Nach einer Fernreise-Ebbe kommt endlich meine langersehnte Glücksflut namens Aruba. Das Land ist klitzeklein, liegt etwa 25 km von Venezuela entfernt und ist DAS Synonym für Sonne, Strand und Meer. Schon die Beach Boys wussten, was gut ist und wollten ihre Liebe mit in himmlische Karibikwelten nehmen: „Aruba, Jamaica, oh I want to take ya“. Himmlisch ging es bei mir auch ohne die Beach Boys zu. „One Happy Island“ ist schließlich das Motto der kleinen Insel. Damit ist die gute Laune Teil der Buchung. Wer will bei 365 Sonnentagen, unendlichen Puderzuckerstränden und glasklarem Meer schon großartig meckern? Eben!
Ich habe die ABC-Insel 8 Tage lang genauer unter die Lupe genommen und 5 abwechslungsreiche Tipps für einen Urlaub auf Aruba mitgebracht. Fest steht, packt die Badehose ein!
Urlaub auf Aruba: Schwimmen, Chillen und die Seele baumeln lassen
Blaues Meer, weiße Strände und alles kompakt auf nur 179 Quadratmetern. Da ist der Strand zum Greifen nah, egal, wo man sich gerade befindet. Kein Wunder also, dass ich nach meiner Ankunft, als aller, aller, aller, aller erstes ins Wasser will. Gesagt, getan!
Eagle Beach ist eines der Aushängeschilder. Viele Hotels sind hier angesiedelt – und ich weiß warum. Der Sand ist weich wie Watte, weiß wie eine Zahnpastawerbung und auch beim Wasser ist alles glasklar. Beim alten Rettungschwimmer-Türmchen finde ich einen Platz, meinen Stammplatz. Die Aussicht ist unübertrefflich, das Meer nur wenige Schritte entfernt und ich habe keinen direkten Strandnachbarn, mit dem ich Liege an Liege über das Hotel-Animationsprogramm diskutieren müsste. Stattdessen genieße ich die Ruhe und werde zum ultimativen „One Happy Urlauber“.
Ganz alleine bin ich dann doch nicht. Der Strand ist eine beliebte Brutstätte für Schildkröten, die sich den Platz in der 1. Reihe reserviert haben. Die Absperrungen schützen die Kleinen vor unerwünschten Besuchern. Irgendwann, kurz vor Sonnenuntergang, passiert es dann! Eine Menschentraube versammelt sich an der Schildkrötenbrutstätte. Sie schlüpfen! Ich habe das Glück, die ersten Minuten der kleinen Schildkrötenfamilie mitzuerleben, bevor sie langsam ins Wasser krabbeln. Ein echtes Naturwunder.
Ähnlich bewundernswert geht es beim Strand Mangel Halto zu. Fünfzehn Minuten von Oranjestadt enfernt sitze ich in einer großen Badewanne, die zum Teil von Mangrovenbäumen umrandet ist. In die Wanne mit dem niedrigen Wasser und der perfekten Wassertemperatur kann man am besten vom Sonnendeck aus klettern. Alternativ laden die kleinen Buchten zwischen den Mangrovenbäumen zum Plantschen ein. Das schönste an Mangel Halto? Die Stille! Hier reihen sich noch nicht die großen Hotelkästen aneinander. Mangel Halto ist außerdem bei Tauchern beliebt, auf die ein Schiffswrack und allerlei Unterwassergestalten warten.
Sowieso gibt es beim Urlaub auf Aruba für jeden Anlass und für jede Aktivität einen passenden Strand. Kite- und Windsurfer werden beim Hadicurari Beach (Fisherman’s Hut) glücklich, Surfer beim Dos Playa Beach und alle, die einmal SUP oder SUP-Yoga ausprobieren möchten, kommen am Palm Beach auf ihre Kosten. Was ich gemacht habe?
