Eigentlich sind individuelle Reisen und bevorzugt Backpacking meine erste Wahl. Aber diesen Sommer war die Lust nach der Ferne eher spontaner Natur und so entschlossen wir uns, kurzerhand einen Pauschalurlaub zu buchen. Ich mag naiv an diesen Urlaub heran getreten sein, aber ich habe es mir wesentlich romantischer vorgestellt und war am ersten Tag geschockt darüber, wie anders als erwartet es war. Ich habe daraus gelernt und hier kommen meine Tipps, wie ihr das Beste aus eurem Pauschalurlaub heraus holt.
Was ich vorher nicht über Pauschalurlaub wusste
Vorweg ein paar Infos für diejenigen, die genauso wie ich noch nie Pauschalurlaub gemacht haben.
- YOU ARE ONE IN A MILLION: Es gibt mindestens fünf weitere Reisende, die die komplett gleiche Reise wie du gebucht haben. Also mit dir im gleichen Flugzeug sitzen und das gleiche Hotel anvisieren.
- ESSEN = PURE NAHRUNGSAUFNAHME: Halbpension bedeutet nicht, dass es ein toll angerichtetes Frühstücksbüffet mit viel Auswahl und Abendessen a la carte gibt.
Ohne Erwartungen an die Sache heran gehen
Ich war, wie gesagt, an dem Abend unserer Ankunft ziemlich enttäuscht. Das lag im Endeeffekt nicht daran, dass die Mitarbeiter doof waren oder das Essen nicht schmeckte. Ich hatte es mir einfach ganz anders vorgestellt. Ich habe weiße Tischdecken, entspannte Urlauber und Service a la carte erwartet. Die weißen Tischdecken gab es, allerdings waren die anderen Urlauber Großfamilien mit tobenden Kindern und die Gerichte für das Abendessen festgelegt. Ich kannte diese Art von Hotel und Service nicht, deswegen wurden meine Erwartungen enttäuscht. Das Essen stellte sich aber zum Glück als genießbar heraus.
Sei der Gast, den du auch gerne hättest
Wenn dir das Essen im Hotelrestaurant nicht schmeckt, und das kann besonders bei einer gebuchten Halbpension mal vorkommen, dann lass die schlechte Laune darüber nicht an dem Kellner aus. Köche sind für die Küche verantwortlich und Kellner für den Service. Es hilft weder dir noch ihm, sich über inkludiertes Essen zu streiten. Wenn einmal etwas nicht schmeckt, einfach ganz nett nachfragen, ob es vielleicht eine Alternative oder zur Not Brot gibt. Wer nett fragt, kommt eher als Ziel – das gilt nicht nur im Restaurant sondern auch im Leben. Sei einfach einen Gast, den du auch gerne bedienen würdest.
Sich Kulturunterschiede bewusst machen
Das Essen und die Service-Kultur sind in anderen Ländern oft ganz anders als in Deutschland. Das bedeutet, dass nicht immer unbedingt zum guten Ton gehört, dass der Kellner 2 Minuten nachdem man sich hingesetzt hat am Tisch steht und die Getränkebestellung aufnimmt. Auf Rhodos war es zum Beispiel so, dass die Getränkebestellung aufgenommen wurde während uns der Hauptgang gebracht wurde.
Allgemein kann man sagen, dass es in südländischen Ländern wesentlich entspannter zugeht. Hier ticken die Uhren langsamer … Einfach ein bisschen von dem Vibe anstecken lassen, dann macht der Urlaub gleich viel mehr Spaß.
Raus aus dem Hotel
Bei dem Reiseveranstalter, mit dem wir gereist sind, konnte man auch Tagesausflüge und Touren buchen. Davon würde ich allerdings dringend abraten! Wie alles in einem Pauschal Urlaub, ist auch das nur eins – praktische Massenabfertigung. Klar, es hört sich erst mal sehr gut an, dass man morgens vom Hotel abgeholt und zum gewünschten Ausflugsort gefahren wird. Da weiß man aber noch nicht, dass der Bus danach noch 10 andere Hotels anfahren wird bis er endlich die richtige Fahrtrichtung einschlägt.
Ich empfehle, sich lieber ein bisschen Flexibilität zu bewahren und Tagesausflüge individuell zu planen. Es ist meist nicht schwer, die Abfahrtszeiten von Bus und Bahn herauszufinden und so kommt man auch mit Locals in Kontakt, die wiederum gute Empfehlung für andere Tagesausflüge oder tolle Sehenswürdigkeiten in der Region haben.
Essen gehen
Auch wenn die Halbpension schon gebucht ist, es lohnt sich immer, zumindest einmal im Urlaub tief in die Tasche zu greifen und richtig schön essen zu gehen. Dafür nicht das erste empfohlene Restaurant besuchen, sondern sich erst mal bei den Locals umhören und weise auswählen. Es wird sich lohnen! Schließlich will man ja beim nach Hause kommen von was anderem als dem Hotelessen erzählen können.
Lieber nicht in den Touriort
Allgemein ist Urlaub im Touristen Hotspot meistens sehr anstrengender. Die Straßen sind voll von Menschen, die Preise deswegen höher und bei alldem Deutsch um einen herum kommt gar nicht so richtiges Urlaubsfeeling auf. Toller ist meistens ein Urlaub ein wenig ab vom Schuss. Dort findet man eher kleinere Hotels, da sich diese riesigen Bauklötze nicht lohnen.
Auch auf die Hotelbeschreibung und die Bewertungen achten. Ich war immer auf der Suche nach Beschreibungen wie „klein, familiär, inhabergeführt“ … Das sind die wahren Goldschätze!
Einfach entspannen und den Urlaub genießen
Das klingt jetzt ziemlich blöd, aber für viele ist das Reisen ja der absolute Luxus des Jahres. Wenn man also knapp bei Kasse ist, aber nun unbedingt wegfahren möchte, eins zum anderen kommt und schnell gebucht werden muss, dann hat man meistens keine Zeit für große Recherchen. In so einem Fall rate ich, sich einfach zu entspannen und dem ganzen frohen Mutes entgegen zu gehen. Reisen und Urlaub sind so oder so super. Und mit unseren paar Tipps kann eigentlich gar nichts schief gehen. Think positive!
2 Kommentare
Die Erwartungshaltung ist meist das Problem. Freue dich einfach über alles, das klappt.
Stimmt! Ich erwarte auch immer nichts und bin deswegen oft sehr begeistert :)