Ich glaube, mir ist noch kein Reisebericht so leicht aus den Fingern geflossen wie dieser. So viel von dem, was ich sah, habe ich schon einmal in wunderschönen Worten gelesen, nämlich in den Kriminalromanen, in denen Kommissar Dupin an den unterschiedlichsten Ecken der Bretagne in Nordfrankreich ermittelt. Mein erstes Buch trug den Titel „Bretonische Flut“ und seitdem bin ich verliebt in die Westküste der Bretagne, wie die Smaragdküste bei St-Malo, sowie die anderen vielen Sehenswürdigkeiten abseits von dem beliebten Reiseorts Frankreich Paris.
„Hier formen die ungeheuren Kräfte des tosenden Atlantiks und der peitschende Wind sowie die unendlich feine, salzige Gischt, die kilometerweit getragen wurde, die Natur bis tief ins Land hinein.“ Es ist eigentlich verrückt, dass mich ein Buch an diesen Ort gebracht hat. Nachdem ich die letzte Seite von „Bretonische Flut“ gelesen hatte, war klar – ich muss in die Bretagne. Ich möchte an der Küste stehen, an der es die unterschiedlichsten Grüntöne gibt – vom dunkelsten Schwarzgrün bis hellstem Gelbgrün, über die Felsen der rosa Granitküste laufen, im Bistro du Bac in Sainte-Marine gegenüber von Bénodet ein Glas Muscadet trinken und die Schönheit des zauberhaften Archipels, der bretonischen Karibik, sehen. Nach Paris ist die Bretagne in der Region Nordfrankreichs einer der top Tipps für Touristen. Der ehemalige Pfarrbezirk, der noch heute mit seinen Parks und Gärten, den Badebuchten, Pont-Aven und viele schöne Ecken mehr zu bieten hat, um alle in einer Woche zu entdecken. Hier kommen meine 7 Highlights in der Bretagne.
- Der beste Surfspot in Nordfrankreich
- Das malerischste Dorf in der Bretagne – Pont-Aven
- Ein Haus am Wasser im Küstenort Bénodet
- Crêpes-Kurs im Atelier von Véro in Bénodet
- Finistère – das Ende der Welt, die schönsten Spots an der Westküste
- Restauranttipps
- Weitere Empfehlungen für top Sehenswürdigkeiten an der Nordküste der Bretagne
Bretagne Sehenswürdigkeiten: 1. Die Karibik der Bretagne – die Glènan-Inseln
„Wie auf Zauberweise schweben die flachen, lang gezogenen Inseln über dem tiefopalen Meer, ein wenig verwischt, flimmernd.“ Mit diesem Satz beginnt Kommissar Dupins zweiter Fall, „Bretonische Brandung“, der auf den wunderschönen Glénan-Inseln spielt, die auch die Karibik der Bretagne genannt werden. Und diesem Name macht die Inselgruppe alle Ehre.
Fünfzehn Kilometer von der bretonischen Riviera entfernt liegt diese wunderschöne Inselgruppe voll mit weißem Sand und von türkisfarbenem Wasser umgeben. Von April bis September könnt ihr die Hauptinsel Saint-Nicolas, auf der auch ich war, mit dem Boot ab Bénodet, Beg-Meil und dem Hafen Port la Forêt erreichen.
Neben karibischem Feeling hat die Insel Saint-Nicolas auch eine ganz besondere Blume – die Narzisse der Glénan-Inseln, eine der seltensten Blumen Europas. Ein bretonischer Apotheker aus Quimper entdeckte die Glénan-Narzisse im Jahr 1803. In den 50er Jahren war sie noch vom Aussterben bedroht, heute hat sie ihren Schutz im Naturreservat auf der Hauptinsel und blüht weltweit nur hier auf Saint-Nicolas. Von April bis Juni steht sie in voller Blüte.
Neben der Glénan-Narzisse finden auch Seevögel und Fische hier einen idealen Lebensraum. Die Tauchschule des Archipels bietet Tauchgänge rund um die Inseln an. Mit etwas Glück entdecken Taucher auch den bis zu sieben Meter langen Riesenhai, einen Vegetarier, der sich nur von Plankton ernährt. Als eine der weltweit anerkanntesten Segelschulen erfreut sich auch großer Beliebtheit bei Seglern.












Bretagne Sehenswürdigkeiten: 2. Der beste Surfspot in Nordfrankreich
San Sebastian, Hossegor, Biarritz – diese Orte werdet ihr im Kopf haben, wenn ihr an Surfspots in Frankreich denkt. Was bestimmt noch nicht jeder von euch wusste, auch Nordfrankreich gehört mit seiner Atlantikküste zu den weltbesten Surfstränden. Im Sommer ist der Wellengang zwar nur mäßig, aber als Anfänger – ein Traum! Denn wie hat Stefan, mein Lehrer, so schön gesagt: „Die Wellen verzeihen dir hier kleine Fehler“.
Ich sitze neben ihm auf meinem Surfbrett im Wasser und schaue auf den Ozean. Wenn ich draußen am Strand stehe, dann kommen mir die Wellen immer so klein und schmächtig vor, doch im Wasser, auf dem Brett, sieht das immer ganz anders aus. Heute sitze ich seit langem wieder völlig entspannt im Line Up und warte auf das nächste Set. Stefan hat einen perfekten Spot gefunden und ich traue meinen Augen immer noch nicht, denn wir sind völlig allein. Erst nach einer Stunde gesellen sich zwei weitere Surfer zu uns. Bis dahin haben wir die Wellen nur für uns.
Ich liebe sie, nicht zu groß und nicht zu klein, mit genug Kraft, dass man ohne Herzrasen reinpaddeln kann, aber nicht zu stark, dass man beim geringsten Fehler davor Angst haben muss, in einer endlosen Waschmaschine zu landen. Mein Tipp ist also der Strand „Plage de Pors Carn“, der südlich von der Point de la Torche und dem Strand „Plage de la Torche“ liegt, dem bekanntesten Strand an diesem Küstenabschnitt und ich muss zugeben, auch dem schönsten, weil ihr vom Wasser auf eine Berglandschaft aus Dünen schaut. Doch am Strand „Plage de la Torche“ ist definitiv mehr los. Hier war ich am Tag darauf surfen und hatten auch eine echt super Zeit.
Meine Empfehlungen für Surfschulen
Dezert Point – Ecole de Surf de Pors | Carn 171, rue du Musée de la Préhistoire 29760 Penmarc’h | Tel.: 00 33 (0)2 98 52 13 90
29 HOOD Surfclub | 433, rue du musée de la préhistoire Pors Carn 29760 Penmarc’h | Tel.: 00 33 (0)7 87 51 56 47 | Mail: contact@29hood.com
Bretagne Sehenswürdigkeiten – Mit dem Kanu über das Wasser gleiten
Für alle, denen die Wellen und das Surfen doch nicht ganz geheuer sind, die zwar aktiv sind, es aber doch etwas gemütlicher angehen möchten, empfehle ich eine Kanutour über den Odet Fluss, den angeblich schönsten Fluss Frankreichs, mit seiner abwechslungsreichen Flora und Fauna und den prachtvollen Schlössern und Herrenhäusern, die immer wieder durch die Bäume spitzen. Es gibt drei unterschiedliche Routen. Für jedes Niveau das richtige von fünf bis 25 Kilometer. Hunde sind übrigens auch erlaubt. Boris hat sein eigenes Sportprogramm gemacht und ist neben dem Kanu hergeschwommen.
Kanuverleih Les 3 Grenouilles | Reservierungen unter +33687807186 oder +33664880088 | Achtung: Ihr müsst am Telefon sehr klar und langsam sprechen, wenn ihr auf Englisch reservieren möchtet. Ansonsten kann es zu Kommunikationsschwierigkeiten kommen.
Bretagne Sehenswürdigkeiten: 3. Das malerischste Dorf in der Bretagne – Pont-Aven
Claude Monet, Henri Matisse, Paul Gauguin – sie alle verliebten sich in den kleinen, verwunschenen Ort Pont-Aven. Besonders ans Herz gewachsen ist das pittoreske Mühlendorf Paul Gauguin, der zwischen 1886 und 1894 insgesamt viermal die Sommermonate hier verbrachte.
Wir parken unser Auto unten am Hafen.
„Alle paar Meter standen Palmen, auch die hohen dünnen, die Dupin so mochte, die immer in kleinen Gruppen wuchsen und steil aufragten. Riesige Rhododendronbüsche. Ginster. Kamelien. […] Die letzten Häuser des Ortes lagen fast schon verbogen im Grünen, mit weitläufig geschwungenen Gärten.“
Ich gebe es zu, ich war auf dieser Reise auch ein bisschen auf den Spuren von Kommissar Dupin unterwegs. Im idyllischen Kleinod Pont-Aven spielt der Fall „Bretonische Verhältnisse“. Ich schlendere am Aven entlang, überquere Brücken mit prächtigen Blumen-Bouquets, bestaune die kleinen Steinhäuser, in denen sich oft Kunstgalerien verstecken und spüre, dass die Kunst hier immer noch allgegenwärtig ist. Ich muss gar nicht genau hinschauen, um einige von Gauguins Motiven zu erkennen. „Selbstportrait mit Gelben Christus“ ist wohl sein bedeutendstes Werk, das hier entstanden ist.
Ein wunderschöner Weg geht verwinkelt am Fluss Aven entlang und vorbei an dem wohl schönsten Klohäuschen (hier auf dem Foto), das ich je gesehen habe.
Bretagne Sehenswürdigkeiten – Meine drei Lieblingsmotive aus Pont-Aven
- Klohäuschen auf der Brücke bei der Straße Rue des Abbés Tanguy
- Blick von der Rue Auguste Brizeux auf die Pizzeria „Le Moulin du Grand Poulguin“ mit ihrer Mühle
- Bis zum Ende der Venelle de Rosmadec gehen
Restauranttipp: 5,0 Sterne auf Tripadvisor und keinen Tisch mehr für den Abend frei – das muss ein gutes Zeichen sein. Leider konnte ich das Café Sur Cour nicht persönlich testen, aber ich möchte euch trotzdem empfehlen, vorab einen Tisch zu reservieren, dort zu essen und – wenn ihr ganz nett seid – eure Erfahrungen hier zu teilen. Lasst euch nicht abschrecken, die Karte gibt es nur auf Französisch, wird aber für euch auf Englisch übersetzt. Ich freue mich auf eure Erfahrungsberichte!
Café Sur Cour | 8 rue des Meunieres, 29930 Pont-Aven | Telefon: +33 6 79 53 22 37








Bretagne Sehenswürdigkeiten: 4. Ein Haus am Wasser im Küstenort Bénodet
Kleine Steinhäuser mit dunklen Dächern, bunte Fensterläden aus Holz, Palmen im Garten, abgerundete Gartentore aus Holz mit blühenden Hortensien dahinter. Das waren die ersten Eindrücke, die ich bekam, als ich durch Bénodet gefahren bin. Das erste Geräusch – das Schreien der Möwen – ach, wie ich es liebe. Wo Möwen sind, muss auch Wasser sein und meistens Meer, was ich auch liebe.
Bénodet ist ein wunderschöner kleiner Ort an der Südküste der Bretagne, in dem wir für eine Woche ein Ferienhaus direkt am Fluss Odet gebucht hatten. Es war traumhaft schön. Hier weckte mich kein krähender Hahn, sondern eben die schreienden Möwen. Ich habe auf der Terrasse das Brummen der Ausflugsschiffe im Hafen, gehört welche die Passagiere auf die gegenüberliegende Seite oder in die bretonische Karibik bringen und das Meer gerochen – den Duft von Salz und Algen.
Nach einem Spaziergang an der Promenade bin ich meistens aufgebrochen, um die Gegend zu erkunden. Bénodet gehört zu der bretonischen Riviera, die insgesamt 26 Kilometer feinsten Sandstrand, kleine Badebuchten, glasklares Wasser, Leuchttürme und Pinienwälder zu bieten hat …
Der kleine Hafenort von Bénodet ist übrigens für Kommissar Dupin – zusammen mit Port Manec’h weiter östlich – der schönste Küstenort der südwestlichen Bretagne. Bei den Ermittlungen in „Bretonische Brandung“ findet er im „Café du Port“, am Kai des kleinen Jachthafens, Ruhe zum Nachdenken. Auch das „Bistrot du Bac“ nebenan ist an lauen Sommerabenden ein perfekter Ort für ein Gläschen Muscadet und Bretagne pur.
NOVASOL hat übrigens mehr als 40.000 private Urlaubsdomizile in 29 europäischen Ländern und außerdem eine super Suchfunktion wie beispielsweise „Haustiere erlaubt“. Super wichtig für uns. Ich muss sagen, wir waren alle, da spreche ich auch für Boris, super zufrieden mit unserer Hauswahl und hätten auch nichts dagegen gehabt, noch ein paar Monate länger zu bleiben …
Unser schöner Ferienhaus von NOVASOL
Bretagne Sehenswürdigkeiten: 5. Crêpes-Kurs im Atelier von Véro in Bénodet
Das Geheimnis der herzhaften Crêpes in der Bretagne möchte ich euch gleich am Anfang verraten – sie sind aus Buchweizen- und nicht aus Weizenmehl. Buchweizen hat bestimmt schon jeder von euch einmal gehört, doch wisst ihr auch, wie die Pflanze aussieht? Sie hat grüne Blätter, blüht weiß und gehört zu der Familie des Rhabarbers.
Véro ist die Crêpes-Meisterin in Bénodet. In drei verschiedenen Sprachen bringt sie Einheimischen und Touristen aus aller Welt die Kunst der Crêpes-Zubereitung bei. Vom Erstellen des Teigs bis zum Drehen auf dem „Billig“, das ist wirklich der Name für die heiße gußeiserne Crêpes-Platte.
Das Grundrezept vom deftigen Crêpes-Teig besteht aus 3 Zutaten: Buchweizenmehl, Wasser und Mehrsalz. Ihr seht, das Ganze ist vegan, wenn man zum Schluss auf den Schuss Milch verzichtet. Nachdem wir den Teig selbst angerührt haben, ging es an das heiße Eisen. Es ist schon etwas Übungssache, den richtigen „Dreh“ rauszubekommen, um eine dünne Crêpe zu machen. Das ist nämlich das wichtigste. Es macht nichts, wenn sie die Form eines Eis oder einer Pfütze hat, Hauptsache sie ist schön dünn und leicht knusprig.
Was ich sehr witzig fand, die deutschen Perfektionisten bekommen bei Véro nicht den traditionellen Schieber, um den Teig auf dem Eisen zu drehen, sondern ein Gerät mit einem runden Holzstöckchen unten dran, mit dem es viel einfacher ist, einen perfekt runden Crêpes herzustellen. Schon witzig, wie weit uns unser Ruf voraus eilt. Ich versuche es unerbittlich weiter mit dem traditionellen Schieber und zaubere Crêpes mit buntem Blumenrand. Die bekannteste Crêpe der Bretagne ist die „Crêpes complète“ mit Butter, Käse, Schinken und Ei. Doch meine vegane Version war auch ausgezeichnet.
Die Crêpes haben übrigens auch ihren Ursprung in der Bretagne und symbolisieren die Sonne. Na dann, gutes Gelingen und aller Anfang ist schwer. Hauptsache es schmeckt gut!
Les Ateliers Crêpes de Véro | 41, rue Jean Charcot, 29950 Bénodet | Parken könnt ihr vor der Maison du Tourisme. | Tel.: 00 33 (0)6 75 75 49 91
Bretagne Sehenswürdigkeiten: 6. Finistère – das Ende der Welt, die schönsten Spots an der Westküste
„Hier in Finistère gab es ein paar Orte, an denen man es ganz und gar spüren kann – das Ende der Welt. Ja, hier endet die Welt … an diesem zerklüfteten, wilden Vorsprung. Vor einem liegt nur das unendliche Meer und eine Weite, die man nicht sieht, die sich einem aber ganz deutlich als Gefühl mitteilte. Tausende Kilometer Wasser, wilder Ozean, kein Fitzelchen Land.
An diesen drei Orten, habt ihr genau dieses Gefühl:
1. Die Landspitze Pointe du Raz
An der Pointe du Raz findet ihr eines der beliebtesten Foto- und Postkartenmotive der Bretagne – eine Steilklippe mit vorgelagerten Felsen und einem Leuchtturm im Meer. Besonders toll ist der westlichste Punkt der Bretagne bei Sonnenuntergang. Die benachbarte Landspitze Pointe du Van ist ebenso schön, nur unbekannter und daher etwas ruhiger. Von der Pointe du Raz zur Pointe du Van sind es entlang des Zöllnerpfads ca. anderthalb Stunden zu Fuß.
Der fotogene Leuchtturm
2. Die Halbinsel Crozon
Wie ein waagerechtes Kreuz ragt die Crozon-Halbinsel in den Atlantik und teilt den Westen der Bretagne in den Norden und den Süden. Ihre Steilklippen fallen am Cap de la Chèvre bis zu hundert Meter tief ins Meer hinab und sind für Wanderungen eine spektakuläre Kulisse. Highlights sind die Pointe de Penhir und das Cap de la Chèvre, welche auch durch einen Wanderweg verbunden sind.
3. Die Landspitze Saint-Mathieu
Manchmal liebe ich richtiges Sturmwetter, vor allem an der Küste. Wenn es etwas gibt, über das ich mich wirklich nie aufrege (denn man kann es eh nicht ändern), und immer versuche, das Beste daraus zu machen ist – das Wetter. Was gibt es Schöneres, als gemütlich im Bett zu liegen, in die Decke gekuschelt, und ein Buch zu lesen, während das Brummen der brechenden Wellen an der Steilküste zu hören ist und der Wind pfeift. Oder sich nach einem ganz langen Frühstück richtig einpacken (es gibt kein schlechtes Wetter, es gibt nur schlechte Kleidung) und den Wind mit seiner Kraft und ja, auch den Regen zu spüren. Das tut so gut.
