8:00 Nein, das kann nicht mein Wecker sein. Das muss der Wecker vom Zimmernachbarn sein.
08:05 Nein.
08:10 Nein
08:15 Scheisse. Nur sechs Stunden Schlaf und schon wieder ein neuer Tag. Und es wird so viel passieren. Da hilft nur eins – Kaffee.
08:45 Rassan und Christoph kauen schon an ihrem Brötchen rum. Ich setze mich mit einer Tasse Kaffee dazu und lasse mir erst einmal die finnischen Frühstücks-Gepflogenheiten erklären. Natürlich gibt es am Frühstücksbuffet alles was das Herz begehrt aber eigentlich essen die Finnen nur Eibutter und Piroggen, eine gefüllte Teigtasche. Nach den Frühstücksgewohnheiten der Finnen, schwenken wir auf die Freizeitaktivitäten über. Ganz klar, auf Platz eins steht die Sauna. Und nicht nur einfach die ganz normale Holzsaune. Es gibt auch einen Saunabus, in dem eine Sauna integriert ist und mit dem man von See zu See fährt, um sich zum Abkühlen reinzustürzen. Auch beliebt ist die Saunagondel. Verrückt aber toll. Die Finne stehen auf abgefahrenen Events, wie beispielsweise die Luftgitarren Weltmeisterschaft oder der Handy-Weitwurf. So viel Verrücktheit steckt anscheinend an. Da fragt mich plötzlich Christoph: „Springst du mit in ein Eisloch?“
„Äh, was?
10:00 Treffpunkt. Ich habe alles dabei, was ich brauche – Bikini, Mütze und gute Laune.
10:10 Nach einer kurzen Autofahrt erreichen wir eine kleine rote Holzhütte, mit der Aufschrift „Go Arctic“. Hier werde ich mit Thermo-Overall dicken Wollsocken, Winterstiefeln und Fäustlingen ausgestattet, um die nächsten Stunden zu überleben. Gleich wird es kalt aber erst fahren wir noch eine Stunde mit dem Auto durch Finnland. Ich klebe wie ein kleines Kind an der Scheibe des Autos und schaue in den dicht bepflanzten Wald. Werde ich ein Rentier sehen? Bitte, bitte, bitte.
10:20 Kein Rentier.
10:33 Kein Rentier.
11:05 Dafür an die 20 Huskies. Eine Stunde sind wir von Oulu Richtung Roku gefahren. Die Region hat Finnlands ersten und nördlichsten Geopark. Hier gibt es kilometerlange Skirouten, geführte Schneeschuh-Safaris und Eislöcher zum Eistauchen. Oh nein, hoffentlich kommen wir an keinem Eisloch vorbei. Heute morgen im Halbschlaf habe ich auf die Frage, ob ich mit reinspringe einfach mit ja, ja geantwortet. Was jetzt vor uns liegt heißt Husky-Safari in Finnland. Doch wie soll das ablaufen? Auf einem Bild im regionalen Oulu-Magazin sehe ich sechs Huskies, die einen Schlitten ziehen, auf dem eine Person steht. Ich sehe schon die Schlagzeile: “Frau in Finnland mit Huskies verschwunden” oder „Erfrorene Leiche an Baumstamm gefunden.” Hello Adventure! Hello Finnland. Aber die können mich doch nicht alleine mit sechs Hunden auf den Schlitten stellen …
11:15 Die Thermohose sitzt, die Socken halten die Füße warm und der Guide erklärt uns das Gefährt. Er sieht uns schon von Anfang an mit der Kamera rumfuchteln und rät uns gleich als erstes, die Bilder lieber später zu machen, wenn die Hunde ausgepowert sind. Am Anfang wird die Post abgehen auf dem Schlitten. Wir bilden Zweierteams – einer steht hinten auf dem Gefährt, bremst und lenkt und der andere darf es sich auf dem Schlitten gemütlich machen.
Was man bei so einer Husky-Safari beachten sollte:
Nach vorne lehnen beim Anfahren
Beim Lenken nach links oder rechts beugen
Wenn die Hunde in der Kurve sind, aufhören zu bremsen.
Der Abstand zum Vorderschlitten muss zehn Meter sein
Wenn die Hunde pinkeln anhalten und warten.
Wenn die Hunde sich im Seil verhangen, anhalten und befreien
Wenn ich vom Schlitten falle, versuchen hinterher zu rennen.
Oh Gott. Die können uns doch nicht allein in den Schlitten setzen.
Mit 50 Stundenkilometern durch den Wald
Wahnsinns Augen hat der Kleine
Die Ruhe vor dem Sturm
Schneeweißes Finnland
Erster Kontakt mit dem Husky
sexy eyes …
Ja und dann kann sie losgehen, dieHusky-Safari in Finnland. Oh mein Gott! Fortsetzung des Abenteuers hier: 2. Teil – Husky-Safari und Tangofestival!
9 Kommentare
Tolle Hunde, tolle Bilder.
Und ich bin schon sehr gespannt ob du versuchen musstest hinterherzurennen ;-)
Fortsetzung folgt ;)
Wow diese Augen! Ein bisschen Angst kriegt man da schon… so ganz handzahm sehen die nicht wirklich aus…
Ich habe ja normal Angst vor Hunden aber die waren soooo vertrauenswürdig und lieb!
Huskies sind so ziemlich die geilsten Hunde auf diesem Planeten. Meine Großmutter hatte auch einen, als ich noch klein war. Er war ein ausgezeichneter Wachhund.