Ich muss zugeben, es ist und bleibt die begehrteste Blogger-Gattung – “Fashion Blogger”! Jetzt fragt ihr euch vielleicht: “Wie werde ich Fashion Blogger?”. Letzte Woche bei den Cannes Filmfestspielen durfte meine Co-Bloggerin Gesa nicht nur über den roten Teppich laufen, sondern auch an der Seite zweier It-Girls für den neuen Twingo-Imagefilm modeln. Dabei hat sie gelernt, was es heißt, Fashion Blogger zu sein.
Auf Bloggerreisen wird eigentlich nie nicht fotografiert. Du erkennst Blogger daran, dass sie wirklich alles fotografieren. Es wird erst gegessen, wenn jeder sein perfektes Foto im Kasten hat und ständig wird wild auf dem Handy getippt, anstatt sich angeregt zu unterhalten. Nun gibt es unter den Bloggern eine ganz besondere Spezies: Fashion Blogger. Bei meinem Besuch in Cannes hatte ich das Vergnügen, mit zwei hochkarätigen Fashion Bloggern für den neuen Twingo von Renault filmen zu dürfen: Stylistin Sofie von Fashionata aus Antwerpen und It-Girl Tamara von Macademiangirl aus Warschau. Dabei habe ich nicht nur einen super Einblick in das Leben eines Fashion Bloggers bekommen, nein, ich möchte so weit gehen und behaupten, ich war einer! Damit kann ich nun sämtlichste Fragen beantworten, wenn es darum geht: „Wie werde ich Fashion Blogger?“.
Lektion 1) „Wie werde ich Fashion Blogger?“:
Das goldene Passwort: Eitelkeit.
Schon mein erster Kontakt mit der Spezies Fashion Blogger war höchst amüsant: „Gesa, was hast du uns heute in deinem Schminkhandtäschchen mitgebracht?“ Ich: „Ähm, ich habe keine Handtasche dabei. Nur meine Kameratasche und einen Labello.“ Auf einen erschrockenen bis mittel-angewiderten Blick folgte dann: „Oh, du bist also ziemlich selbstbewusst!“
Lektion 2) „Wie werde ich Fashion Blogger?“:
Know your brands.
Selbstverständlich musst du als Fashion Blogger alles über Fashion wissen. Das geht soweit, dass du im Idealfall jedes Teil einer Kollektion einem Designer zuordnen kannst. Etwa wie in diesem Beispiel: Sofie blieb regelmäßig mit ihren Stilettos zwischen den Fußbodenpalletten hängen. Damit schürfte sie sich den ganzen Absatz auf: Die Schuhe waren so gut wie ruiniert. Tamara wusste, was das heißt und schrie auf: „Oh my god, they are Valentino!“ Ich frage mich, ob wir bei Lilies Diary anfangen sollten, Memory mit Bild und Namen unserer Destinationen zu spielen.
Lektion 3) „Wie werde ich Fashion Blogger?“:
Selfie, selfie wer ist die schönste im ganzen Land?
Wie schon gehört, fotografieren Blogger immer und überall. Auch Fashion Blogger fotografieren immer und überall: Allerdings sich selbst. Daher müssen sie natürlich auch zu jedem Zeitpunkt gut aussehen, was halbstündlich mit einem Make-Up Check einhergeht und Fingerspitzengefühl bei der Outfitwahl erfordert. In der Rundfunk-Branche gibt es den amüsanten Spruch: „Du willst zum Fernsehen, siehst aber nicht gut genug aus? Dann komm zum Radio!“. Amen. Ich frage euch: Sind Reiseblogs etwa das Radio der Blogszene?
Lektion 4) „Wie werde ich Fashion Blogger?“:
Du BIST das Motiv!
Ok, Christine hat einen Selbstauslöser. Aber wenn ihr Bilder mit mir drauf seht, dann sind sie meist in ungefähr diesem Szenario entstanden: Stativ steht, Selbstauslöser an – es bleiben 10 Sekunden um nach vorn ins Motiv zu hechten und um ein Haar pünktlich in entspannte Position zu kommen. Dann Sprint zurück zur Kamera. Natürlich bin ich mit dem Ergebnis unzufrieden und mache das Ganze noch Mal, und noch Mal… und noch Mal. Nun stehe ich aber meist auch eher hinter der Kamera und fotografiere selbst. Fashion Blogger hingegen sind oft vielmehr Model, als Fotograf. Und weil genanntes Szenario für sie völlig irre wäre, haben sie in der Regel auch einen Fotografen an ihrer Seite.
