„Und was hast du am Wochenende gemacht?“, frage ich Annika am Montagmorgen. „Wir haben unseren Urlaub geplant“, antwortet sie mir mit einem strahlenden Lächeln im Gesicht. Urlaub planen, das habe ich schon lange nicht mehr gemacht, da die meisten meiner „Urlaube“ geschäftlich sind und ich mir über Hotels und Flüge keine Sorgen machen muss. Ganz im Gegensatz zu Annika und wahrscheinlich dem Großteil der Bevölkerung. Annika hat gefühlte 100 Flugsuchmaschinen durchforstet und war fast einen Tag damit beschäftigt, Hotelbewertungen zu checken. Denn schließlich will sie das passende Hotel für sich, mit Blick aufs Meer, einem tollen Frühstücksbuffet und natürlich einem Pool. Den Hotelseiten traut sie da nicht hundertprozentig, weil sie sich denkt, dass sich natürlich jedes Hotel von der besten Seite zeigt und nicht ganz objektiv ist. Deswegen nimmt sich Annika vor jedem Urlaub einen Tag frei und checkt Hotelbewertungen. Aber nicht nur das. Nach dem Urlaub macht sie sich auch die Mühe und schreibt selber welche über ihre Erfahrungen. Sie ist dankbar, dass Gäste ihr vorab geholfen haben und möchte dann auch etwas dazu beisteuern, dass zukünftig Reisende ihr Traumhotel buchen und keine bösen Überraschungen vorfinden.
Doch wie schreibt man eine Hotelbewertung? Reicht ein „Es war toll!“ oder ein „Mir hat es nicht gefallen“? Ich habe mir das 1×1 der Hotelbewertung vom HolidayCheck Experten Georg Ziegler erklären lassen. HolidayCheck ist das größte unabhängige Urlaubsportal im deutschsprachigen Raum. Hier gehen pro Tag durchschnittlich 3.000 Hotel- und Reisebewertungen ein. Während der Hauptsaison sind es bis zu 8.000 täglich – sprich über 330 pro Stunde! Aber welche Tipps gibt es eigentlich für das Schreiben und Lesen von Reisebewertungen?
Wie sollte ich vorgehen, wenn ich das perfekte Hotel finden möchte?
Zuerst einmal solltest du klären, was du dir von deinem Urlaub erwartest. Willst du von deiner Unterkunft aus schnell im Zentrum sein oder legst du mehr Wert auf einen tollen Wellness-Bereich? Überlege dir, was dir an einem Hotel besonders wichtig ist und konzentriere dich bei der Durchsicht der Bewertungen auf diese Aspekte. Die Bilder auf der Hotel-Website können einen guten Eindruck des Stils vermitteln. Wenn sie dir gefallen, vergleiche sie aber unbedingt mit den Bildern, die HolidayCheck-User geschossen und hochgeladen haben. Zwischen Wirklichkeit und Werbefotos kann es große Unterschiede geben. Klassiker sind zum Beispiel aufwendig fotografierte und inszenierte Frühstücksbüffets: Bei Ansicht der Urlauberfotos zeigt sich sehr schnell, ob das Hotel diese Versprechen auch im Alltag halten kann.
Wie viele Bewertungen sollte ich mir durchlesen, um einen guten Eindruck von dem Hotel zu bekommen? Auf welche sollte ich besonders achten?
Du solltest auf jeden Fall mindestens vier bis fünf Bewertungen lesen und darauf achten, dass sie möglichst aktuell sind. Außerdem ist es sinnvoll, Beiträge von Nutzern zu lesen, die dir ähnlich sind – zum Beispiel, was das Alter oder die Art der Reise betrifft: Für ein romantisches Wochenende mit dem Liebsten hat man ja andere Wünsche als für den City-Trip mit der Mädchen-Clique. Besonders interessant sind Bewertungen, auf die das Hotelpersonal geantwortet hat. An diesen Kommentaren sieht man gut, wie der potenzielle Gastgeber so tickt – und wie er mit Kritik umgeht. Bei negativen Bewertungen solltest du immer überprüfen, ob die kritisierten Punkte für dich überhaupt relevant sind: etwa, wenn sich jemand darüber beschwert, dass es im Restaurant keine typisch deutschen Speisen gibt. Das ist für andere ja eher ein Qualitätsmerkmal.
