Island mit Kind? Oh ja, wir zeigen dir, wie! Herzlich willkommen auf unserer abenteuerlichen Reise durch das faszinierende Island! Als Familie haben wir uns auf einen 10-tägigen Roadtrip begeben, um die atemberaubende Schönheit dieser Vulkaninsel zu erkunden. Jeden Tag brachte neue Entdeckungen, von beeindruckenden Wasserfällen bis hin zu glitzernden Gletscherlagunen. Begleitet uns auf dieser magischen Reise, während wir euch unsere Erlebnisse, Tipps und alle Sehenswürdigkeiten teilen.
Island mit Kind 1. Tag: Vom Flughafen KeflavÃk International Airport nach Reykjavik
Dauer: 44 Minuten | Entfernung: 49,57 km
Reykjavik ist die Hauptstadt der größten Vulkaninsel der Welt und vermittelt den Touristen das Gefühl, am Ende der Welt angekommen zu sein. Schon die Fahrt vom Flughafen Richtung Innenstadt fährt durch spektakuläre Natur. In Reykjavik hat man den Blick auf die Berge, das Meer vor der Haustür und immer wunderbar frische Luft um die Nase. Reykjavik ist außerdem eine Hochburg der skandinavischen Musik- und Kulturszene mit zahlreichen Events und vielfältigen Museen wie der Kunstgalerie, dem Nationalmuseum, dem Schifffahrtsmuseum, dem Konzertgebäude Harpa und einem Freilichtmuseum mit einem realistisch dargestellten Straßenzug aus dem 19. Jahrhundert. Typisch isländisch ist das Saga-Museum, das die Welt der heimischen Trolle und Elfen den Besuchern näherbringt. Und die spielen eine wichtige Rolle auf der Insel.
Wir haben uns am ersten Tag nur treiben lassen. Aber nicht ganz ohne Ziele. Ich liebe Second-Hand-Läden und wollte schauen, welche neuen Shops es gibt. Empfehlenswert ist der isländische Rote-Kreuz-Shop, der eher an einen hippen Concept Store erinnert als an einen Second-Hand-Laden. Zahlreiche weitere Shops schlängeln sich an der Laugavegur-Straße entlang. Es lohnt sich immer, mal wieder nach links und rechts abzuzweigen. Vor allem, wenn ihr die Regenbogenstraße seht.
Wenn ihr dieser folgt, kommt ihr zum Wahrzeichen von Reykjavik, der lutherischen Hallgrimskirche mit Aussichtsplattform. Es ist auch einfach schön, sich ein nettes Café mit großen Fenstern auszusuchen, eine Zimtschnecke zu bestellen und das Treiben auf der Straße zu beobachten. Als Restaurant habe ich eine richtig gute Empfehlung: den Imbiss ‚Arabian Taste‘. Ich hätte nicht gedacht, dass ich den besten Falafel meines Lebens auf Island essen würde. Aber das syrische Restaurant war wirklich spitze und auch nett zum Geldbeutel.
Unsere Unterkunft: Hotel Ísland




Island mit Kind 2.Tag: Von Reykjavik nach Ölfus
Dauer: 36 Minuten | Entfernung: 44.19 km
Eigentlich war dieser Programmpunkt schon für den ersten Tag geplant. Aber auf Island muss man spontan und flexibel sein, denn das Wetter gibt den Ton an. Zum Glück hat sich der Wind verzogen, und wir konnten auf eine Walbeobachtungstour ab Reykjavik mit Special Tours Wildlife Adventures gehen. Nachdem wir am Hafen entlang geschlendert sind und uns noch mit einer heißen Schokolade im Coffeehouse & Bar Röst direkt am Hafen aufgewärmt hatten, ging es an Bord. Ich muss sagen, ich hatte ein bisschen Angst, wie es mir gehen wird, denn zum Ticket dazu gab es eine Anti-Seasick-Pill, und ich werde wirklich schnell seekrank.
