Ich lese gerade das Buch von Meike Winnemuth “Das große Los“. Wer es noch nicht auf der Bestsellerliste erspäht hat, hier kurz die Zusammenfassung. Es geht um die 52-jährige Journalistin Meike, auch Bloggerin, die bei Günther Jauch 500 000 Euro gewonnen hat und damit in die Welt gezogen ist. 12 Städte in 12 Monaten und jedes Mal hat sie 10 Dinge aufgeschrieben, die sie in der jeweiligen Stadt gelernt hat.
Ich gebe zu, dass ich die 10 Dinge am Ende jedes Kapitels immer am interessantesten fand und sehr inspirierend, wie man am Titel meines heutigen Blogpost sieht. Meine Erkenntnisse beruhen jedoch nicht auf 10 Dinge, die man nach einem Monat in einer Stadt gelernt hat, sondern 10 Dinge, die jeder Las Vegas-Besucher in den ersten 24 Stunden lernt.
1. Mein erster Tipp für jede Stadt ist eigentlich laufen, laufen, laufen und an jeder Ecke etwas Neues entdecken. Wenn man losläuft, ohne Ziel, dann entdeckt man die interessantesten Sachen. Das sehen die Amerikaner etwas anders. Sie fahren, fahren, fahren überall hin. Aber lasst euch davon nicht irritieren und bleibt europäisch, auch wenn ihr ab und zu meilenweit die einzigen auf dem Gehweg sein werdet. Wenn ihr jemanden nach dem Weg fragt und er sagt: “Oh it is pretty far.“, fragt lieber noch einmal nach, wie lange genau. Half a Mile sind umgerechnet 800 Meter und für Amerikaner schon ein halber Marathon.
Las Vegas lässt sich wunderbar zu Fuß erkunden. Glaubt mir!
2. Interessant in einer neuen, fremden Stadt ist auch immer, was man für einen bestimmten Betrag bekommt. In Las Vegas bekommt man für 6 Dollar ein Wasser bei Starbucks, zwei Haizähne im Shark Reeff oder drei Cappys mit “Las Vegas”-Aufschrift.
3. Las Vegas zu verlassen ohne einen Spielautomat bedient zu haben, ist die 8.Todsünde. Ich kann euch versichern, dass es auch Automaten für Idioten gibt, in die man einfach nur einen Dollar reinschieben, einen Hebel ziehen muss und gewinnen kann. Natürlich ist es stilvoller sich an einen Tisch mit Männern in netten Anzügen zu stellen und mit Chips auf irgendwelche Felder mit Zahlen zu setzen, aber davon hatte ich keine Ahnung. Wer sich trotzdem hilflos vorkommt, der kann sich hier in meinem Video das erste Know How anschaffen.
4. Las Vegas hat den Spitznamen Sin City. Neben dem Glücksspiel kann man sich auch anderweitig vergnügen. Girls in 20 Minuten auf dem Hotelzimmer, viagraähnliche Pillen am Kiosk oder Pornoheftchen in Zeitungsboxen, wie sie beispielsweise in München stehen, mit der BILD-Zeitung oder dem Münchner Abendblatt. In Las Vegas am Strip könnt ihr euch aus diesen Zeitungsboxen Pornoheftchen à la College Girls oder Cheerleader Boobs ziehen.
5. Niemals ohne ID- Karte aus dem Haus gehen. Außer ihr seht aus, wie über 50. Ich habe sie ständig gebraucht. Im Casino, beim Bier kaufen und sogar im Restaurant beim Wein bestellen, wollte die Bedienung noch einmal ganz sicher gehen, dass ich auch wirklich über 21 bin. Da sind sie wirklich hinterher, die Amis.
6. Ich habe versucht irgendeine deutsche Stadt zu finden, die Las Vegas ähnlich ist. Ich finde aber keine. Es ist ein großes Disneyland, das wie Baden-Baden für seine Casinos bekannt ist, aber lange nicht so stilvoll. Außerdem hat es so viele Junggesellenabschiede wie Düsseldorf, das Musicalprogramm von Oberhausen, blinkt wie die Reeperbahn in Hamburg und hat imaginäre sehen und gesehen werden Laufstege wie München. Voilá c’est Las Vegas.
7. In Las Vegas spielt sich alles in der einen Straße ab, dem Strip. Hier reiht sich ein Casino und ein Shoppingcenter an das Nächste. Nach ein paar Stunden glaubt man alles zu kennen und vergisst die wirkliche Größe dieser Stadt. 2 Millionen Menschen wohnen hier. Ich habe mir als Ziel gesetzt jede neue Stadt, die ich besuche einmal von oben anzuschauen, um ein Gefühl für die Größe zu bekommen. In Las Vegas gibt es den besten Ausblick vom Top of the World Tower. Aber natürlich ist es nicht nur ein Aussichtsturm. Alles ist in Las Vegas ein bisschen extremer und verrückter. So gibt es auf dem Top of the World Tower einen Free Fall Tower und eine Achterbahn.
Für weniger Adrenalin begeisterte Besucher kann ich das Restaurant im Tower empfehlen. In einer Stunde und 18 Minuten ist der Turm einmal im 360 Grad Winkel um Las Vegas gefahren. Dabei kann es auch vorkommen, dass beim Shrimps-Süppchen ein Skydiver vorbeifliegt. Ich sag es doch, in Las Vegas ist nichts normal, auch kein einfaches Abendessen.
