ZAPFENDUSTER

18.30 Uhr.

Ich mache mich auf den Weg zum Kopierladen um die nächste Ladung meines Manuskripts zu drucken. Es ist ein Ende in Sicht.
Ich gehe das Treppenhaus runter, durch den Hof und auf die Straße.
Als ich bei meinem Stamm-Falafel-Laden vorbei komme, wunder ich mich ein bisschen. Seit wann machen die einen auf romantisch und stellen überall Kerzen auf und machen das Licht aus? Seltsam. Aber sieht gleich viel netter aus.
Der Bäcker an der Ecke hat schon zu. Die schließen auch immer früher. Eigentlich wollte ich mir noch einen Plunder holen – mein neues Lieblingsgebäck. Dann eben nicht.
Ich gehe weiter die Straße entlang. Alles ist so düster. Der Metzger hat auch schon zu und der Ramschladen auch. Aber warum hat der seine Körbe noch draußen stehen? Hat er die vergessen reinzuräumen? Das wäre ja mal sauwitzig. Da ist bis morgen bestimmt nichts mehr drin. Da sehe ich an einen der dunklen Läden ein Schild:
„Geschlossen wegen Stromausfall.“
Und es macht klick in meinem Kopf. Ich gehe weiter und alle Läden sind ohne Licht. An meinem Fitnessstudio steht eine Mitarbeiterin draußen und telefoniert mit verzweifeltem Gesicht. Alles dunkel drinnen. Die Armen, die gerade unter der Dusche stehen…
Am NETTO muss die Verkäuferin die Leute davon abhalten in den Laden zu gehen. Wie wollen die den bitte einkaufen ohne was zu sehen? Jetzt herrscht eine aufgeregte Hektik. Alle kommen aus ihren Geschäften und bereden die Sachlage mit ihren Nachbarn oder sind am Telefon.
Wo die wohl alle anrufen?
Der Anbieter tut mir auf jeden Fall leid. Und ich muss schmunzeln. Was so ein kleiner Stromausfall mit der Frankfurter Allee so alles macht. Zum Glück ist mein Kopierladen auf der anderen Straßenseite und vom Stromausfall verschont geblieben. :)
Aber so könnte auch mal der Dönerimbiss „Dinner in the Dark“ anbieten.
So erschwinglichen Preisen.

8 Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert