Woran ihr erkennt, dass jemand noch nie auf einem Festival war? Er sagt zu euch: „Lass uns dann einfach zusammen telefonieren, wo wir uns treffen“. Bei diesem Satz bekomme ich fast Lachtränen in den Augen. Jeder, der schon mal auf einem Festival war weiß ganz genau, dass diese meist auf jungfräulichen Ackerwiesen im Nirgendwo sind, die noch nie etwas von der Erschließung eines Handynetzes gehört haben. Sich auf einem Festival zusammen zu telefonieren oder per SMS zu verabreden ist fast so unmöglich wie ein sauberes DIXI Klo zu finden. Wer sich treffen möchte, der muss da ganz oldschool rangehen. Ein Zeitpunkt, ein Ort und hoffen, dass der andere pünktlich sein wird.
Ich war letzte Woche auf der Fusion und habe noch viele weitere interessante Methoden gefunden, wie man sich auf einem Festival wiederfindet, trifft oder verabredet.
1. Die 8-Stunden-Regel
Sie ist grandios und ich bin wirklich überrascht, wie gut sie funktioniert. Ich war mit einer größeren Gruppe auf dem Zeltplatz und leider waren wir was die Zelte betrifft etwas verstreut. Damit wir uns wenigstens drei Mal am Tag sehen konnten, haben wir die 8-Stunden-Regel eingeführt. Alle 8 Stunden haben wir uns an einem vorher abgemachten Standort getroffen. Um 12:00 Uhr mittags, um 20 Uhr abends und um 4 Uhr nachts. Es war kein absolutes Muss dort zu erscheinen, aber es war immer einer da und ein verloren gegangenes Schäfchen hat wieder zu seiner Herde gefunden. Grandios. Es lebe die 8-Stunden-Regel.
2. Briefchen schreiben
Unser Lager bestand aus zwei Zelten und einem Bus. Auch da kann es vorkommen, dass der eine länger schläft als der andere oder einer schon los und der andere noch gar nicht zurück gekommen ist. Um ein bisschen den Überblick zu behalten wer wo ist und wann wieder zurück kommt, gibt es die Briefchen-Schreiben-Methode. Jeder hat einen Zettel und einen Stift in seinem Zelt oder Bus auf dem er Nachrichten für den anderen hinterlassen kann. Zum Beispiel: „Bin schon mal zur Bühne, treffen uns um 20 Uhr am 8-Stunden-Platz“. Voilà: Man kann sich frei bewegen, findet aber die anderen wieder. Was will man mehr?
3. Der heilige Stab
Vor allem auf der Fusion gibt es jedes Jahr ein Meer von Stäben, die auf der Tanzfläche in den Himmel ragen. Ihr werdet das alle kennen. Eine Gruppe von etwa acht Menschen möchte von Ort A nach Ort B laufen, vielleicht sogar durch die Tanzfläche. Da gibt es eine Verlustrate von 50%. Jedoch nicht, wenn man einen Stab hat. Wenn man die Personen für einen kurzen Moment verliert, kann man immer noch nach dem Stab suchen und sich wieder finden. So ist es sogar möglich, die Anderen auf der Tanzfläche zu finden, wenn man dazustoßen möchte. Immer dem Stab nach und alles wird gut.
4. Luftballons
Wenn man wirklich auf Nummer sicher gehen möchte, dass man gesehen wird, dann kauft man sich einen Helium Luftballon, der über einem schwebt. Ist auch nicht so schwer, wie ein Stab. Man muss nur aufpassen, dass er nicht von einer Zigarette misshandelt wird. Den Luftballon kann man am Camp auch an das Auto oder Zelt binden. So wissen die Anderen, dass einer da ist. Und man findet sein Zelt in der Zeltwüste besser.
5. Fahnen, bunte Autos und Blinklichter
Ja, das ist das zweite Problem. Man verliert auf einem Festival nicht nur Freunde, sondern bei 40.000 Besuchern auch ganz oft die Orientierung. Nach der Frage: „Soll ich noch ein Bier trinken“ ist sicherlich die zweithäufigste Frage: „Wo ist mein Zelt?“. Tja… da hättet ihr euch vorab ein paar Gedanken machen müssen. Es gibt aber einige Möglichkeiten sein Zelt trotzdem wieder zu finden.
1.Mit einem Luftballon kennzeichnen
2.Eine riesengroße Fahne aufhängen
3.Das Auto bunt anmalen oder mit Goldfolie einwickeln, das man es gar nicht übersehen kann und es schon aus mindestens 100 Meter Entfernung zu sehen ist.
Und nachts? Wenn alle Katzen grau sind? Dann hängt man an die Fahne am besten ein LED-Licht, welches einem den Weg blinkt.
So, ich hoffe ihr wisst jetzt, wie ihr euch beim nächsten Festival wiederfindet, wenn ihr lost seid. Was auf jeden Fall immer funktioniert – die gute alte klassische Verabredung. Um XY Uhr am XY.
Viel Spaß! Rockt die Weiden der Nation und wenn ihr noch mehr hilfreiche Tipps habt, sagt bitte, bitte Bescheid und hinterlasst ein Kommentar.
Gutes Erkennungszeichen für die eigene Person – ein Blumenkranz
Ein gelber Bulli an der Kreuzung mit Fahne und man findet den Weg immer wieder!
Oder man hat so ein abgespactes Zelt, das auf jeden Fall auffällt.
9 Kommentare
wir haben beim hurricane immer vor jeder Bühne den Treffpunkt vorm FOH. da ist es nie so voll und irgendwen findet man dort immer wieder.
Gerne mehr davon :)
Christine, du hast die Walkie-Talkie Variante vergessen
Stimmt!!! Shit!
Da unsere meisten Freunde leider keine “Mainstreame” Musik mögen, mussten mein Freund und ich vor ca. 2 Jahren alleine zum Rock am Ring. Aus Angst in der riesigen Masse an Menschen verloren zu gehen und sich Stundenlang nicht mehr wieder zu finden besorgte ich uns Walkie talkies. Als wir dann auf dem Zeltplatz standen musste ich leider feststellen das diese idee hunderte andere auch hatten. Alle kanäle waren belegt und machten es somit schier unmöglich sich gegenseitig zu finden. Ständig bekam man Funksprüche anderer Leute rein. Nur den eigenen leider nicht :,D
“Wir können auch gut verzichten auf Tausende von schlechten Photos und langweiligen Filmchen, die kurz nach dem Festival auf Flickr und YouTube erscheinen und die wirklich keiner sehen will.”
Ein mal “Presse und Propanganda”, “Social Dreckwork” und “Fotos” lesen
http://www.fusion-festival.de/de/2014/hinweise/infos-von-a-bis-z/
Du hast wirklich nichts verstanden :(
Diese Tipps kann man auf jedes andere Festival übertragen…