CHRISTINE, WAS SEHEN WIR AUF DEINEM FOTO DES TAGES?
Es ist schon irre an einem Ort wie Namafjall zu stehen, wo es in 1.000 Meter Tiefe 200 Grad hat und aus jeder Erdmulde brodelt. Island ist bekannt für seine heißen Quellen und dampfenden Berge. Es gibt auch mitten in der Natur warme Flüsse in die man sich legen kann. Namafjall liegt in einem Hochtemperaturengebiet mit Dampf- und Schlammquellen. Ich rieche das Gebiet schon lange vor dem Ankommen, denn es stinkt dezent nach Schwefel. Doch es ist so faszinierend hier entlang zu laufen, die kochenden Schlammlöcher zu beobachten und die dampfenden Steinhügel zu beobachten.
WAS HAST DU HEUTE GELERNT?
Anderes Jahr, anderes Land. Es ist so verrückt wie diese Insel zu den unterschiedlichen Jahreszeiten aussieht. Ich war jetzt zweimal im Juli und einmal im November in Island und es ist ein Unterschied wie Tag und Nacht. Im Sommer ist alles saftig grün und im Winter ist der Kontrast zwischen dem gelben Gras und dem schwarzen Gestein der Hammer. Ich kann mich noch daran erinnern, wie ich im Winter vor der Jökulsárlón Lagune stand. Ich dachte eigentlich, das wird auch dieses Jahr wieder mein Highlight. Aber im Gegenteil. Ich war sogar ein bisschen enttäuscht, weil fast keine Eisberge im Wasser waren.
Hier einmal zwei Vergleiche, wie es einmal im Winter und einmal im Sommer aussieht.
Sommer
Winter
Sommer
Winter
WELCHE DREI SACHEN HABEN DICH HEUTE GLÜCKLICH GEMACHT?
Island und ich, das muss ja irgendeine kleine bis mittelschwere Katastrophe beinhalten.
Nach dem Frühstück, als wir uns wieder in das Auto gesetzt haben um weiterzufahren, ist es passiert. Nur10 Minuten sind wir gefahren als ein komisches Geräusch unsere Fahrt gestört hat.
T: Was ist das?
Ich schau in den Rückspiegel und sehe wie das Gummi am Hinterrad rumschlackert.
I: Der Reifen ist platt.
T: Oh nein.
I: Oh doch…
Es kann einfach keinen Islandtrip geben ohne das irgendwas an unserem Auto passiert.
Falls es euch interessiert, das war die erste Katastrophe „Vorsicht mit Hertz Island! Mein trauriger Katastrophenbericht!“. Da standen wir also in the middle of nowhere. Den Ersatzreifen haben wir gefunden, nur leider nicht den Radmutterschlüssel. Aber die Leute in Island sind einfach die nettesten Menschen der Welt. Nach 5 Minuten hat ein starker Mann angehalten und uns erst mal gezeigt wo sich in unserem Auto der Radmutterschlüssel befindet und dann in Rekordzeit den Reifen gewechselt. Wir hätten es natürlich auch alleine gekonnt, nachdem wir uns fachmännisches ein Youtube-Video angeschaut haben und den Autoheber haben wir sogar selbst angelegt. Nur ich glaube, wir hätten nicht so viel Kraft gehabt. Der starke, wirklich starke Mann musste noch zweimal mit seiner Anhängerkupplung auf den Reifen einschlagen, damit er endlich runtergefallen ist. Der Übeltäter war übrigens ein Nagel im Reifen.