Die Bretonen sagen übrigens „En Bretagne, il ne pleut que sur les cons.“ Also „In der Bretagne regnet es nur auf Idioten.“ Das heißt aber nicht, dass also für die Klugen und Tollen immer die Sonne scheint und nur Idioten nass werden, sondern ganz im Gegenteil: Gemeint ist, dass sich nur Idioten von Regen von ihren Vorhaben abhalten lassen, während die anderen sich vom Regen nicht stören lassen und halt einfach trotzdem ihr Ding machen.
Solch einen Sturmtag, an dem sogar der Hund nicht vor die Tür wollte, hatten wir an der Westküste in Plougonvelin. Hier haben wir unsere Ferienwohnung gegen die Hostellerie de la Pointe Saint Mathieu eingetauscht. Der kleine Ort ist vor allem bekannt für seinen Leuchtturm Phare de Saint-Mathieu, der aus der Ruine einer alten Abtei ragt und direkt gegenüber vom Hotel liegt, zu dem auch das wunderschöne Bistro 1954 gehört – mit Blick auf die Küste und das Meer.
Apropos Meer, das steht hier an der Küste vor Plougonvelin, von der Insel Sein im Süden bis zur Insel Ouessant im Norden, unter einem ganz besonderen Schutz.
Bretagne Sehenswürdigkeiten – „Archipel Excursion“ am Hafen von Le Conquet
2007 wurde in Frankreich der erste nationale Naturpark im irischen Meer ernannt, der fast die ganze bretonische Westküste einschließt. Bei einer dreistündigen Bootstour im Zodiac führen Christel und Lucky durch den Meeres-Naturpark Iroise, vorbei an winzigen Inseln und Leuchttürmen im Meer. Übrigens, mehr als ein Drittel aller Leuchttürme in Frankreich stehen in der Bretagne – 52 von 148. Fast noch spannender als Leuchttürme finde ich die Tierwelt in dieser Region: Unzählige Meeresvögel, Kegelrobben und Delphine gibt es hier! Deswegen muss dieses Gebiet auch besonders geschützt werden, denn ein Viertel aller Meeressäugetiere an der französischen Küste sowie fast alle Fischarten der Atlantikküste leben hier. Plus 300 verschiedene Algenarten, weswegen das irische Meer zum größten „Algenfeld“ Europas gekürt wurde.
Leider, leider konnte ich die geplante Tour nicht selbst mitmachen, weil an diesem Wochenende ein Sturm aufkam. Es wäre für mich aber ein Grund, nochmal in die Bretagne zu fahren. Deswegen möchte ich euch die Tour auch ans Herz legen.
Bretagne Sehenswürdigkeiten – Die Küstenwanderweg GR34
Einer oder vielleicht sogar der schönste Wanderweg in der Bretagne ist der Küstenwanderweg GR34. Auf über 2.000 Kilometern nimmt er jede Bucht und jede Landspitze mit und führt rings um die Bretagne.
Von der Bucht des Mont-Saint-Michel über die Rosa Granitküste und die Crozon-Halbinsel bis zum Golf von Morbihan könnt ihr euch an den weiß-roten Schildern orientieren. Hier könnt nur einen kurzen Spaziergänge machen oder das echte Abenteuer und eine mehrwöchige Wanderungen planen. Der Küstenwanderweg GR34, auch Zollpfad genannt, wurde im 18. Jahrhundert angelegt. Zollbeamte überwachten von hier die zerklüftete Küste, um dem lebhaften Schmuggel Einhalt zu gebieten. Seit 1907 ist der Pfad GR34 einer der beliebtesten Wanderwege Nordfrankreichs. Weitere Informationen zu den Wanderwegen in der Bretagne findet ihr auf der französischen Website rund um das Thema Wandern & Bewegung rando.tourismebretagne.com.
