„Boarding delayed.“ Drei Wörter, die alle Reisepläne auf Pause setzen. Zum Glück sind Rechte bei Flugverspätungen in der EU klar geregelt: Wer Belege sammelt, Betreuungsleistungen einfordert und die richtigen Schwellen kennt, bleibt am Gate entspannter – und holt sich oft mehr zurück als nur einen Getränkegutschein. Was ihr tun solltet, wenn es zu Flugverspätung kommt? Das erfahrt ihr hier.
Meine Rechte bei Flugverspätungen – Tipp 1: Beweise sichern – jetzt, nicht später
Bei Verspätungen zählt jede Minute. Boardingpass und Buchungsbestätigung/PNR aufheben, Screenshots aus Airline-App/Anzeigetafel mit Uhrzeit machen, den Grund der Verspätung möglichst schriftlich bestätigen lassen (z. B. „technischer Defekt“, „Crew“). Quittungen für Essen, Getränke, Hotel, Transfer sammeln – die brauchst du für Betreuungsleistungen und mögliche Ansprüche.
Flightright ist ein Online-Dienst, der Ansprüche nach den EU-Fluggastrechten prüft und auf Wunsch für dich durchsetzt. Du gibst Flugnummer und Datum ein und erhältst in wenigen Minuten eine Einschätzung, ob eine Zahlung realistisch ist. Übergibst du den Fall, übernimmt Flightright die komplette Kommunikation mit der Airline – bis hin zu juristischen Schritten – und arbeitet in der Regel erfolgsbasiert. Hier kannst du deine Flugverspätungs-Entschädigung prüfen.
Meine Rechte bei Flugverspätungen – Tipp 2: EU-Geltungsbereich & Schwellen kennen
Dein EU-Recht greift, wenn der Flug in der EU startet (egal welche Airline) oder mit einer EU-Airline in der EU landet. Maßgeblich ist die Ankunftsverspätung, nicht die Abflugzeit. Ab circa 3 Stunden am Ziel kann eine pauschale Entschädigung möglich sein (nach Distanz gestaffelt) – das EU-Gesetz zur Flugverspätung ist hier die Basis. Wichtig: Ansprüche richten sich gegen den ausführenden („operating“) Carrier – bei Codeshare also gegen die Airline, die tatsächlich geflogen wäre. Gilt „außergewöhnlicher Umstand“ (beispielsweise Unwetter), entfällt die Pauschale, Betreuungsleistungen aber häufig nicht.
Meine Rechte bei Flugverspätungen – Tipp 3: Betreuungsleistungen aktiv einfordern
Ab bestimmten Wartezeiten stehen dir Snacks und Drinks, Kommunikation sowie – falls nötig – Hotel und der Transfer dorthin zu. Die Schwellen hängen von Strecke und Delay ab. Du kannst also am Gate freundlich Vouchers verlangen und solltest in jedem Fall Quittungen aufbewahren, wenn du Versorgung vorstreckst. Vor Ort will dir niemand helfen? Ein kurzer Satz, der wirkt: „Nach EU-Fluggastrechten habe ich Anspruch auf Versorgung – könnten Sie das bitte veranlassen?“ So nutzt deine Rechte bei Flugverspätungen wirklich aus.
Meine Rechte bei Flugverspätungen – Tipp 4: Rerouting oder Erstattung – dein Wahlrecht
Bei Ausfall oder sehr langer Verspätung hast du ein Wahlrecht: schnellstmögliches Rerouting (notfalls über andere Strecke oder Airlinde) oder Erstattung des Ticketpreises. Lass dir die Entscheidung schriftlich bestätigen (neuer Buchungscode/Verbindung, ggf. Hotel/Transfer). Downgrade erhalten? Dafür gibt’s anteilige Rückzahlung. Dein Gepäck ist verspätet oder wurde beschädigt? Separat melden – dafür gelten eigene Regeln und Fristen. Wichtig: Alles notieren und Fotos machen.
Meine Rechte bei Flugverspätungen – Tipp 5: Fristen, Urteile & Durchsetzung – dranbleiben lohnt
Ansprüche verjähren je nach Land erst nach Jahren – du musst sie also nicht am Gate durchfechten, aber früh dokumentieren. Gerichtsentscheidungen (inkl. EUGH) stärken Reisende regelmäßig. Der kürzeste Weg zur Klarheit bleibt der Online-Check: Daten eingeben, Ergebnis abwarten, ggf. Anspruch abtreten und Profis übernehmen lassen. So wird aus Frust am Terminal am Ende oft ein fairer Ausgleich.
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