Die Tour ging drei Stunden lang, und mir ging es wirklich gut! Ich stand auch nur an Deck und habe auf den offenen Ozean geschaut. Der Guide hat uns viele spannende Geschichten und Fakten erzählt, so dass es wirklich eine kurzweilige Tour war, und es konnten an Bord sogar warme, schwimmfähige Overalls ausgeliehen werden. Nach circa einer Stunde sind die ersten Delfine um uns herumgeschwommen und ein Zwergwal hat sich auch gezeigt. Damit war ich schon total glücklich und Alma auch. Was ich immer wichtig finde und worauf der Veranstalter auch hinweist – es gibt keine Garantie dafür, dass man die Tiere sieht. Es sind nun mal Wildtiere. Es wird zwar immer mit aus dem Wasser springenden Buckelwalen für die Tour geworben, doch den zu sehen ist absolutes Glück und nicht gewöhnlich. An Bord gibt es auch eine kleine Ausstellung mit Walzähnen, Knochen, Barten, Planktonnetzen und Mikroskop.
Nach der Tour sind wir noch einmal durch die Stadt gelaufen, haben beim Krua Thai ein Curry gegessen und haben uns auf zur nächsten Unterkunft gemacht.
Hotel: Hotel Eldhestar
Island mit Kind 3. Tag: Der Golden Circle mit Geysiren, Wasserfall und Thingvellir-Nationalpark
Das Hotel Eldhestar ist der perfekte Ausgangspunkt für den Golden Circle, eine spektakuläre Tagestour mit mehreren Stopps, aber auch für alle Pferdefreunde. Das Hotel Eldhestar bietet seit 1986 die größte Auswahl an Reittouren in Island an. So konnte ich schon früh am Morgen Islandpferde streicheln. Danach ging es für uns zum mächtigen Wasserfall Gullfoss. An schönen Tagen spannt der Wasserfall einen gigantischen Regenbogen über das von Gletschern geprägte Tal auf. Er stürzt über zwei Kaskaden in die Tiefe, und es gibt die Möglichkeit, ihn aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten.
Ein zweites Highlight ist das Geothermalbecken Haukadalur. Hier herrscht der Geysir Strokkur, der alle zehn Minuten einen beißenden Wasserstrahl rund 30 Meter in die Höhe schießt. Die Thermalquelle Blesi bereichert das Naturwunder durch ihre eindrücklich leuchtend blaue Färbung. Wir sind bis nach ganz oben zum Aussichtspunkt gelaufen, der einen herrlichen Weitblick über die ganze Landschaft bietet.
Als Letztes und schon ziemlich spät am Abend ging es zum Thingvellir-Nationalpark. Hier reiben die Nordamerikanische und die Eurasische Erdplatte aneinander und erzeugen die vulkanische Aktivität auf Island. Die Silfra-Spalte ist außerdem eine der begehrtesten Taucher-Destinationen weltweit und für jeden Taucher eine Herausforderung. Es gibt die Möglichkeit, unterschiedliche Runden durch den Nationalpark zu laufen, und auch mehrere Parkplätze. Vor allem zum Sonnenuntergang war die Lichtstimmung richtig schön.
Hotel: Hotel Eldhestar



Packliste für Island mit Kind
Eine Reise nach Island mit Kind erfordert eine gut durchdachte Packliste, da das Wetter auf der Insel oft unvorhersehbar ist. Für uns war es besonders wichtig, wetterfeste Kleidung einzupacken, um gegen Wind und Regen geschützt zu sein. Warme Schichten sind essenziell, daher habe ich mehrere Pullover, wie z. B. die Pullover von Bonprix, eingepackt. Mütze, Handschuhe und Thermo-Unterwäsche bieten zusätzlichen Schutz vor Kälte. Für unsere Wanderungen und Ausflüge waren robuste, wasserfeste Schuhe unerlässlich. Auch ein Rucksack für Tagesausflüge, gefüllt mit Snacks, Wasserflaschen und einer Thermoskanne für heiße Getränke, war ein Muss. Ein Regencape oder eine wasserdichte Jacke waren ebenfalls sehr praktisch. Schließlich waren Sonnenbrillen und Sonnenschutz für die überraschend starken UV-Strahlen in Island nützlich. Eine wiederverwendbare Wasserflasche und Energie-Snacks haben uns immer gut versorgt gehalten.
Island mit Kind 4. Tag: Kratersee, die Secret Lagoon – ein Insidertipp
Der Krater Kerið ist Teil des erweiterten Golden Circle und auf jeden Fall auch einen Besuch wert. Er hat einen leuchtend blauen Kratersee und liegt an der Straße von Selfoss ins Haukadalur. Der Besuch kostet zwar Eintritt, aber es ist möglich, den Krater einmal zu umrunden und auch bis zum See hinunterzugehen. Ich fand die Farben von Rot über Blau bis Grün einfach schön, und für Kinder ist die Strecke auch wirklich leicht zu gehen. Nur ganz oben würde ich sie an die Hand nehmen, denn da geht es wirklich tief in den Krater hinunter.