Bretagne Sehenswürdigkeiten – Die schönsten Strände an der Landspitze Saint-Mathie
- Der paradiesische Strand – La Grève bleue
- Der barrierefreie Strand – Porz Liogan
- Der hippe Strand – Strand von Bertheaume
- Der einsame Strand Plage des trois-curés
- Der Familien- und Actionstrand – Strand von Trez-Hir
- Der größte Strand – Strand Blancs Sablons
Bretagne Sehenswürdigkeiten – Besuch der Museums „Mémoires 39 – 45“ an der Landspitze Saint-Mathieu
Seit mehr als 20 Jahren sammeln die beiden Brüder Aurélien und Clément Coquil, 29 und 33 Jahre alt, Erinnerungen, Briefe, Fotos, kurze Erzählungen und persönliche Gegenstände älterer Generationen, die während des zweiten Weltkriegs in der Bretagne gelebt haben. Der Rundgang durch den deutschen Bunker, der auch ein Teil des Atlantikwalls ist, beginnt bei den Unterkünften der 25 Soldaten, die dort die Stellung hielten. Die Beschilderung ist in englischer, französischer und deutscher Sprache und zeigt das tägliche Leben am Atlantikwall.
Wenn ihr euch alles in Ruhe anschauen möchtet, sollte ihr ca. 1 bis 1,5 Stunden einplanen. Dem Museum war es sehr wichtig, dass alles streng realistisch dargestellt wird und da stockt bei der ein oder anderen Geschichte der Atem. Trotzdem sehr, sehr sehenswert!
Musée Mémoires | 39-45 Lieu dit Prédic – Route de la Pointe Saint Mathieu 29217 Plougonvelin | Tel.: 00 33 (0)2 29 02 84 56
Bretagne Sehenswürdigkeiten – Restauranttipps:
Bistrot 1954
Auf jedem Tisch steht ein Glas Wein und dazu ein Topf, aus dem es dampft, oder ein Teller, auf dem wunderschön angerichtete Köstlichkeiten arrangiert sind. Ich hatte Nudeln mit Gemüse und Parmesan, ich glaube eines der wenigen, wenn nicht sogar einzigen vegetarischen Gerichte, aber – es gab eins und es war köstlich. Der Duft, der Geschmack der Gewürze, ja sogar ein ganzer Estragonzweig wurde beim Kochen verwendet. Und zu dem Essen der Blick auf das stürmische, irische Meer und das Gefühl, ein stückweit am Ende der Welt zu sein.
Bistrot 1954 | 9 place Saint Tanguy, 29217 Plougonvelin | Tel. +33 2 98 89 00 19
Creperie Louise de Bretagne in Le Conquet
Der ganze Ort Conquet ist ein pittoreskes Kleinod, und das Epizentrum der Gemütlichkeit ist die Crêperie Louise de Bretagne. Die Chefin selbst begrüßt in einem adretten schwarzen Kleid und auffälligem Halsschmuck ihre Gäste, bringt sie an den Tisch und erkundigt sich in regelmäßigen Abständen nach ihrem Wohlergehen. Mir ging es sehr gut. Das rustikale Steinhaus mit der Holzdecke und den Rrundbögen strahlt absolute Heimeligkeit aus und ist der Inbegriff von uriger Gemütlichkeit. Was in der Crêperie auf der Karte steht? Natürlich Crêpes in allen Formen und mit jeder erdenklichen Füllung von süß, über deftig und scharf bis hin zu exotisch.
Creperie Louise de Bretagne | Louise de Bretagne 6, Rue Poncelin, 29217 Le Conquet | Tel.: 00 33 (0)2 98 33 10 67
Restaurant La Passerelle in Le Conquet
Ich staune nicht schlecht, als auf meinem handgeschriebenen Menü dreimal das Wort vegan auftaucht. Vegane Vorspeise, veganes Hauptgericht und vegane Nachspeise. Für das Restaurant La Passerelle kein Problem, wenn ihr reserviert und es mit angebt. Dazu habt ihr eine wunderschöne Aussicht auf den kleinen Hafen, wenn ihr an der Fensterfront sitzt. Den Absacker gibt es gleich einen Stock tiefer in der Bar.
Restaurant La Passerelle | 18, rue Saint-Christophe, 29217 Le Conquet | Tel.: 00 33 (0)2 98 32 58 79 | Mail: lapasserelle.leconquet@gmail.com
Hostellerie de la Pointe Saint-Mathieu
Umgeben von Meer, gegenüber dem Leuchtturm und der Überreste der Abtei liegt das Hotel der Landspitze Saint-Mathieu. Ein traumhafter Ort. Das Hotel liegt genau an dem Landzipfel der Bretagne gegenüber von Molène und Ouessant. Ich hatte ein wunderschönes Zimmer mit Dachschräge und Blick auf die tosende Küste. Für mich war es wirklich ein ganz besonderer Ort und es gab jeden Morgen Frühstück im Bistro 1954 – mit Blick auf die Küste und das Meer!
