“Hört doch einfach mal damit auf. Ihr könnt mich gerne entflogen, aber schickt mir keine gemeinen Snaps mehr”, sehe ich eine Bloggerin in die Kamera sagen. Hater im Internet. Mobbing auf Instagram. Dissen via Facebook. All das scheinen gerade wieder sehr aktuelle Themen bei Influencern zu sein. Auch für mich war das mal ein sehr, sehr aktuelles Thema. Ich weiß noch, als ich meine Spiegel Online Kolumne zu meinem Projekt “90 Nächte, 90 Betten” hatte und das Forum aktiv war. Meine Güte stand da ein Scheiß drin. Zum Glück kein Scheiß, der absolut unter die Gürtellinie geht, weil bei Spiegel Online doch noch irgendwie ab und zu die Kommentarfunktion geprüft wird. Aber keine Angst, auch von Kommentaren unter der Gürtellinie wurde ich nicht verschont. Die tummeln sich jedoch dann eher auf Youtube. Den krassesten Kommentar den ich je bekommen habe, der hat sich in meinen Frontallappen gefressen. “Hat dich dein Vater als Kind vergewaltig oder warum machst du so dumme Sachen?” Ja, Wort für Wort hat das doch tatsächlich unter eine PARODIE geschrieben. Ja solche Sachen verschlagen selbst mir noch ab und zu die Sprache. Doch dann stelle ich mir die Person vor, die so was schreibt und frage mich jedes Mal: Würde sie mir das ins Gesicht sagen? Nein, niemals. Hinter den gemeinsten Kommentaren stecken meist die armseligsten Menschen ohne Courage, ohne Respekt und ohne Moral. Das zweite was ich mich frage: Selbst wenn diese Person es mir ins Gesicht sagen würde, würde es mich stören? Nein. Also einfach ignorieren.
Das sagt sich so einfach, einfach ignorieren. Das konnte ich auch nicht von Anfang an. Da war ich genauso verunsichert wie die vielen Mädels die ich gerade auf Snapchat und Instagram sehe, wie sie darum flehen keine bösen Kommentare zu bekommen und das ist eigentlich das schlimmste, was man machen kann. Ich denke, dass jeder, der etwas öffentlich im Internet macht damit rechnen muss, dass er auch auf Kritik stößt und dann muss er lernen richtig damit umzugehen. Ich habe die Weisheit nicht mit Löffeln gefressen aber sich schon den ein oder anderen Fehler gemacht. Hier ein paar Regeln, wie man mit Hater im Internet umgehen kann:
1. Hater nicht thematisieren
Ich glaube, dass schlimmste was man machen kann, ist zu sagen, dass die Hater doch damit aufhören sollen zu haten. Ich denke, durch so was fühlen sie sich eher noch bestätigt, dass ihre Gemeinheit ankommt. Und vielleicht fühlen sich sogar auch noch andere dadurch inspiriert. Wie gesagt, wenn man etwas öffentliches macht, dann muss man damit rechnen, dass es nicht jedem gefällt,
2. Nicht mit Hatern diskutieren
Oh mein Gott. Das habe ich schon so oft falsch gemacht. Wenn jemand etwas behauptet, was nicht stimmt fühle ich mich so schell ungerecht behandelt und möchte alles klar stellen und mich rechtfertigen. Aber mal ganz ehrlich, das bringt null. Wenn jemand was scheiße findet, dann findet er es scheiße und dann werdet ihr ihn auch nicht bekehren. Vergesst es…
3. Gute Fans haben, die Hater vertreiben
Was ich gemerkt habe, was viel hilft, tolle Fans zu haben, die einen verteidigen oder die einen kennen und Sachen richtig stellen. Das hilft oft mehr als wenn man es selber macht.
4. Sich nicht die Stimmung von Hatern verderben lassen
Das bekomme ich auch in letzter Zeit bei anderen mit, dass sie sich die Stimmung von negativen Kommentaren versauen lassen. Am lustigsten finde ich es dann immer wenn sie als Ratschlag an ihre Fans geben, sich dadurch nicht die Laune verderben zu lassen aber die eigene Laune im Keller ist. Steht dem ganzen einfach mal objektiv gegenüber. Ihr könnt auch mal über Kritik nachdenken. Also, ich mache das.
5. Reflektieren
Manche Sachen sind so dämlich, die kann man echt gleich vergessen, aber über einige Kritikpunkte denke ich auch durchaus noch mal nach und frage gute Freunde um Rat. Die kennen einen meistens am besten oder haben eine gute Einschätzung. Im Grunde sollte man sich nur Kritik von Menschen zu Herzen nehmen, die einen wirklich kennen.
Ich muss dankbar feststellen, dass ich in letzter Zeit kaum noch negative Kommentare von Hater habe. Vielleicht auch deswegen, weil ich sie zulasse. Jeder kann gerne sagen was er denkt. Doch ich entscheide was ich a) mir zu Herzen nehme und b) vielleicht sogar ändere.
