Namibia ist ein außergewöhnliches Land voller Kontraste und Extreme. Ein Land voller Schönheit, dessen Luft nach Abenteuer riecht. Und nicht zu vergessen: mit einer artenreichen Tierwelt. Safari und eine Reise nach Namibia gehören daher zusammen wie Timon und Pumbaa aus König der Löwen. Die Artgenossen der Beiden treiben sich dort auch in einer Vielzahl herum – wobei ich aus eigener Erfahrung sagen kann: Schau dir die Pumbaas lieber nur aus der Ferne an. In der Nähe betrachtet sind sie wahrhaftig nicht so schön und vor allem können sie auch gefährlich werden. Aber zurück zum Abenteuer Wildlife Safari in Namibia.
Vielleicht hast du bereits ein Bild vor Augen, wie du in Hemd, Khaki-Shorts und mit einem Fernglas in der Hand, im Geländewagen eines Ranchers durch die raue Natur streifst. Deine Augen fokussieren jede Bewegung in deinem Umfeld, ständig auf der Suche nach Tieren und dein Herz schlägt jedes Mal höher, wenn sie in deinem Blickfeld erscheinen. Der Wind weht durch dein Haar, du fühlst dich wild und frei …
So oder so ähnlich war meine Vorstellung zu meiner ersten Safari und ich kann nur sagen: Es wurde viel besser. Aber bevor du dich jetzt losmachst und deine Safari planst, möchte ich dir von drei verschiedenen Varianten berichten, wie du das Wildlife Afrikas erkunden kannst.
Wildlife Safari in Namibia – Safari im Geländewagen
Diese Art Namibia zu erkunden gehört einfach dazu und ist der Klassiker unter den Safaritouren. Beim sogenannten „Guided Game Drive“ fährst du mit einem Rancher durch einen Wildpark, der dich durch sein Wissen und seine Erfahrungen auf die richtige Fährte der Tiere bringt.
Da du selbst nicht am Steuer sitzt, kannst du deine ganz Aufmerksamkeit der wundervollen Umgebung widmen, denn dort gibt es immer etwas zu entdecken. Nicht nur die Tierwelt, auch die Landschaft ist extrem schön, abwechslungsreich und faszinierend. Ich habe mich bei Farmrundfahrten oft in der scheinbar endlosen Weite verloren. Keine Gedanken, kein Gefühl für Zeit und Raum, einfach nur sein und die Schönheit in mich aufsaugen.
Bei Fahrten ohne Verdeck oder auf der Ladefläche des Geländewagens brauchst du deine Aufmerksamkeit aber auch, um Ästen und Gebüschen auszuweichen. Sonst kann es schon mal passieren, dass der Hut im Baum hängen bleibt oder Haut und Kleidung von Dornen zerrissen werden.
- Mein Tipp für eine Wildlife Safari in Namibia – #1: Besonders magisch sind die Fahrten gleich morgens, wenn die Steppe erwacht oder bei einem „Sundowner“, bei dem die untergehende Sonne allen Wildtieren die Show stiehlt.
- Mein Tipp für eine Wildlife Safari in Namibia #2: Es müssen nicht immer die großen Naturparks sein. Es gibt Wildfarmen, auf denen sich meist weniger Touristen häufen, aber die Tiere trotzdem artenreich vertreten sind.
- Mein Fazit: Eine Safari im Geländewagen darf nicht fehlen!
Augen auf, denn hier entdeckt man …
… Elefanten …
… und Zebras!
Dieses Exemplar findet es nicht so lustig, dass wir für eine Wildlife Safari in Namibia in sein Revier eindringen und setzt immer wieder zum Angriff an …
… und legt nur wenige Meter von unserem Jeep entfernt einen rasanten Stopp hin.
Ein starker Regen hat über Nacht eine tiefe Furche gezogen, die wir leider zu spät entdeckten. Mit ein bisschen Schweiß und Geschick können wir unser Gefährt aber wieder befreien.
