Flugzeuge im Bauch

Acht Festivals, 11 Mal geflogen und 22 Mal gebetet nicht abzustürzen. Ich habe die letzten Wochen ca. 75 Stunden im Flugzeug verbracht. Kein Wunder also, dass ich mir ständig Gedanken über das Fliegen mache.

Neulich habe ich mich über die Panikattacken vor dem Fliegen ausgelassen und heute über die Grauzone „Flugzeug“, ein ganz besonderer Ort. Vielleicht geht es auch nur mir so, aber im Flugzeug, da ist alles weg. Alle Probleme, alle Sorgen, alle Bedenken. Das Flugzeug ist der der einzige Ort, an dem ich wirklich dank der räumlichen Distanz zur Erde einmal alles vergessen kann. Meisten verabschiede ich mich dann für ein paar Stunden von der Gegenwart und reise in die Vergangenheit. Ich sitze am Fenster und schaue auf die Wolkendecke, die mich an weiche, süße Schlagsahne auf Milchkaffe erinnert und denke nach. Über die letzten Reisen und Erlebnisse und an Menschen, die mir begegnet sind. Manchmal habe ich das Gefühl, dass man von „oben“ einen besseren Blick auf alles hat. Am beeindruckendsten finde ich jedoch das Meer. Wie man stundenlang darüber fliegen kann und es ist kein Ende in Sicht. So endlos weit. Ruhig und in sich gekehrt. Da wird einem wieder bewusst, wie klein man selber ist und in Anbetracht dessen auch die Belanglosigkeit der „Probleme“, die man so oft mit sich rumschleppt. Mal ehrlich, wann war man das letzte Mal glücklich darüber, gesund zu sein und etwas zu Essen zu haben? Schade, dass man nicht jeden Tag zur Arbeit fliegen kann. Einmal über den Ozean. Ich glaube, man wäre ein anderer Mensch und so viel entspannter. Für mich geht es jetzt wieder ins Flugzeug. Zurück von Saint Lucia in der Karibik nach Berlin Friedrichshain.

Flugzeuge im Bauch

 Ähnlichen Effekt wie das Flugzeug hat die Bergspitze der Pigeon Island