So, ich hoffe ich konnte euch vielleicht ein bisschen helfen. Denkt einfach immer daran, dass das Internet eben auch für viele eine gute Möglichkeit ist den eigenen Frust abzulassen und ihr zur Zielscheibe werdet. Aber bitte steht da drüber.
Wenn ihr noch Fragen, Tipps oder Anregungen habt zum Thema Hater im Internet, dann schreibt mir gerne ein Kommentar.
Danke!
14 Kommentare
Tolle Tipps und toll zusammengefasst! “Idioten gibt es leider überall” sagt meine Mama immer. Und da gebe ich ihr Recht und drücke schwups auf Löschen.
Hey ich bins celine wustmann ich mag deinen namen voll aber es tut mir voll leid aber der komentar ich behindert wie du .Ich habe eine frage wie alt bist du eigentlich lg celine wustmann i ❤ you ciao
Toller Post, v.a. mit Punkt 3) habe ich auch schon super Erfahrungen gemacht. Liebe Worte von Fans sind Balsam für die Seele :-)
Ja :)
Was ja
Hallo Christine,
das Thema hatte ich auch so am Rande mitbekommen… ich glaube, sowas tritt auch gerne mal in Wellenform auf, plötzlich ist es wieder überall aktuell, bis die Aufregung wieder abflaut.
Mag Deinen Beitrag dazu sehr, weil er Mut macht und eine gewisse positive Grundstimmung hat – man sollte einfach echt nicht zuviel von Hatern annehmen. Und: Hater muss man auch erstmal haben! Ist in einer komischen Form auch Gradmesser für den eigenen Erfolg.
Egal, was ich sagen will: mach einfach weiter so, ich mag’s hier :)
Liebe Grüße,
Tatiana
Och dankeschön!!!!
Brisantes Thema, gut aufgearbeitet.
Mit dem Erfolg kommen die Neider. :-(
Danke für die Tipps!
Danke für den Einblick! Das Wichtigste schreibst Du zum Schluss:
Ist wie immer im Leben mit den Hatern! Sehr gute Attitude dazu! Sollte man allgemein immer haben!
Und: ich liebe dein Titelbild dazu! Fuckfinger an alle Hater da draußen! Geil!
:-)
Oh mann, diese Tipps befolge ich immer, deswegen reagiere ich nicht auf die Doofköppe, da können sie schreiben, was sie wollen. ^^
Danke für diesen Beitrag! Sehr hilfreich. Es stimmt, was du sagst. Auf YouTube lungern die meisten Hater und unerzogenen Leute herum.
Letztens hab ich unter einem Lets Play Part humorvoll geschrieben, dass Link (aus Zelda) ein bisserl mehr Gefühle zeigen könnte, weil er so Gefühlslos aussieht in den meisten Spielen. Dann kam ein Kommentar: “Kannst mal aufhören zu haten”. Ich hab nur den Kopf geschüttelt. Dieser jemand weiß wohl nicht, was haten wirklich ist.
Dann kam ein random Kommi unter meinem eigenen Video: “Du bist ja ur fett hahaha” – mit einer grässlichen Rechtschreibung.
In einem Spiel damals hab ich heftiges Mobbing erlebt. Beispielsweise von ungefähr 10 Jährigen Mädchen gesagt bekommen, ich solle mal richtig schreiben lernen – das sagten die ernsthaft einem SCHRIFSTELLER!? *facepalm* Außerdem sollten Minderjährige einem Erwachsenen nicht sagen, was er zu tun hat. Geschweige denn mobben.
Danke für die Tipps! Ich hab sogar schon die Benachrichtigungen abgeschalten, weil 80% der Antworten nur schwachsinnig sind.
Da kann man sich auf den Kopf stellen, so ganz unberührt lässt es einem doch nicht. Wie du schon sagst, ungerechtfertigte Kommentare verleiten zur Diskussion. Da heißt es klaren Kopf bewahren und sich nicht runter ziehen lassen.
Noch kurz was für die Seele: Tolles Blog hast du da! ;-)
Viele Grüße Dirk von Bumblebee
Hallo, obwohl schon älter doch noch aktuell. Bin durch Zufall auf den Post gestoßen und finde Deine Ratschläge sehr gut. Auch ich betreibe einen Reiseblog und erlebe es immer wieder wie dumme Menschen über einen herfallen. Da kommen die Tipps gerade richtig! Mit dummen Menschen kann man nicht diskutieren deshalb oftmals ist es einfacher und für einen selber besser nichts zu machen und abwarten. Viele dieser Trolle verabschieden sich dann von selber weil Ihnen keine Bühne mehr gegeben wird. Wenn es garnicht mehr geht oder zu weit unter die Gürtellinie geht: Einfach sperren oder blockieren. Jeder Blogger ist auch ein Mensch und sollte seine Grenzen selber bestimmen!