Hostellerie de la Pointe Saint-Mathieu | 7 Place Saint-Tanguy, 29217 Plougonvelin | Tel: 0298890019 | Mail: contact@hpsm.fr
Bretagne Sehenswürdigkeiten: 7. Die Rosa Granitküste
Was Nolwenn, die Kollegin von Kommissar Dupin, über die Bretagne sagt: „Die Bretagne gibt es nicht! Es gibt viele Bretagnen.“ Und es stimmt. In diesem Satz lag vielleicht überhaupt das letzte und größte Geheimnis der Bretagne. Ein wunderschönes Beispiel dafür – die Rosa Granitküste.
Der „fotogenste“ Abschnitt der Küste liegt zwischen dem Strand von Saint Guirec und dem Leuchtturm Mean Ruz. Auch hier an diesem Küstenabschnitt spielt, wer hätte etwas Anderes erwartet, ein Fall von Kommissar Dupin – „Bretonisches Leuchten“. Der Titel dieses Romans leitet sich vom Leuchten der Granitfelsen ab. Farbenfroh und chaotisch liegen die rötlichen Felsblöcke, gestapelt, kreuz und quer und bis zu 35 Meter hoch, in der Landschaft rum. Wind, Meer und Regen haben die Steine in einzigartige Formen geschliffen und so könnt ihr, wenn ihr genau hinschaut, die Hexe, die Flasche, Napoleons Hut oder die Liebeslaube erkennen.
In der Abenddämmerung taucht die Sonne das Felsenchaos in warmes Orange. Wir sind vom Strand von Saint Guirec, dem gegenüber das Schloss Costaérès, Ferienwohnsitz des deutschen Komikers Didi Hallervorden, liegt, ungefähr eine Stunde bis zum großen Strand „Trestraou“ gelaufen. Am Strand von Saint Guirec ist auch der ehemalige Wohnsitz von Gustave Eiffel und bei Ebbe könnt ihr hier die Statue links am Strand Saint-Guirec zu Fuß erreichen. Sie hat keine Nase mehr, da heiratswillige Single-Frauen früher Nadeln in die Nase der Statue steckten. Hielten diese einen Ebbe-Flut-Zyklus lang, versprach der Aberglaube den Frauen, noch im selben Jahr zu heiraten.
Es ist eine wunderschöne Landschaft, in der ich einfach stundenlang auf einem Felsen hätte sitzen können, um die Felsen und das Meer anzuschauen.
Wenn ihr auch ein großer Dupin Fan seid, dann empfehle ich euch die Seite „Auf den Spuren von Kommissar Dupin“. Mit dieser Karte verpasst ihr keinen Ort!












Bretagne Sehenswürdigkeiten – Bretonisch für Anfänger*innen
Mit diesen paar Worten werdet ihr herzlich aufgenommen und sammelt ordentlich Pluspunkte!
- Demat = Guten Tag
- Kenavo = Auf Wiedersehen
- Trugarez = Danke (z wie s sprechen)
- Yec’hed mad = Prost (gesprochen: jermat)
- Ar wech all = Bis bald! (gesprochen: arweschall)
… und die Betonung immer auf der letzten Silbe. Damit zaubert ihr allen ein Lächeln ins Gesicht
Weitere Empfehlungen für top Sehenswürdigkeiten an der Nordküste der Bretagne
Bretagne Sehenswürdigkeiten: Brignogan-Plages (Pointe de Pontusval)
Wenn ihr entlang der „Route Panoramique“ unterwegs seid, könnt ihr bis Brignogan-Plages fahren. Ein ganz malerischer Ort! Vor allem bei Sonnenuntergang. Ein Picknick am Strand ist sehr zu empfehlen!
Bretagne Sehenswürdigkeiten: Roscoff & die Insel Batz (ca. 1,5 Stunden mit dem Auto von der Landspitze Saint-Mathieu entfernt)
Fünfzehn Fährminuten vor Roscoff entfernt liegt die exotische Île de Batz (Insel Batz). Mitten im rauen Ärmelkanal lässt der milde Golfstrom Palmen und Kakteen sprießen. Mehr als 2.000 Pflanzenarten aus aller Welt wachsen im Tropengarten der Insel. An der Anlegestelle könnt ihr euch ein Fahrrad mieten und die winzige Insel erkunden. Auf nur drei Kilometern Länge und knapp zwei Kilometern Breite gibt es neben dem Tropengarten auch weiße Sandstrände im Norden und einen Leuchtturm im Westen zu entdecken. Weitere Informationen findet ihr auf www.bretagne-reisen.de!
