Nach der durchgemachten Nacht brauchte ich zwei Tage um mich zu erholen. Am ersten Tag lag ich am Strand, auf einer weißen Plastikliege, die ein unschönes Streifenmuster in meinen Körper schnitt. Ich schlief drei Stunden am Stück. Ab und zu machte ich die Augen auf, versuchte mich auf zu setzten aber die stokende Hitze unter dem Sonnenschirm versetzte mir jedes Mal wieder einen Schlag und ich fiel zurück auf die Liege. Um 4 Uhr Mittags habe ich es zum ersten Mal geschafft mich aufrecht hin zu setzten. Nun sahs ich da. Und guckte. Guckte die Menschen an, guckte aufs Meer. Erstaunlich wie schnell man sich an ein ästhetisches Bild in einem anderen Land gewöhnen kann. Wie war ich am ersten Tag noch fassungslos. Einerseits über den schrecklichen Kleidungsstil der Menschen andereseits über die oft wunderschönen, markellose Körper die sich darunter verbargen. Mittlerweile ist es mir egal geworden und ich esse auch wieder Kohlenhydrate. Der Tag endete genauso träge wie er angefangen hat.
Am zweiten Tag sahs ich größtenteils im Hof unserer Jugendherberge auf einer Holzbank. Wir warteten auf den Anruf einer Gogo-Tänzerin, die wir zwei Tage vorher im Crush Club gefragt haben, ob wir sie fotografieren dürfen. Ich sahs rum, guckte viel, fing an ein Buch zu lesen und am Laptop zu arbeiten. Tippte Interviews ab, ordnete Bilder und ärgerte mich, dass alles so lange dauerte. Abends meldete sich die Tänzerin. Morgen um sechs Uhr hat sie für uns Zeit. Einen Tag mit Warten verplempert aber zum Glück mit Erfolg. Morgen wird geshootet.