Myanmar, Burma oder Birma – unter diesen Namen kennt man das asiatische Land, das eingebettet zwischen Thailand, China, Laos, Indien und Bangladesch liegt. Für mich war die frühere Militärdiktatur vor meiner Weltreise ein weißer Fleck auf der Landkarte. Doch als ich mich mit dem Land, seiner Kultur und Geschichte befasst hatte, war für mich klar, dass es Myanmar auf die Liste der Länder schafft, die ich auf meiner einjährigen Reise um die Welt besuchen möchte.
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Keine Panik vor der Myanmar Reise – angsterfüllte Hinweise ignorieren
Jeder, der sich mit einer Myanmar-Reise beschäftigt, wird erstmal durch viele Hinweise in Reiseführern und vom Auswärtigen Amt abgeschreckt: Da heißt es immer noch, man bräuchte Dollars, um in dem Land durchzukommen. Und nicht irgendwelche Dollars, sondern brandneue. Und der Kyat, naja, das sei eher eine Scheinwährung. Ich kann alle beruhigen, all diese gut gemeinten Hinweise sind einfach nicht mehr aktuell! Ich selbst bin mit brandneuen Dollarnoten angereist und habe sie einfach in nicht mehr ganz so brandneuem Zustand wieder mitgenommen. Ganz unproblematisch, so wie ich es in jedem anderen Land auch tue, bin ich noch am Flughafen an einem ATM gegangen, habe mir einen Batzen Kyatt gezogen und bin damit ganz wunderbar durchgekommen.
Die besten Myanmar Tipps: Ein herrlicher Begleiter – der Myanmar Reiseführer von POLYGLOTT
Wenn ihr noch auf der Suche nach einem analogen Reiseführer für eure Myanmar-Reise seid, dann können wir euch unseren Favoriten besonders ans Herz legen: Martin H. Petrich hat für POLYGLOTT einen wunderbaren Guide geschrieben, der euch direkt in das Leben der Einheimischen in Myanmar eintauchen lässt. Ihr findet in dem Myanmar Reiseführer POLYGLOTT on tour Myanmar viele spannende Touren durch den südostasiatischen Staat und werdet mit Empfehlungen für Veranstaltungen und ganz besonderen Highlights versorgt.
Hier geht es darum, das Land aus Sicht der Locals zu erleben. Ganz besonders schön ist dabei die Idee des Kapitels “50 DINGE, die Sie erleben, probieren, bestaunen, mit nach Hause nehmen oder besser bleiben lassen sollten”. Für die Orientierung vor Ort liegt dem POLYGLOTT on tour Myanmar eine Faltkarte bei. Wer es lieber digital mag, kann sich dank QR-Code und Navi-E-Book das Auffinden bestimmter Adressen erleichtern.
Die besten Tipps für eure Myanmar Reise: Einreise nach Myanmar
Was man aber auf jeden Fall für die Einreise braucht, ist ein Visum. Um das zu bekommen, gibt es verschieden Varianten: die vielleicht einfachste und bequemste ist das E-Visum, das ganz easy online zu beantragen ist und auch auf gleichem Weg ausgestellt wird (dauert maximal zwei Tage). Eine andere und deutlich günstigere Variante ist das Beantragen des Visums bei der burmesischen Botschaft in Deutschland oder dem Land, in dem ihr Euch gerade befindet (das kann etwas länger dauern, in Deutschland bis zu sechs Wochen). Ich habe das Visum für meine Einreise beispielsweise in Chiang Mai, in Thailand, beantragt und hatte nach drei Tagen das Visum im Pass – Kosten? Lediglich 800 Baht, also etwa 20 Euro.
