Wer noch nichts von der Aktion „Gentlemen gegen Homophobie“ gehört hat, lebt hinter dem Mond. Für alle, die ein schönes Reihenhaus direkt am Krater mit Blick auf eine Gerölllandschaft haben, hier kurz die Zusammenfassung:
In der aktuellen Ausgabe des QG Magazins seht ihr wie Herbert Grönemeyer zum ersten Mal in seinem Leben einen Mann küsst. Mit diesem Kuss setzt er ein Zeichen, ein Zeichen gegen Homophobie und menschenverachtende Gesetzte. Ein Kuss der sagt: „Auch wir könnten schwul sein – na und?“ 13 deutsche heterosexuelle Promi-Männer, darunter auch die Band Fettes Brot, Revolverheld, Kostja Ullmann, Ken Duken und der Beachvolleyball-Olympiasieger Julius Brink, küssen sich für die Aktion
#MUNDPROPAGANDA – GENTLEMEN GEGEN HOMOPHOBIE“.
Wie es zu der Idee kam, erzählt Dominik Schütte, stellvertretender Chefredakteur beim QG Magazin im Blog:
„Schwule Aktivisten von „ENOUGH is ENOUGH“ hatten uns vor ein paar Monaten erzählt – man verzeihe mir die Kurzfassung –, dass es nicht an Unterstützern mangele, wenn es aktiv gegen Homophobie gehen soll. Nur seien diese Unterstützer meistens selbst schwul oder lesbisch. Also bleibt der Widerstand in sich automatisch begrenzt. Heteros bleiben eher stumm. Oder sie drücken sich. Oder es ist Ihnen egal. Oder – schlimmstenfalls – sie sind homophob.“
Bei dieser Aktion stellen sich heterosexuelle Männer an die Seite von homosexuellen Männern und es geht noch um viel mehr. Es ist auch ein Zeichen der Solidarität mit den Opfern von Schwulenhass, ein Protest gegen Russland und vor allem eine Aktion, die mal wieder die Augen öffnen soll.
Soviel zur Kurzfassung. Alle weiteren Infos findet ihr auf der QG Magazin Seite.
Hier erst einmal das Making-of Video Gentlemen gegen Homophobie:
Ich finde die Aktion klasse, super, toll, phänomenal und wollte auch einen Beitrag dazu leisten. Ich wollte zeigen, dass nicht nur Promis einen Kuss als Zeichen gegen Intoleranz setzen können, sondern auch die Männer von der Straße. Die Aktion hat 25 Millionen Menschen an einem Tag erreicht, die Facebookseite von Mundpropaganda bekam 15 000 LIKES an einem Tag, Blogger küssen sich, wie die Jungs von Mit Vergnügen, der GQ-Chefredakteur José Redondo-Vega küsst und selbst Die Grünen. Doch es wollten sich in Berlin keine heterosexuell Männer auf der Straße küssen. Ich bin zwei Stunden durch Berlin gelaufen, um ein Video zu drehen, dass zeigen sollte, dass auch ganz normale Menschen ein Zeichen setzen können, doch stattdessen musste ich in entsetzte, kopfschüttelnde Gesichter schauen und über die Bakterienübertragung beim Küssen diskutieren. Von 20 Männern, die wir angesprochen haben, hat sich nur ein Paar getraut. Ich habe es kaum für möglich gehalten. Ich würde sofort und jeden Küssen, wenn ich damit ein Zeichen setzen kann. Und weil ich es einfach nicht glauben kann, denke ich, dass ich einfach an die falschen Leute geraten bin und vielleicht die Straße nicht der beste Ort war, denn wie sagte Moses Pelham, einer der 13 Prominenten die mitgemacht haben: „Ich sage es ganz ehrlich und ohne jede Ironie, es kostet mir eine Menge Überwindung.“ Ja, aber manchmal kostet es eben Überwindung für eine Sache zu stehen. Ich gebe dir Hoffnung noch nicht auf. Meine Beitrag zu der Aktion sollte ein Video sein, dass zeigt, dass heterosexuell Ottonormalverbraucher auch Gentlemen sind. Wenn ihr die Aktion Gentlemen gegen Homophobie nicht nur gut findet, sondern auch aktiv daran teilhaben möchtet, dann macht mit!
