Sich so viel Zeit nehmen, wie man möchte. Zusammen den Tag verbringen. Abenteuer erleben. Neues kennenlernen und abends glücklich und zufrieden einschlafen. So habe ich meine Reise während der Elternzeit in Erinnerung. Mit dem Crosscamp sind mein Freund, die fünf Monate alte Alma und ich durch Norwegen gefahren, als Familie zusammen gewachsen und mit einem Koffer voller wunderschöner Erinnerungen wieder zurückgekommen. Das einzige, was ich bereut habe – dass wir nicht vier Wochen unterwegs waren, sondern nur 14 Tage. Die genaue Route zu unserer Reise findet ihr in meinem Post: „Norwegen Roadtrip“

Reisen in der Elternzeit, wenn das Baby noch klein ist, macht so viel Spaß und ist einfacher, als man denkt. Ihr zweifelt noch? Dann lasst euch von diesem Artikel inspirieren.
Warum in der Elternzeit reisen? 1. Wir wachsen als Familie zusammen
Er ist schneller da, als einem lieb ist – der Alltagstrott, in dem man funktionieren muss und fast jeder Tag dem anderen gleicht. Eine gewisse Routine ist gut, aber so richtig zusammenwachsen und ein Team werdet ihr erst, wenn ihr euch einen Schritt raus aus der Komfortzone traut und an Herausforderungen wachst.
In Norwegen wurden alle Karten neu gemischt, Aufgaben anders verteilt und kleine oder große Probleme zusammen gelöst. Es gab diesen einen Moment, als ich bei einer Wanderung unbedingt auf den Gipfel wollte, um beim Besseggen die fabelhafte Aussicht zu genießen. Doch leider kam nach einer Stunde bergauf ein Stück Weg, an dem wir klettern und uns mit einem Seil hätten hochziehen müssen, um weiter zu wandern. Mit Baby auf dem Rücken zu riskant. Mein Freund hat mich gefragt, ob ich alleine weiter gehen möchte und er umdrehen soll. Ich habe kurz nachgedacht, aber dann war für mich ziemlich schnell klar, entweder wir alle zusammen oder keiner.
Urlaub ist das genaue Gegenteil zum Alltag, in dem man oft Kompromisse eingehen muss. Wer bekommt einen freien Abend, um seinem Hobby nachzugehen? Wer darf eine Auszeit am Mittag nehmen? Im Urlaub und auf Reisen war das ganz anders. Da sind wir so als Team zusammengewachsen, dass es kein „entweder du oder ich“ gab, sondern nur ein WIR.
Warum in der Elternzeit reisen? 2. Die intensivste Zeit mit dem Baby
Der Alltag zu Hause bringt die ein oder andere Verpflichtung mit sich, so dass man immer schauen muss, wann man schnell einkaufen gehen, die Wäsche waschen, das Bad putzen oder die ein oder andere Mail beantworten kann. Im Urlaub gibt es das nicht und so hatten wir wirklich eine so intensive Zeit mit Alma. 24/7 für 14 Tage. Wir konnten richtig wahrnehmen, wie sie sich jeden Tag ein bisschen weiterentwickelt hat und eines Morgens sogar aufgewacht ist und rückwärts krabbeln konnte.
Bei den meisten Familien ist es so, dass einer der beiden, meistens der Mann, ziemlich schnell nach der Geburt wieder arbeiten geht und das Baby nur abends sieht. Wir haben uns die tolle Situation geschaffen, dass wir beide zu Hause sind und Alma gemeinsam versorgen. Aber genau für die Familien, bei denen das nicht so ist, ist die Elternzeit eine wunderschöne Chance, beim Reisen eine ganz intensive Zeit mit dem Baby und auch als Familie zu genießen. Mit vielen tollen Erlebnissen, die man so schnell nicht vergisst.
Warum in der Elternzeit reisen? 3. Das Baby lernt so viel
Ich habe es schon öfters von Freunden gehört, dass ihre Kinder beim Reisen so einen großen Entwicklungsschub gemacht haben. Jetzt konnte ich es bei Alma in Norwegen selbst beobachten. Es war wirklich irre. Ich bin jeden Morgen aufgewacht und dachte mir – die ist doch schon wieder gewachsen.
Durch die intensive Zeit mit den Eltern und den vielen neuen Eindrücken lernen die Kleinen so viel. Almas Lieblingsplatz war der Flughafen – so viele Menschen, die dort kreuz und quer umherlaufen. Da unser Hinflug zwei Stunden Verspätung hatte, saß sie einfach da und hat sich zwei Stunden das Treiben angeschaut. Eine weitere Lieblingsbeschäftigung von uns – aus dem Fenster vom Crosscamp schauen und Alltagsgegenstände wie Kochlöffel oder Nudelsieb zum Spielzeug umfunktionieren. Und dann kam der eine Morgen, als sie im Crosscamp plötzlich nach hinten krabbelte. Einfach toll zu sehen, wie bereichernd das Reisen für ein Baby sein kann.
Warum in der Elternzeit reisen? 4. Warum ein Roadtrip mit dem Campervan das Beste ist
Die meisten Familien buchen für den ersten Urlaub eine Pauschalreise mit All-Inclusive-Versorgung. Das ist sicherlich die einfachste Art, um zum ersten Mal mit dem Baby zu verreisen. Aber nur, weil ich Mutter geworden bin, ist die Abenteuerin in mir nicht verschwunden.
Ich komme aus einer Camperfamilie und liebe die Freiheit und Unabhängigkeit beim Reisen. Im Nachhinein kann ich sagen, dass es für uns drei die beste Reiseart war, denn wir waren super flexibel. Nicht nur, was die Orte betrifft, sondern auch bei den Essenszeiten. Wenn Alma ein zweites Nickerchen am Morgen gemacht hat, dann gab es eben erst um 10 Uhr Frühstück. Und wenn an einem Tag schlechtes Wetter war, haben wir einfach einen Tag verlängert.
Ich denke, es ist super wichtig, nicht nur den Urlaub so zu planen, dass alles für das Kind perfekt ist, sondern auch an sich zu denken. Glückliche Eltern, glückliche Kinder. Ich finde dieser Satz gilt auch im Urlaub. Ich bin nun einmal eine abenteuerlustige Entdeckerin und genau das bringt ein Roadtrip im Campervan mit sich. Außerdem waren wir mobil und trotzdem jeden Tag im gleichen Bett. Beim Crosscamp haben wir das Dach aufgestellt, so dass mein Freund oben und Alma und ich unten schlafen konnten. Außerdem gab es eine Standheizung im Campervan, einen Kühlschrank, eine Kühltruhe, zwei Kochplatten und im Kofferraum sogar einen Grill. Es war richtig kuschelig gemütlich und mit dem kompakten Crosscamp auch kein Problem, in Städten in ein Parkhaus zu fahren.

