Ich war in Frankreich und habe Frodo Beutlin getroffen. Heiraten wollte mich aber jemand anderes…
Frankreich und ich, wir sind seit neuestem Freunde. Das müsste aus meinen letzten Beiträgen über meine Bloggerreise in die Region Poitou-Charentes hervorgegangen sein.
Kein Frankreichbesuch ohne Verständigungsprobleme. Außer viel über die Cognac-herstellung habe ich in der Stadt Cognac nämlich noch was gelernt. Es ergab sich in dem geschmackvollen Restaurant „L’Atelier des Quais“ direkt am kleinen großen Flüsschen Charente mit Blick auf die Altstadt und den Sitz des größten Cognac-Hersteller, Hennessy. An dieser Stelle also eine kleine Anekdote:
Ich zum Kellner: „Excuse me, do you have wi-fi? And do you have the password?“. Darauf der Kellner: „No I don´t have a wife, but i can give you my password.“ Die nächste halbe Stunde schlich er flirtend um mich herum, immer mit einem neckisch-kecken Zwinkern im Gesicht. Da kam Freude auf! :)
Von Cognac aus fuhr ich nach Angoulême, mit der Altstadt direkt oben auf einem steilen Hügel. Und genau da oben, im Herzstück des Herzstücks sozusagen, befindet sich auch das Hotel: „Hotel du Palais“.
„Hotel du Palais“ ist von innen wider erwartend eher eine liebevoll gestaltete Zigeunerresidenz mit Zimmern im Hostelcharme. Vom netten Opa-Hotelwirt gabs zum Frühstück ganze neun selbstgemachte Marmeladen. Nomnomnom… Aber um in diesem Labyrinth residieren zu können, sollte man allerdings die Farbe Lila-Pink abkönnen ;)
„I wanna be a Gipsy.“
Vom Örtchen Angoulême gings nach Marais Poitevin, Frankreichs zweitgrößter Sumpfregion. Ganz früher war das Gebiet noch vom Meer überflutet, später dann haben fleißige Männlein das fruchtbare Land erschlossen und ganz viele Kanäle gezogen. Wegen der vielen Kanäle, und weil Sumpfgebiet selbst auf Französisch shice klingt, nennt man die Region auch Venise Verte, das grüne Venedig.
Durch dieses grüne Venedig bin ich also mit einem traditionellen Boot samt Gondellier ge..äh..nicht gedüst – sondern sanft geglitten. So ein fremder Mensch im Nacken kann ja schon etwas befremdlich sein, aber irgendwie hatte die ganze Region so einen wahnsinnig märchenhaften Charme, und der Typ hat sich so damit identifiziert und war so leidenschaftlich – es kam eine grandiose Atmosphäre zustande. Während man an saftigen Wiesen und friedlich freien Tieren entlang schleicht, erklingt von hinten eine ruhige sanfte Stimme, die dir vom munteren Leben der Leute damals erzählt. Ich konnte nicht anders als an Hobbitland zu denken. Und zwischendrin immer wieder diese wohligen Schauer…
„Bei der Geburt einer Tochter pflanzte man zu jener Zeit einen „White Tree“. Bei der Heirat fällte man diesen und überreichte den Ertrag des Holzes der Familie des Bräutigams.“
„Habe uns schnurstracks ins Gebüsch gelotst. Ist der Beruf “Gondellier” schon in eine Liste der anstrengendsten Jobs aufgenommen?“Meine Tour habe ich mit „Embarcadère Cardinaud“ gemacht, ein Bootsunternehmen in einer der Seitengassen. Wie ich es erlebt habe, sind die Leute hier extrem gut informiert und mit Leidenschaft bei der Sache. Im Stadtzentrum gibt es zwar auch einige Bootsunternehmen – das hat mich aber leider eher an Massenabfertigung erinnert.
Von Marais Poitevin ging es für mich und mein Mietautochen zurück nach La Rochelle, meinem Startpunkt. Das war ein bisschen wie nach Hause kommen, denn ich habe wieder im Hotel „Un Hôtel en Ville“ genächtigt ;)
„Feels like coming home.“
Gespeist (ich gewöhne mich an die passende Wortwahl) habe ich wieder mit Nicole vonLuziapimpinella – diesmal im Restaurant „La Suite“. Und ich kann nur sagen: Uns ist echt die Kinnlade runtergefallen, was der Koch uns da alles Feines gezaubert hat! Es war sozusagen eine never.ending.story – aber durchweg positiv. Oh Gott, mir fließt jetzt noch das Wasser im Mund zusammen. Ich habe Hummer probiert! Strike! Insgesamt gab es sieben „Gänge“, davon z.B. zwei Nachtische.
Zu ziemlich jedem Gang gab es auch einen passenden Wein in einem neuen Glas – als Nicht-Franzosen bekamen wir den Alkohol natürlich nicht so schnell runter wie das essen, und so stapelten sich Gläser um Gläser, bis der Tisch zu klein wurde… Oh gott dieser Hummer… ich muss zurück!
Die Region Poitou-Charentes hat es also geschafft mein Herz „im Sturm zu erobern“ – ich behaupte mal das ist eigentlich nicht so einfach bei mir (man muss sich als Frau ja rar machen). Wer jetzt spontan Lust bekommen hat die Koffer zu packen und loszufliegen, die Region Poitou-Charentes ist eigentlich nur einen Katzensprung entfernt. Beispielsweise auf lastminute.de kann man nicht nur Pauschalreisen sondern auch Flug nach Paris, Hotel und Auto separat buchen. Man sollte vor Ort auf jeden Fall mobil sein, dann ist ein Trip dorthin ideal, um sich einfach mal treiben zu lassen und zu genießen.
Und hier noch einmal im Überblick die Route: