Die salzige Luft, das Rauschen der Wellen und den Sand unter den Füßen: Was gibt es schöneres als eine Reise ans Meer!? Ihr seid Surfergirls oder –boys und echte Wasserratten? Dann habe ich 10 Tipps, wie ihr euren Surftrip mit Kleinkind stressfrei planen könnt.
Damit ihr nicht vor Euphorie geblendet (so wie ich) Surfcamps einfach nur nach einer vorhandenen Kinderbetreuung anfragt, habe ich hier ein paar Tipps, wie ihr die Suche sinnvoll angeht und welche Fragen ihr euch vorher stellen solltet. Bei uns kam nämlich erschwerend dazu, dass Papa mit seiner Vorbereitung auf das Steuerberaterexamen beschäftigt war und betreffend Urlaubsplanung leider erstmal ganz raus war. Also zeige ich euch neben der Überlegung wohin es gehen soll auch Ideen zur Kinderbetreuung während dem Surfen. Das kann nämlich auch mit Papa ganz sinnvoll sein, und zwar genau dann, wenn ihr zusammen die Wellen unsicher machen wollt! Aber fangen wir erstmal vorne an:
Wellenreiten mit Kindern – Frage 1: Wie oft wollt Ihr surfen gehen?
Wenn ihr euch diese Frage beantwortet habt, wisst ihr schon mal für welche Zeiträume ihr auf eine Betreuung angewiesen seid.
Wellenreiten mit Kindern – Frage 2: Was ist die perfekte Reisezeit?
Wie sind eure Ansprüche beim Surfen? Für einen fortgeschrittenen Surfer können die Wellen zu einer bestimmten Jahreszeit an einem bestimmten Ort total super sein, während sie gleichzeitig für einen Anfänger unsurfbar sind. Zwar kann man nie beeinflussen wie die Wellen werden, es gibt aber Richt-, und Erfahrungswerte an welchen man sich ganz gut orientieren und somit in seinem verfügbaren Zeitraum eine geeignete Gegend auswählen kann. Als Reisezeit habe ich Ende September / Anfang Oktober angepeilt, was sich bei der Suche später von Vorteil erwiesen hat, da das in Europas Strandregionen Nebensaison ist und viele Betreiber eher Zeit haben auf individuelle Wünsche einzugehen.
Wellenreiten mit Kindern – Frage 3: Wer kommt alles mit?
Mama, Papa und Kind(er) oder nur ein Elternteil mit Kind? Oder vielleicht sogar noch weitere Verwandte und Freunde? Ganz besonders freuen sich Kinder natürlich über Gleichgesinnte zum Spielen. Die Gruppengröße beeinflusst aber auch die Anreise-, und Unterbringungsmöglichkeiten. Bei großen Gruppen kann man sich viele Kosten teilen, ist aber in manchen Punkten dafür weniger flexibel. Außer man hat kein Problem damit (und die Möglichkeit), sich als Gruppe auch einmal zu trennen.
Wellenreiten mit Kindern – Frage 4: Ist es für uns eine Option mit Bekannten oder Familie zu reisen, die gerne auf unser Kind aufpassen?
Diese Frage geht nahtlos in Frage Nummer 3 über: Es klingt für die meisten zuerst nicht unbedingt nach Freiheit und Abenteuer. Viele sind froh irgendwann mal daheim ausgezogen zu sein und endlich ohne Kommentar der Eltern tun und lassen zu können, was man möchte. Aber es kann besonders mit Kind eine schöne Win-Win-Situation sein, wenn Oma, Opa, Tante oder Onkel dabei sind!
Die weiteren Bezugsmenschen eures Kindes freuen sich viel Zeit mit dem Nachwuchs verbringen zu dürfen und ihr seid vielleicht froh im Urlaub dadurch flexibler und entspannter sein zu können. Wenn ihr länger unterwegs seid (zum Beispiel als Elternzeit-Roadtrip) kann es auch schön sein, wenn die Verwandtschaft an einem bestimmten Stop dazukommt und dort eine zeitlang ihren Urlaub verbringt.
