Ich blicke in den klaren Sternenhimmel über mir. Unzählige kleine Kristalle glitzern dort oben und formen einen langen Strang. Die Milchstraße. Ich schließe die Augen und atme die klare Nachtluft ein. Geräusche sind fast keine zu hören. Nicht einmal das Wasser höre ich am Ufer plätschern. Es ist völlig windstill. Und der kühle Granit, auf dem ich liege, ist gerade einmal eine Armlänge vom Wasser entfernt. Doch der Seagrim Lake, der mich umgibt, ist in völlige Dunkelheit getaucht. Wo ich vorhin noch fröhlich mit dem Kanu in den Sonnenuntergang gepaddelt bin, ist nur noch ein tiefes Nichts. Aber mich beruhigt das. Außerdem beruhigt mich der Gedanke, dass die nächste Stadt gute 200 Kilometer entfernt ist. Nur das lässt zu, völlig abzuschalten. Nur das lässt zu, dass ich die wilde Natur komplett auf mich wirken lassen kann. Und nur das lässt zu, dass ich über mir die prächtige Milchstraße mit all ihren funkelnden Kristallen bewundern kann.
Das erste Mal Kanada. Das erste Mal diese unvergleichliche Natur erleben, die ich bisher nur von Fotos kenne. Ich denke an die nicht enden wollende Weite, an wilde Schwarzbären und wilde Flüsse. „Aber … Manitoba??“ Meine kanadischen Freunde am anderen Ende der Welt gucken mich verdutzt über den kleinen Skype Bildschirm an. „Ich habe noch nie von jemandem gehört, den es nicht zuerst nach Vancouver oder Toronto verschlägt. In Manitoba ist doch gar nichts. Was willst du dort?“ Ich antworte mit einem breiten Grinsen. Den tiefsten und unverfälschtesten Eindruck eines neuen Landes kriegt man meiner Meinung nach eben oft nur an Orten, die nicht weit oben auf der Touri-Liste stehen. Die man eher noch als Insidertipp versteht und wo einen die Leute überrascht anschauen, wenn man ihnen erzählt von wo man ist. Und dieses Mal geht es eben mitten rein. Mitten in das Herz Kanadas.
Manitoba Sehenswürdigkeiten: Welcome to Winnipeg
Mit gerade einmal 700.000 Einwohnern empfängt mich die „Metropole“ Manitobas, die Hauptstadt Winnipeg. Der erste Eindruck bestätigt, was ich mir in etwa von der Hauptstadt einer Prärieprovinz ausgemalt habe. Flache Industriebauten, gemäßigter Verkehr, riesige Trucks und ewig lange Güterzüge, die ihre Runden um die kleine Hauptstadt ziehen. Doch je weiter ich Richtung Zentrum vordringe, wird mir klar, was die „Pegger“ hier mittlerweile aus einer der bedeutendsten Industriestädte Kanadas gezaubert haben. Hier tummeln sich moderne Cafés neben angesagten Restaurants in historischen Backsteingebäuden. Den charmanten Fassaden mit ihren alten Feuerleitern und ausgeblichenen, handgemalten Reklamemotiven wird dadurch ganz neues Leben und junge Eleganz eingehaucht. Der Kanadier verweilt hier zumeist gern in Vierteln wie dem Exchange District oder The Forks, beides ehemals bedeutende Stadtteile des Industriezeitalters. Heute trifft man sich hier zu einem Beer-Tasting an der Bar oder bei lauschiger Live Musik am Red River.
Manitoba Sehenswürdigkeiten: Heart of a Nation – City Tour zu den Winnipeg Sehenswürdigkeiten
Ein neues Land, eine neue Stadt und ganz viele neue Eindrücke, die auf einen niederprasseln. Wo fange ich an? Welche Orte muss ich gesehen haben? Was darf ich auf keinen Fall verpassen? Diese Fragen stellen sich natürlich immer als Erstes. Winnipeg hat die Antwort darauf.
Ich empfehle euch zuerst in einen der kleinen, historisch-inspirierten Straßenbahnwagons zu hüpfen und euch Winnipeg von seiner besten Seite zeigen zu lassen. In zwei Stunden bieten euch die Guides von der Winnipeg Trolley Company den intensivsten Einblick in die Must-Sees und Must-Dos der Hauptstadt Manitobas. Dabei seht ihr die schönsten Ecken von St. Boniface, dem französischen Viertel Winnipegs, pausiert am idyllischen Assiniboine Park und habt die Chance auf ungeahnte Einblicke und Anekdoten. So passiert die Route zum Beispiel das ehemalige Haus von Rocklegende Neil Young. Ihr erfahrt außerdem, welche Verbindung Charaktere wie James Bond und Winnie the Pooh zu Winnipeg haben und kommt an Ecken, von denen ihr sonst nie erfahren hättet.
Mein Highlight ist die Back Alley Artic. Völlig unerwartet steht ihr auf einmal im Angesicht kanadischer Urgesteine wie Polarbären, Schneeeulen und Beluga Walen. Denn hier im Wohnviertel Wolseley hat die Künstlerin und Aktivistin Kal Barteski eine der kleinen, versteckten Gassen in ein Gesamtkunstwerk verwandelt. Unzählige arktische Tiere zieren die Hausfassaden, Holzzäune und Garagentore ihrer Bewohner und versetzen Besucher für einen Moment in den wilden Norden Manitobas, den diese Tiere ihr Zuhause nennen.






