Christine, was ist diese Woche alle passiert?
Die letzte Woche war einfach fantastisch. Ich war endlich wieder unterwegs in der Welt, habe gesehen, wie wunderschön sie ist und gespürt, dass es mir so gut tut. Nach dem „Sommer am Meer“ in Portugal, bin ich danach nicht gleich wieder losgestürmt und durch die Gegend geflogen. Ich habe es immer noch sechs Monate ruhig angehen lassen, habe nur kleine und kurze Reisen unternommen und das war goldrichtig. Auf der ITB, der größten Reisemesse, die einmal im Jahr in Berlin stattfindet, habe ich dann schon sehr deutlich gemerkt, dass es mich wieder in den Fingern juckt, dass die Reisepause mehr als nötig und gut war, ich jedoch wieder ein Abenteuer brauche. Mein erstes Projekt sollte eine Herzenssache sein – Dominica. Die kleine Insel in der Karibik, zwischen Guadeloupe und Martinique habe ich schon einmal vor vier Jahren besucht. Doch damals war alles anders. In den letzten zwei Jahren hat Dominica ein Tropischer Sturm getroffen und noch viel schlimmer, Hurrikan Maria mit Stufe 5. Es war verrückt auf der Insel zu stehen und zu merken, es wurde wirklich kein Quadratmeter vom Sturm verschont. Weder die Natur, noch die Häuser. Kein Baum hatte noch ein Blatt am Ast, geschweige denn viele Äste und fast kein Dach ist heil geblieben. In den sechs Monaten, die jetzt schon nach Maria vergangen sind, ist die Insel jedoch schon wieder sehr grün geworden. Besucher, die das „alte“ Dominica nicht kennen, den würde es kaum auffallen.
Es war eine unglaublich emotionale Woche. Ich habe so viele Bewohner getroffen und ihre Geschichten gehört. Geschichten, wie man einen Hurrikan überlebt, die Tage danach, wie manche alles verloren haben, aber trotzdem nicht aufgaben sich wieder ein Leben aufzubauen. Es war verrückt, es war traurig, es war inspirierend und schön, wie viel vertrauen mir entgegen gebracht wurde. Es tat mir sehr gut mal wieder aus meinem fast schon „Alltag zu Hause“ gerissen und einmal durchgeschüttelt zu werden. Es tat gut, mal wieder eine Relation zu „Problemen“ zu bekommen. Ich möchte niemanden mit seinen Problemen abwerten, aber es gibt durchaus schlimmere Lebenssituationen, in denen Menschen sich zu recht Sorgen machen.
Eine weitere große Mission war jedoch zu zeigen, dass Dominica immer noch ein wunderschönes Land mit bezaubernden Orten ist und jetzt mehr denn je Touristen braucht, die das Land und die Wirtschaft beleben. Ich habe so viele tolle Posts für euch geschrieben, zwei Vlogs gedreht und gerade sitze ich noch an einem Visual Vibe. Ihr dürft euch also auf ganz viel freuen!
WAS HAST DU HEUTE GELERNT?
Das Leben, was soll ich sagen. Manchmal ist es ein Arschloch. Ich habe mich schon oft gefragt, was wohl überwiegt – Freude oder Trauer, wenn beides aufeinander trifft. Leider habe ich feststellen müssen, dass die Trauer wohl stärker ist. Am Freitag den 13. April war es soweit. Der Vertrag für unser Grundstück in Portugal wurde unterschrieben. Irre, einfach irre. Ich kann es kaum glauben, dass wir uns getraut haben. Doch ich bin mir immer noch sicher, dass es zu 100% die richtige Entscheidung war. Am Freitag den 13. April wurde jedoch auch unser jahrelanger Freund und Begleiter, Familienhund Benny, eingeschläfert. Es war fürchterlich traurig. Kaum schreibe ich diese Worte, muss ich wieder weinen. Ich glaube keiner, der nicht schon einmal einen Hund hatte wird verstehen können, wie schrecklich es ist, einen Vierbeiner zu verlieren. Es war auch das erste Mal, dass wir oder besser gesagt meine Eltern entscheiden mussten ihn einschläfern zu lassen, weil es ihm schlechter und schlechter ging. Das ist so eine schwere Entscheidung. Wann ist schlecht „schlecht genug“ um ihn loslassen zu können. Wie schrecklich ist es, einem Tier beim sterben zu zusehen? Ich versuche ja schon immer das Positive überall und immer zu sehen, doch in dieser Situation fällt es mir wirklich verdammt schwer. Ich habe ein großes Problem und irgendwann muss ich vielleicht daran arbeiten, einen Umgang damit zu finden, aber der Tod macht mich fertig.
