Ein Jahr dem Alltag Adieu sagen, das Gefühl von Freiheit, Unabhängigkeit und Selbstständigkeit erleben, ferne Länder und neue Kulturen kennenlernen, sich durch exotische Küchen schlemmen und sich selbst besser kennenlernen. Davon träumen viele. Doch warum nur träumen? Eine super Möglichkeit, um die Welt zu bereisen und dabei noch Geld zu verdienen oder sich die Reise zu finanzieren ist ein Work & Travel Jahr! Ob nach dem Abitur, nach dem Studium, als Sabbatical oder einfach weil man Lust darauf hat – die richtige Zeit ist, wann immer ihr den Startschuss setzt!
Ich war nach dem Abitur für ein halbes Jahr für Work & Travel in Australien und toure momentan mit einem Work & Travel Visum durch Neuseeland. Warum ihr alle unbedingt ein Work & Travel Jahr machen solltet, erzähle ich euch heute.
Work & Travel: Ihr könnt eure Kasse auf Reisen aufbessern
Normalerweise macht man sich auf Reisen schnell Sorgen um die Finanzen, oder ob das Geld überhaupt ausreicht. Doch mit einem Work & Travel Visum dürft ihr im jeweiligen Land arbeiten, könnt euch so leicht eure Reisekasse aufbessern und länger reisen. Die meisten arbeiten in der Gastronomie oder suchen sich einen Job auf einer Farm für die Ernte. In Neuseeland ist beispielsweise ab April Ernte für die bekannte Kiwi-Frucht oder im Süden für die Weinreben.
Work & Travel: Ihr lernt neue Jobs kennen
Bei einem Work & Travel Jahr, und besonders wenn das Geld knapp wird, macht man Jobs, die man in der Heimat wohl nie machen würde: doch ob Gartenarbeit, Mangos packen, Knoblauch sortieren oder Klos putzen – man wächst über sich hinaus, lernt auch solche Arbeit zu schätzen und überlegt beim nächsten Mal im Supermarkt doppelt, wo das Produkt eigentlich herkommt!
Work & Travel: Neues Land, neue Sprache
Nirgendwo lernt man eine Sprache so gut, als wenn man im Land lebt. Im Kontakt mit Einheimischen, beim Supermarkt oder morgens beim Kaffee holen – man ist gezwungen, die neue Sprache zu lernen. Ist man für längere Zeit an einem Ort und arbeitet sogar gemeinsam, lernt man diese sogar noch schneller.
Doch auch wenn ihr nur kurz im Land seid – es lohnt sich, wenigstens die Basis der Sprache zu lernen, um mit den Einheimischen kommunizieren zu können, denn dadurch hört man die besten Geschichten. Letztes Jahr lernte meine Mama auf dem Campingplatz mit Händen und Füßen Neuseeländer aus New Plymouth kennen, sie luden uns auf einen Wein und BBQ ein und wir hatten einen so schönen Abend mit viel Gelächter, interessanten Geschichten und neuen Freunden aus Neuseeland.
Work & Travel: Auf Reisen könnt ihr euch richtig viel Zeit lassen
Das Schönste am Work & Travel Jahr? Ihr habt richtig viel Zeit! Genug Zeit, euch an verschiedenen Orten einzuleben, Freundschaften zu schließen und die Kultur wirklich kennenzulernen. Bei einem kurzen Urlaub wirkt oft alles schön und entspannt, doch erst beim Leben im Land lernt man die fremde Kultur richtig kennen und merkt, das Gras ist nicht unbedingt grüner auf der anderen Seite. Somit lernt ihr eure Heimat anders zu schätzen.
Auch habt ihr genug Zeit, das Land ausgiebig zu bereisen. Ihr müsst nicht direkt am nächsten Tag weiter, sondern könnt an Orten, die euch besonders gut gefallen, ein paar Tage länger bleiben und alles ganz entspannt angehen. Ich bin letztes Jahr für zehn Wochen durchs Land gereist und kann jedem ein Camping-Abenteuer empfehlen. Es macht so viel Spaß, morgens zum Sonnenaufgang aufzuwachen, nachts die Sterne zu bestaunen, mit sehr viel weniger Dingen auszukommen, in der Natur zu übernachten und ein wenig runterzukommen.
Work & Travel: Ihr lernt schnell selbstständig zu sein
Reist ihr das erste Mal für so eine lange Zeit, lernt ihr schnell für euch selbst Verantwortung zu übernehmen. Die Eltern, Freunde oder der Partner sind auf der anderen Seite der Welt und ihr müsst euch um euer Leben selbst kümmern. Das mag am Anfang ungewohnt sein, doch man passt sich schnell an und ist stolz über viele Erfolge, die man alleine meistert.
Für mich war es nach dem Abi Augen öffnend, zu lernen, wie viel das Leben eigentlich kostet und mit meinem Geld klar zu kommen. Auch lernte ich, dass ich mich auf mich selbst verlassen kann und auch schwierige Situationen ohne Eltern oder anderweitige Unterstützung meistern kann. Im Nachhinein ist man so stolz auf sich selbst.
