Es gibt ja immer solche Themen, über die man sich in bestimmten Lebensabschnitten besonders viel Gedanken macht. Ich glaube bei mir sind es gerade Freundschaften. Ich war und bin eigentlich immer noch ein großer Sex and the City Fan und Samantha sagte einmal: „Liebe vergeht, Freundschaft besteht.“ Ich habe ihr da immer jahrelang recht gegeben, doch mittlerweile denke ich: Liebt man seine Freunde nicht auch auf eine Gewisse Art und Weise?
Ich hatte schon 2015 ein Schlüsselerlebnis, nachdem ich mich gefragt habe:
Wer sind meine Freunde?
Wer sind nur Bekannte?
Wer interessiert sich für mich?
Wer will nur irgendwas von mir?
Ich habe darauf hin einen Rundumschlag gemacht und entschlossen meine Zeit nur denjenigen zu schenken, die es wirklich ernst mit mir meinen und mein Leben bereichern. Ich denke eine Freundschaft ist wie eine Beziehung: Man kann immer besser und besser werden. Das wichtige dabei ist zu lernen. Lernen zu wollen, nämlich lernen zu akzeptieren, zuzuhören, zu respektieren und sich selbst zu reflektieren.
Es schadet nichts sich selbst immer mal wieder zu fragen: Was macht mein Verhalten mit dem anderen? Und wie fühlt er sich dabei? Verletzte ich ihn manch mal und weiß es gar nicht? Wie würde ich mich fühlen, wenn jemand so mit mir umgeht?
Mein Beruf bringt es mit sich viel unterwegs zu sein. Viel unterwegs sein heißt auch automatisch nicht viel da zu sein und viel zu verpassen vom Leben der anderen. Von Hochzeiten bis Geburtstage. Das macht mich oft traurig. Und vielleicht ist dadurch auch schon die ein oder andere Bekanntschaft keine Freundschaft geworden. Doch es zeigt mir auch, dass die, denen es um mich geht, immer da sind. Egal ob ich eine Woche, einen Monat oder ein Jahr weg war. Jeder bringt sein Päckchen mit in eine Freundschaft und genau wie in einer Beziehung müsst ihr euch fragen: Was liebe ich an der Person und kann ich ihre Fehler hinnehmen? Ihr solltet von Anfang an einsehen, dass ihr niemanden ändern könnt. Jeder ist gut so, wie er ist. Nur passt eben nicht jeder zusammen.
Wenn man sich diese Frage offen und ehrlich stellt, kann es passieren, dass ihr zu dem Entschluss kommt, euch von der Person zu trennen, weil ihr die Fehler nicht akzeptieren könnt oder die Dinge, für die ihr sie mal geliebt habt, verschwunden sind. Das Ende einer Freundschaft kann so traurig sein wie das Ende einer Beziehung. Ich habe das hinter mir. Ich habe eine Freundschaft beendet, weil ich nicht mehr konnte. Ich habe mich zu oft zu ungerecht behandelt gefühlt. Ich habe so viel gegeben, doch es kam nichts zurück. Ich denke oft an die tollen Zeiten zurück, die wir zweifelsohne hatten. Manchmal bin ich kurz davor mich wieder zu melden, doch es sind nur die nostalgischen Erinnerungen, die mich sentimental machen. Mein gesunder Menschenverstand sagt mir, dass die Person sich nicht geändert hat und dir wieder wehtun wird. Manchmal kann es aber auch eine pure Befreiung sein, eine Beziehung zu beenden. Nämlich dann, wenn der andere dich nur ausgesaugt hat. Wenn du irgendwann merkst, dass er dir noch nie eine persönliche Frage gestellt hat und die Person eigentlich nichts über dich weiß. Ansonsten verlasse ich mich momentan lieber auf die Theorie von John Lennon: „Immer die Wahrheit sagen bringt einem wahrscheinlich nicht viele Freunde, aber dafür die Richtigen.“
Und wie jeden Sonntag kommt nach meinem Gedankenpost mein Vlog. Ich nehme euch mit auf meinen Blogger Workshop, zeige euch die Malerarbeiten und nach Mailand geht es auch für 24 Stunden!
9 Kommentare
Dankeschön!
Du hast mir den richtigen Denkanstoß für etwas gegeben, das schon längst fällig war.
Sehr gerne :)
Danke für diesen Post. Nach einem gestrigen Telefonat mit einer Freundin, stehe ich mal wieder vor dem Punkt: soll ich oder soll ich nicht? Aber ich bin noch nicht soweit, sie bedeutet mir noch zu viel … obwohl ich mich nach jedem Treffen mit ihr schlecht fühle. Und muss ich ihr wirklich sagen: „hey, du lädst nur deine Probleme bei mir ab und interessiert dich überhaupt nicht für mich“? Das sollt doch eigentlich selbstverständlich sein.
Liebste Grüße von Ines
Freunde sind die Leute, für die man sich nicht verstellen muss.
Freunde sind die Leute, für die man sich nicht verstellen muss.
Ich schreibe diesen Kommentar nur dies eine Mal und nicht zum zweitenMal !
Wie Wahr!
Wirklich toller Beitrag!! Danke!
Danke
Du sprichst mir mit deinem Beitrag wirklich aus der Seele. Ich bin genau an dem Punkt, wie du vor ein paar Jahren. Manchmal darf man sich von seinen guten Erinnerungen aber wirklich nicht blenden lassen und das tun, was das Richtige für einen selbst ist.
Liebe Grüße