Der Countdown läuft … noch 2 Tage, noch 1 Tag und dann endlich: Abfahrt. Es heißt ja immer, Vorfreude ist die schönste Freude und das möchte ich auch überhaupt nicht abstreiten! Aber manchmal ist dieses Gefühl so heftig, dass es einfach losgehen muss, bevor es einen noch ganz hibbelig macht und der Puls schon Ausmaße annimmt, als würde man bereits auf einem 3000er stehen.
Meine Erfahrungen zeigen mir, dass meine Vorfreude immer besonders ausgeprägt ist, wenn ich dem GPS als Zielort einen Standort in den Bergen eingeben darf – und diesmal lautet dieser Rabland im attraktiven Meraner Land in Südtirol.
Es ist schon später Herbst, aber trotzdem erwartet einen in dieser Region meistens noch mediterranes Klima und ideale Voraussetzungen zum Wandern, Biken und einer Vielzahl an weiteren Outdooraktivitäten. Oder einfach zum Sonne genießen, um die Wärmeakkus noch mal richtig aufzutanken. Wer allerdings dem Winter gar nicht früh genug begegnen kann, der kann auch bereits schon zu dieser Jahreszeit seine ersten Schwünge auf dem Schnalstaler Gletscher ziehen. Wenn das nicht coole Umgebungsbedingungen sind!
Meraner Land in Südtirol: Unterbringung und Anfahrt
Diesmal wird meine Vorfreude auch noch ordentlich von meinen Gastgebern vor Ort geschürt, die mir vorab schon Ideen für grandiose Wanderrouten und Ausflugstipps zukommen lassen und sich direkt ganz sympathisch und mit persönlichem Steckbrief als Susanne und Boris vom Design Hotel Tyrol vorstellen.
Hoch motiviert möchte ich bei der Anreise bereits das absolute Maximum an Bergpanorama aufsaugen und wähle als Anfahrt die Route über den Jaufenpass: Up- und Downhill per Auto ist hier angesagt und man sollte sich auf viele Tief- und Weitblicke sowie auf Kurven, Kehren und nochmals Kurven einstellen. Belohnt wird man bei guter Wetterlage mit einer atemberaubenden Sicht auf hunderte von Berggipfel und in das Meraner Land. Mit leichtem Drehwurm von der Fahrt erreiche ich mein Ziel und folgender Slogan begegnet mir direkt beim Check In: „RISE UP & ATTACK the day with ENTHUSIASM“. Es kann losgehen, in bin bereit!
Mit ganz viel Engagement will man im Design Hotel Tyrol, gelegen am Eingang zum Meraner Land in Südtirol, jedem seinen perfekten Tag ermöglichen: ob im coolen, stylischen Ambiente des Hotels oder in der vor der Tür liegenden traumhaften Naturkulisse. Für jede Tagesform und Wetterlage erhält man Tipps und Empfehlungen für seine ganz individuelle Tagestour – ob per Mountainbike oder Wanderschuh!
Meraner Land in Südtirol: Wanderrouten – auch für Höhenangst-Geplagte
Schon immer begeistert mich die Landschaft und Atmosphäre im hochalpinen Gelände. Gerne würde ich wie ein Murmeltier dort über die Felsen hüpfen und klettern, aber ich muss gestehen, seit geraumer Zeit gibt es da so ein Gefühl, das mir in der Höhe zu schaffen macht! Viele könne sich sicherlich denken was ich meine – wackelige Knie, erhöhter Puls, verengter Blick …
„Das ist nicht schlimm!“, meint meine Gastgeberin Susanne zu meinen Schilderungen und ich bin ihr für diesen Satz so dankbar, weil ich es als katastrophal empfinde. Der Knaller ist – das muss ich noch kurz hinzufügen – Gondeln, Sessellifte etc. kann ich alles fahren, das macht mir trotz der Höhe keinerlei Probleme! Komisch, oder?! Aber für mich wird ein Tourenvorschlag durch alpines Gelände ausgearbeitet, der mir zwar doch einige Schweißperlen abverlangt, mich fordert, aber machbar ist!
Die Tour ist ein Klassiker, wenn man den Naturpark Texelgruppe direkt vor der Haustüre hat. Eine Wanderung zur Spronser Seenplatte, gelegen in einer traumhaften Hochgebirgslandschaft.
