Die winzige Fantasierepublik KaZantip, die an das Wüstenfestival Burning Man erinnert, befindet sich auf der Halbinsel Krim, am Schwarzen Meer. Sie hat ihre eigene Verfassung, einen Präsidenten und eine lustige Regierung, die alles daran setzt, die wichtigste Sachen im Leben zu verwirklichen: 24 Stunden Glücklich-Sein mit Liebe und Musik.
Wer Mitfeiern möchte, auf dem Burning Man der Ukraine, braucht ein Visum oder einen gelben Koffer mit verchromten Metallecken, den er immer bei sich haben muss.
1992 fing alles mit einem Windsurf-Wettbewerb, 600 Zuschauern und einer Musikanlage an. Jedes Jahr kamen mehr Leute und DJs dazu. Also organisierte Nikita eine Party in einem nie fertig gestelltem Kernkraftwerk auf der Halbinsel Kazantip – die Nacht im Reaktor. Im Jahre 2000 musste der Präsident mit seiner Party umziehen und gründete die Republik KaZantip, benannt nach dem Kap, an dem alles seinen Anfang nahm.
Viele vergleichen die Republik KaZantip mit Burning Man oder Ibiza. Ja, es ist eine fünf Wochen lange Riesenparty mit 100 000 Freaks, 10 Dancefloors, 30 Bars, 300 DJs und überall hübschen Frauen. Aber es ist kein gewöhnliches Festival. Es ist ein Projekt, ein Ort der Zuflucht, für Menschen, denen die gewöhnliche Welt nicht gefällt. Hier gelten Freaks laut Verfassung, Artikel 11 „als Kulturgut und stehen unter dem Schutz des Kulturministeriums.“
Oleg aus der Nähe von Düsseldorf kam letztes Jahr zum ersten Mal in die Republik. Eigentlich nur zum Raven. Dieses Jahr ist seine erste Amtsperiode als Außenminister der Republik. Er fing an Westeuropäer über die eigentlichen Idee KaZantips aufzuklären, die nichts mit dem zu tun hat, was man im VICE Video oder RTL-Reportagen sieht. Der Präsident bemerkte seine harte Arbeit und ernannte ihm zum Außenminister.
„Es kann jeder zu mir kommen, sagen was er machen möchte und ich ernenne ihn zum Minister“, sagt Präsident Nikita. Seit Oleg Außenminister ist, wurden die Bustouren von Sextouristen aus Deutschland abgeschafft. „Die Westeuropäer denken, dass die osteuropäischen Mädchen leicht zu haben sind aber das stimmt nicht“, sagt Oleg.
Kazantip ist nicht das, was jeder denkt, es ist genau das, was sich jeder wünscht. „Es ist schwer die Welt zu verändern, aber man kann sein eigene kleine Welt erschaffen“, sagt der Präsident. Willkommen in seiner Welt.
Toiletten in UFOS
Die Baumhütte in der Republik Kazantip
Gebilde wie beim Burning Man Festival
Busen aus Bäumen
Live on Mars
Präsidentensuit
Nationalmuseum der Republik Kazantip
Bühne für die Closing Party
H2O-Stage
2000 Ballons
Die Toiletten
7 comments
Kommt da noch ein richtiger Artikel, eine richtige Reportage?
Diese Ansammlung von Banal-Infos kann man auf Dutzenden Internetseiten nachlesen. Warst du wirklich selber da? Diese Zeilen wirken nicht so. Da fehlen ja komplett persönliche Eindrücke, Beobachtungen, Beschreibungen, Szenen – nichts davon. Und “Z” flasht einen sehr, wenn man das erste Mal da ist.
Und auch auf den Fotos fehlt das Wichtigste von Kazantip: Das “große Volk”. Die Bewohner. Ganz simpel: Die Menschen, die Kazantip ausmachen.
Im Übrigen darf sich eine richtige Journalistin durchaus kritische Worte erlauben. Die wären nämlich auch angebracht. Denn Kazantip ist längst nicht mehr, was es war. Vielmehr ist es eine extrem Kommerz-Veranstaltung geworden, die sich die meisten “normalen” jungen Osteuropäer gar nicht mehr leisten können. Das war dieses Jahr überall zu spüren. Bis zu fünf Euro für ein Wasser – da kann der Student aus Kiev oder Ekaterinburg nicht mehr mit.
Westliche “Sextouristen” waren dieses Jahr allerdings vielleicht Dank des Engagements der Regierung kaum zu sehen. Dafür sind mir (als Westler) viele (meist unattraktive) russische Männer aufgefallen, die sich extrem daneben benommen und Frauen heftigst angemacht und auch sofort angegrapscht haben. Was mich verwundert: Die Damen lassen es mit sich machen. Und gehen teilweise sofort mit zur Sache. Ich halte das Image, das die Regierung “bekämpfen” will aus jahrelanger für ziemlich hausgemacht. Das allein auf westliche Medien zu schieben, die sicher gewollt zuspitzen und (oft auch aus Unverständnis) vereinfachen (müssen), ist mir zu einfach.
Man darf also durchaus auch mal die Propaganda der Kazantip-Offiziellen hinterfragen. Vor allem als Journalist.
Ich poste noch ein Video. Ich denke jeder muss seine eigene Erfahrung machen. Was du schreibst, kann ich beispielsweise nicht bestätigen. Ein Journalist sollte vorallem ehrlich sein.
Mich stört hier mehr, dass du einfach offizielle Infos runterschreibst. Das liest sich, mit Verlaub, wie eine abgeschriebene Pressemitteilung. Als hättest du nur mit einem Offiziellen gesprochen und daraus diesen Blogeintrag gemacht.
Wenn ich etwas über ein Festival lese, dann will ich doch direkte Eindrücke. Ich will wissen: Wie sind die Leute da drauf? Wie ist die Musik? Wie ist die Atmosphäre? Wo und wie schläft man? Was kostet der Eintritt, was kosten Drinks? Was isst man dort? Wie kommt man hin? Usw.
Du erwähnst das Wort “Freaks” – aber nicht, was sich dahinter verbirgt .Du beschreibst NICHTS. Nicht, wie sie aussehen, was sie tragen, was sie “freakiges” tun usw. Gerade dafür böte sich Kazantip aber an.
Das finde ich halt schade an diesem Artikel.
Ganz abgesehen von den inhaltischen Fehlern (Z dauerte dieses Jahr zum Beispiel nur zwei Wochen).
Ich verstehe dich! Ich veröffentliche diese Woche mein Kazantip Video und erkläre das noch mal!