Manitoba Sehenswürdigkeiten: Exchange District in Winnipeg
Wenn wir schon über die Winnipegianischen Must-Dos sprechen, darf der Exchange District auf keinen Fall ungenannt bleiben. Er gehört vielmehr zu den Orten, die ihr euch unbedingt in eurem Programmheft in Großbuchstaben notieren solltet. Bei meinem ersten Spaziergang durch den Exchange District fühle ich mich ein bisschen wie bei einem Rundgang durch die Warner Bros. Studios. Nahezu surreal wirken die alten, gemauerten Fassaden, die von rostigen Feuerleitern geziert werden. Über ihr wirkliches Fluchtweg-Potential lässt sich zwar streiten, aber in ihrer historischen Ästhetik eignen sie sich als Dekoration einfach noch hervorragend. Wie eine Filmkulisse fügen sich die dicht an dicht gebauten terrakottafarbenen Backsteingebäude ein, die einst als Warenlager und Speicher genutzt wurden. Geschmückt wird ihr Äußeres durch die alten Ghost Signs, die Relikte aus dem Industriezeitalter sind.


Damals wurden diese „Werbetafeln“ auf die hohen Wände handgemalt und verleihen den Gebäuden heute in mittlerweile ausgeblichenem Zustand einen ganz eigenen Charme. Unter ihnen haben nun kleine Cafés, Restaurants, Künstlerateliers und Galerien in dieser einzigartigen Kulisse ein Heim gefunden. Tatsächlich sind die Baulichkeiten, die sich im Exchange District befinden, Kulturdenkmäler und bilden die größte und besterhaltene Anzahl an denkmalgeschützten Gebäuden in ganz Nordamerika. Das Viertel solltet ihr unbedingt zu Fuß erkunden und in die kleinen geschwungenen Gassen eintauchen, in denen es neben moderner Streetart noch einiges Spannendes zu entdecken gibt.







Manitoba Sehenswürdigkeiten: The Forks
Der Exchange District eignet sich bestens als Ausgangspunkt für euren nächsten Ort auf der Muss-ich-in-Winnipeg-gesehen-haben-Liste. Dieser nennt sich The Forks. Seit über 6.000 Jahren gilt dieser Ort als bedeutender Treffpunkt. Früher kamen hier die indigenen Völker zum Handel zusammen, später die Europäer und Eisenbahnpioniere. Winnipeg wurde mit dem Ausbau der Eisenbahn und im Zuge der Industrialisierung zu einem wichtigen Knotenpunkt, weshalb viele Viertel und Attraktionen architektonisch noch an diese Zeit erinnern.
Dazu gehört auch der The Forks Market. Einst als Pferdestall und Heuboden genutzt, ist der Forks Market heute in eine prächtige Halle verwandelt worden, die jedes Schlemmer-Herz höher schlagen lässt. Im Erdgeschoss findet ihr alles an Soulfood, das ihr euch erträumen könnt – von lokaler Küche über asiatisch, indisch und griechisch bis hin zu karibisch. Im oberen Stockwerk erwarten euch kleine Shops mit regional gefertigten Produkten, die zu einem gemütlichen Bummel einladen.
Nachdem ihr euch die Bäuche mit den Leckerbissen aus dem Forks Market vollgeschlagen habt, könnt ihr runter zur Waterfront schlendern und einen kleinen Spaziergang unternehmen. The Forks liegt nämlich direkt an der Mündung des Assiniboine Rivers in den Red River. Nicht nur im Sommer ist die Waterfront daher einen Besuch wert, sondern auch besonders im Winter: Hier entsteht nämlich der Red River Mutual Trail, eine sage und schreibe 7,5 km lange Schlittschuh-Strecke! Diese zieht sich über beide Flüsse und eröffnet für die Einheimischen sogar die Möglichkeit, morgens im Winter mit den Schlittschuhen zur Arbeit zu gleiten. #JustCanadianThings
The Forks hat neben idyllischen Außenanlagen und unverschämt gut schmeckenden Leckereien aber vor allem noch eines zu bieten: die Forks National Historic Site. Da dies ursprünglich der Ort war, an dem sich die indigenen Ureinwohner zum Handel trafen, wird hier auch heute noch an seine bedeutende Geschichte erinnert. Wer das Glück hat, und sich im Sommer hier aufhält, hat die einmalige Gelegenheit am Indigenous Day Live teilzunehmen. Dieser stellt die größte nationale Feier dar, die indigene Völker würdigt. Hier erhaltet ihr die Chance, die Tanzwettkämpfe der verschiedenen Volksgruppen zu bestaunen und ihre traditionelle Kultur näher kennenzulernen.