Urlaub auf Aruba: Schnorcheln
Schnorcheln ist hier ein „Must“ und eine meiner liebsten Beschäftigungen auf One Happy Island. Warum? Wahrscheinlich weil ich in kürzester Zeit, mit minimalem Aufwand (Schnorchel, Bikini, Brille, Badehandtuch) in eine neue Welt eintauchen kann. Der Überraschungsfaktor spielt sicherlich ebenfalls eine große Rolle … und der ist hoch, zumindest beim Urlaub auf Aruba!
„Der frühe Vogel fängt den Wurm“ ist sonst nicht so mein Motto, auf Aruba aber schon. Die innere Uhr schickt mich um 7 Uhr aus dem Bett, zum Glück! Nein, ich lege nicht das Hotel-Handtuch auf die Liege und reserviere mir meine Sonnenbank für einen Tag. Ganz im Gegenteil, ich lasse den ganzen Hoteltrubel hinter mir und düse mit dem Auto in Richtung Boca Catalina, dem Schnorchel-Spot mit großem „Wow-Faktor“.
Schon beim ersten Fuß-Wasserkontakt begrüßen mich ein Dutzend Fische, die mich wenig später auf einen Ausflug in ihren Unterwasserkosmos einladen. Fische in allen Formen und Farben schwimmen an meiner Nase vorbei. Da wäre selbst Ariel blass vor Neid. Sterne sehe ich auch und das liegt nicht an der Hitze oder zu viel Super Mario in meiner Kindheit. Mindestens 20 Seesterne haben es sich hier am Meeresboden bequem gemacht. Wäre ich ein Seestern, wäre dies definitiv meine Wahlheimat. Bei Tres Trapi (natürliche Treppe im Stein) steige ich für einen Moment aus dem angenehm temperierten XXL-Schwimmbecken und beobachte, wie die ersten Katamarane eintreffen. Viele Schnorcheltouren sind eine Kombi aus Schwimmen, Schnorcheln, Bootfahren, Essen und Trinken. Ich hingegen bin meine eigene Schnorcheltour.
Urlaub auf Aruba: Gaumenfreuden entdecken
Nach einem sportlichen Start in den Tag kommt der Hunger auf. Mein 2. Frühstück heißt Pastechi, das sicherlich auch bei Weight Watchers die volle Punktezahl erreicht. Die gefüllten Teigtaschen, die an Empanadas erinnern, sind meist mit Käse, Hackfleisch, Fisch oder Käse-Schinken zu haben. Das Problem, sie schmecken ALLE unglaublich gut! Da es sich hierbei um einen Frühstückssnack handelt, findet ihr die besten (und frischesten) Pastechis zwischen 8.00 Uhr und 10.00 Uhr an verschiedenen Imbissständen (Come & Try Snack), Foodtrucks oder in Bäckereien wie Bright Backery. Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben und der Pastechi-Verzicht ist in diesem Fall sehr hart. Glaubt es mir!
Ein weiteres Stück Aruba ist Conch. Ich bin eigentlich kein großer Muschelfan. Bei Conch ändert sich das schnell. Das Muschelfleisch wird in verschiedenen Varianten zubereitet, bei Red Fish (Orange Mall) bestelle ich das Gericht in einer traditionellen Creole-Sauce. Schmeckt ausgezeichnet! Vor hunderten von Jahren war die Muschel ein überlebenswichtiges Nahrungsmittel der Ureinwohner, heute ist sie eine Delikatesse, die nicht mehr wild gefangen werden darf. Dies und mehr lernt ihr im Archäologischen Museum (freier Eintritt!), das neben dem Museum Fort Zoutman einen Besuch wert ist.
Conch Creole-Style – ein Traum
Mein Highlight im Glas ist neben dem lokalen Bier der Tamarindensaft. Der Geschmack ist etwas bitter, aber sehr erfrischend, vor allem bei 32° C. Neben Saft könnt ihr Tamarinde außerdem kandiert im Supermarkt finden. Balashi, „Aruba’s Beer“, gibt es fast überall. Im Biergarten der Brauerei kommt es frisch von der Quelle. Da die Quelle auf der Insel nie ganz weit entfernt ist, schmeckt es zum Glück auch anderswo hervorragend. Mein Lieblingsort für ein kühles Stück Aruba ist – 3 x dürft ihr raten – der Strand, wegen des unschlagbaren Urlaubsfeelings. Denkt an den Sand zwischen euren Füßen, nicht irgendeinen, den weichsten „ever“, Meeresrauschen und dazu einen filmreifen Sonnenuntergang. Nette Beachbars wie MooMba haben neben Cocktails wie Aruba Ariba auch auf jeden Fall das lokale Bier auf ihrer Karte. Chill ist die Balashi-Variante, die etwas milder im Geschmack ist und meiner Meinung nach bei der Hitze noch mehr erfrischt. Chill eben.
Der Local Store ist eines meiner liebsten Lokale für eine Erfrischung am Abend und Fingerfood zum Nichtaufhörenwollen. Anders als die vielen 0815-Ketten und Restaurants in Hotelnähe, die laut und deutlich „für Touristen“ schreien, hat sie Charakter. Auch die Lage ist alles andere als Touri. Der Local Store liegt an einer größeren Straße, von der aus ihr das echte Inseltreiben beobachten könnt. Bilder von lokalen Fotografen, bunte Stühle, riesige Fenster und alte Fliesen, die ich gerne in meiner Küche hätte, sorgen für Gemütlichkeit und einen tollen Interior-Mix. Die Chicken Wings in Creole-Sauce sind der Hammer. Ein lokaler Twist kommt mit den Funchi-Pommes auf die Snackkarte. Funchi ist ein Teigfladen aus Maismehl, der sonst auf One Happy Island eine häufige Beilage vieler Mahlzeiten ist.
Urlaub auf Aruba: Über den Tellerrad hinausschauen
Wusstet ihr eigentlich, dass Aruba einst der größte Exporteur von Aloe Vera war? 2/3 der Insel waren mit der Pflanze bedeckt, die vor allem für medizinische Zwecke genutzt wurde. Auch heute findet man auf Aruba viele Aloe-Pflanzen. Das Gel hilft bei Sonnenbrand, juckenden Mückenstichen und vielen anderen Wehwehchen. Im Museum der Kosmetikfirma Aruba Aloe erfahrt ihr mehr zum Wunderpflänzchen. Am Ende der Tour geht es im Museumsshop ran an den Tiegel, um die verschiedenen Produkte mit riesen „will-ich-haben-Faktor“ zu testen, darunter Sonnencremes, Bodylotions, Haarpflegeprodukte und, und, und.
Neben Aloe Vera hat damals Gold eine große Rolle auf der Insel gespielt. 1824 gab es den ersten Goldfund, der wie der Tourismus ab den 80er Jahren, sicherlich auch für „Happiness“ sorgte. Mir hat ein kleiner Ausflug zu den Goldminen Bushiribana und Balashi sehr gut gefallen. Entweder kommt ihr mit dem Mietwagen, oder ihr macht eine Tour per Pferd. Außer Ruinen ist hier allerdings nicht viel zu sehen. Dafür dürft ihr eurer Phantasie freien Lauf lassen.
Urlaub auf Aruba: Offroading
Ich sitze mit Freunden in einem Wrangler. Wir düsen über die Insel. Der Wind verwuschelt unsere Haare, ich schmecke das Salz auf meinen Lippen. Der Duft nach Abenteuer liegt in der Luft und ein Gefühl von Freiheit gibt uns den letztendlichen Glückskick. Gäbe es einen Aruba Lonely Planet, wäre die Strecke vom Leuchtturm, die Nordküste herunter, sicherlich mit „off the beaten track“ gekennzeichnet. Auch wenn das Land nicht sonderlich groß ist, bekommt man bereits nach 15 Minuten on-, beziehungsweise off the road, einen kompletten Landschaftswechsel geboten.