Als Nächstes steuerten wir die Secret Lagoon an, eine natürliche heiße Quelle, die sich in dem kleinen Dorf namens Fludir befindet. Es ist das älteste Schwimmbad Islands. Die Landschaft rund um den Pool ist mystisch. Während wir im 38 bis 40 Grad warmen Wasser plantschten, zog der vom Wasser aufsteigende Dampf über die Landschaft. Heiße Quellen gibt es wie Sand am Meer in Island. Die bekannteste ist wohl die Blue Lagoon bei Reykjavik, und es gibt auch viele natürliche Thermalquellen in der Natur. Für Kinder ist die Secret Lagoon perfekt geeignet. Es gibt Schließfächer, komfortable Umkleiden, Duschen, Schwimmnudeln und Schwimmwesten für die Kleinen. Danach haben wir uns noch in das Café am Schwimmbad gesetzt, den Dampf beobachtet und Kniffel gespielt.
Es gibt in Island viele von Touristen überlaufene Spots. Aber es gibt auch diese magischen Orte, die man fast für sich allein hat und eins werden kann mit der Natur. So ein Ort war der Haifoss-Wasserfall. Fast 30 Minuten mussten wir über eine sehr holprige Schotterpiste fahren, und man braucht unbedingt ein Allradfahrzeug. Man ist hier im Nirgendwo und beim dritthöchsten Wasserfall Islands. 122 Meter stürzen hier die Wassermassen in die Tiefe und schlängeln sich durch das Tal. Leider musste ich ziemlich viel Abstand zum Abgrund halten, denn es war unglaublich windig. Aber ich würde diesen Ort zu einem der magischsten in Island krönen, mit einer unfassbaren Naturgewalt vor sich.
Hotel: Hotel Eldhestar



Island mit Kind: Unser Begleiter – der Voyageur Check In Koffer von LEVEL8
Der Roadtrip durch Island war zweifellos ein Abenteuer, das uns zu unzähligen faszinierenden Orte geführt hat. Bei unserer Reise war der LEVEL8 Voyageur Check In Koffer unser zuverlässiger Begleiter. Dieser Koffer wurde buchstäblich für Abenteuer geschaffen.
Was die Innenaufteilung angeht, so war ich von der durchdachten Gestaltung beeindruckt. Das Kompressionssystem half uns, unsere Sachen ordentlich zu verstauen, und die trocken-nasse Trennungstasche erwies sich als äußerst praktisch. Nie wieder nasse Badekleidung, die den Rest unserer Kleidung durchnässt! Dabei ist er leicht und dennoch äußerst robust dank seiner deutschen Makrolon® Polycarbonat-Konstruktion. Die leisen 360° Spinner-Räder sorgten dafür, dass das Manövrieren durch Flughäfen und Hotels ein Kinderspiel war. Und der Aluminiumlegierungs-Teleskopgriff fühlte sich stabil und angenehm an.
Der LEVEL8 Voyageur Check In Koffer war definitiv eine Bereicherung für unsere Reise nach Island. Und das Beste ist für mich die Farbe. Das knallige Gelb macht es so einfach, unseren Koffer auf dem Flughafen-Gepäckband oder im Hotel zu erkennen. Kein langes Suchen mehr!
Hier geht’s zum Koffer: LEVEL8 Voyageur Check In Koffer
Island mit Kind 5. Tag: Der Seljalandsfoss-Wasserfall, der Fjadrargljufur-Canyon und die Gletscherzunge des Vatnajökull
Dauer: 3:55 Stunden | Entfernung: 303,39 km
Die Ringstraße in Island ist die Hauptstraße und führt auf knapp 1.400 Kilometern Länge einmal um die komplette Insel. Wer dazu mehr wissen möchte, kann sich gerne meinen Artikel Island Rundreise durchlesen. Bis zum kleinen Örtchen Hof ist sie recht belebt und befahren, denn hier reiht sich ein Naturhighlight an das nächste.
