Es wird oft gesagt, das Vogtland sei eine Sinfonie der Natur. Eine Sinfonie entfaltet ihre Reize erst durch das Zusammenspiel vieler Musikinstrumente und so ist es auch beim Vogtland. Schroffe Berge, sanfte Täler, kulturelle Vielfalt und ein warmes Gefühl an Herzlichkeit ist mir begegnet. Ich gebe zu, vor ein paar Monaten wusste ich noch nicht einmal genau, wo das Vogtland liegt. Im Dreiländereck Sachsen-Thüringen-Böhmen. Erwartet habe ich von dieser Reise nichts. Zurückgekommen bin ich mit absoluter Begeisterung und den festen Vorsatz wieder zu kommen, weil die paar Tage einfach nicht gereicht haben. Was ich jedoch entdeckt habe, möchte ich euch in meinen Vogtland Reisetipps zeigen – wunderschöne Waldseen, leidenschaftliche Menschen, Natur pur und immer wieder fantastische Aussichtspunkte.
Vogtland Reisetipps: Der Vogtland Panorama Weg
Seit ich letztes Jahr zum ersten Mal eine Mehrtageswanderung gemacht habe, bin ich auf den Geschmack gekommen und der Vogtland Panoramaweg begeistert mich. 225 Kilometer führt er einmal um die Region herum und hat neben der Natur so viel zu bieten. Er ist perfekt für alle Wanderer, welche die Abwechslung zwischen Natur und Kultur lieben. Der Wanderweg beginnt am Wahrzeichen der Region der Göltzschtalbrücke und hangelt sich entlang der schönsten Dörfer durch die wunderschöne vogtländische Natur. Normalerweise bräuchte man um die 12 Tage für den kompletten Weg. Der Buchungsservice Vogtland kann jedoch individuelle Touren sogar mit Gepäcktransfer buchen. Solch eine Tour ist auch der perfekte Einstieg für Wanderer, die sich für eine Mehrtagestour in den Alpen vorbereiten.
Mehr Infos: Vogtland Panorama Weg
Vogtland Reisetipps: Klingenthal und die Vogtland Arena
Wer “Klingenthal” im Vogtland hört, der wird diese Region mit der Musik in Verbindung bringen oder mit dem Wintersport. Klingenthal ist bekannt für seinen Akkordeon- und Mundharmonikabau und die Skisprungschanze. Sie gehört zu den modernsten Großschanzenanlagen der Welt. Im Winter findet hier der Weltcup statt und im Sommer können Besucher mit einem Art Coaster bis zur „Mittelstation“ fahren und dann mit dem Lift nach ganz oben in die Kapsel. Hier ist man auf der gleichen Höhe wie die Skispringer und ich war ganz schön aufgeregt bei der Vorstellung, dass hier Menschen runterspringen. Wirklich beeindruckend war auch der Ausblick auf das Tal. Plant auf jeden Fall etwas Zeit ein und setzt euch in die Kapsel um den Ausblick zu genießen! In Klingenthal gibt es auch ein Sportgymnasium, welches den Nachwuchs fördern soll.
Ein weiteres Highlight in Klingenthal ist der Aussichtsturm „Otto Hermann Böhm“. Ihr solltet unbedingt einen Euro parat haben, um durch das Drehkreuz nach oben zu kommen. Hier oben gibt es einen 360 Grad Blick.
Um Klingenthal richtig kennenzulernen, kann ich euch noch den Höhensteig empfehlen, ein Wanderweg, der in der Höhenlage von 800 bis über 900 Meter am Tal entlang läuft. Die 50 Kilometer sind zwar nicht an einem Tag zu schaffen, aber vielleicht eine Etappe.
Weitere schöne Dörfer und Städte sind zum Beispiel Plauen, Adorf – das Tor zum Oberen Vogtland, Greiz, Reichenbach, Auerbach, Zwickau, Plauen, Bad Brambach, Zeulenroda oder Bad Elster.