Meraner Land in Südtirol: Panoramafahrt mit der Korbliftbahn
Eine Tourenvariante zu den Spronser Seen haben wir ja schon mal vorgestellt – von der Hochmuth-Bergstation über die Bockerhütte „Meran Sehenswürdigkeiten – meine 7 Highlights in der Region!“. Aber diesmal ist Startpunkt die Korbliftbahn bei Vellau und allein das ist schon ein weiteres einzigartiges Highlight, was man in der Region machen sollte. Bei der Korbliftbahn schwebt man tatsächlich in einem freien grünen Korb durch die Luft und kann sich an einer grandiosen Panoramafahrt erfreuen.
Die Korbliftbahn Vellau
Die Korbliftbahn bei Vellau ist eine der ganz wenigen Korbliftanlagen in den Alpen und bringt einen zur Leiter Alm von wo aus es heißt “Aufi, marschieren!“. Über Wurzelwege und Pfade geht es in Kehren zielstrebig aufwärts und Höhenmeter werden schnell absolviert. Deshalb sollte man hoch motiviert sein. Die Baumgrenze erreicht, ist sie dann schon sichtbar, die Traufenscharte – meine persönliche Herausforderung. Ein steiler Anstieg, von dem aus Tief- und Weitblicke inklusive sind. Die Anstrengungen werden am Sattel der Scharte auf 2230 m mit einem tollen Ausblick auf das Hochgebirge und ins Vinschgauer Tal belohnt.
Meraner Land in Südtirol: Rast bei der Oberkaseralm
Jenseits wandert man nun zum Pfitscher Sattel, vorbei an der Pfitscher und Kaser Lacke und erreicht ein herrliches Ziel zum Rasten, die Schutzhütte Oberkaseralm. Mit Blick auf Wasserfall, Seen und alpiner Felslandschaft lassen sich hier einige deftige und süße Schmankerl verkosten.
Noch ein kleiner kultureller Ausflug: Am Pfitscher Sattel befand sich einst ein prähistorischer Kultplatz, wovon am Wegrand noch massige Steinblöcke mit bronzezeitlichen Felsgravierungen zeugen.
Von der Oberkaser Alm führt die Wanderung zu den herrlichen Spronser Seen mit Namen wie Grünsee, Langsee und Milchsee. Bei Sonnenschein ist das Wasser ein Farbspektakel.
Für geübte und höhenangstfreie Tourengeher wäre die Wanderung nun mit einem Abstieg durch die Hochgangscharte mit ausgesetzten Stellen zum bewirtschafteten Hochganghaus ein finales Ende, denn vom Hochganghaus gelangt man dann wieder zur Leiter Alm, dem Ausgangspunkt.
Aber stolz wie Hummel, dass ich die Traufenscharte emporgestiegen bin, wähle ich lieber den gleichen Rückweg und steige diese mutig auch wieder ab. Die Begehung der Hochgangscharte hebe ich mir mal noch auf … Schritt für Schritt. Ein Tipp für Höhenangstgeplagte, den ich von meinen Gastgebern mit auf den Weg bekommen habe: „Immer schauen, dass man gut im Saft steht!“, das heißt bei Touren immer ausreichend Essen und Trinken. Ganz wichtig! Ich persönlich habe mir an der Oberkase Alm noch einen kleinen Schnaps genehmigt, aber hier sind diverse Versuchsreihen notwendig, ob sich dieser positiv auf Höhenangst auswirkt!!!
Meraner Land in Südtirol: Frische Luft am Partschinser Wasserfall
Von unserem Basislager in Rabland am Tor zum Vinschgau kann man direkt zu einer erlebnisreichen Wanderung aufbrechen. Zum Warmwerden erstmal gemütlich an Apfelplantagen vorbei führt die Tour taleinwärts ins Zieltal hinein und direkt an einem der schönsten Naturspektakeln im Alpenraum vorbei, dem Partschinser Wasserfall.
