Kaliforniens Strände sind voller Leben und genau das macht sie so anziehend. Und das sage ich,
die große Strände normalerweise meidet und jeweils Stunden damit verbringt, vorab im
Internet die einsamsten und naturbelassensten Strände ausfindig zu machen. In Kalifornien gibt es
so viele Strände, auch einsame hätte ich hier gefunden. Aber hier ist es anders, hier wird so
intensiv gelebt – da bin ich gerne mittendrin! Hier wird gesurft, gegrillt und gepicknickt … Also wo, wenn nicht hier am Strand, kann man so richtig in den California Lifestyle eintauchen?!
Am allerschönsten sind die Strände natürlich zum Sonnenuntergang, hier in Oceanside
Die Südkalifornier sind ganz besonders entspannt und laid back … Von so viel Entspanntheit
könnten wir uns wirklich mal eine große Scheibe abschneiden. Wie machen die das, warum sind
sie so gut drauf? Vielleicht liegt es ja daran, dass schöne Strände und gute Wellen einfach
glücklich machen. Und von beidem haben die Kalifornier wirklich jede Menge. Deshalb widme ich
mich in meinem Blogpost ein paar Küstenorten ganz im Süden, zwischen Los Angeles und San
Diego, die mein Herz noch heute höher schlagen lassen. Die Strände sind teilweise so richtig
“typisch” in dem Sinne, dass sie relativ untouristisch sind und hauptsächlich von den
Einheimischen selbst besucht werden. Ich nehme euch also mit auf eine Erkundungstour abseits
von Santa Monica, Malibu und Venice Beach zu meinen ganz persönlichen Kalifornien Reisetipps.
Kalifornien Reisetipps: Reisezeit und Temperatur
Wir waren im März in Kalifornien, im Sommer ist vermutlich etwas mehr los. Andererseits
herrschen in Kalifornien das ganze Jahr über ziemlich angenehme Temperaturen, die zum
Verweilen am Strand einladen. Wir hatten eigentlich immer perfektes Wetter mit ca. 25°C! Habt ihr
gewusst, dass in Südkalifornien die Monate Mai und Juni mit die schlechtesten für einen Besuch
sind? Auch “liebevoll” may gray und june gloom genannt, versinkt zu der Zeit alles in Nebel und
Wolken. Gebt die Begriffe ruhig mal in die Google Bildersuche ein, damit ihr wisst, was ich
meine. In California gibt es eben auch nicht immer nur Sonnenschein.
Kalifornien Reisetipps: die Kleinstadt Coronado
Ich beginne mit dem südlichsten der Orte: Coronado ist eine direkt an San Diego angrenzende
Kleinstadt. Man erreicht den auf einer Halbinsel gelegenen Ort über eine lange Autobrücke, die
Coronado Bridge, und kann während der Überfahrt die tolle Aussicht über die San Diego Bay
genießen. Von der Nordseite der Halbinsel aus sieht man gut über die Skyline von San Diego, auf
der Südseite liegt der Coronado Beach.
Der in eine großzügige Bucht eingebettete Strand hat mir ganz besonders wegen seiner Dünen
gefallen, die vor allem im warmen Nachmittagslicht sehr hübsch anzusehen sind. Sie sind künstlich
geschaffen und bilden das Wort C O R O N A D O, was man über Google Maps in der
Satellitenansicht gut sieht. Direkt vor Ort bemerkt man das nur, wenn man es weiß.
Mein Foto wird der Schönheit des Hotel del Coronado gar nicht so ganz gerecht, finde ich
An diesem Strand steht außerdem kaum übersehbar das geschichtsträchtige viktorianische
Luxushotel Hotel del Coronado, komplett mit Holzfassade, Retro-Feeling inklusive. Hotel und
Strand fungierten mehrmals als Drehort für Filme, allen voran „Manche mögen’s heiß“ mit Marilyn
Monroe. Also ja, Touristen gibt es hier. Der weitläufige und sehr breite Strand gehört aber trotzdem
den Einheimischen.
Ein traumhaft schöner Ort, um den Tag ausklingen zu lassen, ist die Coronado Halbinsel – oder
einfach den ganzen Tag hier verbringen. Dieser besonders helle, funkelnde Strand ist der
romantischste von allen, die ich kennenlernen durfte, und auf jeden Fall mein ganz persönlicher
Tipp für alle, die in San Diego sind.