Woher weiß ich, dass der Verfasser einer Bewertung die gleichen Interessen hat wie ich?
Das siehst du am besten am Profil des Nutzers. Schau dir an, wie alt die Person ist, welche Art von Reisen sie bevorzugt und in welchen Hotels sie bisher abgestiegen ist. Wenn du eine spezifische Frage hast, kannst du auch eine persönliche Nachricht schicken.
Ist es wichtig, sich Bewertungen aus den unterschiedlichsten Saisons anzuschauen?
Auf jeden Fall solltest du dir Bewertungen von Nutzern anschauen, die dein Ziel im von dir angepeilten Reisemonat bereist haben. So weißt du, was zu der Zeit auf dich zukommt: zum Beispiel, ob es religiöse Feiertage oder Großveranstaltungen gibt, die für geschlossene Läden oder große Menschenmengen in der Umgebung sorgen. Außerdem erfährst du, ob es in einem Hotel saisonal bedingte Einschränkungen gibt – etwa, wenn die angebotenen Open-Air-Konzerte nur in den Sommermonaten Juni, Juli und August stattfinden.
Ich kann stundenlang Kommentare checken, manchmal hat man jedoch nicht so viel Zeit. Gibt es dafür einen Tipp?
Wenn es schnell gehen muss, empfehle ich einen Blick auf den Verlauf der Weiterempfehlungsrate bei HolidayCheck. Mit einem Klick auf die Prozentangabe im Hotelprofil kommst du auf die Statistik der vergangenen zwölf Monate und findest dort Infos zu Alter, Reisetyp und Aufenthaltsdatum der Nutzer, die Bewertungen abgegeben haben. Auf der Bewertungsseite kannst du dir mit den Tabellen rechts einen schnellen Überblick verschaffen. Außerdem lohnt es sich, genau auf die Überschrift zu achten: Auf einen detailreichen Titel folgt meist eine ausführliche Bewertung.
Man hört ja ganz oft, dass gute Bewertungen gekauft werden. Stimmt das? Ist das überhaupt möglich?
Es gibt vereinzelt immer wieder Agenturen, die systematische Manipulationen anbieten. Wir haben ein technisches Prüfsystem, das auf das Aufdecken solcher Texte spezialisiert ist. Außerdem nimmt ein 50-köpfiges Team auffällige Bewertungen noch einmal genau unter die Lupe. Generell ist bei übertrieben positiven Einträgen genauso Vorsicht geboten wie bei besonders negativen.
Welche Infos gehören in eine Hotelbewertung?
Die Bewertung ist dazu da, Katalogbeschreibungen zu ergänzen und Insider-Tipps zu geben: zum Beispiel, dass man auf Nachfrage doch Bademäntel bekommt oder dass es im Nachbarhotel eine coole Strandbar gibt. Dabei ist es besonders hilfreich, die eigenen Präferenzen deutlich zu machen. Schließlich will man anderen Nutzern dabei helfen, herauszufinden, ob das Hotel zu ihnen und ihren Vorstellungen passt. Teile deinen Lesern also mit, wenn du den perfekten Wellness-Tempel für Frischverliebte oder die ideale Pool-Landschaft für Kleinkinder gefunden hast.
Es kann ja sein, dass ich negative Erfahrungen mache. Wie gebe ich die hilfreich an andere Reisende weiter?
Wichtig ist es, keine Pauschalurteile zu fällen. Am besten beschreibst du ganz konkret, was dir nicht gefallen hat – und warum. Dabei solltest du immer das Preis-Leistungs-Verhältnis im Hinterkopf behalten: Von einem Hotel für 30 Euro die Nacht kann man sich kein Luxus-Treatment erwarten. Für Leser ist es interessant, mit welchen Erwartungen du angereist bist. Schließlich kann etwas, dass einen Rentner stört, für eine Gruppe Party-Tiger genau das Richtige sein. Was für den einen nur nerviger Lärm am Pool ist, ist für die anderen die ideale Chillout-Musik gegen den Kater von letzter Nacht.