Über eine freistehende Felswand stürzt das Wasser 97 Meter in die Tiefe und bei günstiger Sonneneinstrahlung schimmern Myriaden von Wassertröpfchen in Regenbogenfarben. Besonders beeindruckend sind die Wassermassen zur Zeit der Schneeschmelze von Mai bis Juli. Natürlich fällt einem in der Nähe solcher fallenden Wassermengen die erfrischend, kühle Luft auf, doch ehrlich gesagt habe ich mir hierzu sonst noch nie weiter Gedanken gemacht. Aber wissenschaftliche Untersuchungen zur Luftqualität am Partschinser Wasserfall haben ergeben, dass vor allem morgens vor Sonnenaufgang und abends bei Sonnenuntergang diese fast an die weltweit hervorragendsten Reinluftgebiete heranreicht. Also entsprechend der Luft wie über dem Nordostatlantik oder der Arktis, das ist doch schon mal ein paar Gedanken wert, oder?
Meraner Land in Südtirol: Himbeerschnaps auf der Dursterhöfe
Erfrischt und mit guter Luft versorgt kann die Tour nun je nach Tagesform gestaltet weiter gehen. Dem Tal aufwärts folgend erreicht man zuerst die Nassereithhütte, mehrere Bäche querend und über mit Steinplatten belegten Wegen die Ginglalm, dann die Kuhalm bis schließlich die Lodner Hütte in Sicht kommt. Von hier hat man einen einmaligen Rundumblick auf die Felsgipfel der Texelberge – aber eine lange Wanderungen ist es bis hierher.
Schon eher kann man natürlich den Rückweg antreten und die Route über die Dursterhöfe wählen. Die Dursterhöfe, eine Jausenstation mit grandioser Aussichtsterrasse und einer hauseigenen Himbeerplantage. Ja genau – Himbeerplantage, ich habe mich nicht vertippt! Ob als Kuchen, Marmeladen oder zu den Speisen die rote Frucht ist hier der Star. Auch im kleinen Schnapsglas landet sie!
Wieder gestärkt gibt es von hier die unterschiedlichsten Wege nach Rabland abzusteigen, je nachdem, wie viel Himmbeerschnäpse man gehabt hat!
Meraner Land in Südtirol: gechillt für genussvolle SPAZIERGANGSTOUR
Nach all den vielen Höhenmetern kommen dann die Tage, an denen einem die Waden frühmorgens beim Aufstehen schon mitteilen wollen, heute vielleicht nur einen Spaziergang zu absolvieren.
Rabland bietet hierfür wunderschöne Möglichkeiten. Durch die Obstplantagen der Umgebung kann man ganz gemütlich zum Nachbarort nach Partschins spazieren und dort im historischen Ortszentrum mit Blick auf die hübsche spätgotische Pfarrkirche erstmal einen zweiten Guten-Morgen-Kaffee genießen. Wenn man dann einen kleinen Abstecher durch den alten Friedhof um die Dorfkirche wagt, wird man das Grab von Peter Mitterhofer finden. Wer das ist? Wusste ich auch nicht, bis ich in Partschins war!
Herr Mitterhofer war der Erfinder der Schreibmaschine. Im Schreibmaschinenmuseum vor Ort kann man das Leben und Wirken von Peter studieren und eine großartige Sammlung bestaunen. Nach dem kulturellen Abstecher führt die Route dann ein „kleinbißerl“ aufwärts zum Partschinser Waalweg.
Meraner Land in Südtirol: Spazieren über die Waalwege
Die Waalwege im Meraner Land sind wirklich einmalige Spazierwege. Auf meist gleichbleibender Höhe läuft man an den uralten Bewässerungssystemen entlang. Aufgrund des eher mediterranem, regenarmen Klimas mussten die Bauern schon vor Jahrhunderten eine Idee entwickeln, wie sie zu Wasser kommen. Sie legten „Waale“ an – in ausgegrabenen und in die Felsen gehauenen Kanälen oder in oft luftiger Höhe verlegten Holzrinnen wurde das Wasser aus den höherliegenden Tälern umgeleitet.
Einige diese Waalwege sind zum Glück erhalten geblieben: der Rablander Waalweg, der Partschinser Waalweg, der Marlinger Waalweg oder der Algunder Waalweg. Letzterer führt am Schloss Tirol vorbei über die Falknerpromenade ins schön gelegene Dorf Tirol bei Meran. Auf den Waalwegen ist ein Ausblick schöner als der Andere! Uns so spazierten sie und spazierten sie …
Meraner Land in Südtirol: Relaxen und NICHTSTUN
Nach all den eindrucksvollen Touren, Wanderungen und Spaziergängen gespickt mit wunderschönen Naturerlebnissen ist es soweit, meine erreichte Tagesform heißt Nichtstun und Relaxen. Der perfekte Ort dafür das Design Hotel Tyrol.
