In Berlin gibt es tausende Events. Fashion Week, Berlinale, Grüne Woche, Shop-Eröffnungen, Gallery-Eröffnungen, Filmpremieren… Jedes Event hat sein Klientel und seine ganz besondere Stimmung. Ich liebe es, in Welten einzutauchen, in denen ich noch nie war. Mich unter Menschen zu gesellen, die ich im echten Leben wahrscheinlich nicht treffen würde. Deswegen habe ich mich am Dienstag zu einem neuen Erfahrungsbericht aufgemacht. Erfahrungsbericht – Autopräsentation.
Hyundai hat seinen Tucson in Berlin vorgestellt und ich habe eine Einladung bekommen. Bis dato hatte ich keine Ahnung, wie so etwas abläuft. Ich war einmal auf der IAA, der größten, deutschen Automesse, und da war ich geschockt, da all meine Klischees erfüllt wurden: Die Besucher waren vorwiegend Dorfproleten, die in Unterriedbach mit ihrem getunten Golf und neongrünen Felgen über die Landstraße brettern. Dazu standen neben den Neuwagen knapp bekleidete Mädchen, die sie bestimmt direkt von der Venus weggecastet haben. Ist das bei einer Autopräsentation ähnlich? Keine Ahnung, aber ich finde es raus.
Tatort Berlin Mitte. Ich steige an der U-Bahnstation Stadtmitte aus, laufe ein paar Meter und sehe schon das passende Schild „Hyundai Welcome“. Daneben drei große, dunkel gekleidete Männer, die mir den Weg in den Hinterhof weisen. Ich melde mich an der Rezeption an, bekomme ein Namensschild und werde rüber geführt, zum Ort des Geschehens. Hier wird der neue Tucson vorgestellt. Ich gehe durch eine Glastür, einen Flur entlang, an dem Kunstwerke hängen, einmal um die Ecke und da steht er.
Also ich ahne, dass er da steht. Riesenscheinwerfer hängen an der Decke und eine Menschentraube steht vor mir. Ich kämpfe mich durch das Gewusel und da steht er wirklich – der Star des Tages. Sehr dezent und bodenständig und irgendwie magisch im Licht der Scheinwerfer.
Er steht ganz ruhig und gelassen da und lässt sich von großen Kameras filmen. Im Raum ist es relativ still. Ich komme mir ein bisschen vor, wie bei einer Fashion Week Präsentation. Nur stehen keine drahtigen Models auf einem Podest, sondern ein Auto in einer Lagerhalle. Und auch die Gäste sind keine Hipster mit Fake-Pelz am Körper und Dutt auf dem Kopf. Es sind Männer und Frauen in gut sitzenden Anzügen oder Wollpullover aus denen ein Hemdkragen spitzt.
Vor dem Tucson steht ein Schreibtisch auf dem ein Zeichenblock, Bleistifte und ein paar Marker liegen. Daneben ein kleines Modell aus Holz. Und überall die großen Leinwände mit Fotos. Manchmal erkenne ich ein Auto, manchmal nur Strukturen. Es geht noch in einen zweiten Raum. Hier steht ein weiteres Auto und an der Wand Farben. Unterschiedliche Farben mit Moodboards.
So läuft das also ab, eine Autopräsentation. Wie ich im Nachhinein erfahren habe, eine etwas untypische Präsentation. Es wurden keine Fakten auf einer Power Point Präsentation vorgetragen, keine Motoren zur Besichtigung ausgestellt und auch keine Autos hinter einem Vorhang enthüllt. Oder spektakulär reingefahren. Hyundai wollte sich als Marke vorstellen, in dem sie den koreanischen Fotografen Yong-Ho Kim in ihre Welt gelassen haben.
Mit seiner Kamera ist er durch Fabrikhallen, Testcenter und Forschungslabors gelaufen und hat seine Eindrücke festgehalten. Die sehe ich nun an der Wand. Ihre Absicht damit? Dass ich an Kunst denke, wenn ich den neuen Tucson auf der Straße sehe. An faszinierende Bilder von seiner Entstehung und nicht nur daran, wie viel PS er hat. Ich muss sagen, für einen Laien, wie ich es bin, ist es total aufgegangen. Mit Autos habe ich wenig am Hut, Kunst liebe ich. So hat mich Hyundai durch das Hintertürchen an ein Auto ran geführt, das ich nicht mehr so schnell vergessen werde.
Hier noch mehr Fotos vom neuen Tucson!
Dieser Post ist in Kooperation mit Hyundai entstanden.