Ich nehme es mir so oft vor: Dieses Wochenende lässt du es ganz gemütlich angehen. Dieses Wochenende bleibst du lange im Bett, liest ein Buch, machst einen langen Spaziergang und gönnst dir eine Massage. Das hört sich in der Theorie ganz wunderbar an, doch in der Praxis sieht es immer etwas anders aus. Statt ein Buch zu lesen, fallen mir plötzlich all die Staubwolken in den Ecken auf, die Masseurin hat kurzfristig keinen Termin frei und der Spaziergang wird wegen Dauerregen auf 10 Minuten gekürzt. So richtig entspannen und abschalten kann ich eben nur, wenn ich weg bin. Ich habe also meinen Koffer gepackt und bin für ein Wochenende in die Schweiz geflogen. Was ich bis dahin nicht wusste, dass mein Besuch im Seerose Resort auch ein Trip nach Thailand wird und sich zwei Tage wie eine Woche anfühlen können.
CHRISTINE, WAS SEHEN WIR AUF DEINEM FOTO DES TAGES?
Ich verbringe das Wochenende in Thailand am Hallwillersee. Jeder See hat eine magische Wirkung auf mich. Vor allem am Morgen, wenn Wolken und Nebel noch tief hängen, die Enten gemütlich ihre Kreise ziehen und die Promenade noch verschlafen vor sich hindöst. Jedes Mal, wenn ich so einen Morgen am See verbringe, frage ich mich: Wie wäre es, hier zu leben? Wie wäre es, jeden Tag hier aufzuwachen? Würde ich es jeden Tag so schätzen? Ich habe noch keine Antwort darauf, aber ich werde sie irgendwann finden.
WAS HAST DU IM SEEROSE RESORT HEUTE GELERNT?
Irgendwas passiert mit mir, als ich durch die Drehtür in das Seerose Resort gehe. Ich tauche ein in eine andere Welt. Neue Farben, neue Formen, eine Riesenuhr, die mich gegenüber der Rezeption überrascht und es riecht ganz herrlich. Die kleine Alice im Wunderland. Nach meiner Ankunft im Seerose Resort habe ich eine Hotelführung bekommen. Ich liebe Hotelführungen – wenn es interessante Hotels sind, die eine Geschichte erzählen. Ich glaube, dass habe ich noch von der Zeit, als ich Modedesign studiert habe. Man sieht etwas, in dem Fall eine Kollektion auf dem Laufsteg, bildet sich eine Meinung und im besten Fall bekommt man dann erzählt, was die Inspiration des Designers war. Manchmal fällt es einem dann wie Schuppen von den Augen und man sieht Dinge, die sonst nie aufgefallen wären.
Dass das Seeros Resort ein besonderes Hotel ist, habe ich schon nach 10 Minuten gespürt, aber wie viel Liebe zum Detail und wie viele Ideen dahinter stecken, wird mir erst bei der Hotelführung klar.
Ich hätte mich wahrscheinlich ohne die Hotelführung noch bis heute gefragt, warum über der Rezeption Strohhüte von der Decke hängen. Im 18. Jahrhundert gab es eine sehr große Strohhut-Industrie in der Region. Die Modelle wurden sogar bis nach Asien exportiert. Diese kleinen Details sollen an den Ursprung der Region erinnern. Deswegen sind die Holzelemente im Zimmer auch aus Apfelholz, weil die Region für ihre Apfelkultur bekannt ist. Und es gibt einen extra bedruckten Stoff für das Hotel, den ich in meinem Zimmer und an der Decke im Restaurant sehe. Auf dem sind die Blumen und Gräser der Region abgebildet.
Das Resort besteht aus drei Design-Welten, sprich drei Häusern, die aber fast fließend ineinander übergehen. Das älteste ist die Seerose Classic. Ich kann mir gut vorstellen, wie das damals einmal ein rustikales Landgasthaus war. Jetzt ist es super schön eingerichtet, mit Schwemmholz und dicken Leinen, die mir, obwohl ich den See noch nicht aus dem Fenster gesehen habe, schon das Gefühl geben, am Wasser zu sein. Außerdem wird altes Holz an den unterschiedlichsten Stellen wiederverarbeitet.
Ich habe schon drei neue Ideen, die ich gerne zu Hause auch umsetzen möchte. Hotels wie das Seerose Resort sind die beste Inneneinrichtungs-Inspiration.
Man könnte doch das Shampoo und Duschgel, das sonst in hässlichen Plastikflaschen im Bad steht in Tongefäße füllen. Sind gleich tausend Mal schöner aus.
Davon träume ich ja ein bisschen – eine grüne Mooswand in meiner Wohnung…
Das steht auch noch auf meiner Liste! Ich hätte so gerne eine Holzwand hinter meinem Bett.
Und diese Laternen mit Kerzen finde ich richtig, richtig toll!
Über den Restaurants liegen die Zimmer und am beliebtesten sind natürlich die mit Seeblick. Das Wasser soll im Sommer auch ganz türkis werden und man fühlt sich wie in Thailand.
WELCHE DREI SACHEN HABEN DICH HEUTE GLÜCKLICH GEMACHT?