Kalifornien Reisetipps: Encinitas mit Moonlight Beach und Swami’s Beach
Encinitas ist sehr entspannt und laid back, ich habe mich hier richtig wohl gefühlt. Die Leute sind
total freundlich und absolut ungestresst. Ein älterer Herr hat uns erzählt, dass er schon mal in
Wien war (da komme ich her!) und Wien seine absolute Traumstadt zum Wohnen in der Pension
wäre. Tja, und ich denke mir das Gegenteil: Ich hätte nichts dagegen, hier in Southern California
alt und grau zu werden.
Mein Tipp, um hier die Strände zu erkunden: Parkt beim Parkplatz vom Moonlight State Beach,
geht dann lange (ca. 1,5 km) in eurem Tempo den Strand Richtung Süden ab, bis ihr zum Swami’s
Beach kommt. Dort die Treppen rauf und zu Fuß über die Straßen zurück zum Parkplatz vom
Moonlight Beach. Auf dem S Coast Hw. 101 gibt es jede Menge kleinerer Lokale, wo man etwas zu
essen bekommt. Aber schöner sind die Seitengassen. Wir waren genau zur Sonnenuntergangszeit
wieder am Moonlight Beach.
Die berühmtesten „Häuser“ in Encinitas findet ihr in der Third Street
Der Moonlight Beach ist ein großer, langer Strand, den man auch ganz für sich haben kann, je
weiter man sich vom Parkplatz entfernt. Der Strand ist so ein richtiger “locals” beach, Touristen
verirren sich kaum hierher. Es gibt hier auch einen Spielplatz und einen Platz für große Lagerfeuer. Abends versammeln sich täglich Familien, um zu grillen und den Tag ausklingen zu lassen. Ein Pelikan-Schwarm dreht hier immer wieder seine Runden. Sehr imposant, diese riesigen Vögel in der Luft zu sehen.
Zum Swami’s Beach im Süden hin wird es immer natürlicher und wild-romatischer. Ein kleiner
Bach fließt ins Meer. In den von der Flut zurückgebliebenen Wasserlöchern (tide pools) in den
Felsen findet man bei Ebbe allerhand Tiere – Seesterne, Muscheln, Krabben, Austernbänke, sogar
eine Anemone haben wir gesehen – sehr spannend! Auch kleine Kraken soll man in den tide pools
immer wieder zu sehen bekommen. Es fühlt sich ein bisschen an wie ein begehbares Riff. Naja, ist
es ja auch. So cool! Swami’s Beach ist übrigens auch einer der besten Surfspots weit und breit.
Kalifornien Reisetipps: Oceanside
In Oceanside haben wir ein paar Tage lang in einem Beach Apartment gewohnt, mit toller Aussicht
über den Pier und den Strand – das war fein. In Oceanside lässt es sich gut leben und es ist ein
guter Ausgangspunkt für Ausflüge. Am quirligen, palmenbewachsenen Strand herrscht ein reges
Treiben, hier wird viel gesurft – okay, wo nicht in Kalifornien – und es kann schon mal mehr los sein.
Genau deshalb fühlt man sich hier “mitten drin” im kalifornischen Leben.
Vor allem gibt es hier auch einen schönen Pier, den man entlangflanieren kann, bis man ganz am
Ende vor einem Lokal der Burger-Kette Ruby’s Diner steht. Wir haben dort gegessen und ja, das
kann man ruhig mal machen. Es gibt auch eine Dachterrasse, wo man im Freien sitzen kann.
Besonders schön stelle ich mir das zu Sonnenuntergang vor.
In Oceanside konnte ich auch eines Morgens einen Youth Surfcontest hautnah miterleben. Ich fand das so mega toll, Zehnjährigen beim Surfen zuzusehen. Kinder, die mit diesem Lebensgefühl aufwachsen dürfen und mit dem Meer so verbunden sind und für die das alles selbstverständlich ist. Wenn ihr den Southern California Way of Life hautnah erleben wollt, seid ihr in Oceanside definitiv richtig.
Kalifornien Reisetipps: San Clemente im Orange County
Während die ersten drei vorgestellten Orte im San Diego County liegen, liegt San Clemente bereits
etwas nördlicher in Orange County. Allein der Name “Orange County” löst bei mir Sehnsuchtsgefühle aus. Wer die Serie “O.C., California” genauso geliebt hat wie ich, weiß wovon
ich spreche. Nichtsdestotrotz muss ich sagen, dass es sich in San Clemente auch nicht anders
(oder gar exklusiver) angefühlt hat als in den Orten im San Diego County.
San Clemente und Oceanside haben einiges gemeinsam, nämlich diese Lebendigkeit und das
rege Treiben und den mit schönen Palmen gezierten Strand. Außerdem haben beide Orte einen
Pier. Bei dem in San Clemente befindet sich gleich zu Beginn ein Restaurant, das wir jedoch nicht getestet haben.