Diese beiden Babys stehen plötzlichen mitten auf dem Weg. Schnell machen wir den Motor aus und legen eine Bierpause in Gesellschaft der beiden ein. Irgendwann wird es ihnen dann aber zu langweilig und sie galoppieren zurück zu ihrer Familie.
Der Tag meiner ersten Wildlife Safari in Namibia verabschiedet sich mit einem magischen Sonnenuntergang.
Wildlife Safari in Namibia – Reitsafari
„Das Glück der Erde, liegt auf dem Rücken der Pferde.“ Also los, rauf auf die Pferde! Auf ihrem Rücken getragen geht es dann durch die wilde Landschaft. Ohne Motorengeräusch kannst du die Ruhe gleich viel besser wahrnehmen. Eine fast ohrenbetäubende Stille, die nur von Tiergeräuschen begleitet wird. Ansonsten ist nur der Hufschlag der Pferde zu hören. Auf dem Pferderücken lässt sich die Natur aus einem besonders schönen Winkel bestaunen. Ich persönlich fühle mich viel mehr als Teil von ihr als bei einer Jeep-Tour.
Mit dem Pferd lassen sich auch Wege einschlagen, die für das Auto unpassierbar wären. Allerdings geht es dafür etwas langsamer voran – meistens zumindest. Kilometerlange Sandwege sind das Paradies für alle Reiter und Pferde.
- Mein Tipp für eine Wildlife Safari in Namibia #3: Sattelsicher solltest du sein und auch Reiterfahrung im Gelände mitbringen. Alles andere wäre unvernünftig und gefährlich. Von Perlhühnern, die aus dem Busch flattern, über Warzenschweinbauten im Boden – so harmlos es sich anhört ist es ganz und gar nicht!
- Mein Tipp für eine Wildlife Safari in Namibia #4: Augen auf bei der Wahl des Anbieters. Nicht immer werden die Tiere artgerecht und fair behandelt.
- Mein Fazit: Super Möglichkeit, um die Landschaft intensiv zu erleben. Für alle Reit-/Pferdeliebhaber ein Muss.
Bevor wir uns in den Sattel schwingen können, müssen wir erst einmal die Pferdeherde finden und einfangen …
… und reit-fertig machen …
… dann kann die Safari auf dem Rücken der Pferde los gehen.
Die Zebraherde schaut neugierig und vielleicht auch ein bisschen verwundert „Wo haben die Artgenossen ihre Streifen gelassen?“. Naja, vielleicht liegt es aber auch daran, dass wir oben auf sitzen.
Unser Ritt geht über lange Sandwege und manchmal im wahrsten Sinne des Wortes durch den Busch. Doch wie heißt es so schön: “Nur Fliegen ist schöner!”
Wildlife Safari in Namibia – Flugsafari
Ich mag das Gefühl in luftiger Höhe, daher war es naheliegend, dass ich auch eine Safari aus der Luft machen wollte. Genauer gesagt in einem gelben Gyrokopter. Nach einer kurzen Aufklärung zu Ablauf und Sicherheit geht es auch schon los. Helm auf und einsteigen. Der gelbe Flitzer fährt auf die holprige Start- & Landebahn und mein Pilot bringt ihn, dem Wind entsprechend, in Startposition. Mein Adrenalinspiegel steigt, als wir beschleunigen und dann heben wir auch schon ab.
Wieder ist es diese Weite, die mich verzaubert. Selbst aus der Luft sehe ich weit und breit nur Natur – eine Landschaft, die sich scheinbar endlos dahin zieht. Keine Straßen, keine Ortschaften oder rechteckige Ackerflächen, wie ich es aus Deutschland kenne.