Wir starten am Leuchtturm im Norden, der frisch restauriert und ganz bald für Besucher zugänglich ist. Danach geht es die Küste entlang. Einsame Strände mit wildem Wellengang, grobe Felswände, die Bushiribana Goldmine und die Natural Bridge, die seit ein paar Jahren keine mehr ist, liegen auf unserer Route. Statt der alten Natural Bridge finden wir eine neue. Daneben liegen beschriftete Steine, die darauf hinweisen, die Strände Arubas zu respektieren: „keep our beach clean“. Die schönste Kirche, in wahrlich himmlischer Lage, darf beim Urlaub auf Aruba und unserem Roadtrip auf keinen Fall fehlen. Gleich daneben tanken wir Energie in Form vom Saft der Kokosnuss, die uns am bunten Verkaufsstand frisch aufgeschnitten wird. Das Leben ist schön!
Nach über einer Woche, muss ich schweren Herzens Abschied von meiner Happiness-Oase nehmen. Noch ein letztes Mal schaue ich mir den einmaligen Sonnenuntergang an. Fast zu schön um wahr zu sein. Ich kann bestätigen, das Motto „One Happy Island“ ist mehr als nur ein Werbespruch.
Weitere Vorgeschmäcker auf einen Urlaub auf Aruba:
Auf geht’s zum Roadtrip!
Frischer Saft von der Huchada-Bakery in Santa Cruz
One happy island? Oh ja!
Lust auf eine Kokusnuss?
Local Store Bar & Grill
Leguane sind auch Inselbewohner!
Frühstückssnack Pastechi – lecker!
Der traumhafte Eagle Beach
Hier bleiben die Strände sauber …
Ayo-Rock-Formation
Hier brüten die Schildkröten
Die Alto Visto Kirche in himmlischer Lage
Das archäologische Museum
Die Gastautorin:
Hallo! Ich heiße Julia. Aufgewachsen in einem kleinen Örtchen im Kreis Gütersloh, hat mich meine Reise irgendwann nach Amsterdam geführt, spannende Umwege inklusive. Auch hier, wie in meiner Heimat, erreicht man alles ‘ganz easy’ mit dem Rad … allerdings gibt es in meiner Lieblingsstadt ständig Neues zu entdecken. Wenn ich nicht gerade über die Grachten radel und meine Fühler nach netten Lädchen und Lokalen ausstrecke, arbeite ich im PR-Bereich. Meinen Schreibtischstuhl tausche ich hin und wieder gerne gegen Abenteuer in Form von Städtetrips und aufregenden Reisen ein, die auf meiner Bucketlist auf ihr Flugticket warten. Ein Spanischkurs hilt mir momentan dabei, meine Sprachkenntnisse zu erweitern. Die beschränken sich noch auf Textzeilen ‘richtig guter’ Sommer-Hits … und “vamos a la playa” wäre auf Dauer viel zu langweilig.
4 Kommentare
Schöner Artikel. .. nun bekomme ich mächtig Lust es dir nachzumachen
Grüsse aus Detmold
Brigitte
:)
Hallo Christine,
Deine Aruba-Beschreibung ist hervorragend. Ich überlage, von Anfang Nov. für etwa 10 Tage dorthin zu fliegen.
Die Preise sind jedoch beachtlich, wegen der Schöneit der Indel aber nachvollziehbar. Falls ich fliege, ist Amsterdam Schiphol wohl die beste Wahl. Gibt es auf der Insel kleinere Anlagen oder Anbieter, die nicht den Preislevel der größeren Hotels haben? Wenn es Deine Zeit erlaubr, sage ich für eine Antwort danke im Voraus.
Mfg Jürgen.
Eine Co-Bloggerin hat den Text geschrieben, deswegen kann ich dir da gerade nicht weiterhelfen…Sorry