Work & Travel: Ihr lernt mit eurem Geld umzugehen
Dazu gehört auch der verantwortungsvolle Umgang mit Finanzen. Hat man nur ein bestimmtes Budget, kann man nicht einfach jeden Club-Abend und jeden Ausflug mitmachen, jeden Abend essen gehen oder stets die teuersten Lebensmittel kaufen. Das lernt man jedoch schnell und ist am Ende überrascht, wie einfach es ist, mit seinen Finanzen umzugehen, wenn man sie im Blick behält.
Wir haben bei unserem Work & Travel in Australien von Pasta und Tomaten gelebt – auf gutes Essen würde ich heute beispielsweise nicht mehr verzichten, doch gehört das eben bei einem Work & Travel Jahr auch dazu.
Damals konnte ich viele Ausflüge nicht finanzieren, doch konnte ich sie beim letzten Trip in Neuseeland mit einem angesparten Budget nachholen. So war ich unfassbar stolz, als ich mir letztes Jahr den Traum vom Skydive in Neuseeland verwirklichte.
Work & Travel: Es gibt für alles eine Lösung!
Auf Reisen lernt man schnell, dass alles nicht ganz so dramatisch ist, wie zunächst angenommen. Der Geldbeutel oder die Kamera wurde geklaut? Das ist sehr ärgerlich, aber heutzutage alles ersetzbar. Was nicht ersetzbar ist? Euer Leben. Also, bringt euch nicht in unsichere Situationen, sondern gebt den materiellen Wert lieber her. Doch auch wenn der Flug einmal verpasst wird, man krank wird oder man nachts alleine am Flughafen steht und nicht weiß, wie man heimkommt – es gibt für alles eine Lösung und man kommt sehr viel entspannter und gelassener im Umgang mit stressigen Situationen vom Work & Travel Jahr zurück.
Ich hatte bisher wirklich großes Glück und wurde noch nie beklaut (ich lasse meine Sachen eher liegen). Dafür habe ich schon einen Flug in Mexiko verpasst. Das ist im ersten Moment ärgerlich, doch ist das auch wirklich schnell vergessen!
Work & Travel: Ihr lernt, eure Komfortzone zu verlassen
Was ihr in diesem Jahr sicherlich lernt: die bisherigen Grenzen zu überschreiten und die eigene Komfortzone zu verlassen! Bei vielen Aktivitäten oder Momenten denkt man, dass die Angst zu groß ist. Doch frage ich mich stets: „Warum nicht?“ Ist die Antwort Angst oder eine Ausrede, bin ich dabei. Und wisst ihr was? Es ist so befreiend und ich hatte dadurch die besten Erlebnisse!
Beispielsweise habe ich großen Respekt vorm offenen Meer. Letztes Jahr ging ich mit einem Walhai schwimmen und sprang ohne darüber nachzudenken ins offene Meer an der Westküste in Australien. Noch heute denke ich mit einem großen Lächeln an diesen Moment zurück!
Work & Travel: Ihr findet Freunde fürs Leben
Nicht nur die Erinnerungen bleiben euch für immer, sondern ihr werdet in eurem Work & Travel Jahr auch wertvolle Freundschaften fürs Leben schließen. Beim gemeinsamen Feiern, Reisen durchs Land, Wandern über Berge oder gemeinsamen Arbeiten findet man schnell Menschen, mit denen man auf einer Wellenlänge ist. Ich habe auf meinen Reisen die besten Freunde gefunden und wir sind heute noch in Kontakt. So habe ich letztes Jahr in Australien und auf Bali tolle Menschen kennengelernt, die Ende des Jahres dann sogar nach Melbourne kamen – und nächste Woche nach Neuseeland.
Wer von euch hat schon ein Work & Travel Jahr gemacht? Wie hat es euch gefallen? Habt ihr noch weitere Ideen, wieso man ein Work & Travel Jahr machen sollte? Schreibt es in die Kommentare!
Hallo liebe Reisefreunde, ich bin Yvonne und schreibe auf Lovelyforliving unter dem Motto: make the world your home. Wanderlust ist mein zweiter Vorname und ich liebe Fotografie, Erdbeeren und Sonnenschein. Mit 16 ging ich für ein Austauschjahr nach Neuseeland und seitdem ist das Reisefieber mein ständiger Begleiter. Bin ich in der Ferne, habe ich Heimweh – bin ich in der Heimat, plane ich direkt den nächsten Trip. Ob Abenteurer, Freigeist oder Individualist – auf Reisen kommen alle zusammen und genau das ist das Schöne. Auf dem Blog findet ihr viele persönliche Tipps und Inspirationen meiner vergangenen Reiseziele für euren nächsten Trip! Nach meinem Masterstudium Ende des Jahres, geht es auf große Weltreise – schaut vorbei und seid bei meinem Abenteuer live mit dabei!
2 Kommentare
Auch ich habe ein Jahr “Work & Travel” in Neuseeland gemacht. Das hat mein Weltbild vergrößert und mir nicht nur viel über Kultur, Land und Leute – sondern auch viel über mich gelehrt. Ich kann es jedem nur raten, diesen Schritt zu gehen und es keinesfalls als “verlorenes Jahr” zu sehen – denn es ist eine große Bereicherung, die einem keine Uni und keine Ausbildung lehren kann. Nur du selbst.
Alles Liebe
Sarah
Wo habt ihr euch für ein Work & Travel beworben?