Manitoba Sehenswürdigkeiten: Museum of Human Rights
Wenn es um einen Museumsbesuch im Urlaub geht, scheiden sich die Geister: Die einen lieben es, die anderen kriegen dort keine zehn Pferde rein. Beiden Geistern muss ich aber an dieser Stelle sagen: Das Museum of Human Rights wird das überholen, was ihr bisher an Museen zu kennen glaubt. Es ist zudem das einzige Museum, das sich ausschließlich der Thematik der Menschenrechte widmet.
Bereits die Architektur spricht für sich. Sie ist ein Gesamtkunstwerk der Werte, die wir als fundamentale Rechte eines Menschen sehen: Freiheit, Integration, Gleichheit und Würde. Der Besucher wird im Inneren dabei kontinuierlich von unten nach oben geleitet. Es entsteht eine Aufwärtsbewegung vom Boden gen Himmel, vom Dunkel zum Licht, gleich der Dynamik, die die Integration der Menschenrechte durchmacht. Und genauso wie die Menschenrechte noch nicht vollständig und überall verankert sind, ist auch die Spitze des Baus in einem unvollständig aussehenden Design gehalten.
Ihr werdet bei eurem Durchgang durch die verschiedenen Galerien geleitet, die nicht nur kanadische Menschenrechtsgeschichten erzählen, sondern sich der Thematik weltweit annimmt. Anschaulich gemacht werden diese Geschichten durch interaktive Präsentationen und diverse multimediale Technologien wie Augmented Reality. Dabei geht es um demokratische Rechte, um Sprache, um Diskriminierung und indigene Perspektiven.
Besonders gut gefällt mir die größte Galerie des Museums, die sich „Canadian Journeys“ nennt. Hier werden in vielen kleinen Nischen Einzelschicksale- und kämpfe geschildert. Anschaulich und integrativ gestaltet, taucht man ein in die Begebenheiten und Erzählungen von Individuen, die Unglaubliches geleistet haben, um sich und ihren sozialen Gruppierungen die Menschenrechte zu erkämpfen und mutig für das eingestanden haben, was recht ist.




Manitoba Sehenswürdigkeiten: Hermetic Code Tour
Bereits auf der Heart of a Nation Tour habe ich ihn im Vorbeifahren gehen – den eindrucksvollen Bau, der sich im Zentrum Winnipegs erhebt: das Legislative Building. Jetzt ist es an der Zeit, ins Eingemachte zu gehen und sich diesem näher anzunehmen. Denn was von Außen wie ein „einfaches“ Parlamentsgebäude aussieht, hat es in sich. Und diese Insiderinformationen erfahrt ihr auf keiner Website und in keinem Ratgeber. Ich empfehle euch daher unbedingt, an einer geführten Tour teilzunehmen, die euch dieses Wissen überhaupt erst vermitteln kann.
Hinter der Fassade des Legislative Building schlummern eine Vielzahl kryptischer Symbole, denen sich Dr. Frank Albo angenommen hat. Er hat es sich zur Aufgabe gemacht, diese zu entschlüsseln und Besucher mit auf eine geheime Reise durch ein eigentlich so öffentliches Gebäude zu nehmen. Wer den Davinci Code geliebt hat, findet sich hier in seinem Element. Obskure Inschriften, numerologische Codes und Freimaurer Symbole. Was der bedeutsame Plot dieser Chiffrierung ist, erfahrt ihr in der 90-Minütigen Hermetic Code Tour von Dr. Frank Albo.