Das neu gestaltete Hotel liegt umgeben von Vinschgauer Apfelwiesen vor der Bergkulisse der Texelgruppe und des Vigiljochs. Schon mein erster kurzer Blick bei der Ankunft durch die gläserne Hausfront des Hotels lassen mein Innenarchitetktinnenherz höher schlagen und ich werde bestätigt: Hier erwartet mich etwas ganz besonders! Seit 36 Jahren gibt es das Hotel schon, aber seit 2014 weht ein neuer stylischer Look durch die Räume. Meine Gastgeber Susanne und Boris haben aus dem einstigen Wellness- und Wanderhotel ein Designhotel gezaubert.
Ich bin mir sicher über viele Pläne, Zeichnungen und Entwürfe wurde gebrütet und nachgedacht, viele Gespräche über Materialien und Einrichtungsstyle geführt und bestimmt einige schlaflose Nächte während den Umbauphase durchlebt bis der neue Look entstanden war. Das Ergebnis ist top und lässt sich so beschreiben: cooler Betonestrich kombiniert mit warmen Holzparkett, stylische Ledersessel mit trendigen Fellen bestückt, zeitlos moderner Innenausbau unterstrichen von einzelnen Einrichtungsstücken aus den 80er Jahren. Ein bis ins Detail gelungenes Konzept und ich kann meinen Gastgebern versichern, es ist absolut „alpenkitschfrei“!
In der unkomplizierten, lockeren Atmosphäre lässt es sich herrlich entspannen. Im Wellnessbereich lockt ein Sauna- oder Dampfbadgang mit nachfolgender Abkühlung im Tauchbecken, das mit eiskaltem Partschinser Wasser gefüllt ist. An der Freiluftbar sollte man sich mit Blick auf das stylische Pool und die Gartenanlage einen Cappuccino gönnen. Das Mittagsschläfchen empfehle ich auf den superbequemen Outdoorliegesäcken. Bei Dämmerung noch einen Sprung ins herrlich warme Whirlpool einplanen um den Relaxtag ausklingen zu lassen.
Dann steht nur noch eine einzige Tagesaufgabe auf dem Programm: Genießen, ein saisonales Menü mit regionalen Köstlichkeiten! Beim Absacker an der schicken Hotelbar erfreue ich mich an den Worten eines Stammgastes: „Seit über 20 Jahren komme ich regelmäßig als Gast ins Hotel und mit großer Freude habe ich die Entwicklung zum Design Hotel verfolgt. Frischer Wind, junge Leute, das hält einen jung! Morgen will ich die Traufenscharte gehen!“ Was für ein schönes Kompliment, also alles richtig gemacht!
Und auch für mich heißt es am nächsten Tag wieder Action: Es gibt noch so viele tolle Wanderrouten oder doch eine Biketour mit dem Gastgeber Boris, dem Mountainbikeprofi …?
Die Terrasse des Hotels
Was für gemütliche Lounge-Sessel!
Der Eingangsbereich des Hotels
Attack the day with enthusiasm!
An der Bar treffen sich Stammgäste und neue Hotelbesucher
Vielen Dank für die Unterstützung an das Design Hotel Tyrol, an Susanne und Boris.
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DIE GASTAUTORIN:
Silke, gebürtig aus dem hohen Norden Bayerns, kann durchaus als ein „Ich bin gerne draußen“- Mädel betitelt werden! Sie liebt Berge, nochmals Berge, Schnee, Wind, Wasser, Sonne, Strand, Meer … und das Ganze dann gerne noch kombiniert mit Wanderschuhen, Skiern oder dem Radl. Draußen sein – wahrscheinlich, weil es genau das Kontrastprogramm zu ihrem Job als Innenarchitektin ist bei dem sich immer alles um das Drinnen dreht; um das Planen und Gestalten von Räumen aller Art. Nicht verwunderlich, dass sie auf jeder Reise der Blick nach besonders attraktiven Locations, neuen Ideen und Trends begleitet. Und was treibt sie noch so, wenn sie nicht gerade kreativ plant? Sie lernt tapfer die Weltkarte auswendig!
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