Wir machen uns auf die Suche nach Giraffe, Antilopen & Co. Gut getarnt sind sie nicht immer leicht zu sichten und mein Pilot meint, dass wir wohl die meisten Tiere übersehen. Kaum vorstellbar, bei der Anzahl an Tieren, die wir dennoch entdecken. Eine große Herde Impalas, Hartebeester, Streifen-Gnus, Giraffen, Oryx, Eland.
Manche Tiere bleiben stehen, andere Herden setzten sich unter uns in Bewegung und wir fliegen ein kleines Stück mit ihnen. In meinem Kopf spielt ein Orchester „The Circle of Life“, die Filmmusik von König der Löwen.
- Mein Fazit: Eine ganz besondere Variante für eine Safari.
Die Gyrokopter Wildlife Safari in Namibia: minimale Ausstattung für maximales Freiheitsgefühl.
Schon die Start- und Landebahn ist abenteuerlich …
… verschafft uns aber den nötigen Anlauf zum Abheben.
Diese beiden Giraffen schauen uns erst einmal verwundert an, entscheiden sich dann aber doch für die Flucht…
… so wie diese Elandherde.
In den zwei Monaten, die ich in Namibia verbracht habe, konnte ich mich gar nicht satt sehen an der besonderen Schönheit der Natur und der Tierwelt. Mein Bewusstsein hat sich in vielen Hinsichten geschärft:
- Für Kleinigkeiten, die ich in meinem Leben wertschätze oder Dinge, die nicht brauche.
- Für das Leben und seine Vergänglichkeit,
- die Natur und mich selbst.
Wenn ihr auch Lust habt, euch auf eine Wildlife Safari zu begeben, hier sind meine Tipps:
Farm Gross Osombahe: für die Reitsafari und Farmstay
Hier lässt sich Namibia authentisch und familiär auf der Farm von Hardy und Christiane Köhler erleben. Nicht nur hoch zu Ross. Das Wohl der Tiere – und der Gäste ;) – steht im Mittelpunkt. Urlaub auf Osombahe, frei übersetzt: der “Ort, an dem die Giraffen wohnen”, ist etwas Besonderes und nicht nur geographisch abseits vom Tourismus, quasi mitten im “echten Farmleben”. Wer daran interessiert ist und mehr über Fauna, Flora und Rinderzucht in Namibia erfahren möchte, der kommt hier voll auf seine Kosten. Farmbetreiber Hardy teil sein Wissen und seine Erfahrungen liebend gerne mit seinen Gästen. Von dort aus gibt es auch die Möglichkeit einen Game-Drive im Wildpark der benachbarten Farm zu unternehmen.
Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole: Ein Aufenthalt auf Gross Osombahe ist kein gewöhnlicher Urlaub, sondern ein besonderes und authentisches Erlebnis.
Okambara Elephant Lodge: für die Game-Drive / Jeep-Safari
Auf der “Elephanten-Lodge” und Gästefarm Okambara werden zwei Varianten geboten, um das Wildlife zu erkunden: als Game Drive oder als Guided Walk zu Fuß. Neben den Safari-Touren ist die Geparden-Pflegestation ein weiteres Highlight. Der Tag endet in gesellschaftlicher Runde beim Abendessen unter dem Sternenhimmel, mit leckeren Köstlichkeiten und Drinks. Jede Stunde auf Okambara war ein Genuss. Preis-Leistung war unschlagbar, vor allem, weil der Service so liebevoll und herzlich war.
Auch wenn du vielleicht nicht so lange Zeit dort verbringen kannst, ich bin mir sicher, dieses Land wird dich berühren und in seinen Bann ziehen, besonders bei einer Wildlife Safari in Namibia. Ich möchte dir gar nicht weiter vorschwärmen, denn es wird mir nicht gelingen, die Besonderheit Namibias in Worte zu fassen, sondern werde mich mit diesem Zitat für heute verabschieden:
„YOU CAN LEAVE NAMIBIA, BUT IT WILL NEVER LEAVE YOU“
Der Oryx lässt sich gut durch sein Maskengesicht erkennen.