Vogtland Reisetipps: Kammweg Erzgebirge-Vogtland – „Dachs statt Dax“
An der Talsperre Muldenberg liegt ein wunderschöner Stausee. Einfach ein paar Minuten still stehen und tief durchatmen. Hier führt auch der Kammweg Erzgebirge-Vogtland vorbei.
Am besten parkt ihr am Staudamm und lauft den Kammweg Erzgebirge-Vogtland, der zu den Qualitätswanderwegen gehört. Der Kammweg Erzgebirge-Vogtland ist 285 Kilometer lang, beginnt in Altenberg/Geising und führt durch das ganze Vogtland bis nach Blankenstein, wo der Rennsteig beginnt. Außerdem hat der Weg ein Motto, das mir sehr gut gefällt „Dachs statt Dax“. Natur, Ruhe und Entspannung statt Stress und Aufregung in der vogtländischen Natur. Auch hier kann der Buchungsservice Vogtland Etappen für euch zusammenstellen. Mein absolutes Highlight war der Sauteich.
So viel ich auch unterwegs bin, ich habe noch nie einen so wunderschönen See entdeckt, der von Tannen gesäumt friedlich und ruhig im Wald liegt. Am liebsten hätte ich ihn mitgenommen und mir vor die Haustür gelegt. Ging leider nicht, also habe ich die Stimmung aufgesaugt und mir den Vorsatz gesetzt, hier noch einmal mit Badeanzug reinzuspringen.
Mehr Infos: kammweg.de
Vogtland Reisetipps: Die Musikstadt Markneukirchen
Wo kann man noch sehen und erleben, wie ein Musikinstrument hergestellt wird? Im „Musikwinkel“ Deutschlands. Um 1650 siedelten sich erste Geigenbauer aus Böhmen im Vogtland an und machten die Region zum Zentrum des deutschen Orchesterinstrumentenbaus. Noch 126 Handwerksbetriebe beschäftigen sich mit der Anfertigung von Meisterinstrumenten.
Am liebsten möchte man bei einem Meister klingeln und über die Schulter schauen. Da das leider nicht möglich ist, aber es so viele Menschen gibt, die es interessiert, wie eine Geige entsteht, hat der Verein Musicon Valley die Erlebniswelt Musikinstrumentenbau® Vogtland gegründet. In einer Schauwerkstatt kann man den Meistern über die Schulter schauen und sie mit Fragen löchern. Es gibt drei unterschiedliche Werkstätten für Geigen, Kontrabass und Blechblasinstrumente. Außerdem darf man auch selbst Hand anlegen und versuchen eine Geige zu schnitzen. Je nach Fleiß dauert die Fertigung einer Geige 1 bis 3 Monate und der Preis liegt bei 10.000 Euro. Schon irre, aber eben auch nicht vergleichbar mit einer seriell angefertigten Geige aus China. Hier kann man echtes Handwerk erleben. Die Erlebniswelt Musikinstrumentenbau soll den Menschen zeigen, dass es noch handgefertigte Instrumente gibt, auf denen steht 100% Made in Germany.
Alle Infos findet ihr auf der Seite Erlebniswelt Musikinstrumentenbau. Die Schauwerkstatt gibt Vorführungen für Gruppen ab 10 Personen, kostet 5 € pro Person und lässt keine Fragen offen.
In der Schauwerkstatt können Besucher auch selbst Hand anlegen!
Die Werkstatt
Das Zubehör und Werkzeug
Wusstet ihr, dass der erste Deutsche im All aus dem Vogtland kam? Passend zu Sigmund Jähn Weltraumreise gibt es in Morgenröthe-Rautenkranz die Deutsche Raumfahrtausstellung.