Gibt es einen bestimmten Aufbau, den du für eine Hotelbewertung empfiehlst? Oder Punkte, die auf jeden Fall mit drin sein sollten?
Sinnvoll ist es, sich bei der Bewertung am Ablauf des Aufenthalts zu orientieren: Wie wurdest du bei deiner Ankunft im Hotel empfangen? Wie sah dein Zimmer aus? War das Essen lecker? Wie gut war der Service, wie freundlich das Personal? Wenn du nicht so ausführlich schreiben möchtest, konzentriere dich einfach auf die Highlights und wichtigsten Kritikpunkte.
Wann ist für dich persönlich eine Hotelbewertung hilfreich?
Ich freue mich besonders über Insider-Tipps, die mir vor Ort einen Vorteil verschaffen. Das kann ein besonders schmackhaftes Gericht im Hotelrestaurant sein oder ein Ausflug, den man nicht verpassen sollte. Auf so einen Tipp bin ich zum Beispiel bei der Vorbereitung zum Südtirol-Urlaub mit meiner Frau und meiner Tochter gestoßen: In einer Bewertung habe ich gelesen, dass der Bauernhof schräg gegenüber tolle Ausfahrten mit Kutsche und Picknickkorb anbietet. Das hätte ich im Hotel wahrscheinlich nur auf Nachfrage oder per Zufall herausbekommen.
Wie werden Hotelbewertungen gelistet? Erscheinen die neuesten immer am Anfang?
Das Reisedatum ist der Standard für die Sortierung, aber das kannst du dir selbst nach unterschiedlichen Faktoren einrichten – und zum Beispiel auch die schlechtesten Bewertungen zuerst lesen.
Wie pflichtbewusst sollte ich Hotelbewertungen schreiben und wie schädlich können sie wirklich für Hotels sein?
Ganz klar: Jede Meinung zählt. Hotelbetreiber und Reiseveranstalter nehmen Kritik mittlerweile sehr ernst, weil diese durchaus wirtschaftliche Konsequenzen mit sich bringen kann. Zu viele schlechte Bewertungen können sich nachweislich auf die Zahl der Buchungen auswirken. Umso wichtiger ist es, ein ehrliches Urteil abzugeben.
So, ich hoffe ich habe ein bisschen Licht in das Thema Hotelbewertung gebracht.
Dieser Post ist in Kooperation mit HolidayCheck entstanden.
2 Kommentare
Hotel Mercure in Honfleur:
Empfang sachlich, nicht besonders frendlich aber ok. Es war nur noch ein Doppelzimmer für 365 Euro gür 2 Nächte Chambre privilege frei. Das Privileg bestand darin, das 2 Bademäntel auf dem Bett lagen. Es war kein anderer leerer Platz dafür frei. Das 4 Sterne Hotel verfügt über kein Schwimmbad. Die wenigen Abstellflächen waren bis auf knapp 60 cm von Wasserkocher I-Pod Gadgets Kaffeemaschine mit Zubehör und Präsentbox verstellt. Der Koffer konnte nirgens, ausser auf dem Bett aufgeklappt werden. Das Zimmer war nach unserer Rückkehr um 15:30h immer noch nicht gemacht. Die Einrichtung: Die Leselampen nützen wenig weil der Arm zum verstellen viel zu kurz ist, also das Buch damit nicht beleuchted werden kann. Das Frühstück war gut und reichhaltig. Dieses Hotel kann ich nicht weiter empfehlen
wir waren vom 16. 7 bis 19.7 im vital hotel könig in bad mergentheim wir
haben einen hund wurde bei der anmeldung gesagt wir haben dann
ein zimmer bekommen ganz unten mit blik auf eine hecke die terasse
war mit unkraut übersäht sofern haten wir den blick auf die tagesfenster
von der küche und alles ungepflegt das beste vom zimmer war das bad
die anlage vom hotel sehr ungepflegt der aufenthalt war eine sehr große
entäuschung