Ich habe eine traditionelle Thai-Massage bekommen. Und nicht nur das. Die zweite und dritte Designwelt sind das Seerose Elements und das Seerose Cocon und beide haben ihre thailändischen Besonderheiten. Vielleicht sollte ich erst einmal kurz erklären, wie Thailand an den Hallwillersee kam.
Felix Suhner, der Eigentümer des Seerose Resort, hatte seine erste Stelle als Geschäftsführer in einem Thai-Restaurant. Das Exotische und die Gastfreundlichkeit haben ihn so begeistert, dass er ein Stück Thailand in sein Hotel holen wollte. Im Cocon Thai Spa arbeiten nur Thailänderinnen, um wirklich ein authentischen Gefühl rüber zu bringen. Alles dreht sich um die vier Elemente Erde, Wasser, Feuer und Luft. Die traditionelle Thai-Massage gehört zum Element Erde, soll regenerierend wirken und Ausgleich schaffen. Mein Rücken hatte einen Ausgleich dringend nötig. Ich war völlig verspannt und nichts saß eigentlich da, wo es hingehört. Als erstes habe ich einen Leinenanzug bekommen, ein Oberteil und eine Hose. Die trug ich während der Massage, bei der Daumen, Ellenbogen, Handinnenflächen, Füsse und Knie sanft gedrückt und in der Kombination von Dehnungen Energieblockaden lösen.
Ich gehe oft zu Thai-Massagen, auch in Berlin, und ich schwöre darauf. Es gibt keine andere Massage, die mir danach das Gefühl gibt, neu geboren zu sein. Thai-Fussmassagen sind auch der Knaller. Und Kopfmassagen! Auch Nicht-Hotelgäste des Seerose Resortkönnen übrigens als DAY SPA-Gäste kommen.
Ja und danach kann man auch noch richtig traditionell thailändisch Essen im Restaurant Samui-Thai. Hier wird königlich-thailändische Küche serviert und auch wieder nur von thailändischen Mitarbeitern. Ich hätte es gerne einmal ausprobiert, aber leider waren schon alle Tische reserviert. Ich habe einmal rein gespitzt und es hat so gut gerochen – nach Gewürzen, die mich sofort nach Thailand gebeamt haben. Alle Statuen und Wandgemälde sind auch traditionell aus Thailand importiert und machen die Stimmung perfekt.
Aber auch wenn ich nicht im Samui-Thai war, hatte ich ein bisschen Thailand auf dem Teller. Aber in Kombination mit der Schweizer Küche. Ein wirklich interessantes Konzept: Im Restaurant Cocon wird man mit Swiss-Thai-Leckerbissen verwöhnt; nach dem Motto „das Fremde im Vertrauten“. Beispielsweise hatte ich einen Schweizer Nüsslisalat (Feldsalat) mit Thai Mango. Der Feldsalat war mir durchaus vertraut, aber in Kombination mit Mango war es etwas ganz eigenes. Genauso wie das Design. Ich saß in einem überdimensional großen Kokon.
Gebackene Frühlingsrollen (vegan)
Und Sorbet als Nachtisch
Es gibt diese Plätze, an denen die unterschiedlichsten Menschen zusammen kommen und das Seerose Resort ist so ein Ort. Es gibt die Hotelgäste der drei Designwelten, Seminarbesucher und Tagesgäste, die mit dem Schiff anlegen und sich im Selbstbedienungsrestaurant, in der Gaststätte oder der Lounge niederlassen. Aber auch Spaziergänger aus dem Nachbardorf oder Besucher des Seebads, das neben dem Hotel liegt.
Ich habe eigentlich eine Phobie, die jeder, der mich näher kennt und schon mal mit mir unterwegs war, bestätigen kann. Ich gehe nicht in fremde Badewannen. Ich weiß nicht, warum, aber ich möchte da einfach nicht rein und kann mich nicht entspannen. Aber irgendetwas war an dieser Wanne anders. Vielleicht habe ich das Vertraute im Fremden gefunden? Ich konnte meine Phobie überwinden, naja, eher hatte ich diesmal keine und es war wunderbar. Eine Wanne auf dem Balkon ist einfach einzigartig. Ich war sogar zweimal drin. Einmal gleich nach meiner Hotelführung und das zweite Mal abends, als es schon dunkel war, die Lichter von der anderen Seeseite leuchteten und man nur das leise Plätschern des Regens hörte. Meine Güte war das wunderbar.
Das Wochenende hat mir so gut getan und ich muss daran denken, was mir erzählt wurde. Man kommt als Raupe in das Seerose Resort und verlässt es als Schmetterling.
Hier noch mehr Fotos für euch:
Badewanne in der Romantik-Suite
Kürbissuppe im Restaurant Seerose
Mein Zimmer
Seefeeling
Schwimmen im Spa
Zimmer mit Blick auf den See
Dieser Post ist in Kooperation mit MySwitzerland.com entstanden.
3 Kommentare
Wow, sieht nach einem traumhaften Wochenende aus :) Vor allem der Blick auf den See – schöner geht es kaum!
LG Sarah
❤ unglaublich schön!
Wahnsinn – das sieht richtig entspannend aus – und das Essen erst ? Es gibt echt wahnsinnig schöne Orte ??