Vogtland Reisetipps: Der Gläserne Bauernhof – Natur mit allen Sinnen erleben und erfahren
Ich liebe Menschen, die ihre Träume verwirklichen. Eine von diesen Menschen ist Susanne Zimmermann. Die Dozentin für Naturheilkunde, Heilpraktikerin, geprüfte Heilpflanzenführerin, Kräuterpädagogin und vieles mehr betreibt ehrenamtlich den Gläsernen Bauernhof Vogtland e.V. Als wir gerade auf den Hof kommen, ist sie in den letzten Zügen ihr neues Projekt fertig zu bringen – kleine Hütten, in denen Schulklasse oder Familien im Heu schlafen, tagsüber die Natur entdecken und abends am Lagerfeuer sitzen können.
Auf dem Anwesen ist ein Restaurant, ein Tiergehege, eine Fischerbude, zwei Weiher, die neuen Heuhütten, die Kräuterschule und der Start für die Lehrpfäde um und durch die Natur. Schauen, hören, fühlen und riechen. Hier werden alle Sinne beansprucht. Am besten gefällt mir Susannes Kräuterschule, in der sie regelmäßig Seminare gibt, wie man sich eine Hausapotheke aus der Natur macht oder Kosmetik. Was auf dem Hof auch Pflicht ist – streicheln. Zum Beispiel die Eseldame Gretel oder die Irische Wolfshunddame Ivy, die sich auch wunderbar mit Boris verstanden hat und die beide über die Wiesen gerannt sind. Leider hatte ich nur eine Stunde auf dem Hof, aber ich kann euch nur empfehlen mindestens drei bis vier Stunden einzuplanen, man könnte aber auch mindestens eine Woche hier verbringen.
Mehr Infos: gläserner-bauernhof.de
Vogtland Reisetipps: Der grenzenlose Ausblick am Hohen Stein
Als ich beim Googeln die ersten Bilder vom Hohen Stein gesehen habe, war mir klar – ich will da hin. Der Hohe Stein liegt schon auf der tschechischen Seite und ist wunderbar vom Parkplatz des Freilichtmuseums Eubabrunn zu erreichen. Wenn man auf dem Vogtland Panorama Weg ist, kommt man auch daran vorbei und kann einen kleinen Abstecher mit großer Weitsicht machen. Oben auf circa 777 Metern über den Meeresspiegel stehen fantastisch geformte Felsen. So etwas, habe ich in Deutschland wirklich noch nie gesehen und hat mich sehr beeindruckt. Auch die absolute Ruhe dort oben.
Hier meine kleine Gallery:
Die fantastische Aussicht vom Hohen Stein
Boris findet es auch gut!
Über den Bäumen tam tam…
Abgefahrene Felsformationen in der vogtländischen Natur
Der Hohe Stein ist auf jeden Fall einen Besuch wert!
Vogtland Reisetipps: Schwebe in der Soletherme
Der Kurort Bad Elster ist weit über die Grenzen vom Vogtland bekannt, denn hier gibt es etwas ganz besonderes – in der Soletherme können die Gäste schweben wie im Toten Meer. In 1.200 Metern Tiefe liegt ein Urmeer, das Jahrmillionen geschützt in der Erde lag und dessen Wasser einen sehr hohen Natriumsulfat- und Chlorid-Anteil hat. Dieses Wasser wird nach oben gepumpt und in der Therme in unterschiedliche Becken geleitet. Die Becken haben immer einen unterschiedlichen Solegehalt. Das Schweben entspannt, macht glücklich und bringt den Körper wieder in Schwung. Verpasst auf keinen Fall das Licht- und Klangbad. Aber nicht nur die Sole hat Bad Elster zu bieten. Im Albert Bad gibt es eine ganze Vielfalt von wohltuenden Behandlungen. Wusstet ihr, dass ein Kohlensäure-Sprudelbad gut für Herz-Kreislauferkrankungen ist? Und ein Naturvollbad für Gelenke und die Haut eine Wohltat ist?