Lektion 5 bei „Wie werde ich Fashion Blogger?“:
iPhone-Zwang mit #-Häubchen.
# also Hashtags sind deine zweite Fremdsprache. Instagram dein Zuhause. Smartphones gibt es in dieser Branche nicht – das iPhone ist Standard. Bei vielen Events, bei denen sich Fashion Blogger tummeln, sind Fotos mit Spiegelreflexkameras sogar verboten (wenn du kein Pressevertreter bist) – es sei denn, dein eigener Fotograf fotografiert nur dich. Vorteil des iPhones ist auch, dass du sofort auf Instagram posten und twittern kannst! Bei einem Event wie den Cannes Filmfestspielen, passiert das dann im Liveticker. Das war für mich manchmal etwas schwierig, beispielsweise als wir während eines Diamanten-Launch gefragt wurden, ob wir denn unser # schon fleißig benutzt hätten?!
Lektion 6) „Wie werde ich Fashion Blogger?“:
Entdecke deinen Ellenbogen.
Du hast einen Ellenbogen? Gratuliere! Das ist schon mal eine gute Voraussetzung, wenn es um die Frage geht: „Wie werde ich Fashion Blogger?“. Das mag nicht auf jeden Fashion Blogger zutreffen, spiegelt aber mein Cannes-Erlebnis gut wieder: Wenn es anfängt zu nieseln und es nur einen Regeschirm gibt, dann schnapp ihn dir! Wenn jemand mit darunter will, streck den Ellenbogen aus. Und wenn der Weg vom Hoteleingang zum Auto zwei Meter beträgt, es aber leicht nieselt, warte darauf, dass man dir einen Regenschirm reicht. Als Fashion Blogger lernt man schnell, wie man sich wie eine Diva zu benehmen hat. Auch aus Businesssicht habe ich in Cannes etwas dazu gelernt: Wenn du etwas haben möchtest, dann bitte nicht darum, sondern fordere es!
Lektion 7) „Wie werde ich Fashion Blogger?“:
Social Skills, my funny pills.
Networking und Smalltalk sind das A und O in der Welt der Fashion Blogger. Schließlich bist du per-Du mit den Stars und nimmst deine Leser mit in die Welt des Glamours, als wäre es dein Zuhause.
Lektion 8) „Wie werde ich Fashion Blogger?“:
Germany´s next Topmodel.
Ich hatte es schon geahnt, als ich zu Hause meine Posen ausprobiert und das Flirten mit der Kamera geübt habe: Fashion Blogger sein, heißt Model sein. Und Model sein, heißt „die Handetasche muss ä Läben“! Kurz: Es wird anstrengend. Ich verstehe zwar immer noch nicht, wie ich es eineinhalb Tage auf meinen High Heels ausgehalten habe, erinnere mich aber gut an den Moment, als ich gegen Nachmittag merkte, dass ich bestimmt seit drei Minuten schon die Luft angehalten habe.. und warum? Um brav die schmerzenden Füße wegzulächeln… Heidi, ich möchte ein Foto!
Mein Tag als Fashion Girl war nicht nur amüsant und voll mit erzählenswerten Anekdoten, er war auch sehr aufschluss- und lehrreich. Denn wie wir sehen, gibt es von Blogger zu Blogger je nach Branche enorme Unterschiede. Umso glücklicher bin ich, für Lilies Diary unterwegs zu sein.
Dieser Post ist in Kooperation mit Renault entstanden. Vielen Dank für die Unterstützung und dieser wunderbare Erfahrung.
6 Kommentare
Sehr lesenswerter Artikel, mit der richtigen Portion Humor! Danke dafür :-)
Ein sehr schöner Post! :) (Und ich geb dir bei jedem Punkt recht…)
Ganz viele liebe Grüße!
Haha nach diesem Beitrag weiß ich, dass ich wirklich keine andere Wahl hatte als Fashion Blogger zu werden :) Sehr amüsant!
hehehe, wie lustig du bist! =) freut mich, dass der Beitrag dir gefällt!
Danke für den Einblick in diese Welt. Anhand deiner Beschreibung wäre diese nicht meine, aber es ist amüsant darüber zu lesen. Kann mir gut vorstellen, was du so erlebt hast. Aber ich kann dir nur gratulieren, dass du versucht hast, möglichst du selbst zu bleiben. Ich bin auch kein Fan von viel Make-Up, daher auch in diesem Punkt mein Lob.
Viele Grüße, Silke
ja, es war schon wirklich crazy =)