Toronto/Kanada hieß vor kurzem mein Reiseziel. Von Deutschland nach Kanda? Da liegt doch eines meiner absoluten Sehnsuchtsziele auf halber Strecke? ISLAND! Und jetzt kommt der Hammer: Icelandair bietet ohne Aufpreis einen “Iceland Stopover” an! Das hab ich mir natürlich nicht zweimal sagen lassen! Velkomin til Íslands!
Von München aus ging es für mich also zunächst nach Keflavik, Islands Hauptflughafen für den internationalen Flugverkehr. Island stand schon unglaublich lange auf meiner Wunschliste und mit Icelandair war ich auch noch nie zuvor geflogen, also war ich doppelt gespannt. Bis zu 7 Tage kann man seinen Flug an die amerikanische Ostküste unterbrechen und beim Iceland Stopover die Magie Islands kennenlernen. Ganz so viel Zeit hatte ich leider nicht, aber, soviel kann ich jetzt schon verraten: Ich werde wiederkommen.
Hauptfrage war also: Was kann man auf einem kurzen Iceland Stopover erleben?
Ich hatte knapp 2,5 Tage Zeit und somit war klar, dass ich mich auf den Südwesten der Insel beschränken und mich im Großraum Reykjavik rumtreiben werde. Hier sei bereits gesagt, dass Island, sobald man die Stadt verlässt, eigentlich überall aus magisch anmutenden Landschaften zu bestehen scheint. Und woran das liegt, fällt mir auch sofort auf: das Licht auf Island ist ein anderes, wie ihr auch auf den folgenden Bildern sehen werdet. Hier nun für Euch, meine Stopover während meines Iceland Stopover :)
Iceland Stopover – Stop Nr.1: Die blaue Lagune
Der Klassiker. Also DER Klassiker. Durch ihre Lage nahe des Flughafens und nach einer längeren Anreise (in meinem Fall Berlin-München-Keflavik) wirklich wunderbar entspannend, ist das Bad in der tatsächlich sehr blauen Lagune ein hervorragender erster Iceland Stopover-Stop.
Iceland Stopover – Stop Nr.2: Wasserfälle & Geysire auf dem “Golden Circle”
Weitere Klassiker sind die diversen Wasserfälle und Geysire. Auf der berühmten „Golden Circle“ – Route, die man auch bei einem Kurzbesuch gut abfahren kann, liegen der ziemlich beeindruckende Wasserfall „Gulfoss“, den wir bei stürmischem Regenwetter besuchten und der alle 6-7 Minuten ausbrechende Geysir „Strokkur“.
In der Gegend rund um den Geysir sieht man überall heiße Dämpfe aus der Erde steigen und kleine Wasserpfützen brodeln. An einem windigen regnerischen Tag, wenn man bereits ein wenig durchgefroren ist, ist es tatsächlich verlockend kurz etwas Wärme zu genießen, allerdings sind diese Dämpfe und Tümpel teilweise siedend heiß wovor auch zahlreiche Schilder warnen, also leider nicht für ein kurzes Bad geeignet.
Einen kleinen Schlenker (ca. 100km) haben wir dann noch vom Golden Circle aus zu einem anderen bekannten Wasserfall gemacht: „Skógarfoss“
Iceland Stopover – Stop Nr.3: Kraftwerk „Hellisheiðarvirkjun“ (auch auf der Route des „Golden Circle“ liegend!)
Island bezieht all seinen Strom aus geothermaler Energie. Warmes Wasser in den Lagunen wie auch aus jedem Wasserhahn auf der Insel ist komplett natürlich erhitzt.
Das weltgrößte geothermale Kraftwerk, „Hellisheiðarvirkjun“ oder kurz „Hellisheiði“(was irgendwie aussieht wie „hell is heidi“…), hat zu diesem Thema eine öffentlich zugängliche und wahnsinnig interessante Ausstellung konzipiert. Gut designte Grafiken, multimediale Installationen zum selbst bedienen und kurze Filme erläutern Islands Historie und die Rolle geothermaler Energie für eine (weltweite) Zukunft mit nachhaltiger und erneuerbarer Energie.
Islands Energiebilanz ist beeindruckend. Und wer jetzt denkt “Klar, die haben es ja auch echt leicht!”, das mag stimmen, aber geothermale Energie könnte weltweit in wesentlich mehr Regionen genutzt werden, wie unter anderem dieses Video erklärt. Weitere Infos zur Ausstellung und mehr Hintergrundwissen zu geothermaler Energie findet ihr hier!
Iceland Stopover – Stop Nr.4: Die „Secret Lagoon“ / „Gamla Laugin“.
Die geheime Lagune ist das historische Bad, erbaut 1891, in dem Generationen von Isländern das Schwimmen gelernt haben. Wir besuchten die Lagune kurz vor der Nachtschwärze und was soll ich sagen: dieser Ort ist der magischste, den ich je besuchen durfte. Bis zu den Schultern in heißem Wasser, das Gesicht eiskalt in der kühlen Nachtluft, Regentropfen, die leise auf die Wasseroberfläche tröpfeln und im Hintergrund das leise Grummeln des Geysirs. Und als wäre das noch nicht mystisch genug, zogen die Rauchschwaden des Geysirs vor güldenen Baumgruppen und um bereits kahle Bäume umher, während im Hintergrund ein Gewächshaus die Nacht erleuchtete. Wir waren am nächsten Morgen noch einmal kurz dort, um alles bei Tageslicht zu sehen, aber wer es einrichten kann, sollte für die volle Portion Mystik undbedingt die Abendstunden wählen.
Das waren also meine vier Stopover-Stops. Allerdings habe ich nicht nur Orte besucht und gesehen, sondern auch ein paar Beobachtungen und besondere Erlebnisse für Euch gesammelt. Nach meinen Iceland Stopover-Stops, gibt es hier nun also noch meine Iceland Stopover-Erlebnisse für Euch:
Iceland Stopover – Erlebnis Nr.1: Wetter + Licht. Beeindruckend sogar ohne (echte) Nordlichter.
Was mir, nicht nur als Fotografin, sofort auffiel war das magische Licht. Zusammen mit dem komplett unberechenbaren Wetter und all den schnellen Umschwüngen zwischen Regen, Wind und Sonne, war ich beinahe durchgehend beeindruckt von den Wolkenspielen und den wahnsinnigen Farben, die das Licht auf Hügeln und den unendlichen Weiten zeichnete.
Nebel und Wolken sorgen für wahnsinnige Farben und Kontraste
Iceland Stopover – Erlebnis Nr.2: <3 Isländischer Humor.
Isländer sind nicht nur generell ein sehr freundliches und sympathisches Völkchen, sondern teilweise auch ein wenig schräg und eigen, was man vor allem auch am besonderen Humor merkt. So stand bereits auf der Spuktüte im Flugzeug, dass ich diese entweder verwenden könnte oder natürlich auch gerne mit nach Hause nehmen, zu meiner umfangreichen Airline-Memorabilia-Sammlung! :)
Überhaupt gab es überall geschriebene Nachrichten, die mir mehr als einmal ein Grinsen ins Gesicht zauberten. Mein absolutes Highlight war allerdings die Anpreisung des original-Wikingerhuts auf dem Zimmer meines ersten Hotels in Reykjavik (hatte ich leider vergessen zu fotografieren, daher danke für die Bilder an das Icelandair Marina, denn das wollte ich euch unbedingt zeigen):
Isländer-Helm und Isländer-Humor, ich weiß nicht was ich toller finde:
Also, nicht rauchen, Hut kaufen! :)
Iceland Stopover – Erlebnis Nr.3: Isländische Sagen + Sprache.
Wir hatten in Arthur Bollason einen super Guide, der tatsächlich einfach ALLES weiß, was es über Island zu wissen gibt und uns nebenbei auch noch die eine oder andere isländische Saga erzählte, während wir durch das neblig-graue Land fuhren.
Und irgendwie erscheint nichts davon abwegig, wenn man so ins Zwielicht blickt mit all den Hügeln und Höhlen und Schlupfwinkeln… wenn Ihr also die Chance habt, lasst euch eine Saga erzählen oder nehmt einfach ein Hörbuch mit auf eure Ausflüge. Es gibt unter anderem auch spannende Geschichten zum Gulfoss und Skógarfoss und generell sind die meisten Sagen an eine bestimmte Region oder einen Ort gebunden, den es so tatsächlich gibt. Diese beiden Felsen, umspült von tosender Brandung und meterhohen Wellen, sind übrigens zwei versteinerte Trolle!
Auf Island wird auch sehr auf die Erhaltung der Sprache geachtet, so dass bei neuen Trendwörtern oder Namen für technische Neuerfindungen umgehend auch ein neues isländisches Wort erfunden werden muss! Für “Computer” gibt es ein isländisches Wort, das übersetzt etwa “Zahlenhellseherin” heißen würde und das Wort für “Software” ließe sich ungefähr mit “Ausrüstung des Geistes” zurück übersetzen!
