Es gibt ja so Dinge, die gehören einfach zusammen: Currywurst und Berlin, Kaffee und Wien, Fish & Chips und London und eben auch Amsterdam und die Grachten, die Tulpen und die Nordsee. Ich wohne jetzt seit 7 Monaten in Amsterdam und was mit einem kleinen Flirt begann, hat sich zu einer großen Liebe entwickelt. Einer Liebe, die jeden Morgen beim Verlassen meiner Wohnung zu Schmetterlingen im Bauch führt. Einer Liebe, die so schön ist, dass Sie bei jeder neuen Reise ein bisschen mehr weh tut. Aber auch einer Liebe, die zu einem unendlichen „Ich möchte jede einzelne Ecke dieser Stadt sehen“-Gefühl geführt hat. Genau das tue ich jetzt an einem perfekten Tag in Amsterdam!
Mir ist aufgefallen, dass ich bei meinen Reisen und an all den Orten, die ich kurzfristig mal Zuhause nannte, immer wieder neu vergesse auch das Zentrum, die vertraute Gegend, zu verlassen. Viel zu selten setze ich mich in das Auto und erkunde neue Dinge und Gegenden. Mal ehrlich, wann wart ihr denn einmal auf Reisen außerhalb der Stadt, die ihr eigentlich sehen wollt? Richtig. Nie. Eigentlich…
Ein Tag in Amsterdam: Tulpen aus Amsterdam
Wer an Amsterdam denkt, der hat Tulpen, die Käse-Antje, Clogs, Grachten und, naja, Gras im Kopf. Ich kann auch nach sieben Monaten in der holländischen Stadt nicht abstreiten, dass das nicht wahr ist. Nur bedarf es an dieser Stelle einen Happen Erklärung: Nicht alle Holländerinnen haben Hütchen wie die Käse-Antje auf und auch Clogs tragen eher wenige Holländer. Gras? Ja, das gibt es an jeder Ecke, aber die kleinen, verrauchten Etablissements sind eher Touristenattraktionen als das “wirkliche” Amsterdam. UND: Tulpen blühen nicht in Amsterdam! So ist das nunmal. Wer Tulpen sehen will, der muss die Stadt verlassen und sich in das ländliche Umland von Amsterdam aufmachen.
Der Keukenhof liegt nicht mehr als 30 Minuten vom Zentrum entfernt und ist ein El Dorado für alle Blumenfans. Schon beim Betreten des Parks fangen die Augen an zu glitzern: rechts und links liegen wunderschöne Blumenfelder, im Hintergrund kreisen die Holzbalken der Windmühle ihre Runden und beim Näherkommen an das Restaurant macht sich der Geruch von echten holländischen Pommes in meiner Nase breit.
Der liebevoll angelegte Park hat wirklich alles, was man sich von einem Tulpenhof in Holland wünscht. Überall sprießen bunte Blumen aus dem Boden, Tulpen, so groß wie Babyköpfe, das Motiv zahlloser Fotos, die von allen Seiten geschossen werden und es verbreitet sich eine wahrhaftige Sommerstimmung. Aber wer ist denn auch schlecht drauf, wenn man von Blumen umrundet ist?
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Wir gönnen uns eine Portion Pommes, besteigen die Windmühle und schauen chinesischen Touristen dabei zu, wie sie mit dem Boot durch die Tulpenfelder schippern und ein Foto nach dem anderen schießen, bevor wir weiterziehen.
Eintritt: Der Keukenhof ist geöffnet vom 20. März bis zum 17. Mai und Tickets kosten normalerweise 16,- €. Ihr könnt aber auch direkt über Lilies Diary buchen und euch vergünstigte Tickets kaufen!
Wie kommt ihr hin? Von Amsterdam Centraal (Hauptbahnhof) fährt ein Bus bis zum Keukenhof. Viel einfacher ist es aber mit dem Auto. Ein Parkticket kostet 6,- € für den gesamten Tag.
Ein Tag in Amsterdam: Frische Brise am Strand von Zandvoort
Meine Sucht nach dem Meer, nach Sand im Schuh und nach verwuscheltem Haar dank der Meeresbrise ist nicht geheim. Ich stehe dazu, voll und ganz. Befriedigen kann ich diese Sucht auch, und das sogar verdammt gut, in Holland.
Nur 25 Minuten vom Keukenhof entfernt liegt sie, die Nordsee. Mein absoluter Lieblingsstrand Holland in Zandvoort.