Aber ich habe dazu ein schönes Zitat gefunden:
„Trauer bringt Tiefe. Freude bringt Höhe. Trauer bringt Wurzeln. Freude bringt Äste. Freude ist wie ein Baum, der sich dem Himmel entgegenstreckt und Trauer ist wie die Wurzeln, die in das Erdinnere hineinwachsen. Beides wird benötigt – je höher ein Baum wächst, desto tiefer verwurzelt er sich in der der Erde. So wird die Balance aufrechterhalten.“ Osho
WELCHE SACHEN HABEN DICH HEUTE GLÜCKLICH GEMACHT?
Es bleiben all die schönen Erinnerungen mit Benny, die gerade noch so schmerzhaft sind, dass ich weinen muss, wenn ich daran denke. Aber irgendwann werde ich lächeln und an die schöne Zeit ohne Schmerz zurück denken.
Auf Dominica gab es einen wunderschönen Moment. Eigentlich zwei, von denen ich euch erzählen möchte. Eines morgens bin ich aufgestanden, habe auf der Holzveranda des Hotels Yoga gemacht, unter mir sind die Wellen auf dem Kiesstrand gebrochen und über mir am Himmel leuchtete ein Regenbogen. Das war so ein magischer Moment. Ohne zu spirituell klingen zu wollen – man hat diese Energie der Natur gespürt. Die brechenden Wellen, der leuchtende Regenbogen…
Einer der schönsten Tage auf Dominica begann um 6 Uhr morgens. Ich bin aufgestanden und losgefahren ohne vorher noch schnell Mails zu checken und habe mich auf den Weg zu Elkin und seiner Farm gemacht. Ich kann auch genau beschreiben, was so schön an diesem Tag war. Ich war draußen, habe mit meinen Händen gearbeitet, hatte dabei von den Bergen eine wunderschöne Aussicht aufs Meer und konnte etwas nützliches tun. Es war so herrlich authentisch mit Elkin über Gott und die Welt zu reden. Seine Farm, sein Leben, die acht Kinder, der schwere Verkehrsunfall, die Trennung von seiner Frau, was Freundschaft bedeutet und auf was es ankommt im Leben.
Drei Stunden stand ich mit dem 62-jährigen Farmer am Hang auf seinem Maisfeld und habe Unkraut gejätet mit einer Riesensichel. Wer wie ich dachte, dass ist ja ein Kinderspiel, hat sich getäuscht. Ich machte doch immer wieder Fehler, ließ zu viel Erde an der Wurzel, türmte die Unkrauthaufen zu hoch und und und. Es war so authentisch, wie man es auf keiner touristischen Tour erlebt. Nach dem Hurrikan Maria hat Dominica das Volountourism ins Leben gerufen, bei dem Touristen helfen können Dominica wieder aufzubauen. Entweder mit einem Farmer arbeiten oder beim Tauchen das Meer säubern oder, oder oder. So eine tolle Sache und alle Infos auf dominicaupdate.com.
Das war mein Tagebuchpost. Diesmal etwas traurig. Aber ich finde es wichtig und richtig zu zeigen, dass bei niemanden immer Sonnenschein ist. Doch ich bin mit sicher. Nach Regen kommt wieder Sonne und vielleicht sogar ein Regenbogen.
Nächste Woche werde ich mich sicher auch ganz doll über unser Grundstück in Portugal freuen. Im aktuellen Podcast erzählen wir schon mal die ganze Geschichte. Wie kam es dazu? Wie haben wir das gemacht? Und, und, und…
2 Kommentare
Ach meine Liebe, so ein schöner Artikl! Ich bin mit Katzen groß geworden und habe jede einzelne schmerzlich betrauert. Ein bisschen weiß ich also, wie sich so ein tierischer Verlust anfühlt.
Ganz tolle Worte und Infos, die du da für Domenica zusammengesammmelt hast.
Liebe Grüße an dich!
Danke für die liebe Nachricht. Zu Dominica kommt noch gaaaaannz viel!!!