Arthur hat selbst diverse Bücher über Island herausgegeben, zum Beispiel dieses und auf diesem CD-Set mit den Sagen als Hörbuch könnt ihr ihn selbst zwei Sagen erzählen hören!
Iceland Stopover – Erlebnis Nr.4: Mittagessen im Gewächshaus Fridheimar.
Wer auf Island umherwandert, dem kommt die Insel in all ihrer herben Kargheit vor wie die Antithese zu Madeira, der Insel des ewigen Frühlings. So denkt man auch nicht unbedingt an den Anbau von Früchten oder Gemüse. Doch weit gefehlt! Durch die bereits erwähnte geothermale Energie ist nämlich das Beheizen von Gewächshäusern ein Kinderspiel, so dass überall auf der Insel -wie ja schon bei der Secret Lagoon gesehen – leuchtende Gewächshäuser die dunklen isländischen Tage erhellen. Das “Fridheimar” hat sich auf den Anbau von 6 Sorten Tomaten spezialisiert – und der Clou: Es beinhaltet auch ein Restaurant, in dem ihr nicht nur Tomatensuppe und -saft probieren könnt, sondern auch Tomatenschnaps, Tomaten-Cheesecake und -kein Scherz!- Tomaten-Eis!
Und damit Ihr Euch nun alle direkt an die Planung Eures Stopovers machen könnt,
hier nochmal alle Infos gesammelt:
Icelandair fliegt ganzjährig direkt ab Frankfurt/Main und München, saisonal auch ab Hamburg, Zürich und Genf nach Island und von dort weiter zu 16 Destinationen in den USA und Kanada (ab Mai 2016 neu im Programm: Montreal & Quebec). Alle Informationen zum Iceland Stopover-Angebot findet ihr hier! Abgesehen davon, dass der Flughafen Keflavik -genau wie alles andere auf Island- mit gutem Design und Übersichtlichkeit punktet, sind die Hightlights bei den Amerikastrecken mit Umstieg in Keflavik die kurzen Umsteigezeiten (jeder Anschlussflug verlässt Island innerhalb von 60-90min) und vor allem in den kalten Jahreszeiten die Gepäckregelungen, die tatsächlich pro Person 2x23kg Freigepäck und 10kg Handgepäck erlauben! Alle Flugzeuge sind übrigens nach den Vulkanen auf Island benannt und so bin ich eine Strecke mit “dem Unaussprechlichen” (Eyjafjallajökull) geflogen. Und wenn Ihr Glück habt, erwischt ihr auf eurem Transatlantikflug vielleicht die “Hekla Aurora”, bei der mit LED-Lichtern in der Flugkabine Nordlichter auf die Kabinendecke gemalt werden!
Die Icelandair Group bietet außerdem eigene Hotels, die Icelandair Hotels an. Ich habe eine Nacht im Icelandair Fludir (mitten auf dem Land bei Fludir) und eine Nacht im Icelandair Marina (direkt in Reykjavik) verbracht. Das Fludir ist ein eher schlichtes, sehr gemütliches Landhotel, das Marina ein sehr modernes und stylisches Hotel mitten in der Hauptstadt, das mich mit Designkonzept und Frühstücksangebot sehr überzeugt hat.Abgesehen von Tomaten-Eis kann ich euch kulinarisch natürlich den frischen Fisch empfehlen, ebenso Gerichte mit verschiedenen Pilzen (die auch auf der Insel wachsen), der meist als Nachtisch servierte “Skyr” (ähnlich einer Quarkspeise bei uns und besonders lecker mit frischen Beeren) und natürlich Kaffee!
Goodbye Iceland, hopefully see you very soon!
Dieser Beitrag ist in Zusammenarbeit mit Icelandair entstanden.
Text und Fotos: Laura Droße
3 Kommentare
Stop-Over in Island mit bis zu 7 Tagen Aufenthalt??? Das ist ja genial! :)
Wusste bisher gar nicht, dass Iceland Air sowas anbietet. Wir wollen nächstes Jahr eventuell nach Kanada und da könnte man das ja direkt berücksichtigen :D
Zum Thema Kraftwerke auf Island möchte ich dich mal auf eine Petition hinweisen. Kannst ja mal reingucken:
http://heartoficeland.org/
Liebe Grüße
Christian
Sehr tolle Bilder, das nordische Licht ist unschlagbar! Island steht jetzt mal ganz oben auf meiner Liste…
Ja diesmal ist Laura gefahren, aber ich war auch schon zweimal und es ist ein TRAUM!