Die traditionellen Behandlungsräume
Am liebsten hätte ich mich gleich nebenan im Hotel König Albert für eine Woche eingebucht und mir jeden Tag Behandlungen verschreiben lassen. Ich wollte das wirklich schon immer mal machen, eine Woche auf Kur mit Anwendungen und Behandlungen und schauen, was sich in meinem Körper und meinen Geist tut.
Vogtland Reisetipps: Bad Elster im Vogtland erleben
Alle Städte, vor denen ein „Bad“ steht, scheinen ja für den ersten Moment für Menschen um die 30 eher uncool zu klingen. Aber wenn man sich drauf einlässt, kann man man die Stadt mit seiner historischen Anmut und Ruhe richtig genießen. Ein lecker Essen, sogar vegan, im Parkhotel Helene, danach ein Spaziergang durch den Kurpark, vorbei an der Königlichen Anlage und der Bäderarchitektur.
Es ist ein bisschen wie eine Zeitreise und hier steht die Zeit auch ein bisschen still, was sehr schön ist. Dass in Bad Elster nichts los ist, kann man auf jeden Fall nicht sagen. Jeden Tag gibt es musikalische Vorführungen oder kulturelle Ereignisse. Einen ganz besonderen Abend hat man im König Albert Theater, einem historischen und sehr intimen Theater. Und im Sommer hat das NaturTheater Bad Elster allerhand zu bieten.
Vogtland Reisetipps: Übernachtungen in Bad Elster
Ferienhotel Mühlleithen
Das Ferienhotel Mühlleithen liegt im wunderschönen Klingenthal. Es ist der perfekte Ausgangspunkt um das Vogtland zu entdecken. Nicht weit vom Hotel entfernt liegt ein kleiner See im Wald. Man sieht ihn schon von der Straße aus. An dem See steht eine Bank und das ist der perfekte Platz für etwas Erholung. Hinter dem Haus geht es gleich in den Wald und in 3,5 Kilometer seit ihr am Aschberg und dem Aussichtsturm. Wenn ihr einen Euro dabei habt, dann könnt ihr auf die Spitze des Aussichtsturms „Otto Hermann Böhm“ laufen und einen Rundum-Blick genießen. Das Hotel Mühlleithen ist rustikal modern und die Angestellten alle sehr nett und herzlich. Wer nur am Hotel vorbei fährt, der kann auch das Restaurant besuchen.
Das Hotel König Albert
Wer königlich übernachten und sich von Kopf bis Fuß verwöhnen lassen möchte, der ist im Hotel König Albert in Bad Ester genau richtig. Das Hotel hat erst im März 2016 aufgemacht und befindet sich direkt neben der Soletherme und dem Erlebnisbad. Es ist ein wunderschönes, modernes Hotel und Bad Elster hat so viel zu bieten.
Die Lobby vom Hotel König Albert
Das Restaurant
Vogtland Reisetipps: Restaurants im Vogtland
Wie schmeckt das Vogtland? Das kann man am besten in den vier Restaurants Landhotel Plauen, Zum Postillion, Forstmeister und Parkhotel Helene herausfinden. Die vier Restaurants lieben ihre Region und einen verantwortungsbewussten Umgang mit der Umwelt. Deswegen kommen nur ausgesuchte Erzeugnisse aus der Region auf den Teller. In der Speisekarte kann man sogar ganz genau verfolgen wo genau die einzelnen Zutaten herkommen. Und natürlich stehen echte vogtländische Gerichte auf der Karte. Ich war im Gasthaus Zum Postillion, das eine gemütliche, ländliche Einrichtung hat und im Parkhotel Helene. Da war ich wirklich etwas sprachlos und absolut positiv überrascht, als auf der Karte in Klammern hinter einem Gericht stand (können wir auch vegan zubereiten).
Bauernfrühstück im Parkhotel Helene
Dieser Post ist in Kooperation mit dem Vogtland entstanden.
2 Kommentare
Sehr schön dieser Bericht
Bad Brambach sei noch mit erwähnt
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