Warum in der Elternzeit reisen? 5. Es wird nie einfacher sein als jetzt
„Fahrt das erste Jahr ganz viel weg, denn es wird nie einfacher sein.“ Als Neumutter bekommt man ja sehr viele Ratschläge, doch diesen habe ich mir besonders zu Herzen genommen und kann sagen – es stimmt. Das Reisen im ersten Jahr, vor allem wenn man noch stillt, ist so einfach. Ich brauchte für Alma nichts außer ihre Windeln und Klamotten – und da sie ein Tragebaby ist, konnte sie auch überall mit hin. Wir hatten uns Norwegen extra als Reiseziel ausgesucht, weil es nicht zu heiß ist und wir gerne und viel wandern wollten, was wunderbar geklappt hat. Gut, wir haben uns jetzt nicht die zehn Stunden Wanderungen ausgesucht. Das wäre wahrscheinlich zu viel gewesen. Aber alles um die drei Stunden war total machbar. Deswegen haben wir kurz vor dem Urlaub auch angefangen, sie auf dem Rücken zu tragen, was die Sache noch einfacher machte.
Warum in der Elternzeit reisen? 6.Weil ich es liebe
Ich muss zugeben, das Reisen mit Baby erfordert doch eine andere Planung im Voraus. Es ist anstrengender, für eine weitere kleine Person zu packen und ein paar organisatorische Sachen zu klären wie beispielsweise: Wie waschen wir die Stoffwindeln? Darf der Kindersitz mit ins Flugzeug? Haben wir einen Kinderreisepass? Wenn man nicht verreist, muss man sich diese ganzen Fragen nicht stellen …

Aber ich liebe nun mal das Reisen. Es gibt mir so viel Energie und Frieden, weil es einfach meine Leidenschaft ist, neue Orte zu entdecken und sie auch mit euch zu teilen, dass ich diesen „Stress“ oder den Mehraufwand gerne in Kauf nehme für das, was ich dafür zurück bekomme. Beispielsweise den wunderschönen Ausblick bei der Wanderung, den Sonnenaufgang über dem See, den ich direkt aus dem Camper beobachten konnte, oder der Sommertag auf dem Dach von unserem Crosscamp. Ich glaube, als Eltern ist es wichtiger denn je auf sich und seine Bedürfnisse zu achten und viel von den Dingen zu tun, die man liebt. Bei mir ist es das Reisen.
Warum in der Elternzeit reisen? 7. Einfach mal den Alltag vergessen
Es war herrlich, einfach mal in den Tag hinein zu leben und nur im Hier und Jetzt zu leben. Es gab keine To Do Liste, sondern nur eine Einkaufsliste für das Abendessen. Außerdem gab’s auch keine Post vom Amt, die einen darauf hinweisen, dass man beim Ausfüllen des Elterngeld-Antrags, Kita-Gutscheins oder sonstiger Anträge schon wieder irgendetwas falsch gemacht hat. Ich hätte nicht gedacht, dass mit einem Baby so viel nerviger Papierkram auf einen zukommt. Auf der Reise haben wir das getrost vergessen. Erstaunlich einfach, wenn man mit dem Boot durch einen Fjord fährt oder fast über den Wolken von Alesund steht. Eine Auszeit vom Alltag gibt wieder so viel Kraft. Mit einem Baby verbringt man doch viel Zeit zu Hause in seinen vier Wänden und beim Reisen waren wir ständig draußen in der Natur und haben wieder wirklich „am Leben teilgenommen“ – mit allen Sinnen.
Zum Schluss bleibt mir nur zu sagen, dass ihr selbst am besten wisst, welche Art der Reise und auch welches Reiseziel für euch am besten ist. Aber ich hoffe, ihr nutzt die Elternzeit zum Reisen. Für uns war der perfekte Urlaub der Roadtrip nach Norwegen mit dem Crosscamp. Den könnt ihr euch übrigens in Deutschland bei McRent ausleihen und auf der Webseite von Crosscamp findet ihr viele weitere Infos.
Wenn ihr noch Fragen zu Elternzeit Reisen habt, schreibt sie gerne in die Kommentare.
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