Liebe Männer, schnappt euch euren Vater, Freund, den Banknachbarn, Arbeitskollegen und küsst ihn. Schickt mir eure Videofrequenz zu (neder.c@web.de) und ich werde aus allen Einsendungen ein Video zusammenschneiden, dass zeigt: was die Promis können, könnt ihr auch. So geht das übrigens mit dem küssen:
Reden kann jeder, küssen nur Gentlemen ;)
14 Kommentare
Immerhin zwei die so mutig waren, aber trotzdem irgendwie schade! Ich hoffe sehr das noch viele weitere diese Aktion unterstützen werden.
Ich finde diese Aktion sehr gut! Es ist toll,dass es Menschen gibt die sich für die Probleme anderer einsetzen und sich nicht nur um die eigenen Probleme und Sorgen kümmern. So kommt man viel weiter,wenn man sich gegenseitig hilft.
Aber : Ich persönlich bin lieber ehrlich. Ich würde mich ungerne so verstellen und Jemanden küssen,den ich nicht küssen will,auch wenn es für einen guten Zweck ist. Ich finde es gibt durchaus auch andere – weniger körperliche – Wege hier zu helfen. Und man muss auch respektieren, wenn es Leute gibt denen es unangenehm auf diese Art und Weise zu handeln. Wir wollen keine homosexuellen dazu zwingen gegen ihren eigenen Willen zu handeln,dann sollten wir das als Heteros,aber auch nicht müssen.
Natürlich sollte es keiner müssen. Ich glaube es geht hier auch nicht um das Küssen des Küssens Willen, sondern um ein Zeichen zu setzten.
DAS ist doch mal ne gute Idee. Ich finde es super!!
Ich auch! Nur keiner schickt mir Videos :(
man kanns auch rückständig finden
http://www.freitag.de/autoren/weilmeldung/dieser-mut-ist-absolut-maennlich
Ich finde die Aktion auch klasse! Allerdings ist es schade, dass es immer noch nötig ist.
Toll finde ich auch deinen persönlichen Einsatz – auch wenn er leider nicht wirklich von Erfolg gekrönt war. Vielleicht bekommst du ja noch ein paar Videosequenzen zugeschickt?!
Bis jetzt kam leider nichts :(
Eine mE unsinnige Aktion die ich persönlich eher „abstossend“ finde.
Ich höre jetzt schon die Aufschreie aber ich finde sie nicht „abstossend“ weil ich etwas gegen Homosexuelle bin sondern weil Männer die nicht homosexuell sind andere nicht homosexuelle Männer küssen.
Dies macht für mich absolut keinen Sinn sondern „widert“ mich in gewisser Weise eher an, stößt mich ab.
Homosexuelle können sich von mir aus den ganzen Tag lang in aller Öffentlichkeit küssen aber diese Aktion ist für mich persönlich eher lächerlich.
Und wie in dem verlinkten Artikel schön zu lesen ist „…..dem ugandischen Homosexuellen ist durch einen innigen Kuss der deutschen (inszenierten oder nicht) Homosexuellen nicht geholfen.“
Danke, lieber Max Mustermann für deinen Beitrag. Sollte ich mal eine Aktion ins Leben rufen: Steht zu eurem richtigen Namen, wenn ihr Beiträge postet?
Danke, Max!
Im bin zwar im Netz aktiv aber ich habe noch nie und nimmer Beiträge / Blogeinträge oder sonstiges unter meinem richtigen Namen verfasst und dies wird auch immer so bleiben.
Davon abgesehen verfasse ich im Grunde fast nie irgendwelche Einträge.
Ich kenne Leute die wirklich jeden „Fxxz“ ihres Lebens unter verschiedenen Foren und Blogs ins Netz stellen, von denen habe ich mich jedoch mittlerweile distanziert weil ich dieses allzu öffentliche Leben nicht schätze.
Nenn mich altmodisch aber ich finde es zum Teil wirklich nervig und mein Beitrag in diesem Blog hier ist für meine Person eine echte Rarität da ich auf insgesamt nicht mal 5 Postings im Jahr 2013 komme, wobei es diesen inkludiert mittlerweile tatsächlich 6 sein könnten.
Ich bin auch nicht bei Facebook oder sonstwo aktiv und wenn man meinen richtigen Namen googelt findet man keinerlei Infos und weißte was…….des ist gut so und so soll es auch bleiben und ich bin auch noch stolz drauf. :-))
Ich bin auch stolz, dass ich keinen „Fxxz“ geschrieben habe und du dich dazu geäußert hast …
super Idee Christine! weiter so! warum haben manche Heteros nur Angst vor Schwulen? Weil´s sie es evtl selber sein könnten?
na und?
wegen M.Mustermann habe ich herzlich gelacht!