Durch die kleineren Wohnstraßen in unmittelbarer Nähe zum Pier sind wir leider nur durchgefahren, aber ich weiß noch, dass sie mich an die moderne Version eines griechischen Bergdorfes erinnert haben: weiße Fassaden, blaue Türen und Veranden. Alles sehr hübsch und herausgeputzt! Sicher keine billige Wohngegend!
Kalifornien Reisetipps: Kleines Fazit der Küstenorte und Strände
Alle diese Orte sind schön, ich könnte mich gar nicht für einen entscheiden, der es mir mehr als die
anderen angetan hätte. Meine Entdeckungen basieren zwar großteils auf Empfehlungen eines
Einheimischen, trotzdem glaube ich, dass mir fünf Leute auf die Frage nach ihrem Lieblingsstrand
zumindest vier unterschiedliche Antworten nennen würden. Es gibt einfach viel Auswahl und noch
viel mehr unterschiedliche Geschmäcker.
Wer von euch war denn schon in Südkalifornien und welche Orte haben euch besonders gut gefallen?
Hier noch mehr Fotos von meinen Kalifornien Reisetipps:
Swami’s Beach in Encinitas ist ein Naturparadies
Was man in den tide pools im Swami’s alles entdeckt…
Sonnenuntergang vom Feinsten in San Clemente
In San Clemente
San Clemente Lifeguard
In den Straßen von Oceanside
Ein gemütlicher Vorgarten in Oceanside
Die letzten Surfer gehen nach Hause
Ein relaxter Tag am Strand von Oceanside
Sonnenuntergang in Oceanside
Ruby’s Diner am Ende des Oceanside Pier
In Oceanside gibt es auch eine kleine Bucht
Moonlight Beach in Encinitas
Ein bunter Vorgarten in Encinitas
In Coronado
Lust auf mehr Reisetipps? Hier gibt’s Inspiration:
Was ist schon perfekt? – Von einer Hochzeit in Kalifornien
Miami: Die 7 schönsten Plätze am Wasser
USA Nationalparks: Die Besten der Westküste
Roadtrips durch USA – es muss nicht immer die Route 66 sein
Die Gastautorin der Kalifornien Reisetipps
Johanna ist Fotografin und kommt aus Wien, ist aber großteils im Südburgenland aufgewachsen. Fotografie war schon seit ihrer Kindheit ein Hobby. Ihre ersten Fotos mit eigener Kamera hat sie mit 7 Jahren auf Kreta gemacht. Anfang 20 begann die Faszination für ferne Länder, u.a. ausgelöst durch einen dreiwöchigen Thailand-Rundtrip. Trotz knappem Studentenbudget legte sie jeden Cent fürs Reisen beiseite und merkte: Wenn man konsequent spart, geht sich selbst mit wenig Geld (und ohne hungern zu müssen!) erstaunlich viel aus!
Bald darauf machte sie, eigentlich ausgelöst durch das Interesse an der Reisefotografie, eine Ausbildung zur Fotografin an der Graphischen in Wien – doch bald fand man sie zwischen Newcomer-Models, Make Up Artists und Jungdesignern wieder. Es hatte sie mitten in die Welt der Modefotografie verschlagen. Sie arbeitete eine zeitlang wie besessen tagein tagaus an ihrem Portfolio, fotografierte nur mehr Menschen und vergaß dabei komplett das Reisen. Bis sie eines Tages fast über Nacht wieder genug von der Fashion-Welt hatte. Einfach so.
Eine Babypause später heißt es back to the roots: Nun mit ihrem knapp zweijährigen Sohn hat sie das Reisefieber erneut gepackt. Ganz besonders spannend findet sie, durch ihn die Welt auch selbst wieder ein kleines Stück mit Kinderaugen betrachten zu können. Sie möchte dabei nicht anders reisen, als sie es schon vorher getan hat, bevor sie Mama wurde: sehr aktiv und neugierig, mit allen Sinnen in ein Land eintauchen.
Sie lebt mit Sohn, Freund und zwei griechischen Streunerkatzen in Wien und studiert mal mehr, mal weniger enthusiastisch Germanistik. Sie liebt die Weite sowohl des Meeres als auch der Wüste und der Berge. Und Sonnenuntergänge. Sonnenaufgänge ebenso, wenn da nicht dieses verdammt frühe Aufstehen wäre …
Auf ihrem Blog www.wearehappyhere.com schreibt sie über das individuelle Reisen als Familie – vom Tagesausflug bis zur Fernreise – und darüber, dass das Reisen mit Kindern gar nicht so anders ist als noch zu kinderlosen Zeiten. Nur etwas langsamer und chaotischer, dafür aber auch viel bunter.