Meine Myanmar Reise – mit Hühnern im Circle-Train durch Yangon
Meine erste Station in Myanmar war die frühere Hauptstadt Yangon (früher Rangun). Yangon ist – um ehrlich zu sein – nicht meine Stadt, aber es gibt viel zu sehen und man entdeckt in der vom Tourismus noch recht unberührten Stadt viele spannende Ecken, wenn man sie auf eigene Faust erkundet. Für eine erste Orientierung ist die Runde mit dem Circle-Train einfach perfekt. In etwa drei Stunden fahrt ihr mit der Ringbahn 37 Stationen ab und entdeckt Yangon jenseits seiner Pagoden, Tempel und Parks. Aber nicht nur die Aussicht macht die Rundfahrt spannend, auch die Passagiere ziehen die Blicke auf sich. Der Zug wird hauptsächlich von Locals genutzt, um Körbe voller Obst, Gemüse und auch das ein oder andere Federvieh zu transportieren.
Mein Myanmar Tipp: Wenn es die Zeit zulässt, steigt unbedingt auf dem riesigen Food-Markt aus, verlauft euch zwischen hunderten von Lebensmittelständen und schaut euch die Angebote an, ehe es wieder in die nächste Bahn geht. Der Besuch dieses Marktes war für mich ein Erlebnis für alle Sinne! Und die Runde mit dem Circle-Train gibt es für gerade einmal 300 Kyat!
Yangon Sehenswürdigkeiten – wenn ihr in kurzer Zeit viel entdecken wollt
Wenn ihr nicht os viel Zeit für das Sightseeing Programm in Yangon habt, dann bucht doch eine Tour mit einem Einheimischen, der euch zu den schönsten Orten führt. Das geht schneller und ihr habt direkt jemanden mit Insidertipps für die Stadt an eurer Seite. Von der individuellen Halbtagestour durch Yangon* über die private Führung durchs Nachtleben von Yangon* bis zur Rundum-sorglos-Tour zu allen Yangon Sehenswürdigkeiten* findet ihr bei Rent A Guide alles, was das Herz begehrt.
→ Hier geht’s zur Übersicht aller Aktivitäten in Yangon*
Da muss man auf einer Myanmar Reise hin: Shwedagon-Pagode
Wenn man in Yangon ist, steht natürlich ein Besuch der Shwedagon-Pagode auf dem Programm. Das riesige Tempel-Arial ist die Heimat der größten und kostbarsten Stupa der Welt, die von unten bis zur Spitze mit purem Gold bedeckt ist. In der Shwedagon-Pagode, wie auch sonst in jedem Tempel in Myanmar, muss man beachten, dass man stets passend gekleidet ist: Lange Röcke oder Hosen sind Pflicht und auch die Schultern sollten bedeckt sein. Ich hatte dafür immer einen Sarong in der Tasche. Und Schuhe ausziehen nicht vergessen! Ich bin selten so oft innerhalb von Städten barfuß unterwegs gewesen wie in Myanmar. Danach geht’s weiter zum Bogyoke-Markt (Scott Market) mit seinen unzähligen bunten Ständen, deren Angebote Obst, Gemüse, Longyis, Thanaka-Paste und vieles mehr umfassen.
Eine Myanmar Reise ist traumhaft, magisch, wunderschön – die Tempelfelder von Bagan
Nach zwei Tagen in den Straßen Yangons ging es für mich mit dem Nachtbus in Richtung Norden nach Bagan. Angekommen in meinem Hostel ging es morgens um 5:00 Uhr mit dem E-Roller zum Sonnenaufgang auf ein altes Kloster. Und ja, ich meine „auf“. Vor mir lagen hunderte kleiner und größerer Tempel, die ins Licht der sich durch die Wolken schiebenden Sonne gebadet wurden. Und um das Bild fast unwirklich kitschig werden zu lassen, stiegen pünktlich zum Sonnenaufgang auch noch Heißluftballone in den sonnenroten Himmel. Ich saß also auf einem jahrhundertealten Kloster in einem Land, das bis vor einigen Jahren für Touristen und Backpacker nur schwer zu bereisen war und beobachte dieses Schauspiel – dafür gab es für mich nur ein Wort: Magisch!