Wasserfälle gibt es auf Island so viele, dass man täglich welche sehen kann. An der Südküste gibt es allerdings besonders viele. Einer der beeindruckendsten ist sicherlich der Seljalandsfoss. Es ist wohl der bekannteste Wasserfall auf Island und wirklich bezaubernd und einzigartig. Es ist möglich, hinter ihm durchzulaufen. Auch bei Sonnenschein kann ich eine Regenjacke empfehlen, denn der Wind und die Gischt machen das Ganze zu einem feucht-fröhlichen Vergnügen. Wie bei allen Sehenswürdigkeiten kann ich empfehlen, sehr früh am Morgen oder sehr spät am Abend zu kommen, um nicht „Schlange“ stehen zu müssen. Es führt eine schmale Treppe um den Wasserfall, und hier staut es sich gerne mal, denn dahinter befindet sich ein Fotospot, für den wir uns natürlich auch angestellt haben.
Vom Seljalandsfoss-Wasserfall führt ein Weg zu einem weiteren Wasserfall, der in einer Schlucht nach unten fällt, dem Wasserfall Gjlufrabúi. Für uns war es ein richtiges Abenteuer, über die Steine und durch den kleinen Bach zum Wasserfall zu kommen. Hier sieht man aus nächster Nähe, wie die Wassermassen nach unten stürzen. Nach der nassen Action mussten wir uns auf jeden Fall erst einmal aufwärmen.
Auf der Ringstraße kommt man direkt durch das kleine Örtchen Vik, und hier gibt es ein ganz besonderes Café: das Skool Beans Café. Ein umgebauter Schulbus, in dem es köstliche Bagels gibt, awesome Kaffee und verrückte Variationen von heißer Schokolade. Ich hatte beispielsweise eine weiße, heiße Schokolade mit Lavendelgeschmack. Richtig schön und gemütlich. Danach wartete auch schon das nächste Naturhighlight auf uns.
Der Fjadrargljufur-Canyon ist eine 100 Meter tiefe und etwa 2 Kilometer lange, verwinkelte Serpentinenschlucht. Es geht einen kleinen Berg hoch, und ab da gibt es viele Aussichtspunkte, die immer wieder einen anderen Blick in die Schlucht ermöglichen. Ich war einfach überwältigt von der Vorstellung, wie die Natur über zig Jahre hinweg gearbeitet und dieses Stück Land geformt hat. Und ich war nicht zum ersten Mal überwältigt. Ich war vor sechs Jahren schon einmal beim Fjadrargljufur-Canyon, und deswegen ist mir hier auch besonders aufgefallen, wie unachtsame Touristen Orte verändern. Überall waren nun Absperrseile, auf Vorsprünge wurden Holzkeile in den Boden gerammt, damit die Besucher aufhören, sich daraufzustellen und Fotos zu machen, doch es half nicht. Als ich da war, sind mehrere Touristen einfach über die Absperrung gegangen, und es wimmelte am Himmel von Drohnen. So schön die Schlucht auch ist, es ist kein Ort der Erholung mehr, sondern ein Drohnen-Racing-Platz.



Die nächsten Tage werden eisig, und der beste Einstieg, um sich dem Gletscher zu nähern, ist ein Besuch der Gletscherzunge des Vatnajökull. Hier kommt das Eis vom höchsten Berg Islands herunter, und hier wurde der Serien-Welterfolg „Game of Thrones“ gedreht.
Ich liebe Gletscher und Eisberge und bin immer wieder fasziniert, wie unterschiedlich beides leuchten kann. Von weiß über blauschimmernde bis türkisfarbige Eisberge. Die dunklen Schichten im Eis stammen von Vulkanausbrüchen, und die Szenerie verändert sich ständig, denn der Gletscher ist immer in Bewegung. Bis zu einem Meter pro Tag können sich die Eismassen bewegen. Hier hat unsere Tochter Alma zum ersten Mal Eis gesehen und war total begeistert. Wenn man ganz leise ist, kann man es auch immer mal wieder knacken und knistern hören.



Unser Hotel war das Fosshotel Glacier Lagoon. Hier ein paar Eindrücke, wir fanden es wunderschön dort:




Island mit Kind 6. Tag: Gletscherlagune und Schneemobiltour
An diesem Tag dreht sich alles um das Thema Gletscher, Eis und Schnee, und ich hätte mir keinen schöneren Ort zum Aufwachen vorstellen können als das Fosshotel Glacier Lagoon Hotel. Eingebettet in die Natur mit Blick aufs Meer und nur 20 Minuten von einem der schönsten, beeindruckendsten und magischsten Orte auf der Insel entfernt – der Gletscherlagune Jökulsárlón.