Die Erscheinung der männlichen Kudus ist recht imposant, allerdings sind sie sehr scheue Schönheiten und lassen sich selten aus der Nähe betrachten.
Eleganter Riese. Die Bewegungen der Giraffe sind anmutig und ihre Augen sanft.
„Es gibt hier zu viel, um alles zu erfassen. Mehr zu finden, als jemals gefunden werden könnte. Aber die Sonne steht oben am saphirblauen Himmel – hält Groß und Klein auf der endlosen Runde – im Kreislauf des Leben.“ [König der Löwen]
Lust auf Afrika bekommen? Dann schau doch mal hier vorbei:
Eine Sinnesreise durch Namibia in Afrika
Namibia Rundreise – 10 Tage durch die Wildnis
Südafrika: Die Garden Route in 5 Stops
Einzigartige Südafrika Safari: Diamanten und Schiffswracks
DIE GASTAUTORIN
Hallo, ich bin Teresa. Meinen beruflichen Weg würde ich nicht unbedingt als geradlinig bezeichnen. Nach meiner Ausbildung als Industriekauffrau habe ich 1,5 Jahre in dem Beruf gearbeitet und dann einen Neustart gewagt. Ich bin zu neuen Ufern aufgebrochen und wurde Ergotherapeutin. Es war eine meiner besten Entscheidungen – es veränderte einfach alles. Vor allem mich. Ich wusste jedoch, dass ich nicht lange in der „klassischen“ Berufswelt bleiben will und nach weiteren fast 1,5 Jahren im neuen Beruf bin ich in New York gelandet, wo ich für eine Familie mit „Special Needs“ Kindern arbeite.
Es ist wohl keine große Überraschung, dass eine meiner Leidenschaften das Reisen ist. Ich möchte noch so vieles von der Welt entdecken, Orte und Menschen authentisch kennen lernen, unter die Oberfläche tauchen und eintauchen in das Leben. Lebensliebe ist eines meiner Lieblingswörter. Es beinhaltet viele meiner Wertvorstellungen und ist so etwas wie mein persönliches Mantra: Das Leben lieben, in diesem Moment, so wie es ist und offen sein für seine Schönheit. Ich bin daher ständig auf der Suche nach Inspiration und Momenten, die mir ein Strahlen ins Gesicht zaubern. Das ein oder andere von dem, was mir dabei begegnet, werde ich hier mit euch teilen und freue mich auf jeden Austausch mit euch.
5 Kommentare
Wow die Bilder sehen ja richtig gut aus :) genauso wie man sich Afrika vorstellt :)
„YOU CAN LEAVE NAMIBIA, BUT IT WILL NEVER LEAVE YOU” -> Ich glaube dieser Spruch trifft nicht nur auf Namibia zu, sondern auf ganz Afrika. Ich glaube, wenn man einmal in Afrika war, kehrt man immer wieder dorthin zurück wenn es einem dort gut gefallen hat. Afrika ist mein Traumreiseziel Nummer eins und ich würde soooo gerne jetzt schon dorthin, aber leider geht das noch nicht. :( Aber durch den Beitrag hab ich jetzt richtig Lust auf ne Safari bekommen und ich glaub, wenn ich in spätestens fünf Jahren auch mal in Namibia bin, werde ich auch so eine Reitsafari machen, aber in so ein Flugding hätte ich mich glaub ich niemals reingetraut. Das sieht mir zu gefährlich aus. :D
Ich habe bis jetzt auch nur die traditionelle Jeep Safari gemacht :)
Toller Artikel!.
Ich war vor 4 Monaten in Namibia und ich würde sofort den nächsten Flieger nehmen und dem schmuddeligen Wetter in Hamburg entfliehen.
Für mich war meine Namibiareise wahrscheinlich die Reise, die mich bis jetzt am meisten fasziniert und beeinflusst hat :)
Ja, es war so faszinierend!