In genau in so einem Heißluftballon flog ich dann übrigens auch am nächsten Morgen. Das setzte dem Ganzen dann noch die Krone auf. Ist zwar wirklich nicht billig, aber für mich war es eine einmalige Erfahrung.
Mein Tipp: Unbedingt rechtzeitig bei den Anbietern anfragen, die Flüge sind oft Monate im Voraus ausgebucht!
Bagan ist für mich einfach traumhaft, fast unwirklich gewesen. Ich habe Tage damit verbracht, auf eigene Faust durch die verlassenen, menschenleeren Tempel zu stromern. Einige in gutem Zustand, andere schon fast verfallen, aber so nah kommt man diesen Kunstwerken wohl nur noch in Myanmar.
Die besten Tipps für eure Myanmar Reise: Sightseeing-Marathon in Mandalay
Der nächste Stopp auf meiner Myanmar-Reise waren zwei Tage Mandalay. Mein kleiner Sightseeing-Marathon startete mit einem Besuch der Mingun-Glocke, einer der schwersten freihängenden Glocken der Welt, weiter zur Essenszeremonie im Mahaganddhayon Kloster der über 1000 dort lebenden Mönche, rauf auf den Mandalay-Hill um dort die Pagoden und den Ausblick auf die Stadt zu bewundern und dann weiter zu der kleinen Insel Inwa. Sie erreicht man mit der Fußgänger-Fähre, am Ufer wurde ich von Pferdekutschen in Empfang genommen und über die Insel gefahren. Auch hier gibt es Tempelruinen, meterhohe Buddha-Statuen und unberührte Natur zu bewundern. Zurück in der Stadt ließ ich den Tag ganz entspannt bei einem Bier zum Sonnenuntergang an der wunderschönen U-Bein-Brücke, der längsten Teakholzbrücke der Welt, ausklingen.
Die besten Tipps für eure Myanmar Reise: Schwimmende Gärten, Klöster und Dörfer auf dem Inle-Lake
Von Mandalay brachte mich der nächste Nachtbus nach Nyaungshwe am Inle-Lake. Der See ist mit seiner Länge von 22 km und der maximalen Breite von 10 km der zweitgrößte in Myanmar und war für mich neben Bagan das absolute Highlight meiner Myanmar-Reise. Ich habe mich einem der vielen Fischer anvertraut, die für einen kleinen Betrag Touristen in ihren Longtailbooten über den See schippern. Ein absolutes Erlebnis! Vorbei an den einzigartigen Einbeinfischern, die mit einem Bein rudern um die Hände frei zu haben, und Händlern, die ihre Waren aus dem Boot anbieten, ging es mit kurzem Stopp bei den Langhalsfrauen zum 160 Jahre alten Nga Phe Kyaung-Kloster und den angrenzenden schwimmenden Gärten. Für mich eine kleine Oase auf dem geschäftigen See.
Die besten Tipps für eure Myanmar Reise:Der See als Lebensader und Badewanne
Der komplette Inle-Lake ist bewohnt, die Menschen leben dort in zahlreichen Dörfern, deren Häuser auf Stelzen mitten im Wasser stehen. Mich hat der See in eine komplett andere Welt entführt, die mich auch sehr nachdenklich werden lassen hat und den eigenen Anspruch auf Komfort wirklich als unangemessen erscheinen ließ. Denn diese Häuser, verkleidet mit einfachen Bambusmatten, bieten wenig Schutz vor dem wechselhaften Wetter und Bäder im europäischen Sinne gibt es natürlich nicht. Der See liefert seinen Bewohnern nahezu alles, was sie brauchen und nimmt es auch wieder auf. Die Gärten liefern Obst, Gemüse und Blumen, der See die Fische und Wasser zum Trinken, Spülen, Abwaschen und ist große Badewanne für alle.