Wellenreiten mit Kindern – Frage 5: Wo soll es hingehen?
Der Stressminimierung wegen, ist es am einfachsten nicht zu weit anreisen zu müssen. Je nach Jahreszeit und Laune finde ich dazu England (Cornwall & Südküste), Frankreich, Spanien, Portugal, die dazugehörigen Inseln und Marokko angenehm. Und je nachdem wie viel Zeit ihr habt, könnt ihr entweder mit dem Auto in Etappen oder direkt mit dem Flieger in 1,5 – 4 Stunden da sein. Wenn ihr euch dafür entscheidet, die Straßen unsicher zu machen, dann ist es ratsam sich an der Empfehlung des ADAC zu orientieren und nicht länger als 500 km am Stück zu fahren. Man erspart sich und dem Nachwuchs eine Menge Stress und außerdem ist es doch auch viel schöner noch etwas von der Gegend mitzubekommen, die man durchquert. So gibt es immer ein greifbares Ziel auf das man sich freuen kann.
Wellenreiten mit Kindern – Frage 6: Ist unser Kind es gewöhnt, von anderen Leuten beaufsichtigt zu werden?
Falls ihr alleine mit Kind unterwegs seid oder als Paar auch mal zusammen surfen gehen möchtet, ist das die wichtigste Frage, die Ihr euch stellen solltet! Wie verhält er oder sie sich gegenüber bekannten und fremden Erwachsenen? Ist euer Kind eher neugierig und aufgeschlossen oder möchte er oder sie lieber Sicherheit und misstraut fremden Personen? Manchen Kindern sind die Erwachsenen vielleicht auch egal und es ist für sie alles in Ordnung so lange andere Kinder dabei sind – diese Bedürfnisse heißt es auf jeden Fall zu berücksichtigen. Mit dem Gedanken, dass euer Kind gerade aus Angst vor dem Babysitter nur noch am Schreien ist, könnt ihr die Wellen bestimmt nicht genießen.
Wellenreiten mit Kindern – Tipp 7: Baut auf die Erfahrung von anderen Familien.
In Google-, oder Tripadvisor könnt Ihr ganz einfach bei den Rezessionen von eurem visierten Surfcamp reinschauen oder in Gruppen wie zum Beispiel „Surftravellers“ auf Facebook allgemein nach der Erfahrung von Gleichgesinnten fragen. Hier erfährt man ein paar wertvolle Tipps und Tricks, auf die man sonst nur kommt wenn man so einen Trip schon einmal selbst gewagt hat.
Wellenreiten mit Kindern – Tipp 8: Findet einen Ort mit Familienanschluss!
Informiert euch vorher, ob der Campingplatz oder die Ferienwohnanlage von Partypeople, Rentnern oder Familien bewohnt werden. Dann habt ihr eure Ruhe vor Junggesellenabschieden und wisst, dass Rücksicht auf Kinderbedürfnisse genommen wird. Außerdem ist die Wahrscheinlichkeit hoch, ein paar Spielkameraden für den Nachwuchs zu finden.
Wellenreiten mit Kindern – Tipp 9: Setzt auf Flexibilität!
Nehmt die Dinge auch einfach mal so wie sie kommen! Es gibt keine Wellen oder der Nachwuchs findet es beim Babysitter doof? Dann versucht doch mal das Surfbrett im ruhigen Wasser als Kinderfloß zu benutzen, baut eine riesige Sandburg oder plantscht im Pool. Falls euch nichts einfällt, dann lasst euer Kind entscheiden – es braucht nicht viel für einen schönen Urlaub! Das Wichtigste ist, dass ihr gemeinsam Zeit verbringt!
Wellenreiten mit Kindern – Tipp 10: Mutet euch nicht zu viel auf einmal zu!