Bretagne Sehenswürdigkeiten: Klosterberg Mont-Saint-Michel
Ich empfehle euch, früh morgens oder spät abends hier zu sein, damit ihr schon vor den meisten Touristen am Mont-Saint-Michel ankommt und den Klosterberg noch/wieder etwas „für euch“ habt. Der Fluss Couesnon bildet die natürliche Grenze zwischen den Regionen Bretagne und Normadie. Er fließt knapp links am Mont-Saint-Michel vorbei, sodass die ganze Bucht des Mont-Saint-Michel zwischen Cancale und dem Berg zur Bretagne gehört, der Klosterberg selbst aber schon zur Region Normandie. Infos unter www.bienvenueaumontsaintmichel.com sowie www.ot-montsaintmichel.com
Bretagne Sehenswürdigkeiten: Saint-Malo
Wie eine Halbinsel liegt die Altstadt von Saint-Malo im Meer. In den schmalen Pflastergassen mit bunten Boutiquen und zahlreichen Restaurants tummeln sich im Sommer viele Besucher. Entlang der Wehrmauern bietet sich den Gästen ein weiterer Blick über das smaragdgrüne Meer, die weißen Sandstrände und den Hafen.
Bretagne Sehenswürdigkeiten: Blumeninsel Bréhat
Ein Besuch lohnt sich für einen halben oder sogar für einen ganzen Tag, je nachdem, wie viel Zeit man sich gern nehmen möchte. Dank des warmen Golfstroms blühen auf der Insel Bréhat das ganze Jahr über Hortensien, Mimosen, Kamelien, Eukalyptus und viele weitere Pflanzen um die Wette. Das Wahrzeichen der Insel ist die einst aus Südafrika mitgebrachte blauviolette Schmucklilie.
Charmante Häuser und wilde Buchten können ‚per pedes‘ oder mit dem Fahrrad erkundet werden; Motoren sind hier nicht erlaubt. Mit der Fähre sind es ca. 10 Minuten vom Paimpol zur Ile de Bréhat. Die Pointe de Plouezec ist eine der Landspitzen hier. An der Anlegestelle gibt es mehrere Fahrradverleihe. Das Fahrrad ist in der Tat das beste Verkehrsmittel auf der Insel und Karten gibt’s auch beim Verleih.
Überfahrt mit der Fähre vom Fährhafen in Paimol: Vedettes de Bréhat | 6, route de l’Embarcadère, 22620 Ploubazlanec | Mehr Infos zur Fähre unter www.vedettesdebrehat.com
Die zehn Tage haben nicht gereicht um alle meiner Bretagne Sehenswürdigkeiten besuchen zu können. Sie hören sich aber so gut an, dass ich sie mit euch teilen wollte. Ich hoffe, dass ihr genauso eine schöne Zeit in der Bretagne hattet, wie ich. Es ist ein ganz besonderer Fleck auf dieser Erde.
Ar wech all!
Eure Christine
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Surfen in Frankreich: 7 Hossegor Reisetipps für das Surferparadies
Selbstbestimmt und flexibel: mein Roadtrip Nordspanien – Frankreich










11 Kommentare
Einfach klasse Fotos und ein Bericht, der Lust aufs Reisen macht! Vielen Dank dafür :-)
Sehr gerne :)
Super Bilder, interessante Berichte, gibt Lust auf Me(e)hr!
Freut mich :)
Wahnsinnig schön!
Derzeit bin ich beim 5. Hörbuch über Komissar Dupin (Bretonisches Leuchten) und ich schreibe schon immer mit bei den Orten um sie als Frankreich-Liebhaberin unbedingt bald mal zu besuchen.
Vielen Dank, dass Du alles für mich notiert hast.
Sehr, sehr gerneeee!!!!
Wow, da hast du ja viel erlebt, wahnsinn. Als Tipp für die Norküste würd ich noch das Cap Frehel nennen. Vor allem ab Juni, Juli, wenn die Heide blüht ist es traumhaft entlang des Küstenwanderwegs!!
Toll geschrieben, sehr viele nützliche Informationen und so viele wunderschöne Bilder.
Und so interessant das Bretonisch. ❤️ Danke fürs Teilen und viele liebe Grüße ❤️🍀✨
Gerne :)
Hallo ,
Ich sehe Ihre Website und sie ist beeindruckend. Ich frage mich, ob auf Ihrer Website Werbeoptionen wie Gastbeiträge oder Anzeigeninhalte verfügbar sind?
Was ist der Preis, wenn wir auf Ihrer Website werben möchten?
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Danke schön
Jenifer Markly
Hallo Jenifer, melde dich gern einmal bei info@lilies-diary.com
Lieben Gruß
Pia vom Lilies Diary-Team