Die besten Tipps für eure Myanmar Reise: Hotel in Myanmar
Auch wenn Myanmar sich in Sachen Tourismus immer weiterentwickelt, gibt es nicht an jeder Ecke ein Hotel und viele der Unterkünfte sind in der Hauptsaison schnell ausgebucht. Deswegen ist es immer empfehlenswert, sich schon im Voraus ein Hotel für den nächsten Reiseort zu buchen, um auch etwaige Angebote wahrnehmen zu können. Von Backpacker Unterkünften bis zum Highclass Resort – ihr werdet sicher genau das richtige Hotel für euren Anspruch finden. Für ein Hotel in der mittleren Preisklasse zahlt ihr pro Nacht zwischen 40 und 60 Dollar – dafür gibt’s bequeme Betten und meistens auch ein einfaches Frühstück inklusive. Ist zwar kein Luxus Resort, aber absolut komfortabel.
Myanmar Tipps: Welchen Myanmar Flug solltet ihr buchen?
Es gibt in Myanmar drei Flughäfen, der größte liegt in Yangon. Leider gibt es von Deutschland aus noch keine Direktflüge. Ihr könnt eure Myanmar-Reise aber super mit einem Urlaub in Bangkok, Singapur oder Kuala Lumpur verbinden und von dort einen weiteren Flug buchen. Es gibt oft günstige Flüge nach Myanmar, z.B. mit der Airline Air Asia. Von Yangon könnt ihr euch passend zum Flug hier direkt einen Transfer vom Flughafen in die Stadt* buchen.
Nicht zu lange auf die Myanmar Reise warten – Myanmar ist im Wandel
Dieses Land ist so beeindruckend, in Teilen wirklich wunderschön und ich kann jedem nur empfehlen, sich bald zu einer Myanmar-Reise aufzumachen. In den letzten Jahren hat sich schon unheimlich viel getan und man stellt sich immer mehr auf Gruppen von Touristen und Backpacker ein. Das macht das Reisen natürlich komfortabler, aber darunter leidet auch die Einzigartigkeit, die Myanmar im Moment noch bietet!
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Traumhaft: das Tempelfeld in Bagan
Ein unvergessliches Erlebnis: Der Ballonflug über tausende von Pagoden
Erst im Ballon wird offensichtlich, wie groß das Tempelfeld ist
Pfahlbauten auf dem Inle-Lake
Blick vom Kloster Nga Phe Kyaung
Eine Langhalsfrau beim Weben
Neugierige Blicke auf die Touristen & Backpacker
Mit dem Longtailboot über den Inle-Lake
Links und rechts erstrecken sich die schwimmenden Gärten
Traditioneller Einbeinfischer auf dem See
Tempel auf der Insel Inwa
Am frühen Morgen ziehen die Mönche durch Mandalay um die Zutaten für ihre Zeremonie zu sammeln
Über 1000 Mönche leben im Mahaganddhayon Kloster
Die kleinen Novizen sind weiss gekleidet
Die prachtvolle Shwedagon-Pagode
Die Pagode ist eines der Wahrzeichen Myanmars
Burmesen entladen ihre Waren vom Circle-Train
Schülerinnen auf den Straßen Yangons
In Yangon findet man an jeder Ecke wundervolle Kolonialbauten
DIE GASTAUTORIN
Mitte 2015 kündigt die PR-Managerin Laura ihren Job um sich endlich ihren Traum zu erfüllen: Eine Reise um die Welt. Seit November 2015 ist sie nun unterwegs und berichtet auf ihrem Blog www.goseekhappy.wordpress.com über ihre Stationen und den Reisealltag. Ein Jahr soll das Abenteuer dauern – mit Option auf Verlängerung!
1 comment
This may be off topic but of general interest to parents of young children. For the latest on “Unaccompanied Minor” travel read Friday’s (07/22) Summer Hull’s “Mommy Points” blog detailing her 6 year old daughter Cate’s experiences. I don’t often refer to other blogs but I’ve never saw it discussed here. Lots of valuable current info –