Die Gletscherlagune Jökulsárlón zieht jährlich viele Touristen an, und auch hier werden es immer mehr im Vergleich zu den vorherigen Jahren. Doch es gibt Parkplätze etwas westlicher vom Hauptparkplatz, von denen aus man einen ruhigen Spaziergang entlang des Ufers der Lagune machen kann. Auch hier ist das Farbenspiel der im Wasser schwimmenden Eisberge absolut faszinierend, ebenso der Fakt, dass dieses Eis über Tausende von Jahren alt ist. Die treibenden Eisberge kommen direkt vom Gletscher und werden hier ins Meer gespült. Manchmal hat man sogar die Chance, einen Seehund in der Lagune oder in der Nähe der Küste zu sehen.
Auf der Meerseite der Lagune liegen die riesengroßen Eisberge im schwarzen Sand und können aus der Nähe betrachtet werden. Sie gleichen Skulpturen und sind wirklich wunderschöne Gebilde. Nicht umsonst trägt dieser Strand den Namen Diamond Beach. Ich kann mich noch gut daran erinnern, als ich das erste Mal hier an der Lagune stand – im tiefsten Winter, kurz vor Sonnenuntergang, ganz allein. Wer möchte, kann auch eine Bootstour oder eine Kajaktour über die Lagune buchen.


Nachdem wir uns kurz im Auto aufgewärmt hatten, ging es mit dem Schneemobil über den Vatnajökull-Gletscher. Ehrlich gesagt, war ich schon ein bisschen aufgeregt vor der Tour, weil ich so gar nicht wusste, wie es sein wird. Am Treffpunkt, wieder einmal irgendwo im Nirgendwo, wurden wir mit Overalls und Handschuhen ausgestattet und sind in einen speziell ausgestatteten Allrad-Super-Jeep gestiegen, der uns zum schneebedeckten Gletscher des Vatnajökull, der sich im Vatnajökull-Gletscher-Nationalpark befindet, gebracht hat. Schon die Fahrt dahin war so beeindruckend: die Schluchten, der Blick ins Tal und die Landschaften. In dem Nationalpark gibt es neben dem Gletscher Wasserfälle, Vulkane, Berge, Gletscherlagunen und Gletscherflüsse.
Am Gletscher angekommen, sind wir das letzte Stück mit dem Jeep über das Eis gefahren und dann in die Skidoo-Schneemobile gestiegen, mit denen wir eine Stunde lang gefahren sind. Also, ich und Alma nicht. Wir hatten den besten Platz beim Guide hinten drauf und konnten einfach die atemberaubenden Aussichten genießen: den Blick in die Gletscherspalten, die schwarzen, hohen Berge und die endlose Weite des Gletschers. Es war kalt. Es war aufregend und vor allem unvergesslich!
Hotel: Fosshotel Glacier Lagoon
Island mit Kind 7. Tag: Zurück nach Vík
Dauer: 2:04 Stunden | Entfernung: 162,77 km
An diesem Tag haben wir es ruhig angehen lassen und sind erst einmal ganz gemütlich zurück nach Vík gefahren. Vík í Mýrdal ist das südlichste Dorf Islands. Der traditionelle Fischerort ist bekannt für seine gewaltigen Felsnadeln am Strand, angeblich versteinerte Trolle, die einst mit einem Schiff landen wollten. Weitere Naturwunder sind die Myriaden von Basaltsäulen, die magischen Strandhöhlen am Berg Reynisfjall sowie die schwarzen Lavastrände, denn Vík í Mýrdal liegt in einer vulkanisch aktiven Gegend.
Genau diese Wunder haben wir uns auch angeschaut. Der schwarze Lavastrand Reynisfjara gilt als einer der gefährlichsten Strände weltweit wegen der Sneaker Waves. Sie bauen sich meistens blitzartig und ohne Vorwarnung auf und überspülen weite Teile des Strandes. Die Sneaker Wave ist deutlich mächtiger als der Rest der Wellen und kommt unangekündigt. Auf dem Weg vom Parkplatz zum Strand stehen deutliche und große Schilder, die auf die unsichtbare Gefahr hinweisen. Bitte passt auf euch auf. Hier sind schon Menschen ums Leben gekommen.
