Wandern auf Gran Canaria: Vielleicht hat der ein oder andere auf seine Vorsatzliste für das Jahr 2014 “mehr Bewegung” stehen? Dann habe ich heute einen schönen Post für euch. Die liebe Leni war für mich auf dem Walking Festival in Grand Canaria. Ja, Wandern auf Gran Canaria ist möglich und so wunderschön, wenn man sich die Fotos anschaut.
Wundert euch nicht – der Text ist leicht philosophisch angehaucht. Hat vielleicht mit dem Sonnenstich zu tun, den ich mir beim Wandern auf Gran Canaria zugezogen habe – oder einfach mit der Tatsache, dass mir Einiges klargeworden ist.
Angefangen hat das Ganze mit einer Schnapsidee: Wandern auf Gran Canaria. Aber Moment: Ist das nicht schon ein Widerspruch in sich? Liegt man da nicht standesgemäß unter der prallen Sonne und bewegt sich höchstens mal, um sich kurz wieder einzucremen?
Dass ich da gehörig was falsch verstanden habe, wird mir am zweiten Tag klar, nachdem ich den ersten cocktailschlürfend an insgesamt sieben Hotelbars verbringen durfte.
Um 7 Uhr morgens aus dem Bett kullernd rufe ich mir noch einmal die gegenwärtige Situation ins Bewusstsein und merke, dass ich doch nicht träume: Wandern auf Gran Canaria in den Bergen also. Etwas, was ich von National Geographic kenne – oder von bärtigen Bergsteigern, die ich bestenfalls mal auf Bildern gesehen und direkt weitergeblättert habe. Was hat ein schuhsammelndes Bloggermädchen wie ich in den Bergen, geschweige denn auf Vulkanen zu suchen?
Doch für Überlegungen bleibt keine Zeit – los geht die Fahrt, die mich erst mit dem Auto und dann mit dem Bus zum Treffpunkt bringt, von dem aus das Unheil beziehungsweise die „Ruta Volcanes de la Isleta“ losgehen soll- eine Tour über mehrere Vulkane, auf denen sich auch ein Militärgebiet ausbreitet. Kaum steige ich aus, spukt mir nur ein einziger Gedanke im Kopf herum: „Hätte ich nicht einfach zu Hause bleiben und in Ruhe meine Sneakers sortieren können?“
„Nein!“, sagt die andere Stimme, die sich manchmal aus dem Nichts meldet und alles besser weiß. „Nein – wenn bei diesem Walking Festival selbst Senioren mitmachen, dann kannst du auch Wandern auf Gran Canaria!“
Und vermutlich hat diese Stimme sogar irgendwie recht.
Es ist doch nämlich so: wir sind Gewohnheitstiere. Wenn ich jeden Morgen mein Müsli zum Frühstück esse, dann will ich auch heute nicht darauf verzichten. Wenn ich in Röcken schlanker aussehe, dann brauche ich mich nicht ständig in Jeans zu quetschen. Und wenn ich nunmal kein sportlicher Wander-Typ bin, dann… ja, was dann eigentlich? Für immer und ewig zu Hause bleiben? Nie über den Tellerrand schauen? Keine Chance haben zu erfahren, wie sich schmerzende Füße anfühlen? Und das Wandern auf Grand Canaria?
Nun gut, Letzteres hätte mir wirklich erspart werden können – hätte ich mich rechtzeitig um das richtige Schuhwerk gekümmert. Aber da wären wir wieder beim Gewohnheitstier und der Tatsache, dass ich nunmal freiwillig kein Geld für Wanderschuhe ausgeben würde. Auch nicht für glitzernde.
Die Blasen, die ich mir schon nach den ersten Paar Schritten hole, können mich aber nicht entmutigen. Selbst, wenn ich mich zuerst innerlich verflucht habe, diese Reise angetreten zu haben, muss ich nach der ersten Stunde Bergauflaufen anerkennend feststellen, dass der Hintern ordentlich trainiert wird – nimm das, David Kirsch!
Wieder zurücklaufen steht sowieso nicht zur Debatte, wie mir der Blick nach unten verrät. Felsen und Abgründe, wohin man schaut. Also geht es einfach weiter. Und weiter. Und weiter, bis es anfängt, mir langsam zu gefallen.
An jeder Ecke wird die Kamera gezückt, exotische Blumen fotografiert, die Füße abgelichtet, während sie in schwindelerregenden Höhen baumeln – und immer weiter gewandert.
Kurz denke ich, mir geht die Puste aus und ich werde nicht weiterlaufen können – doch dann sehe ich die Gesichter der anderen, die vor mir gehen und will unbedingt wissen, was diesen erstaunten Ausdruck in ihren Augen zaubert. Und ehrlich gesagt, wurmt mich der mitleidige Blick meines neugewonnenen Bergsteigerkumpels – traut er es mir etwa nicht zu? Also reiße ich mich zusammen und laufe zum Gipfel hoch.
Der Ausblick, der sich wenige Meter weiter vor mir auftut, verschlägt mir dermaßen den Atem, dass ich weder an die schmerzenden Füße noch an den kommenden Muskelkater denken kann. Nur das Auge genießen lassen, ist das einzige, was zählt. Naja, die Kamera kommt da auch nicht zu kurz, wer sagt schließlich nein, wenn sich die Gelegenheit bietet, sich einen eigenen Desktophintergrund zu knipsen, bei dem der omnipräsente Mac-Sternehimmel einpacken kann?
Und während ich mir ansehe, wie die Sonne sich langsam von der Insel fortschleicht, die Lichter der Stadt angehen und alles zur Ruhe kommt, wird mir klar, dass genau DAS die Erkenntnis ist, für die ich hergefahren bin: über den eigenen Schatten springen ist ab und an gar nicht mal so übel. Selbst wenn man dabei müde, eingestaubt und völlig fertig auf einem Berggipfel hockend landet. Schließlich ist schon die Aussicht, die sich mir hier bietet, es absolut wert gewesen.
Das Schönste am Wandern auf Gran Canaria ist die Aussicht, deswegen hier noch ein paar visuelle Schmankerl.
Wandern auf Gran Canaria – Berglandschaften und tiefen Schluchten, über Strände mit Steilküsten bis hin zu Stauseen
Wandern auf Grand Canaria beim Walking Festival
Jetzt auch Lust auf Urlaub und Wandern auf Grand Canaria bekommen? Vom 04.-11. Oktober findet wieder das Grand Canaria Walking Festival statt. Alle Infos hier: Wandern auf Grand Canaria
Vielen Dank an Grand Canaria Natural für die Unterstützung bei der Reise.
3 Kommentare
wow, klasse!!! das ist wirklich ne tolle Aussicht! Das hat sich wirklich rentiert… Abe rich bin auch ein Wandermuffel und bin meinem Mann dann trotzdem immer wieder dankbar, dass er mich so quält und gelegentlich einfach strietzt :)
Hallo Lili,
Das hast Du ja super hinbekommen… ;-) Ich ärgere mich gerade so richtig, dass ich bei meinem Besuch auf Gran Canaria nicht wandern gegangen bin. Du hast es wohl geschafft, das ich da jetzt noch einmal hin muss…
Liebe Grüße
Thomas