Der Sensor der Tür summt und zaghaft öffne ich den Spalt zu meinem Zimmer. Zu meiner Kabine, meine ich. Ich bin nämlich auf einem Schiff. Naja, so fast. In Wahrheit bin ich im Hotel Victory in der Therme Erding. Das habe ich aber beim ersten Schritt in meine Kabine vergessen.
Hier fühle ich mich wie auf einer Yacht. Die Wände bestehen aus glänzendem Holz, die Möbel sind aus weißem Leder und die Form des Zimmers erinnert an ein Schiff und nicht an ein Hotelzimmer. Ich hab sogar einen Balkon, auf dem ich, wenn es ginge, mit Leo die Szene aus Titanic nachspielen könnte. Alleine sieht das aber eher blöd aus.
Therme Erding: Mehr als nur einen Tag in irgendeiner Therme
Eine Therme kenne ich bisher nur als Tagesbesucher. Morgens hin, Bademantel an, nachmittags raus und dann völlig entspannt auf die Couch fallen. Das ist jetzt das erste Mal, dass ich mehr als nur ein paar Stunden in einer Therme verbringe. Und das in nicht irgendeiner Therme, sondern in der Therme Erding. Die Therme, die mit den meisten Superlativen gleichzeitig jonglieren kann: größte Therme der Welt, die größte Rutschenwelt Europas und sogar eine Rutsche, die so steil ist, dass Frauen gar nicht rutschen dürfen.
Therme Erding: Matrosenschmaus im Boot
Mein Wochenende in der Therme Erding beginnt mit einem echten Matrosenschmaus im Boot. Das hat allerdings schon beim Bau des Hotel Victory seinen Anker geworfen und steht, zusammen mit vielen anderen kleinen Holzbooten, im Hotelrestaurant. Wenn ich mich hier im Restaurant umschaue, dann fühle ich mich immer noch so, als wäre ich auf einem echten, großen Schiff.
Auf eben so einem wie die Titanic es war. Ein Rettungsring begrüßt die anderen Matrosen, an der Decke hängen Fischernetze und auch sonst ist das Thema des ganzen Wochenendes nicht nur Schiffsspaß, sondern auch Karibik.
Therme Erding: Groß, größer, Erding
Die Therme Erding hat eine ganzjährige karibische Temperatur, die so authentisch ist, dass selbst Palmen hier tatsächlich wachsen. Mein erster Morgen beginnt im Bademantel und so wird es auch erst einmal bleiben. Dass ich diesen erst wieder in geschlagenen 12 Stunden ausziehe, das wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Mit Bademantel, Flip Flops und Kamera bewaffnet ziehe ich durch die Thermenwelt, die so groß ist, dass ich mich beim einfachen Weg zu den Saunen schon verlaufe.
Macht nichts, die Paradis Guides helfen mir weiter. Die sehen zwar leider nicht so aus wie David Hasselhoff, können aber mit Sicherheit genau so schnell laufen, wenn mal wieder ein älterer Herr auf einer Schwimmnudel abtreibt. Es ist 12 Uhr und die Karibik, äh, die Therme Erding ist gerammelt voll. Für meine Verhältnisse fast schon zu voll, aber verständlich. Denn hier gibt es eigentlich für jede Wasserratte das Richtige: Rutschen für die Kids (und für mich), eine riesige Saunalandschaft mit eigenem Pool, etliche Becken und einen Außenpool.
Es gibt nichts, was es hier nicht gibt. Selbst an Bars mangelt es der Therme Erding nicht. In jedem Pool befindet sich eine, an der man sich einen kühlen Cocktail bestellen und den tatsächlich mitten im Pool trinken kann.
Ich ziehe mich dann doch wieder auf mein Boot zurück, schnappe mir eine Algenmaske und einen Caipi, setze mich in einen Korbsessel und beobachte die Wellen vom Wellenbad.
Im Hintergrund läuft der „Holzmichel“. Gut, dass mich die Therme Erding daran erinnert hat, ich hatte das Lied schon fast wieder vergessen. Wissen die Menschen in der Karibik, dass der Holzmichel unter Karibikinseln wieder voll im Trend ist? Mein Zeh wippt. Und der Caipi schmeckt immer besser.
Therme Erding: Nachts, wenn alles schläft
Einen Zeitunterschied zwischen der Karibik in der Therme Erding und Deutschland gibt es nicht. Wenn also draußen die Nacht einbricht, dann wird es auch in der Therme Erding ruhiger. Die Schwimmbäder werden leerer, die Cocktailgläser weniger und endlich, ja endlich, dürfen auch erwachsene Kinder rutschen.
Ich stehe vor dem Rutschenparadies und bekomme immer größere Augen. „Wo soll ich nur anfangen?“ Ich kann mich kaum entscheiden. Ganz steil? Ganz schnell? Mit Reifen? Ohne Reifen? Ich entscheide mich für die Abflussrutsche. Eine Rutsche, in der ich in einem Abflussrohr lande und herumpendele wie eine Murmel, die das Loch immer wieder neu verfehlt. Ich finde den Ausgang und stürze mich weiter ins Abenteuer. Wow, ich glaube, ich habe meine Lieblingsrutsche schon gefunden. Zusammen mit anderen erwachsenen Kindern mache ich die Rutschenwelt so lange unsicher bis der Paradise Guide uns herauswirft. Gar nicht mal so paradiesisch, lieber Guide. Aber gut, abends um 11 Uhr kann man dann auch mal aufhören zu rutschen.
Den Bademantel habe ich übrigens immer noch an. Seit heute morgen schon. Einzig und allein für das Dinner am Abend tausche ich das flauschige Teil gegen etwas seriöses. Aber gut, für dieses Essen hier hat es sich gelohnt:
Captain’s Dinner im Restaurant Empire
Zurück zum und im Bademantel. Wie in der Karibik lasse ich die letzten Stunden mit Blick auf das Wasser ausklingen. Das plätschert hier zwar nicht, aber immerhin fühle ich mich so, als wäre ich allein in der Therme. Ich und mein Gin Tonic und 30 Grad. Gäbe es jetzt Sand, dann würden glatt Strandgefühle aufkommen. Aber auch ohne Sand fühle ich mich in Karibikluft und umgeben von Palmen ganz wohl.
Jetzt weiß ich, warum ein Wochenende in der Therme Erding so besonders ist. Kein Zeitdruck, genug Platz und Luft, um alle Ecken und Restaurants der Thermenwelt zu überprüfen und eine Menge Spielraum für Masken, Rutschen und Cocktails. Danke, liebe Therme Erding, ab jetzt werde ich nie wieder für nur einen Tag in eine Therme gehen. Wobei, nur wenn ich immer meine eigene Yacht und mein eigenes Rutschenparadies bekomme. Nur dann.
Vielen Dank für die Kurzreise in die Karibik an das Hotel Victory in der Therme Erding
2 Kommentare
Super schöner Beitrag.
Ich habe schon des Öfteren von der Therme Erding gehört, aber nicht gedacht, dass es dort so schön ist.
Dankeschön, für den tollen Bericht. Da muss ich unbedingt doch mal hin. :-)
LG Julia