Nachdem wir am schwarzen Lavastrand waren, sind wir in Vík schwarze Lavapizza essen gegangen, in der Black Crust Pizzeria. Die Preise sind wie überall auf der Insel sehr hoch, aber es gibt dafür eine außergewöhnliche Pizza. Diese Nacht hätten wir übrigens die Chance auf Polarlichter gehabt. Viele Hotels, wie auch das Hótel Kría, bieten einen Wake-up-Call für Nordlichter an. Dafür muss man sich nur an der Rezeption anmelden. Ich kann euch raten, vorher zu checken, ob das Telefon funktioniert und ob es laut gestellt ist. Ich habe erst am nächsten Morgen gesehen, dass es nachts einen Anruf in Abwesenheit gab. Mist …



Island mit Kind 8. Tag: Von Vík nach Reykholt mit Zwischenstopp: Dyrhólaey, der endlose Lavastrand und das Naturkundemuseum in Reykjavík
Dauer: 3:34 Stunden | Entfernung: 253,65 km
Nachdem wir uns die letzten Tage die meisten Sehenswürdigkeiten mit gefühlt hunderten von anderen Touristen geteilt haben, sind wir an diesem Morgen ganz früh los. Und was soll ich sagen? Es hat sich gelohnt. Wir sind nach Dyrhólaey, die andere Seite von Reynisfjara. Von hier aus hat man auch einen tollen Blick über den gesamten Reynisfjara, und zwischen Mitte Mai und Ende August hat man zudem die Möglichkeit, an den Klippen Papageitaucher zu sehen.
Ich fand aber den Blick auf den „Endless Black Beach“ viel schöner. Dieser schwarze, lange Strand und der Schaum der brechenden Wellen und dazu die Felsen der Klippen. Und die Ruhe! Einfach schön! Ich habe gemerkt, dass mir die einsamen Momente in der Natur am besten gefallen haben.



Danach ging es wieder Richtung Reykjavík, aber nur für einen kurzen Zwischenstopp. Nach 8 Tagen Island hatte auch meine Tochter keine Lust mehr, noch einen Wasserfall anzuschauen. Obwohl es auf der Fahrt von Vík nach Reykjavík noch einige wunderschöne Wasserfälle zu betrachten gäbe. Aber heute wollten wir ins Museum Perlan, das Naturkundemuseum. Es bringt einen die Naturwunder von Island näher mit interaktiven Ausstellungen. Zudem gibt es eine künstliche Eishöhle, eine Unterwasserausstellung sowie eine Gletscherausstellung zu erkunden.
Besonders die künstliche Eishöhle ist ein unvergessliches Erlebnis. Sie ist über 100 Meter lang und hat eine konstante Temperatur von etwa -10 °C. Am Ende der Höhle wartet ein Eis-Thron für das perfekte Foto aller Eiskönige oder -königinnen. Diese Eishöhle war auch wieder ein kleiner Vorgeschmack auf das, was die nächsten Tage noch auf uns wartet. Auch richtig toll fand ich die Lavashow und das 360-Grad-Kino mit Nordlicht-Planetariumsshow. Jetzt weiß ich endlich, wie sie entstehen. Magisch! Einfach magisch. Aber zu viel möchte ich auch nicht verraten.
Unser heutiges Ziel war Reykholt, 108 Kilometer von der isländischen Hauptstadt entfernt. Es liegt in einem fruchtbaren Tal und besticht zudem durch seine Nähe zu diversen Naturschauspielen. Mehrere Geysire befinden sich in der Umgebung, von denen der spektakulärste eine drei Meter hohe Fontäne erzeugt. Der Fluss Hvítá schlängelt sich im Norden des Ortes durch die Landschaft und ist der Ausgangspunkt von zwei berühmten Wasserfällen.
Hotel: Fosshotel Reykholt
Island mit Kind 9. Tag: Kaskaden und ein Eistunnel
Einen Wasserfall musste sich Alma doch noch anschauen, denn er ist auf eine ganz andere Art und Weise spektakulär – der Barnafoss mit seinen reißenden Stromschnellen, die sich in der Tiefe durch einen Felsbogen zwängen, ein beeindruckendes Naturschauspiel. Zum anderen begeistert der Hraunfossar mit seinen Wasserspielen. Das Naturwunder ist weniger ein einzelner Wasserfall als vielmehr ein System von über 100 Wasserfällen, die sich in mehreren Kaskaden über 700 Meter in die Tiefe stürzen. Außerdem hat das Wasser auch eine surreal blaue Farbe. Am Wasserfall gibt es ein Café, in dem wir uns aufgewärmt haben, bevor es zum nächsten Highlight ging – ins Eis.