Ich war wirklich so froh, dass wir diesen Mann getroffen haben, der sooo stark war, dass ich völliges Vertrauen in den Reifen hatte. Als Zeichen unserer Dankbarkeit haben wir ihm eine Tafel Kinderschokolade überreicht. Dann ging es weiter im Schritttempo nach Húsavík. Hier haben wir schnell eine KFZ-Werkstatt gefunden, nur leider war keiner da, also haben wir angerufen. Der Typ meinte er ist um 15 Uhr wieder da. Das hat uns leider nichts gebracht, weil es erst 11 Uhr war. Ein bisschen angepisst haben wir ihm vermittelt, dass das leider zu spät ist und wir weiterfahren. Erst im Nachhinein haben wir festgestellt, dass genau an diesem Montag ein Feiertag in Island war und deswegen keiner da war. Scheisse. In der nächst größeren Stadt Akureyri haben wir nochmal versucht eine Werkstatt zu finden. Doch es war leider wirklich so, dass keine Werkstatt offen hatte und wenn, dann hätten wir am Feiertag das doppelte gezahlt. Also ging es weiter nach Hofsos, zu unserer nächsten airbnb-Wohnung. Aber auch hier konnte uns in der KFZ-Werkstatt im Ort am nächsten Morgen keiner helfen, weil sie nicht die passenden Reifengröße hatten. 40 Kilometer weiter haben wir wieder eine Werkstatt gefunden und auch sie hatten nicht die richtige Reifengröße. Also manchmal, da fühlt man sich in Island ein bisschen hilflos, weil es einfach nicht alles so gibt, wie man es braucht. Eigentlich wollte uns die Besitzerin der Werkstatt, ja BesitzerIN, schon wieder wegschicken, aber sie hat in drei verzweifelte Gesichter geblickt und wir sind schon sechs Stunden mit dem Ersatzreifen gefahren. Also hat sie versucht eine andere Reifengröße aufzuziehen und Halleluja – es gab endlich ein Reifen Happy End. Das hat mich seeeeehr glücklich gemacht. Gekostet hat der Spaß dann 600 Euro.
Hofsos hat mir bis jetzt als Stadt alias Dorf am besten gefallen. Nicht nur, dass es hier das schönste Pool in ganz Island gibt. Beweisfoto:
Es ist so eine schöne Stimmung in der Bucht an den Fjorden mit den zwei kleinen Inseln vor der Küste im Meer und wir hatten so eine schöne airbnb-Wohnung direkt mit Blick auf den Fjord.
Mein Haus am Meer
Abends bin ich zum Sonnenuntergang noch eine Runde durchs Dorf gelaufen und wurde mit einem Regenbogen beschenkt.
Bei jeder Islandreise muss man wenigstens einmal auf einem Islandpony gesessen haben. Hofsos im Skagafjörður ist eine absolute Pferderegion. Ich kann euch einen kleinen Tipp geben, wenn ihr reiten wollt, dann nehmt nicht die großen Ställe an der Hauptstraße. Biegt lieber einmal ab. Wir haben so einen bezauberten Stall gefunden, den eine Deutsche und ein Isländer zusammen machen, den Hof Helluland. Andrea, die gerade auf dem Hof arbeitet ist mit uns an den schwarzen Strand geritten und es war so irre schön! Was für ein geiles Gefühl hier entlang zu galoppieren. Ein Traum. Falls euch interessiert, wie so ein Alltag auf Island aussieht, wenn man auf einem Pferdehof wohnt, dann könnt ihr bei Andreas Facebook Seite vorbei schauen. Da postet sie allerhand Fotos und kleine Geschichten.
4 Kommentare
Hallöchen, es ist so schön, deine Reiseberichte zu lesen. Bei Island war ich sehr am verfolgen, was ihr erlebt, um mich selbst nochmal auf die Insel zurück zu fühlen… Island ist sooo magisch und ich möchte auch auf jeden Fall nochmal im Winter dorthin, ist ja Wahnsinn, wie sich alles verändert…soviel Ruhe und Frieden habe ich bisher nur auf Island verspührt.
viele liebe Grüße
Martina
Ich werde auch wieder kommen :) Die Westfjorde fehlen mir noch!
Hey hey, super, dass es dir in Island so gut gefällt und du immer wieder zurück fährst. Mir gehts genauso, seit ich das erste Mal dort war im letzten Jahr. War ein ganz großer Traum und ich hab ihn mir erst spät erfüllt. Die Westfjorde möcht ich dann beim nächsten Mal auch ansteuern :). LG conny
Man kann halt immer wieder kommen. :)