Mit Kind wird es wie gesagt nie langweilig – habt keine Angst davor, den Tod durch Langeweile zu sterben – das wird ganz sicher nicht passieren! Rechnet lieber etwas mehr Luft ein und seid nicht enttäuscht, wenn nicht immer alles nach Plan läuft. Aber als alte Wellenreiter habt ihr sicher schon gelernt mit der ein oder anderen Frustsituation umzugehen … ;-)
Wenn ihr diese zehn Tipps gelesen habt, wisst ihr genau welche Anforderungen ihr persönlich an euren Surftrip stellen müsst und könnt somit gezielt an die Suche gehen. Je nach Typ gibt es dabei drei Möglichkeiten. Im Folgenden seht ihr dazu ein paar Tipps aus meinen Anfragen:
- Plan A: Familiensurfcamps oder einfache Surfcamps mit Kinderbetreuung: Da gibt es zum Beispiel, das besonders positiv bewertete Familiencamp „Algarve Sea Adventures“ im Süden Portugals oder die super schön entspannte Surf Lodge „MyPowderWave“ in Ericeira Aber auch über „Luex“ findet man gleich mehrere Möglichkeiten für einen familienfreundlichen Surfurlaub.
Empfehlen kann ich euch außerdem die Puresurfcamps, die in Marokko ein Family Surfresort mit Kids-Camp, Pool, Spielplatz, sowie vielen Wellnessmöglichkeiten auch für die Großen anbieten. - Plan B: Surfcamps ohne Kinderbetreuung, Kinderbetreuung extra organisieren: Positive Resonanz habe ich auch über das Ericeira Surfhouse erfahren. Hier findet man das komplette Paket rund ums Surfen und muss nur noch die Kinderbetreuung organisieren. Zufällig wurde mir genau in Ericeira die Babysitterin „Chrizzy“ ans Herz gelegt, die sich auch wirklich sehr vertrauenswürdig angehört hat.
- Plan C: Alles selbst zusammensuchen: Unterkunft, Ausrüstung, Surflehrer, Kinderbetreuung. Das ist die planungsintensivste und dafür vielleicht auch individuellste Variante.
Letztendlich muss jeder für seine individuelle Situation eine passende Lösung finde. Ich habe mich für Plan C entschieden, da es sich spontan ergeben hat, mit einer meiner besten Freundinnen und ihrem Freund im VW T4 nach Moliets in Südfrankreich zu fahren und dort surfen zu gehen. Ich war natürlich überwältigt von dieser Möglichkeit und habe mich total darüber gefreut, weil es mit Kind ja schon mal anstrengend werden kann (aber ja nur ein ganz kleines bisschen) …
Wir haben uns in Moliets für den komfortablen Campingplatz „Camping Le Saint Martin“ mit Indoor-Pool und in der Nebensaison super vielen Familien (die diesen auch gerne nutzen) entschieden.
Aber was das Wichtigste war: Dank dieser Freundin konnte ich mit bestem Gewissen surfen gehen, da ich eine der vertrauenswürdigsten Personen als Babysitter gefunden habe, die ich mir vorstellen konnte!
Ich hoffe, euch haben meine Tipps ein kleines Stückchen näher an euren nächsten Surftrip mit Kind gebracht. Ihr könnt gerne bei Fragen oder weiteren Orga-, und Camp-Tipps einen Kommentar unter diesem Post lassen.
Eure Karin mit Clara
Die Gastautorin
Karin Nehls ist in Esslingen geboren, in Weinstadt aufgewachsen, hat Produktgestaltung in Schwäbisch-Gmünd studiert, veranstaltet Weinwanderungen und ist schwer in einen Crowdfunding-Winzer und Steuerberater-Assistent aus Stuttgart-Rohracker verliebt, mit dem sie eine gemeinsame Tochter (*2016) hat. Betreffend ihrem Wohnort hat sie sich zwar nie wirklich weit raus aus der Kesselstadt Stuttgart getraut, dafür ist Ihre Reiselust aber umso größer. Als Mutter, Tierärzte-Tochter, Produktdesignerin und Winzer-Frau liegt ihr in allen Bereichen ein respektvoller, achtsamer und nachhaltiger Lebensstil ganz besonders am Herzen. Wenn ihr mal eine Weinwanderung in Stuttgart machen möchtet, schaut unbedingt bei www.weinerlebnis-stuttgart.de vorbei!
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