Der Start unserer Tour „Into the Glacier Classic“ ist in Húsafell. Hier stand schon auf dem Parkplatz vor der Touristeninformation ein gigantischer Monstertruck, ein modifiziertes Gletscherfahrzeug, das speziell für die Erkundung der Gletscher umgebaut wurde, der uns zum Langjökull, Islands zweitgrößtem Gletscher, brachte. Hier befindet sich ein von Menschenhand geschaffener Eistunnel. Seit 2015 können Besucher „Into the Glacier“ und die unwirklich schön erscheinende Welt bestaunen. Die Wände im Tunnel schimmern in einem magischen Blau. Darüber befinden sich 25 Meter dickes Eis, und unter den Füßen liegen noch einmal 200 Meter Gletschereis.
Ich schätze mich als unglaublich glücklich, dieses Naturwunder besuchen zu dürfen und empfehle es jedem, der Island mit Kind bereist. Ein Erlebnis, das man wohl leider nicht mehr allzu lange haben kann. Denn geht die globale Erwärmung ungehindert weiter wie bisher, wird der Langjökull-Gletscher, dessen Fläche circa so groß wie New York ist, in spätestens 100 Jahren vollständig geschmolzen sein. So schön dieses Erlebnis ist, so erschreckend ist es auch, die Folgen des Klimawandels zu sehen.
Hotel: Fosshotel Glacier Lagoon


Island mit Kind 10. Tag: Von Reykholt nach Reykjavik: Trollwanderung und ein wunderschönes Café
Dauer: 2:03 Stunden | Entfernung: 149,85 km
Es wird langsam Zeit, Abschied zu nehmen. Doch am letzten Tag sind wir noch einmal in die Welt der Trolle eingetaucht. Ich habe zufällig auf Google Maps das Highlight „Troll Garden“ gefunden, und es ist wirklich ein zauberhafter Ort für Kinder. Auf dem Gelände befinden sich viele kleine Hütten, die man mieten kann, aber auch ein toller Kinderspielplatz.
Zwischen den Hütten leitet ein Schild den Trollweg ein, einen kleinen Spaziergang durch die wunderschöne Natur, am Wasserfall vorbei und mit Blick auf die Berge. In unterschiedlichen Stationen kann man die Welt der Trolle entdecken. Es gibt kleine Zwergenhäuser und Trollfiguren entlang des Weges. Ich muss ganz ehrlich sein, die Infotafeln mit Geschichten, die sogar auf Deutsch übersetzt wurden, machen gar keinen Sinn, aber es ist trotzdem wunderschön, hier entlangzulaufen. An der Rezeption könnt ihr den Eintrittspreis bezahlen.
Danach haben wir uns auch auf das warme Auto und unsere nächste Station gefreut – Borgarnes. In diesem kleinen Städtchen gibt es den wohl schönsten Spielplatz Islands – den Bjössaróló-Spielplatz. Es ist ein außergewöhnlich schöner Spielplatz, der von einer Privatperson aus allen möglichen Materialien zusammengebaut wurde. Das meiste ist aus bemalten Holzkonstruktionen: Schaukeln, Rutschen, Hütten … Definitiv ein Highlight auf Island mit Kind.
Und gleich nebenan auch ein ganz besonderes Café. Das Blómasetrið – Kaffi Kyrrð. Hier fühlt man sich wie bei Oma zu Hause. Im ganzen Café, was auch zum Teil ein Laden ist, stehen Sofas und bequeme Sessel. Zum Essen gibt es ausgezeichnetes Knoblauchbrot oder belgische Waffeln. Die Dekoration ist auf jeden Fall einzigartig, und wer möchte, kann sich zum Stück Kuchen eine Tarotkarte ziehen.


Die letzte Fahrt ging direkt zum Flughafen. Hier haben wir uns in der Nähe ein Zimmer genommen und sind am nächsten Tag wieder nach Hause geflogen. Island hat nicht nur unsere Sinne berührt, sondern auch unsere Herzen erobert. Der Roadtrip durch Island mit Kind war mehr als eine Reise; es war eine Liebeserklärung an die Schönheit, die Abgeschiedenheit und die Wunder der Natur – ein Erlebnis, das für immer in unseren Erinnerungen lebendig bleiben wird.