8.Geht nicht, gibt es hier nicht! Ich kann die Sphinx und eine Pyramide anschauen, 10 Minuten später unter dem Eifelturm stehen und anschließend mit der Gondel durch Venedig fahren. Dazu ein Eis auf dem Petersdom und das ganze unter einem künstlichen Himmel, der alle paar Stunden die Tageszeit wechselt. Um zwei Uhr Mittags lag eine romantische Sonnenuntergangsstimmung über Italien, verliebte Pärchen fütterten sich gegenseitig mit Pizza und der Gondolier sang „O Sole Mio“. Für ein paar Minuten habe ich darauf gewartet, dass gleich irgendwo der Regiseur hinter einer Plastik-Schmiedeeisenlaterne vorspringt und “Cut” schreit. Das war so ein surreales Erlebnis, dieser künstliche Himmel. Ich hoffe nur, dass nicht die Leute denken, sie kennen jetzt Venedig und müssen nicht mehr hinfahren. Das wäre sehr, sehr schade …
9. Auch bei 40 Grad, nehmt einen Pullover mit. In jedem geschlossenen Gebäude hat es gefühlt -40 Grad. Ich habe noch nie bei 40 Grad so oft gefroren wie in Las Vegas. Wenn ihr als Frau nicht auffallen möchtet, dann zieht euch unter den Pullover ein glitzerndes Schlauchkleid an, das kurz über der Brustwarze beginnt und bis zur Pofalte geht. Top Las Vegas-Styling. Richtig coole Looks gibt es bei Vreni.
10.Was ich auch in Las Vegas gelernt habe, dass man Sachen, die man aus Prinzip scheiße findet einfach nicht machen soll. Ich weiß auch nicht, warum ich mit in das Shark Reef gegangen bin. Aber ich kann nur jeden davon abraten. Die Fische gehören in das Meer und nicht in ein Schwimmbecken in die Wüste.
24 Stunden in Las Vegas sind eine Reizüberflutung der besonderen Art. Irgendwie hat mich die Stadt fasziniert, aber noch viel mehr, die Menschen, die dort leben. Die homeless People auf dem Strip, die Bedienungen in Netzstrumpfhosen, die alten Omas, am Spielautomaten. Ich möchte wieder kommen und mehr Geschichten sammeln!
VIVA LAS VEGAS UND JA …
… I COME BACK SOON
Vielen Dank an motel6 für diese 24 unvergesslichen Stunden in Las Vegas. Das besten motel6 in Las Vegas liegt super zentral – Tropicana #67. Sogar mit Pool und Palmen!
10 comments
Klasse Beitrag – ich war leider noch NIE da – habe nun aber den Eindruck – ich wär’s! Gruß Jana
Das freut mich :)
Super Beitrag, jetzt will ich auch nach Las Vegas ;) !
Liebe Grüße Jessy
Kleidermädchen
Man setzt keine Links auf den eigenen Blog in Kommentare!
Das tolle an Las Vegas ist ja, dass man:
1. unter der Woche zum halben Preis in den Motels/Hotels wohnt
2. meistens den Pool für sich selber hat, weil alle anderen den ganzen Tag spielen
3. Der Pool auch keine Abkühlung bringt, auch nicht Nachts um 3 ;-)
4. In den großen Casinos die Drinks kostenlos sind (!!) ..das habe ich leider erst am letzten Tag gelernt..
Ich würd’s mir auch nochmal antun
Krass. Cool! Danke für die Tipps. Wusste ich auch alles noch nicht ;)
Ich frage mich, wie du die Achterbahn auf dem Stratosphere Tower sehen konntest, wenn es die doch schon seit vielen Jahren nicht mehr gibt? Vielleicht doch nicht selbst alles gesehen?
Äh, also letztes Jahr war die noch dort und bin ziemlich sicher auch dieses Jahr werde die wieder sehen… (wobei das nicht wirkliche eine “Achterbahn” ist)
Super Tipps. Werde sie nützen wenn wir im August in Las Vegas sind. Danke und bitte weiter so :-)
Hallo Christine,
Du hast ja sooo recht?! Ich bin gerade mit meinem Freund in Vegas und was soll ich sagen: totale Reizüberflutung!
Und ich habe, genau wie Du, wie ein Depp vor den Automaten gestanden und nicht gewusst, was die von mir wollen. Und das Geld geht hier weg, wie warme Semmeln. Ob beim Spielen, in einer Show oder ganz banal, beim Essen.
Generell ist es schon ziemlich beeindruckend, was die hier so “hingezimmert” haben, aber wir sind froh, wenn wir nach 2 1/2 Tagen wieder abreisen. Tagsüber ist es für mich nicht so glamourös, wie ich es immer erwartet habe und abends ist der Strip total überlaufen. Aber das ist meine Meinung. Vielleicht sind wir, nach 2 Wochen Road-Trip mit Stops wie Grand Canyon, Antelope Canyon und Bryce Canyon, einfach auch schon “gesättigt”. Und Städte wie LA und Frisco sind einfach ganz anders aufgebaut. Aber wer einfach nur Spaß haben möchte, ist hier sicherlich gut aufgehoben