Das kleine verschlafene Örtchen hat es in sich, denn der Strand ist unglaublich breit und lang, das Wasser glitzert und zahlreiche Strandbars sorgen für meine geliebte Dosis Sand im Schuh. Ich liebe es mit den Füßen im Sand einen Kaffee zu trinken und dabei auf das Meer zu schauen.
Ein kleiner Geheimtipp für einen Besuch am Strand von Zandvoort: Gönnt euch ein Fischbrötchen! Die ganze Promenade entlang stehen kleine Buden, an denen Fischer frischen Fisch und Kibbeling verkaufen. Kibbeling ist die holländische Version vom britischen Fish & Chips – frittierter Fisch mit Remoulade. Mein absoluter Liebling ist aber das gute alte Matjesbrötchen mit Gurke!
Ein Tag in Amsterdam: Schlemmen und Schippern auf den Grachten
Kurz vorm Sonnenuntergang und mitten in der Stunde, wo sich der Himmel am Strand orange färbt, setzen wir uns ins Auto und fahren wieder Richtung Amsterdam. Nein, wir wollen nicht durch die Innenstadt schlendern, so wie immer. Nein, wir wollen die Grachten einmal auf ganz andere Art und Weise und vor allem auf einer viel längeren Tour kennenlernen: bei einer echten Dinner Cruise auf einem echten Grachtenboot!
Stunden vorher habe ich mir schon den Kopf darüber zerbrochen wie das Boot wohl aussehen mag. Groß oder klein? Einfach oder so richtig edel? Sind wir die einzigen oder essen noch andere mit uns?
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Die Fragen wurden beantwortet und ich war begeistert. Ein langes Grachtenboot wurde in ein echtes Restaurant umgeformt. Die Tische hatten weiße Tischdecken, auf dem Tisch stand schon ein Glas Prosecco und Dips mit Brot standen auch bereit. Wow!
Abgesehen vom Dinner an Bord an sich, habe ich mich aber noch auf eine ganz andere Sache gefreut: die meisten Bootstouren in Amsterdam machen immer die gleiche Tour. Man sieht die gleichen wunderschönen Häuser, fährt durch die gleichen Brücken und bekommt die gleichen Informationen. Nicht so jedoch bei der Dinner-Cruise. Der dauert nämlich ganze 2,5 bis 3 Stunden und kann so auch andere Wasserstraßen befahren.
Falls jemand vor lauter Staunen über Bord geht…
Wir schippern durch den Sonnenuntergang und fühlen uns wie in einem Traum, denn alles wirkt einfach noch schöner, als es eigentlich schon ist. Es wirkt noch surrealer, noch unwirklicher und noch museumsartiger.
Vier Gänge genießen wir auf dem Grachtenboot, bevor wir mit vollgeschlagenem Bauch und verdammt glücklich vom Boot steigen. Das Cruise Dinner fährt in der Sommersaison täglich um 20.00 Uhr ab (bis 31. Okt.). In der Wintersaison täglich um 19.00 Uhr (1. Nov. bis 21. März).
Ich hab’s geschafft: ich habe mich aus dem sowieso schon wunderschönen Amsterdam gewagt, um das noch schönere Umland meiner europäischen Lieblingsstadt kennenzulernen und es hat sich verdammt gelohnt. Man, Amsterdam, du kannst auch außerhalb der Innenstadt echt was.
Und hier noch mehr Touren für Entdecker:
7 Kommentare
Super Tipps, die muss ich mir für meinen kommenden Amsterdam-Trip unbedingt merken *.* :)
Amsterdam ist sooo schön. Ich liebe die niedlichen Häuser und die vielen Blumen und nicht zuletzt hollandische Pommes. :D Allein bei dem Gedanken an all das, bekomme ich schon Fernweh.
Lg aus Matrei
Tolle Tipps, die ich mir für meinen nächsten Trip nach Amsterdam merken werde. Ich bin die letzten drei Jahre immer für ein paar Tage dort gewesen und die Stadt hat es mir einfach angetan. Es ist einfach herrlich sich durch die Straßen treiben zu lassen.
Wir sind bei der Vorbereitung für unseren 5 Tage Trip Ende Juli nach Amsterdam auf deinen Blog gestoßen. Ich finde ihn einfach nur toll. Ich habe schon einige Sachen auf unsere To Do List übernommen und bin schon mega gespannt auf die Stadt. Ich bin vor 5 Jahren schon mal dort gewesen , habe aber kaum noch Erinnerungen :)
Vielen Dank für deine Tipps und Inspirationen.
Liebste Grüße
Dennis und Mary
Wir wünschen euch viel Spaß!!!