Manitoba Sehenswürdigkeiten: Thermëa by Nordic Spa-Nature
Urlaub wäre nicht gleich Urlaub ohne ein wenig Entspannung nach dem vielen Sightseeing.
Unweit von Downtown Winnipeg befindet sich die Thermëa by Nordik Spa-Nature. Eingebunden in die Natur und umgeben von dichtem Wald wartet hier ein Ort der Ruhe und Entspannung. Seinen Fokus legt das Thermëa auf skandinavische Thermotherapie und Entspannungsmethoden. Dabei habt ihr die Wahl zwischen vier Outdoor Bädern, vier Saunen und einer Vielzahl an In- und Outdoor Ruheräumen. Entspannung und Vitalität werden im Thermëa großgeschrieben. In den Außenbereichen habt ihr den direkten Blick auf den Wald und atmet die klare, frische Luft ein während im besten Falle noch ein paar Rehe ungestört an euch vorbeilaufen.



Manitoba Sehenswürdigkeiten: Der ultimative Food-Guide für euren Winnipeg Trip
Frühstücken in Winnipeg
Das beste Frühstück bekommt ihr im Clementine Café. In gemütlich-modernem Ambiente finden auch Veganer zwischen fruchtigem Porridge und köstlichem Hummus alles, was das Schlemmerherz begehrt.


Clementine Café | Adresse: Clementine Cafe, 123 Princess Street, Winnipeg, MB
Mittagessen in Winnipeg
Mittag gibt es selbstverständlich im The Forks Market. Tobt euch aus mit der freien Auswahl aus allen Geschmacksrichtungen, beispielsweise bei NuBurger oder Bindy’s Caribbean Delights. Vergesst nicht, euer Dessert im oberen Stockwerk bei Jenna Rae Cakes abzuholen. Hier habt ihr die Qual der Wahl zwischen Macarons, Triple Chocolate Cookies oder gar purem Cookie Dough. Adresse: 1 Forks Market Rd, Winnipeg, MB
Für eine Pause zwischendrin lohnt sich ein Stopp im Forth Café. Die modern-minimalistische Innenausstattung lässt Hipsterherzen höher schlagen und der liebevoll verzierte Kaffee ist wirklich spitzenmäßig.



Forth Café | Adresse: Forth Cafe, 171 McDermot Ave, Winnipeg, MB
Im Osborne Village wartet ein Eiscreme Shop der Extraklasse auf euch. Geführt wird das Chaeban Ice Cream von einem syrischen Ehepaar. Zainab und Joseph eröffneten ihren Shop 2017 als Dankeschön für die Gemeinschaft. Nachdem ihrer Familie von der South Osborne Community kräftig unter die Arme gegriffen wurde, konnten schlussendlich all ihre Familienmitglieder aus dem Nahen Osten sicher nach Winnipeg immigrieren. Seine Erfahrungen als Wissenschaftler aus der Milchindustrie kann Joseph hier unter Beweis stellen und begeistert mit seinen Kreationen seit nun zwei Jahren nicht nur „Pegger“, sondern Besucher aus aller Welt und darf sich mit zahlreichen Auszeichnungen rühmen. Und das beste: die cremigen Eissorten gibt es auch in veganen Varianten!


Chaeban Ice Cream | Adresse: 390 Osborne Street, Winnipeg, MB
Abendessen in Winnipeg
Den perfekten Ausklang gönnt ihr euch am besten im Herzen des Exchange District im deer&almond. Wenn der Koch Mandel Hitzer seine Küche mit „homestyle cooking“ beschreibt, trifft das finde ich nicht zu. Die Kreationen, die dieser Mann zaubert, gehen definitiv über das hinaus, was ich zu Hause in der Küche zustande bekomme. Hier trifft feinste lokale Küche auf modern-gemütliches Ambiente und sehr zuvorkommendes Personal. Auf Wunsch werden Gerichte auch vegan serviert. „Sharing is caring“ lautet das Motto des deer&almond. Und so werden alle Portionen entsprechend rationiert und auf dem ganzen Tisch verteilt. Perfekt, denn so bekommt jeder etwas von jedem!
deer&almond | Adresse: 85 Princess Street, Winnipeg, MB
Die besondere „Bar in Winnipeg“
Auf einen Absacker? Fast. Denn in der Nonsuch Brauerei wartet fast noch eine komplette Mahlzeit auf euch. Hier gibt es Craft Bier ohne Ende. Ob ein Belgian Blonde oder ein Baltic Porter: Im Taproom könnt ihr alles verkosten, was die Leber begehrt. Feinste Aromen vom herbem Lagerbier bis fruchtigem Ale findet ihr am Rande des Exchange District bei Nonsuch Brewing Co.


