichtet hat. „Wenn man schon seine Ernährung umstellt und bewusst darüber nachdenkt, dann sollte man auch die ganzen Zusatzstoffe weglassen.“ Gute Idee! Ich war die letzten Tage so mit veganen Produkten im Kopf beschäftig, dass ich an diesen Schritt gar nicht gedacht habe.
Wenn man kein clean Veganer ist, dann wird man übrigens Puddingveganer genannt. ;)
2. Vegan werden – Vermeide vegane Ersatzprodukte
„Ich esse lieber drei mal im Jahr eine richtige gute Roulade, bevor ich mir jeden Tag ein Tofusteak reinziehe.“, sagt Svenja. Ich gebe zu, ich bin jetzt schon seit 16 Jahren Vegetarier und ich liebe Ersatzprodukte. Ich habe damals gerne Fleisch gegessen, habe es aber den Tieren zuliebe aufgegeben. Das aber Soja auch nicht das Beste ist, habe ich schon nach meinem ersten Ankündigungspost auf Facebook über mein neues Projekt erfahren:
„Nicht zu viel Sojamilch, sowie Soja Produkte. Verursacht Durchfall und ist auch nicht gut fürs Immunsystem. Da sich die Pflanze durch ein natürliches Enzym schützt, das wiederum schlecht für unseren Körper zu verarbeiten ist. Auf Hülsenfrüchte ausweichen ist besser und gesünder als das ganze industriellen gefertigte Sojazeug und auch für die Umwelt“, schreibt Angelina. Was ich schnell merke: Man kann eigentlich kaum vegan essen ohne sich auch mit dem Umweltthema zu befassen. Mit dem Auto zum veganen Supermarkt zu fahren, war mein erster Fail. Der zweite, die IKEA Plastiktüte dabei zu haben. Jetzt habe ich schon ganz viele Ersatzprodukte zu Hause und werde die natürlich essen, aber dann umsteigen. Ich dachte eben, da ich nicht besonders gut kochen kann, probiere ich die wenigen Sachen, die ich kann, erst einmal vegan umzusetzen. Danach traue ich mich step by step an das Selberkochen. Trotzdem gibt es auch ein paar Ersatzprodukte, die Svenja verwendet und empfehlen kann:
Statt Milch kauft sie Hafermilch, statt Sahne Sojasahne. Käse hat sie probiert, aber er kam nie an den „echten“ ran.
3. Vegan werden – Sei mutig und probiere
Manchmal gibt Svenja einfach nur den Begriff „vegan“ auf Pinterest ein, schaut sich die Gerichte an und versucht etwas ähnliches nachzukochen. Ich merke schon, wer kochen kann ist klar im Vorteil. Aber das ist dann eben für mich eine zusätzliche Challenge. Wenn schon kochen lernen, dann vegan. Und den Ratschlag mit „sei mutig“ werde ich mir besonders ans Herz legen und die wildesten Kombinationen kreieren. Ich hoffe, ihr könnt euch auch auf das ein oder andere Rezept by moi freuen.
4. Vegan werden – Probiere es eine längere Zeit und nicht nur einen Tag in der Woche
Svenja hat es versucht vier Wochen durchzuziehen. Das daraus über zwei Jahre geworden sind, wusste sie damals noch nicht. Es hat ihr damals geholfen sich einem Programm anzuschließen, dem Attila Hildmann „Vegan for fit“. Für sie war es damals perfekt, weil sie sich so intensiv damit auseinander gesetzt hat und richtig vegan kochen gelernt hat. Negativ war jedoch der Faktor, dass man sehr lange gebraucht hat, um die Gerichte zu kochen und auch alles recht teuer war. Ich habe kein Programm, somit auch keinen Plan, was das ganze laut Svenja schwierig macht. Richtig kochen kann ich auch nicht. Aber ich habe mir von daridaria.com das vegane Kochbuch runtergeladen, das genau zum richtigen Zeitpunkt rausgekommen ist. Nachgekocht habe ich noch nichts, aber ich werde berichten!
5. Vegan werden – Man lernt immer dazu
Schon am ersten Fernsehabend hatte Svenja gleich zwei vegane Fallen auf einmal erwischt. Wein und Chips. Viele Chips werden mit Wildsalz gewürzt und Wein mit Fischsud geklärt. Woher soll man das denn wissen? Gute Frage. Doch wen es wirklich interessiert, der findet eine Antwort. Jede Lebensmittelfirma gibt Listen raus, auch von veganen Produkten. Vegan werden heißt einfach genauer nachfragen.
6. Vegan werden – Frage deine Leser
Ich gebe zu, das war wirklich ein grandioser Tipp. Ich habe ja das große Glück so eine tolle Community zu haben, die ich immer alles fragen kann. Als ich das Projekt angekündigt habe, bekam ich schon wirklich viele, tolle Tipps. Das könnt ihr euch ja hier durchlesen.
7. Vegan werden – Du brauchst als Ergänzung nur B12!
Vegan werden – Reisen ist auch vegan kein Problem
Ich hatte Svenja noch speziell nach ein paar Tipps für unterwegs und auf Reisen gefragt. Wenn ihr in ein gutes Hotel geht, dann könnt ihr vorab fragen, ob sie euch Sojamilch besorgen. Ansonsten einfach mitbringen. Wenn ihr essen geht, dann gibt es ein paar sichere Gerichte, die immer gehen:
Nudeln mit Tomatensauce (wenn sie frisch gemacht wird und der Koch auf Sahne verzichtet), Nudeln mit Aioli Öl und allgemein alle was eine Kombination von Kohlenhydrate und frischem Gemüse ist. Aber oft gibt es ja in größeren Städte schon tolle, vegane Läden. Beim Nachtisch kann man zum Obst oder Sorbet greifen. Auch thailändisches Essen ist gut geeignet, da sie ja meistens ganz auf Milch verzichten und die Currys und Saucen mit Kokosmilch zubereitet sind.
Na dann, die Challenge kann beginnen!!! Mein Projekt vegan werden startet jetzt! Wenn ihr Fragen oder Tipps habt, her damit!
1 Kommentar
Ich lebe nicht vegan, habe meine Ernährung aber zum großen Teil auf vegetarisch umgestellt und bin damit total happy. Ich habe Tofu lieben gelernt und seitdem ich mich beuwsster mit Ernährung auseinander setze, habe ich soooo viele tolle neue Rezepte und Variationen gefunden, die ich wohl „vorher“ nie entdeckt hätte. Fleisch esse ich aktuell nur noch 1-2x im Monat und auch nur dann, wenn wir mal unterwegs sind und mich eine Currywurst anlacht :-D Aber daheim vermisse ich nichts, seitdem ich Fleisch aus meinem Kühlschrank verbannt habe! Bin gespannt auf deine Berichte!