Man sollte eigentlich immer nach vorne schauen aber trotzdem kann ich es zur Zeit nicht lassen immer wieder in die Vergangenheit zu springen. Erwische mich oft dabei wie ich die letzten vier Monate noch einmal an mir vorbei ziehen lasse, die ganze Selbstfindungs und I lost myself Phasen. Hat das alles überhaupt gestimmt? Habe ich mich wirklich verloren oder einfach nur verirrt? In meiner Diplomprüfung kam dann auch die erschreckende Frage:
Christine, du hast ein sehr persönliches Diplom, du bist auf der Suche, nicht nur nach neuem Design sonder auch nach dir. Es war ein schwerer Weg und wo stehst du jetzt?
Mh und da stand ich und wusste nicht was ich sagen sollte weil ich keine Ahnung hatte und immer viel zu sehr mit dem finden beschäftig war als mit dem reflektieren wo ich eigentlich stehe. Aber ich glaub ich weiß allmählich wieder wo ich stehe. Am Anfang. Da wo ich schon mal war. Nur ein bisschen erfahrener und reifer. Das ist mir in den letzten Tagen aufgefallen, dass ich mich eigentlich gar nicht neu gefunden habe sonder neu entdeckt, indem ich gemerkt habe, dass ich immer noch die gleichen Werte und Vorstellungen, Ansprüche und Einstellungen habe. Auch wenn ich eine zeitlang sehr daran gezweifelt habe und genau geprüft habe. Das sind diejenigen Werte dich ich schätze und mir gerade spontan eingefallen sind. Gibt’s bestimmt noch mehr.
Liebe
Sich lieben, andere Lieben und das Leben lieben!
Antrieb
Die Leidenschaft sich für irgendetwas zu begeistern, etwas anzufangen, etwas zu Ende zu bringen und nicht immer gleich aufzugeben oder auf halber Strecke. Irgendwas für das es sich lohnt etwas zu investieren. Ich finde es schlimm wenn man nichts mit sich anzufangen weiß. Man braucht doch irgendwas was man erreichen will, wonach man sucht.
Gerechtigkeit
Was du nicht willst was man dir tut, dass füg auch keinen anderen zu.
Ein kleiner Satz, der eigentlich schon alles sagt. Man sollte gerecht mit allen umgehen. Was ist gerecht? Nur ein paar Beispiele. Nicht mit Gefühlen andere spielen, nicht das vertrauen missbrauchen, ehrlich sein so gut wie es geht, leider ist das nicht immer möglich. Nicht auf Erwartungen eingehen von denen man weiß man kann sie nicht erfüllen. Über Sachen reden, sie klären und sich nicht sein eigenes Bild machen ohne das mit der Realität abzuklären. Gerechtigkeit heißt auch Rücksicht nehmen und nicht immer so zu handeln wie man will ohne darüber nachzudenken was für folgen es hat.
Zu Gerechtigkeit gehört auch automatisch Ehrlichkeit und Vertrauen.
Beziehungsfähigkeit
Damit meine ich einerseits die Beziehungsfähigkeit zu Freunden aber auch die zu Partnern. Ich dachte immer Liebe vergeht, Freundschaft besteht aber ich musste feststellen, dass alles vergeht. Freundschaft und Liebe. Bei den Freunden ist es oft die Faulheit und der Egoismus der dazu führt, dass man sich aus den Augen verliert, dass man nur noch sein eigenes Leben führt und den anderen vergisst. Oft kommt man dann in schlechten Zeiten wieder auf die Freundschaft zurück aber das kann es doch nicht sein. Ich denke in Freundschaften gilt viel eher der Satz: In guten wie in schlechten Zeiten. Freundschaft heißt aber auch zu den anderen stehen, ihn vertrauen zu können und verstehen zu wollen! Und das artet für manche in zu viel Arbeit aus…
In der Liebe ist der Wert Beziehungsfähigkeit auch sehr vom aussterben bedroht. Da geht doch alles nur noch auf die „Vermeidungsstrategie“. Alle von uns wurden schon einmal verletzt. Wenige schaffe es damit umzugehen und offen zu bleiben, die meisten machen jedoch die Schotten dich und wollen keine Gefühle und Beziehungen zulassen. Sie huren egoistisch durch die Weltgeschichte und denken eine Affäre könnte ihnen das gleiche geben wie eine Beziehung. Der Wille zur Verbindlichkeit stirbt aus und der Wille nach mehr.
Am aller wichtigsten ist aber die Beziehung zu sich selbst. Sich selbst treu bleiben, sich selbst nicht bescheißen, sich selbst respektvoll und verantwortungsvoll behandeln. Dann klappt alles andere von allein ;)
Daraus resultiert auch einer der wichtigste Werte: Auf sein Herz hören. Es gibt immer etwas, was gegen etwa spricht, man kann sich alles schlecht und ausreden. Aber wenn das Herz dazu steht, kann es gar nicht so falsch sein.