Nonsuch Beer | Adresse: 125 Pacific Ave, Winnipeg, MB
Manitoba Sehenswürdigkeiten: Kanu-Trip zur Seagrim Seenplatte
Das Beste kommt bekanntlich zum Schluss. Und so verschlägt mein letzter Tipp uns in die wunderschönen, wilden Weiten der Prärieprovinz Manitoba. Genauer gesagt geht es zur Seagrim Seenplatte, die im Osten der Provinz schon fast an Ontario grenzt. Die Seenplatte ist Teil des Nopiming Provincial Park. Und Nopiming bedeutet auf Anishinabe (indigene Sprache) nichts geringeres als „Entrance to the Wilderness“.
Genau das erwartet euch hier, sobald ihr den Park betretet. Die einzige Einfahrtstraße führt euch durch naturgeschütztes Land, das unzählige, kristallklare Seen beherbergt und das Zuhause von Tieren wie Schwarzbären, Pumas, Elchen und Rentieren ist. Die beste Art und Weise das Meiste aus eurem Trip rauszuholen, ist eine mehrtägige Kanu Tour. Dadurch habt ihr die Chance, über den Wasserweg an die entlegensten Ecke des Parks zu gelangen.
Euch erwarten knapp 1.500 Quadratkilometern Land, deswegen empfehle ich euch, auf erfahrene Guides zurückzugreifen, die euch an die schönsten Flecken des Nopiming bringen. Twin River Travel bietet genau solche Touren an und hat für euren unvergesslichen Campingtrip auch alle nötigen Utensilien an Bord. Von Ausrüstung über Landkarten bis hin zum nötigen Know-How für eine mögliche Bärenbegegnung. Denn immerhin sind wir hier in ihrem Lebensraum und müssen auf eine solche Situation im Notfall gefasst sein. Liam, unser Guide, beruhigt uns jedoch (auch wenn ich ein kleines bisschen auf eine solche gehofft habe). Begegnungen mit Bären in dieser Ecke seien besonders selten und wenn, dann haue der Bär viel eher ab als neugierig auf seine Zuschauer zuzukommen.
Bevor wir unsere Campingstelle für die nächsten Tage erreichen, lautet das Motto „Der Weg ist das Ziel“. Und so gestaltet sich der Weg als eine sportliche Kombination aus Paddeln und dem sogenannten „Portagen“. Seenplatten haben es nämlich bekanntlich an sich, dass man von See zu See teilweise nur über den Landweg gelangt. Heißt: Kanu ausladen, Kanu hochhieven, Kanu über den Kopf stülpen und Kanu über einen Waldweg bis zum nächsten Ufer tragen. Ein Sandwich zur Stärkung verdrücken und wieder ins Kanu einsteigen.
Auf dem Elton Lake finden wir die perfekte Campingstelle. Eine minikleine, einsame Insel inmitten des Sees. Im Nu sind die Zelte am Ufer aufgeschlagen und leckere Pancakes brutzeln über dem Lagerfeuer, das Liam fachmännisch angefacht hat. Der Ahornsirup steht daneben bereit. Hier sitzen wir bis es dunkel wird und sich das funkelnde Himmelszelt über uns erhebt. Auch wenn ich noch bis lange in die Nacht unter dem Sternenhimmel liege, zieht es mich zum Sonnenaufgang bereits wieder aus dem Zelt. Ich raufe meinen Schlafsack zusammen und tapse rüber zu den beiden Kiefern am Wasser, zwischen denen wir eine Hängematte gespannt haben.







Diesen Moment, im Schlafsack eingekuschelt und über den in der Morgensonne glitzernden, spiegelglatten See blickend, behalte ich ewig in Erinnerung. Den habe ich ganz tief in mein Herz eingebrannt, denn etwas Schöneres und Pureres habe ich selten erlebt. Solche Erinnerungen in solchen Momenten gehören eben nur dir. Und Justin, dem Bieber, der gemächlich seine Morgenrunde im Gestrüpp neben dir zieht. Hier gibt es nur dich und die pure Natur. Weit entfernt von der Zivilisation und genau das der Grund, warum ihr Manitoba unbedingt auf eure Reiseziel Liste setzen solltet.
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Vielen Dank für die Einladung zu dieser Reise an Travel Manitoba!